• Hallo Enigma-Interessierte,

    leider habe ich nirgends den Tagesschlüssel für den 11. Februar 1945 gefunden.

    Zum Durchprobieren, habe ich nicht den Nerv. Aber ich habe im Netz Anhaltspunkte für die Programmierung einer Turing-Maschine! Das ist natürlich ein Riesenprojekt! Es dürfte sich aber lohnen, das Problem mit dem Tagesschlüssel dürfte bestehen bleiben und es gibt keine Turing-Maschine zum Download. Ich überlege es ergänzen mit einem anständigen Enigma-Programm, da habe ich allerdings kein urheberfreies Foto und so ein aufwändiges Programm um diesen zentralen Punkt aufbauen, ohne die Urheberschaft zu haben?

    Ich könnte das Projekt unter Windows oder Android entwickeln, was schlagt Ihr vor?

    Als "Crib" benutze ich "ODERBRUECKKOEFPFE" das Wort ist schön lang, prinzipiell geht man so vor, daß der chiffrierte Text mit den 5 (soviele Walzen gab es) möglichen Verschlüsselung alternierend durchsucht, bis der "Crib" erkannt wird. Das Steckerbrett spielt also keine Rolle, dessen Einfluss muß man gesondert untersuchen.
    Zugegeben, da der Thilo die Entschlüsselung hier preis gegeben, habe ich es damit sehr einfach. Aber als Rentner muß ich mir mein Geld nicht in Bletchley Park verdienen, obwohl ich das, rein interesse halber, sehr gerne getan hätte. 1945 hätte ich nur nach "ODER" gesucht.

    Man sieht sehr schön, an Thilos Beispiel, daß man sehr große Nachrichten aufgeteilt hat, damit sie nicht einheitlich entschlüsseln werden kann, die einzelne Teile wurde mit unterschiedlichen "Spruchschlüsseln", also unterschiedlich codiert, gesendet

    Nix gibt es schöneres als Kryptologie!

    Gruß Wolfgang

    Edited 6 times, last by Lobito060454 (October 10, 2019 at 9:18 AM).

  • Hallo Enigma-Interessierte,

    mein Lieblingsmathematiker hat sich mit der Theorie einer Turing Maschine hier beschäftigt. Das Video ist die erste Vorlesung einer ganze Vorlesungsreihe.

    Da sieht man sehr gut, wie gefährlich die Verwendung eines Wortes, dessen Auftreten in der Nachricht erwartet werden darf. Egal, wie lang es ist.

    Und hier wird deutlich, wie wichtig es ist, daß ein "Crib" gefunden wird, sonst läuft die Turing Maschine bis in alle Ewigkeit weiter

    Ich habe mich inzwischen entschlossen, die Turing Maschine auf Windows-Basis zu entwickeln, Android ist nicht für Alle zugänglich.

    Gruß Wolfgang

    Edited 2 times, last by Lobito060454: Halt-Problem Basis für die Turing Maschine (October 12, 2019 at 4:06 PM).

  • Hallo,

    hinsichtlich der Brechung des ENIGMA - Codes möchte ich erinnernd darauf hinweisen, dass neben den poln./engl. Forschungen gewisse milit. Erfolge bei der Beschaffung von Schlüsselmaterial - auch lt. engl. Angaben - wesentlich mit dazu beigetragen haben, den Code zeitweise aktuell zu haben:

    1927: damals ENIGMA für die Industrie gedacht, frei verkäuflich, Verkauf einer Schlüsselmaschine für 127 $ an US - Militärattachee,

    1932: Dt. Spion liefert wichtige Dokumente zu Enigma an den frz. General Bertrand, dieser eröffnet eine Konferenz, u. a. mit Beteiligung der Polen zum Info - Austausch,

    U - 559: Schlüsselunterlagen durch engl. Marine erbeutet,

    4. März 1941: engl. Kaperung Wetterschiff/VP Boot "Krebs" erbeuten Schlüsselunterlagen

    7. Mai 1941: Wetterschiff " München" durch engl. Marine gekapert, Schlüsselunterlagen erbeutet

    9. Mai 1941 U- 110 angegriffen und vor Versenkung durch Kaperkommando komplette Schlüsselunterlagen und Enigma -Maschine erbeutet. Unterlagen waren 2 Monate gültig.

    (Vorstehende Schlüsselunterlagen beziehen sich auf den wichtigen dt. Marineschlüssel)

    Gruß Karl

    Clay Blair: " U - Boot Krieg"

    Böddeker. " U - Boote im Netz"

    Peillard: " Geschichte des U - Boot Krieges"

    u. a.

  • Lieber Karl,

    zu ergänzen ist vielleicht noch, dass man sich schon vor 1932, insbesondere in Polen, bemüht hatte, die neue Methode der Verschlüsselung von Funksprüchen bei der Reichswehr zu knacken. Eines der in den Zwanziger - Jahren frei verkauften Exemplare stand dem polnischen Generalstab zur Verfügung, jedoch konnte ohne die geheimen Anweisungen für die Einstellung der Schlüsselwalzen keiner damit so recht was anfangen. Ein Angestellter der Chiffrierabteilung der Reichswehr spielte dann 1932 die Dokumente dem französischen Geheimdienst zu und durch diesen erlangte man auch in Polen Kenntnis davon.

    Quelle: Boeddeker, a.a.o., S.113 f

    Herzliche Grüße

    Eberhard

    Suche alles über die 101. Jägerdivision.

  • Lieber Karl,

    lieber Eberhard,

    Die Deutschen verwendete den "Tagesschlüssel", jeden Tag wurden die Walzen und deren Position gewechselt, ebenso die Ringeinstellungen und die Steckerbrettverbindungen wurden gewechselt, diese Tageseinstellung wurde monatsweise in Codebüchern herausgereicht, wenn diese eine fremde Macht in die Hände gekriegt hat, hatte deren Entschlüsseler, nicht das Problem, das ich mit der Nachricht, von Thilo habe. Wenn auch eine Enigma mit dieser Tageseinstellung erbeutet wurde, so waren die Nachrichten dieses Tages, ohne Turing Maschine lesbar, also schneller.

    Und wenn dem Feind, wie bei Thilos Beispiel, gar auch noch der Klartext in die Hände fällt, ist das eine kryptologische Katastrophe.

    Zur Erläuterung des Vorstehendes, die Enigmaverschlüsselung beruht darauf, daß ein Buchstabe durch einen anderen ersetzt wird, eine ganz einfache Maßnahme war das Steckerbrett. Die Walzen war zwar intern ebenso fest verdrahtet, durch die Drehung nach jedem Buchstaben, wurde ein und derselbe Buchstabe immer wieder anders verschlüsselt, noch kompliziert wurde das ganze, weil drei (intern unterschiedlich verdrahtete) Walzen am Buchstabentausch beteiligt war. Für das Verschlüsselungsergebnis ist entscheidend, welche Walze an welche Position eingesetzt wurde.

    Gruß Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    lieberBert,

    in den späteren Kriegsjahren wurde in den Marineschlüsselmaschinen Enigma 4 Walzen verwendet und zur Entschlüsselung war zusätzlich, zu dem von Dir, Wolfgang angeführten

    1.Codebuch, Kurzsignalheft genann

    2. die Quadratkarte und

    3. der Wetterschlüssel erforderlich.

    Die Marinequadratkarte bestand aus Großquadraten, über die Meereskarte gelegt, und mit zwei Großbuchstaben benannt. Durch 4 malige Unterteilung in jeweils zwei Unterquadrate zu 81 x 81 Kleinquadrate von 6 Seemeilen Kantenlänge.

    Detailliert in

    Reche: " Die "Quadratur der Meere".

    "Handbuch für U - Boot - Kommandanten.

    https://www.kartengruppe.it/index.php/quad…emdlandischen-2

    Ich habe vor vielen Jahren einmal eine Karte gesehen, auf der in die Großquadrate zusätzlich noch Blumen skizziert waren und erinnere mich an eine Tulpe. Ob diese Karte auch noch zur Verwendung kam, weiß ich nicht.

    Schönen Sonntag,

    Gruß Karl

    Edited once, last by Karl Grohmann: Nachtrag (October 13, 2019 at 10:44 AM).

  • Grüß Gott Karl,


    in den späteren Kriegsjahren wurde in den Marineschlüsselmaschinen Enigma 4 Walzen verwendet

    Na ja, das ist kryptologisch "gelbwurst", wenn ich weiß, daß der Feind meine Nachrichten entschlüsseln kann, also eine generell funktionierende Entschlüsselungsmöglichkeit gefunden hat (Turing Maschine), macht es keinen Sinn, dieses durchschautes Prinzip in noch unnötigen komlizierten Varianten beizubehalten.

    Das kann nicht passieren, wenn man in einer lateinischen Genesis, die Buchstaben der Deutschen Nachricht heraussucht und der Code sind die Zahlen der Position der Buchstaben in der Genesis.

    Gruß Wolfgang

    Edited once, last by Lobito060454 (October 13, 2019 at 11:30 AM).

  • Hallo Karl,

    na gut, wir sind ja auf der "richtige" Seite des Limes zu Hause und verstehen daher Italienisch.

    Tatsächlich befasst die Webseite mit jedem nur erdenklichen Seegebiet, auch dem Pazifik, dahin kam man aber nur um das Kap Hoorn und eben dafür gibt es in der Webseite kein Hinweis, die Alternative "Nordwestpassage" habe ich auch nicht gesehen. Anscheinend sind die Deutschen auf der klassischen Route um das Kap der Guten Hoffnung gefahren.

    Gruß Wolfgang

    PS: Unter dem Link "Atlantik" gibts doch eine Karte von der Südspitze Amerika, mit dem Wasserweg um Kap Hoorn

    PPS: Nur die Nordwestpassage habe ich in dem Italienischen Konvolut nicht gefunden, aber alle andere Wasserwege in den Pazifik.

    Errare humanum est!

    Edited 4 times, last by Lobito060454: Richtigstellung zu den kartografierten Wasserwege (October 15, 2019 at 1:04 PM).

  • Hallo Enigma-Interessierte,

    dummerweise ist mir passiert, was einem NERD niemals passieren sollte, mein altes Labtop hat den Geist aufgegeben und ich habe kein Backup der Festplatte und dort war meine Entwicklungsoberfläche für Windows-Programme installiert und ich weiß jetzt nicht, womit ich damals entwickelt habe, das reinstallieren dauert einige Zeit.

    Mit der TuringMaschine wird also erst Mal nix.

    Gruß Wolfgang

    Edited 2 times, last by Lobito060454 (October 15, 2019 at 10:28 AM).

  • Hallo Wolfgang,

    ich war am Kap der Guten Hoffnung und da war tatsächlich auf dem Fels ganz oben ein kleiner Bunker und ein durch Betonwände gesicherter Zugang vom Landesinnern. Der Guide sagte, dass man im letzten Krieg von dort die Schiffahrt und auch die dt. U - Boote versucht hat zu sehen.

    Zumindest behauptete er das. Wenn man die Fotos im Netz des Felsen am Kap anschaut, dann sieht man oben einen hellen Fleck. Das ist der kleine Bunker. Wahrscheinlich hielt man auch Aussschau nach Blockadebrechern, aber ob die so nah am Land vorbeifuhren?

    Gruß Karl

  • Hallo Karl,

    na, dann war der Kriegsmarine Kap Hoorn oder die Magellan Straße oder die Nordwestpassage zu gut von den Engländern und den Amerikanern überwacht. Also ging es in den Pazific auf der "klassische" portugiesische Route, entlang der Westafrikanische Küste und um das Kap der Guten Hoffnung, durch den Indischen Ozean und dann durch die Straße von Malakka.

    Oder die Wasserwege in Amerika waren nicht tief genug für U-Boote.

    Grüßle Wolfgang

    PS: Gibts ein Logbuch eines Schiffes der Kriegsmarine für die "klassische" Route?

  • Hallo in die Runde,

    nach dem Crash (ohne Backup) meines Labtop kann ich erst einmal das Manual für die Enigma-Simulation leider nicht anbieten.

    Da ich den Pazifik in Peru und Mexiko gesehen habe und mich mit Kolumbus erster Reise befasst habe, bildete ich mir ein, jeden Seeweg dahin zu kennen, inzwischen bin ich klüger, von Hamburg aus kam man in den Pazifik nicht nur um das Kap Hoorn und das Kap der Guten Hoffnung, sondern mit dem U-Boot, einen Eisbrecher wird die Kriegsmarine wohl kaum gehabt haben, auch durch die Beringstraße. Von Kiel aus gehts erst durch den Skagerak und am Nordkap vorbei und wieder durch die Beringstraße. Auch für diesen Seeweg gibt es in der Italienische Webseite, die Karl hier einbrachte.

    Alle Seewege durch die Beringstraße führte auf längeren Strecken sehr nah an der Sowjetunion entlang, die den Enigma-Code knacken konnte und gewiß ihren Alliieren geholfen haben. Gibt es dazu historische Nachweise? Nach der Lekture dieses Artikel habe ich Zweifel, die Sowjetunion benutzte die im Krieg erbeuteten Enigmen im Kalten Krieg diese Geräte für eigene Verschlüsselungen, wenn es während des Krieges Kontakte zwischen England und der Sowjetunion zu Deutschen Funksprüche, so wußte man in der Sowjetunion, daß die Engländer sie entschlüsseln konnte.

    Gruß Wolfgang

    Edited 3 times, last by Lobito060454: Seewege durch die Beringstraße (October 18, 2019 at 4:55 PM).

  • Hallo Wolfgang,

    Du sprichst die sogenannten Nordwest - (über Kanada) und Nordost - (über Barentssee- Sibirien) - passagen an. Über die letztere gelangte im II. Weltkrieg der HSK Komet (Kpt. z. S. Robert Eyssen) im Sommer 1940 in den Pazifik, zeitweise übrigens mit Hilfe sowjetischer Eisbrecher. Das war damals eine herausragende seemännische Leistung.

    Herzliche Grüße

    Eberhard

    Suche alles über die 101. Jägerdivision.

  • Hallo Eberhard,

    Vielen Dank für Dein Beitrag.

    Die Nordostpassage durch die Barentsee und weiter durch die Beringstraße scheint damals wohl nur für U-Boote schiffbar gewesen zu sein. Anders wird es sich wohl kaum bei der Nordwestpassage verhalten haben.

    Gruß Wolfgang


    Gruß Wolfgang