Dienstvorschriften zur Körperpflege des Soldaten im Felde

  • Hallo Wolfgang,

    zit." .... Armee des antifaschistischen Staats [.....] an alte Wehrmachtsgepflogenheiten".

    Alles hatte die DDR nicht übernommen;).

    So wäre nach preussischem Vorbild der Generaloberst hierarchisch höher anzusiedeln und der Titel Armeegeneral stammte aus Rußland bzw der UdSSR....

    Die NVA fühlte sich wohl - zumindest in ihren letzten Jahren- preußischen Traditionen stärker verbunden, als die BW.

    Beste Grüsse

    Ingo

  • Die NVA fühlte sich wohl - zumindest in ihren letzten Jahren- preußischen Traditionen stärker verbunden, als die BW.

    Moin Ingo,

    nicht in ihren letzten Jahren, sondern von Geburt an, und das auf "Empfehlung" der sowj. Waffenbrüder. Hat mich immer etwas geschaudert, wenn ich bei der Wachablösung auf Unter den Linden oder bei Militärparaden die mit Stechschritt paradierenden Soldaten sah!

    Die BW dagegen sah in ihren Uniformen eher wie eine US Army - Einheit aus. Aber alles nur rein äußerlich beurteilt...

    Gruß Viktor

  • Hallo Viktor,

    die sowjetischen "Waffenbrüder" haben erkannt, daß es nichts Gutes bringt, wenn man ein Volk seiner Traditionen beraubt.

    Diesen Respekt hatten die Amerikaner nicht einmal auf dem Boden, den sie für ihren eignen hielten. War es nicht so, daß den Indianern verboten wurde, den ihnen heiligen Sonnentanz durchzuführen. Aber "die Amerikaner" sind u.a. wir, am Little Bighorn kämpften Deutsche.

    Gruß Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    die sowjetischen "Waffenbrüder" haben erkannt, daß es nichts Gutes bringt, wenn man ein Volk seiner Traditionen beraubt.

    das ist die eine Seite. Die andere Seite ist die, dass die Machthaber der DDR damals so weit gingen sowjetische Uniformen tragen zu wollen.

    Da hat dann aber der Russe nicht mitgemacht, vielleicht auch Vorsicht damit man sich auseinander halten kann...für alle Fälle!

    Gruß Karl

  • die sowjetischen "Waffenbrüder" haben erkannt, daß es nichts Gutes bringt, wenn man ein Volk seiner Traditionen beraubt.

    Hallo Wolfgang,

    die Traditionspflege war schon immer eine der Standbeine der russischen Militärs. Auch wenn die DDR-Theoretiker sich gern von den WH-Tradition distanziert hätten, hatten die Waffenbrüder wohl überzeugendere Argumente um in dem "Feldgrau" nicht nur die Wehrmachts-, sondern auch allg. deutsche Tradition zu sehen. Ob dabei Misstrauen zu den Deutschen eine Rolle gespielt hat, vermag ich nicht zu urteilen.

    Gruß Viktor

  • Grüß Gott Karl,

    Die andere Seite ist die, dass die Machthaber der DDR damals so weit gingen sowjetische Uniformen tragen zu wollen.

    die "Machthaber" war alle in Moskau ausgebildet worden. Und was diese strammen Stalinisten wollten, ist gesondert zu betrachten.

    Immerhin haben die Sowjets um den Wiederaufbau des Dresdner Zwinger gekümmert und wollten damit den Deutschen ein Kulturdenkmal erhalten, das wird man ihnen anerkennen müssen, zumal sie kurz vorher im Nürnberger Hauptprozeß vorbrachten, die Deutschen hätten in dem Wohnsitz von Tolstoj "Jasnaja Poljana" die Möbel und Handschriften verbrannt, ob das stimmt, interessiert mich, weil dort nicht nur Heinz Guderian, sondern auch die 296. Infanterie-Division Quartier bezogen hatte, der mein Vater angehörte. Ich habe aus Rußland nur gehört, daß das so war, aber ohne Nachweis. Heinz Guderian in seiner Erinnerungen (ein nach dem Kriege publizierten Buch) streitet ab, in "Jasnaja Poljana" vandalisiert zu haben.

    Ich bin Schwabe und kein Stalinist, will aber in diesem Punkt gerecht sein.


    Gruß Wolfgang

  • Privet Viktor,

    die Traditionspflege war schon immer eine der Standbeine der russischen Militärs. Auch wenn die DDR-Theoretiker sich gern von den WH-Tradition distanziert hätten, hatten die Waffenbrüder wohl überzeugendere Argumente um in dem "Feldgrau" nicht nur die Wehrmachts-, sondern auch allg. deutsche Tradition zu sehen. Ob dabei Misstrauen zu den Deutschen eine Rolle gespielt hat, vermag ich nicht zu urteilen.

    Die ach so antifaschistische DDR unterhielt eine Truppe, in Uniformen, die sehr an die Wehrmacht erinnerten. Die Traditionspflege gehört zur Russische Kultur, so erlebe ich im Dialog mit den vielen Russischen Freunden, die ich habe.

    Gruß Wolfgang

  • Hallo Rudolf,

    da treffen sich zwei Witzbolde, deshalb frage ich: Aber haben sie sich gewaschen? Und womit?

    Alter DDR-Witz: Haben Sie gar keine Seife? Nein, gar keine Seife gibts im 5. Stock.

    Zur Erklärung, ich hatte eine Freundin in Ostberlin und war sehr oft bei ihr und habe gesehen, daß in der DDR an, mit Verlaub "Fressen und Saufen" nicht gefehlt hat, sonst aber war alles zu knapp. Und der Verkäufer wollte sich nicht in Schwierigkeiten bringen, durch ein einfaches "Nein", also hat er den "Bürger", den Kunden, in die für das "Nein" zuständige Abteilung verwiesen.

    Gruß Wolfgang

    Edited 2 times, last by Lobito060454 (October 7, 2019 at 12:17 PM).

  • Hallo zusammen,

    "Nach dem Wecken folgt der Frühsport. Alle Soldaten nehmen teil. Der Frühsport wird wechselweise jeweils von einem Gruppenführer geleitet. Die anderen Gruppenführer nutzen diese Zeit zur persönlichen Morgentoilette und bereiten sich auf ihre Kontrollen vor. Innendienstkranke gehen während des Frühsport spazieren. Im Anschluß an den Frühsport waschen sich die Soldaten mit freiem Oberkörper."


    Quelle: http://home.snafu.de/veith/ordnung.htm

    Von Seife steht da aber nix. ;) Sehr interessant ist auch die Passage mit den spazieren gehenden Innendienstkranken.

    Von dem was zu meiner aktiven Zeit in der Bw über die NVA kursierte, war der Dienst dort kein zuckerschlecken. Da war vielmehr Drill als in der Bw.

    Viele Grüße

    Nicco

  • Hallo,

    Da war vielmehr Drill als in der Bw.

    wenn ich an meine Zeit denke, dann gab es bei uns auch noch richtig Drill.

    Von dem was zu meiner aktiven Zeit in der Bw über die NVA kursierte, war der Dienst dort kein zuckerschlecken.

    Offiziell haben wir über die NVA nichts erfahren. Allerdings hatten wir einen Wehrpflichtigen in der Kompanie, Russlanddeutscher, der bereits seinen Wehrdienst in der Roten Armee abgeleistet hatte. Nach ihm war die Ausbildung in der Roten Armee härter , aber auch schikanöser als in der BW.

    Ich war in einer Kompanie, die es mit ihrer Ausbildung sogar in die Spiegelausgabe 27/ 1969 geschafft hat. 159 Tage und 91 Nächte Infanteriegefechtsausbildung und Teilnahme an 18 Manövern in 18 Monaten. 50 Stunden Dienst pro Woche ohne Berücksichtigung von GvD, UvD Bereitschaft(immer eine Woche) und Wachhabender.

    Die Zeit hat mir geholfen einen schweren Autounfall den Umständen entsprechend zu überleben.

    Fr'ühsport wie bei der NVA gab es bei uns nicht, dafür jeden Tag Gelände/Waldlauf, manchmal auch direkt nach dem Mittagessen, was immer sehr Rückwärtsessen förderte. Für Duschen und umziehen waren dann maximal 15 Minuten vorgesehen bis zum nächsten Dienst. Klappte das mehrmals nicht, auch bei anderen Dienstbekleidungswechseln, gab es Maskenball. Einmal mitgemacht.

    Gruss

    Rainer

    Suum cuique

    Edited once, last by Rainer (October 7, 2019 at 10:25 PM).

  • Hallo Nicco,

    Von Seife steht da aber nix. ;)

    Na ja, entweder wurden Hygieneartikel gestellt, oder es gab sie nicht, wozu sie also erwähnen. Meine Freundin hatte Seife, die wir zusammen im Intershop besorgt haben. Wer aber in der NVA zu dienen hatte, durfte allerdings keinerlei Westkontakte haben.

    Gruß Wolfgang


    Grüß Gott Karl,

    Da bei der Wehrmacht gewünscht wurde das DLRG -Leistungsabzeichen zu erlangen, zumindest aber schwimmen zu können, wurde in dieser Zeit wohl mehr gebadet. Übrigens, damals gab es noch sehr viele Nichtschwimmer...wie heute anscheinend wieder.

    Am Neckar konnte man schwimmen, auf dem Land nicht, so war das zu meiner Schulzeit, in den 60er. Unser Vater hat meinem Bruder und mir frühzeitig schwimmen gelehrt, damit wir beim Spielen am Neckar nicht ersaufen. Er konnte auch einen Absaufenden retten und sprang an einer Schleuse in den Neckar mitten in den Strudel der Schleuse, den Ort gibt es heute noch unverändert, da würde ich nie im Leben runterspringen Ich bin sehr gerne im Neckar geschwommen, bis ich Hautausschläge bekam, so sauber, wie heute war der Neckar damals nicht.

    Mein Opa konnte allerdings nicht schwimmen und kam bei Prag nicht über die Elbe und geriet in russische Gefangenschaft.

    In Flüssen reicht es allerdings nicht schwimmen zu können, man muß wissen, wie man kräftesparend aus einem Strudel rauskommt.

    Hier in Berlin habe ich bemerkt, daß man meinen Schmetterling Schwimmen bewunderte, so sollte man allerdings nicht versuchen aus einem Strudel herauskommen, aber man trainiert so, flach an der Wasseroberfläche zu schwimmen und nur damit kommt man aus einem Strudel mit gewöhnlichem Kraulen raus, oder wird, wie ich, schulbester Schwimmer, dafür mußte ich allerdings in Arbeitsoverall im Schwimmbad Ringe ertauchen.

    Gruß Wolfgang

    2 Beiträge zusammengefügt...Huba

  • Hallo Wolfgang,

    da ich auch Kanu gefahren bin:

    Aus einem richtigen Strudel kommt man nur heraus, wenn man Arme und Beine anzieht und zunächst hofft nach oben gespült zu werden, denn sonst kann es passieren, dass die Arme von der Kraft des Strudels ausgekugelt werden. Evtl. und wenn möglich mit den Beinen vom Grund abstoßen etc.

    dafür mußte ich allerdings in Arbeitsoverall im Schwimmbad Ringe ertauchen.

    Nun kommt es darauf an ob die Ringe in einem größeren Eisenring eingehängt sind, wie tief es ist und wieviel Ringe es sind. Dann 30 m tauchen, Sprung vom 3 m Brett, abschleppen eines Ertrinkenden in Rückenlage, beide mit Overall, Wiederbelebungsversuche und Zeitschwimmen? Das war damals das von mir verlangte Ausbildungsprogramm. Also damals ein völlig normals Programm. ( Ähnlich DLRG Leistungsschein.)

    Gruß Karl

  • Offiziell haben wir über die NVA nichts erfahren.

    Hallo Rainer,

    diese Aussage kann ich für mich nicht bestätigen. So wurde beispielsweise

    das "Standardwerk"

    Thomas M. Forster; Die NVA (414 Seiten)

    in der Offizierausbildung zur Lektüre empfohlen und stand auch in jeder

    Soldatenbücherei.

    In meinem Regal steht noch die 6.(!) Auflage von 1983 (da kann man sich

    ausrechnen, wie verbreitet das Buch war).

    Gruß

    Rudolf (KINZINGER)

  • Hallo zusammen,

    nachfolgende Publikationen über die NVA waren nach m. W. im "Westen", neben dem o. a. Autor Forster zugänglich:

    > "Information für die Truppe ( BW) 8/9/84"

    > "Die NVA" Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen

    > "Wehrausbildung" in den Jahren 1986, 1987 etc.

    > Zeitschrift für innere Führung" 1/2015 und 2/2016

    > "Armee - Rundschau" der NVA u. v. A.

    Gruß Karl

  • Grüß Gott Karl,

    Einspruch Euer Ehren, aus einem Strudel kommt man heraus, indem man ganz flach an der Oberfläche weg schwimmt, das geht nicht indem man die Extremitäten anziehen, das ist gewiß kräftesparend, aber in einem Strudel wird man im Kreis herumgetrieben, daraus muß man schon aktiv ausbrechen. Jedenfalls im schwäbischen aller Flüsse, dem "Rio Negro" (Schwarzer Fluß) oder dem "Rio Bravo" (Wilder Fluß).

    Ach so ja, "Neckar" ist nicht Schwäbisch, sondern Lateinisch und bedeuted "Schwarzer Fluß".

    Gruß Wolfgang

    Edited 3 times, last by Lobito060454 (October 8, 2019 at 5:08 PM).

  • Hallo Wolfgang,

    aus einem Strudel kommt man heraus, indem man ganz flach an der Oberfläche weg schwimmt

    tut mir ja leid, aber was verstehst Du unter einem Strudel?

    Ein richtiger Strudel zieht jeden Schwimmer unter die Wasseroberfläche. So habe ich das bei meinem DLRG Leistungsschein gelernt. Für den Lehrschein hätte ich damals einige Zeit Bademeister machen müssen.

    Hier der wissenschaftliche Beweis:

    https://www.welt.de/wissenschaft/a…-entkommen.html

    Gruß Karl

  • Hallo Wolfgang, hallo Rainer, hallo zusammen,

    @ Rainer: meine Grundausbildung 1980 dauerte zwar immer noch 3 Monate aber es war auf jeden Fall nicht so hart wie bei dir. 10 Jahre später in der Ausbildung ist natürlich auch schon ein Unterschied. So richtiges Schleifen gab es nicht. Zumindest habe ich und die meisten anderen, es nicht so empfunden. Einige fanden es sogar zu leicht und zu lasch. Spätere Lehrgänge waren da schon härter.

    @ Wolfgang: ich bin mal beim Baden im Rhein etwas zuweit vom Ufer abgekommen und in eine leichte Strömung geraten und hatte richtig Mühe da wieder herauszukommen und ich habe auch das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen. Also da gehört schon richtig Mut dazu, in einen Fluß zu springen, wie dein Vater.

    Mit einem Strudel habe ich bisher noch keine Erfahrung gemacht. Ich weiß nur, das die Dinger richtig gefährlich sind.

    Strudel

    Viele Grüße

    Nicco