Tankschiffe auf Flüssen

  • Guten Abend,

    seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Treibstoffversorgung vor und während des Krieges.

    Im Speziellen suche ich etwas über die Donau aber auch der Transport im Altreich ist interessant.

    Wenn man das Buch "Die Schiffe und Boote der deutschen Seeflieger" hernimmt so wird ab Seite 238 geschrieben, überspitz formuliert, das nur durch Binnentankkähne die Treibstoffversorgung der Luftwaffe aufrecht erhalten wurde.

    Zur Einleitung es gab verschiedene Maßkangrößen siehe hier Seite 30f Entwurfsgrundlagen, Flußregelungen

    So sieht man das im Osten es nur klein Kähne gab.

    Nun ist eine entscheidende Frage ab wann wurde diese Schiffe als Behältertankschiffe (es wurden Behälter eingebaut ) oder als Zellentanke (der Bootsrumpf ist der Tank wie heute bei modernen Tankern) gebaut. Der Unterschied bewegt sich so um 1/3 der Zuladung.

    An anderer Stelle habe ich gelesen das zu Kriegsbeginn 170 Tankkähne auf der Donau fuhren aber innerhalb kürzester Zeit auf 500 Stück erhöht wurde zum zwecke des Rohöltransport von Rumänien nach Wien.

    Wenn man sich diesen Artikel durchliest https://www.rdm-archief.nl/RDM-NB/237-Elbe-Donau.pdf dann sieht das aber mit der Produktion ganz anders aus.

    Somit hätte der Zulauf der Tankschiffe auf der Donau erst im Oktober 40 begonnen. Und wie sah das im Rest Deutschland aus Baute man noch welche?

    Gibt es genauere Bauzahlen für diesen Tankschiffbau?

    Gab es so etwas wie den Norm -Tankkahn?

    Wie viele dieser Schiffe waren Tankmotorschiffe?

    Liebe Grüße

    Ralf

    Edited once, last by SanUO (September 19, 2019 at 8:25 PM).

  • Hallo Ralf,

    in Köhlers Flottenkalender 2011 ist ein Artikel von Helmut Betz: "Vom Rhein- und Elbegebiet zur Donau und zurück"

    Ab Mai 1940 erfolgte die Überführung von zunächst 15 Tankkähnen. Federführend für die Transporte war die Deutsch Amerikanische

    Petroleum Gesellschaft.

    Es waren überwiegend 850t Kähne 67,0x82m.

    Gruß

    Reinhard

  • Guten Abend

    Danke für den hinweis.

    Habe gerade etwas gefunden über die Tankschiffe auf der Donau: Russisch-deutsches Projekt zur Digitalisierung deutscher Dokumente in den Archiven der Russischen Föderation | Akte 86. Schriftverkehr der deutschen Militär – und Seeschiffahrtsbehörden über die Requirierung von Schiffen und über andere Fragen der Seeschiffahrt auf der Donau und im Schwarzen Meer für die Jahre 1940 – 1944. und die folgenden Seiten.

    Darin ist eine Aufzählung aus den frühen Kriegsjahren.

    Was meine Suche Betrifft ein Volltreffer.

    Nun muss ich nur noch angaben zu den Schiffen finden.

    Wenn man dies Listen sieht dann fragt man sich ob bei mehr schiffen die Treibstofflage am Anfang besser gewesen wäre.

    Grüße

    Ralf

  • Hallo Ralf,

    zu den zwei Motorzugschiffe folgende Angaben:

    "Romulus" ehem. "Gunther"

    Bauwerft: Schiffswerft Korneuburg, Baunummer 319

    Bauzeit: 1937-38

    Länge über alles: 51,10 m

    Breite: 7,20 m

    Tiefgang: bis 1,20 m

    Eigner: DDSG, Wien

    Gunther (28.12.1937) 23.06.1938 Motorzugschiff Romulus; 24.6.1941 Hilfs-Minensuchboot, Donau-Flottille, 3 Gruppe., 4.9.1943 von Kriegsmarine angekauft; 16.1.1944 Umbennant: Gunther; 27.6.1944 durch Minentreffer auf der Donau bei km 1086; oberhalb Dubovac gesunken. 13 Tote, am 7.8.1944 gehoben, abgebrochen da irreparabel.

    "Wachau"
    Bauwerft: DDSG-Werft, Obuda

    Bauzeit: 1937

    Länge über alles: 28,10 m

    Breite 5,80 m

    Tiefgang: 1,70 m

    Eigner: COMOS, Wien

    Wachau, 1943 Umbau zum Seeschiff für Seetransportchef Schwarzmeer/DKS; 1943 MAST Nikolajew; 3.1944 versenkt Nikolajew-Südseite Kimburn / bei Räumung / 194.. gehoben, rep., sowet, Jaroslavl

    Quelle: Gröner, Die deutschen Kriegsschiffe 1815 - 1945, Band 8/1

    Gruß

    Lothar

  • Guten Morgen Lothar,

    danke für die Informationen.

    Eine Verständnisfrage stellt sich mir. Wenn nun steht 850t soll das bedeuten das die Tragfähigkeit 850 t beträgt oder sind es wie in US Reports das nun 850m³?

    Die Eigentlich frage ist wieviel m³ sind den nun 1 t Ladefähigkeit? ist dies mit der tatsächlichen Dichte von Rohöl abzugleichen oder wie?

    Ich weis blöde Frage aber momentan sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.;(

    Grüße

    Ralf

  • Moin,

    interessantes Thema. Mein ehemaliger Nachbar war als Lehrling 1944/45 auf einem Binnentanker eingesetzt. Der Kahn fuhr meistens die Weser rauf und runter, bei Minden wurde er auch 1945 von Briten gefangen genommen. Komischerweise sagte er, dass sie nur wenige Male durch Jabos angegriffen wurden und das der Tanker den Krieg recht unbeschädigt überstanden hat. Leider weiß ich den Namen des Schiffes nicht mehr.

    Gibt es da Listen, welche Binnentanker den Krieg überlebt haben?

    Beste Grüße

    Frank

    Suche alles zur 2. Marineinfanteriedivision und zur 5. FallschJgDiv

  • Hallo Frank,

    mit einer Liste kann ich nicht dienen.

    Da hat aber Dein ehemaliger Nachbar großes Glück gehabt. Die Flüsse wurden zusätzlich auch durch Treibminenabwurf zu gefahrvollen Gewässern.

    Gruß Karl