Dienstvorschriften zur Körperpflege des Soldaten im Felde

  • Hallo Lobito

    Quote

    Hier in Berlin laufen viele Soldaten herum, die mit rotem Barrett, sollte ich also besser mit Herr Generalansprechen?

    Nach meiner Kenntnis und dem "Taschenbuch für Wehrausbildung Heer", 1986, S. B 24, tragen folgende Waffengattungen ein "Rotes Barett": Artillerie, Heeresflugabwehr, Pionier, ABC-Abwehr, Instandsetzung, und noch weitere.

    Generäle trugen ein Barett in der Farbe ihrer Waffengattung, auf den Schulterklappen ein Abzeichen mit rotgelber Umrandung und goldfarbigen Eichenkränzen und viereckigen Stern(en) sowie einen dementsprechenden Kragenspiegel.

    Lieber nicht einen der in Berlin herumlaufenden Soldaten mit rotem Barett mit "Herr General" ansprechen.

    Nichts für ungut.

    jostdieter von der Schweizer Grenze.

    PS: Als mein Sohn 1987 mit rotem Barett (Instandsetzung) und in Uniform die Grenzkontrolle im Badischen Bahnhof Basel betrat, wurde er umgehend von den Grenzwächtern zurückgewiesen.

    Ein Schweizer Kollege sagte mir:

    "Dafür haben wir nicht sechs Jahre an der Grenze gestanden, damit Ihr Sauschwaben hier in Uniform einmarschiert."

  • Hallo Jostdieter,

    soweit ich informiert bin, dürfen Soldaten der BW, Polizei -Justizbeamte usw. grundsätzlich nicht in Uniform über die Grenze. Ausnahmen bei Übungen etc. gibt es natürlich.

    Bei Zivilbeamten waren die Waffen und der Hörer des Funkgerätes abzugeben, ggf. das Gerät, wenn kein Hörer vorhanden, vom Strom zu nehmen.

    Ausnahmen z. B. Verfolgung auf frischer Tat usw.

    Wie es beim Zoll aussieht, weiß ich nicht.

    Gruß Karl

  • Als mein Sohn 1987 mit rotem Barett (Instandsetzung) und in Uniform die Grenzkontrolle im Badischen Bahnhof Basel betrat, wurde er umgehend von den Grenzwächtern zurückgewiesen.

    Hallo,

    ich bin Ende August 1988 mit dem Zug mit meiner Mannschaft in Uniform zu einem Militärwettkampf in der Schweiz gefahren. Der schweizer Grenzbeamte beäugte uns sehr misstrauisch, wollte wissen ob wir Waffen dabei hätten und was wir denn in Uniform in der Schweiz wollten. Als ich ihm erklärte, keine Waffen und Teilnahme an dem Militärwettkampf in Bischofszell, lächelte er uns freundlich an und winkte uns durch.

    Allerdings, bei Fahrten mit einem KOM zu diesem Wettkampf, waren die schweizer Grenzbeamten ziemlich pingelig.

    Bei Fahrten mit Waffen nach Frankreich wurde unser Bus einfach durchgewunken. Belgien und Luxemburg zu Wettkämpfen ohne Waffen oder grossen Märschen absolut keine Kontrolle.

    Gruss

    Rainer

    Suum cuique

    Edited once, last by Rainer (October 4, 2019 at 12:21 AM).

  • Hallo Jostdieter,

    Lieber nicht einen der in Berlin herumlaufenden Soldaten mit rotem Barett mit "Herr General" ansprechen.

    Wenn das die Waffengattung ist, dann sollte ich tatsächlich wohl besser den Mund halten, sonst gibt's was auf das freche Maul. Und die Anzahl der Sterne ist wie bei der Wehrmacht?

    Danke für Deinen Rat.

    Gruß Wolfgang

  • Quote

    Lieber nicht einen der in Berlin herumlaufenden Soldaten mit rotem Barett mit "Herr General" ansprechen.

    Wenn das die Waffengattung ist, dann sollte ich tatsächlich wohl besser den Mund halten, sonst gibt's was auf das freche Maul.

    Hallo Wolfgang: Weiss man nicht, wie reizbar der Angesprochene ist.

    in Berlin gabs mal einen Prozess, weil ein Bürger einen Polizeibeamten mit "Herr Oberförster" ansprach.

    Das Gericht hat meines Wissens die Klage des Polizisten zurückgewiesen, weil "Oberförster ein ehrbarer und angesehener Beruf sei.. Die Bezeichnung als 'Oberförster' sei deshalb keine Beleidigung."

    In einer Berliner Kneipe erlebte ich eine Prügelei zwischen einem U-Boot-Maaten und einem Gebirgsjäger, weil der "Fischkopp" den Gebirgsjäger einen "Seppel" nannte.

    Quote

    Und die Anzahl der Sterne ist wie bei der Wehrmacht?

    Habe ich keine Unterlage, aber die Generäle der Nationalen Volksarmee, die NVA übernahm ja bekanntlich viele Details der Wehrmachts-Uniform, trugen fünfeckige Sterne auf ihren gold geflochtenen Schlingbändern. Sternträger: General-Major (BRD Brigade-G.).ein Stern; G.-Leutnant (BRD G.-Major) zwei Sterne ,G.-Leutnant (BRD G.-Leutnant) drei Sterne und Armeegeneral (BRD General) vier Sterne.

    Gruss nach Berlin.

    PS: Als langjähriger Berliner weiss ich, dass sich Berliner gern in der Kneipe ab 19 Uhr streiten.

  • Guten Abend,

    Wenn das die Waffengattung ist,

    hier herrscht eine gewisse Begriffsverwirrung. Die Bundeswehr kennt seit Ende der 1960er Jahre keine „Waffengattungen“ mehr, sondern „Truppengattungen“. In der Anlage die entsprechende Seite aus der HDv 100/100 – Truppenführung von 1987 mit Berichtigungsstand aus den 1990er Jahren. Ich habe diese Vorschrift gewählt, weil darin alle damals existierenden Truppengattungen des Heeres aufgeführt sind, inzwischen sind ja einige aufgelöst worden.

    Truppengattungen 001.jpg

    Grünes Barett trugen:

    Jägertruppe

    Panzergrenadiertruppe

    Schwarzes Barett trugen:

    Panzertruppe

    Panzerjägertruppe

    Panzeraufklärungstruppe

    Bordeauxrotes Barett trugen:

    Fallschirmjäger

    Heeresflieger

    Fernspähtruppe

    Blaues Barett trugen:

    Sanitätstruppe

    Gebirgsjäger hatten die Bergmütze

    Alle anderen Truppengattungen der Kampfunterstützungs-, Führungs- und Logistiktruppen trugen das korallenrote Barett.

    Die Barettabzeichen wechselten je nach Truppengattung.

    Die Barettfarbe allein hat mit der Truppengattung erstmal nichts zu tun, sondern nur in Verbindung mit dem Barettabzeichen.

    Dann haben wir noch die „Waffenfarben“, z.B. bei den Kragenspiegeln. Hier hat beispielsweise die Infanterie grün (PzGren, Jäger, Gebirgs- und Fallschirmjäger), die Feldjäger orange oder die Fernmelder zitronengelb.

    Grüße

    Jörg

  • Hallo Jörg,

    die Zeiten von ZDv, Hdv, AnwFE bei der BW ja jetzt vorbei. Alle abgeschafft und eingestampft;) Heissen jetzt Regelungen.Teilweise nur online, manche noch im Druck.

    Gruß Oliver

    Tradition zu wahren, zu pflegen ist nicht die Anbetung der Asche. Es ist die Weitergabe des Feuers.
    *Erst wenn der letzte Soldat bestattet ist, dann ist der Krieg zu Ende* http://www.verdun14-18.de

  • Guten Morgen,

    Hallo Jörg,

    die Zeiten von ZDv, Hdv, AnwFE bei der BW ja jetzt vorbei. Alle abgeschafft und eingestampft;) Heissen jetzt Regelungen.Teilweise nur online, manche noch im Druck.

    Gruß Oliver

    das ist mir vollkommen bewusst. Ich habe doch oben deutlich geschrieben, warum ich die HDv von 1987 als Beispiel hergenommen habe!
    Die Diskussion reichte teilweise bis in die Zeiten zurück, als es eben noch beispielsweise Panzerjäger und Panzeraufklärer als Truppengattung gab.
    Grüße
    Jörg

  • Hallo Jost Dieter,

    bei den NVA Generalssternen ist Dir etwas durcheinander gekommen.

    Der 3-Sterne-General der NVA war der Generaloberst (nicht GenLtn.).Armeegeneral war mit 4 Sternen der höchste "Friedensdienstgrad".

    Geplant - aber nie umgesetzt- war der Dienstgrad eines "Marschalls der DDR" mit 1 "Riesen-Stern".

    Beste Grüsse

    Ingo

  • Quote

    G.-Leutnant (BRD G.-Major) zwei Sterne ,G.-Leutnant (BRD G.-Leutnant) drei Sterne und Armeegeneral (BRD General) vier Sterne.

    Hallo Ingo, Du hast recht, ich habe einmal zuviel G.-Leutnant statt G.-Oberst geschrieben.

    Habe mal gehört: Den Marschalls-Stern, angeblich mit Brilliant, sollte Honnecker bekommen, wenn die NVA in vier Tagen bis zu den Pyrenäen durchgestossen wäre. Den "Brilli" soll es schon gegeben haben.

    Gruss jostdieter.

    ..die NVA in vier Tagen bis zu den Pyrenäen ??: Will hier keinen neuen thread aufmachen, aber bei der Umschulung von NVA-Jagdpiloten 1991 in Fürstenfeldbruck war zu erfahren, dass die LSK (Luftstreitkräfte ) der NVA für eine Mission mit vier Flugzeugen einen Tag Vorbereitung brauchten, wir nur vier Stunden...Ausserdem sollen sie Nachschubprobleme bei Ersatzteilen gehabt haben.

  • Hallo zusammen,

    (...)

    ..die NVA in vier Tagen bis zu den Pyrenäen ??: Will hier keinen neuen thread aufmachen, aber bei der Umschulung von NVA-Jagdpiloten 1991 in Fürstenfeldbruck war zu erfahren, dass die LSK (Luftstreitkräfte ) der NVA für eine Mission mit vier Flugzeugen einen Tag Vorbereitung brauchten, wir nur vier Stunden...Ausserdem sollen sie Nachschubprobleme bei Ersatzteilen gehabt haben.

    ... ich kenne aber auch den Witz von den beiden sowjetischen Panzergenerälen, die sich in Paris unterhalten und der eine den anderen im Laufe des Gespräches fragt, wer eigentlich den Luftkrieg gewonnen habe...

    Mit freundlichen Grüßen

    Schorsch

  • Habe mal gehört: Den Marschalls-Stern, angeblich mit Brilliant, sollte Honnecker bekommen, wenn die NVA in vier Tagen bis zu den Pyrenäen durchgestossen wäre.

    Hallo,

    nach den mir vor langer Zeit einmal zur Kenntnis gelangten Plänen war ein Durchstoss - einschl. sowj. Kräfte in der ersten Phase - nur bis zum Rhein geplant, da man dort Brückenmaterial in goßenUmfang benötigt, einer Versorgung der Panzerkräfte - trotz überschlagendem Einsatz - erforderlich und man sich nicht klar war, wie sich der Franzose, Engländer und Amerikaner verhalten wird, wenn man den Rhein überschreitet. Man ging davon aus, dass die Westmächte letztlich den Verlust der BRD in Kauf genommen hätte.

    Dies damalige Abhandlung erschien mir glaubhaft, da sogar einzelne Personen und Gebäude mit gültigen Adressen aufgeführt waren, die von der NVA festzunehmen gewesen wären.

    Aber es gab sicher nicht nur einen Plan.

    Gruß Karl

  • Hallo miteinander!

    Es ist zwar überhaupt nicht mein Thema, aber gestern lief zufällig auf ZDF Info etwas.

    Zeitansatz für einen Durchstoß zu den Pyrenäen sollen 45 Tage für die Truppen des Warschauer Paktes gewesen sein.

    Das war die Aussage innerhalb dieses Beitrages.

    Ich glaube, dass es ein Generalstäbler der NVA war.

    Gruß

    Christian

    Suche Informationen über die 170. Infanteriedivision

  • Hallo,

    da es außerhalb des Themas versuche ich mich kurz zu fassen:

    Ohne jemand nahe treten zu wollen: Was die NVA plante oder vorgesetzt bekam waren noch lange nicht die Geheimnnisse des russischen Bären.

    Letztlich um es auf den Punkt zu bringen: Die NVA war in der damaligen sowj. Politik als erster Stoßkeil gegen die westlichen Brüder vorgesehen und hätte nach meiner ( laienhaften Kenntniss) diese Aufgabe wahrscheinlich erfüllt. An eine damalige Verbrüderung DDR/BRD glaube ich nicht.

    Ohnehin, warum, wenn kein Versorgungsstopp an den Pyrenäen? Was war mit Mittelmeerländern vorgesehen, offene Flanke?

    Da außerhalb des Themas: Wenn erforderlich löschen!

    Gruß Karl

  • Hallo Katrin , Christoph, Karl, habe eben die 7 Geheimnisse der NVA in der Mediathek angeschaut.

    War 1991 im NVA- Museum Prora, sprach mit einem der Lehrer.

    Ich: "Bin von der anderen Feldpostnummer. Gottseidank, dass Ihr auch Frieden im Eid hattet".

    Er: "Sie sind der Erste von drüben, der mir sowas sagt. Die anderen schimpfen oder lästern..".

    Im Kinoraum wurde die Fahnen-Einholung der NVA und Hissen der Bundes-Fahne gezeigt.

    Ein Mann stand auf und lief mit dem Taschentuch vor den Augen raus.

    Hat meine Frau und mich alles ziemlich bewegt.

    So , von mir aus tema finito.

    Gruss von jostdieter.

  • Hallo,

    An eine damalige Verbrüderung DDR/BRD glaube ich nicht.

    das glaube ich auch nicht, besonders wenn ich an die Aussagen eines besoffenen Leutnants, höherer Dienstgrad in der NVA, an der KTS 1 1993 denke. Zurück zum Waschen, bei Jagdkampf gab es bei uns eine Feldflasche Wasser pro Tag. Da war nichts mit waschen, da auch kein Waschzeug mitgeführt werden durfte.

    Gruss

    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo Ingo,

    Der 3-Sterne-General der NVA war der Generaloberst (nicht GenLtn.).Armeegeneral war mit 4 Sternen der höchste "Friedensdienstgrad".

    na ein Glück, die Armee, des antifaschistischen Staats, hielt sich an alte Wehmachtsgepflogenheiten.

    Gruß Wolfgang