Dienstvorschriften zur Körperpflege des Soldaten im Felde

  • Hallo Karl,

    Wenn an Bord Feuer ausbricht, dann muss der Löschtrupp, der den Angriff unter Deck ausführen muss, mindestens eine Atemschutzmaske tragen. Diese ist bei großen Bärten nicht mehr dicht. Deshalb Rasur für den Löschtrupp!

    in einem U-Boot ist ja aber jeder immer unter Deck.

    Hautkrankheiten mögen Bärte und Haare. Rasur wird ggf. vom Bordarzt angeordnet.

    Man schwimmt aber in Medizin dagegen, Salzwasser.

    Gruß Wolfgang

  • Hallo Schorsch,

    Die Dimensionierung der Größe der Trinkwasservorräte bei den deutschen U-Booten ging von einer Menge von 3 l Wasser pro Mann und Tag aus.

    Hast Du noch mehr in Sachen U - Bootverpflegung etc.? Ich wäre daran interessiert.

    auf." Pic click.de" kann man u. a. eine original Sazwasserseife der Kriegsmarine sehen. (Kein Link, da Urheberrecht).

    Gruß Karl

    Edited once, last by Karl Grohmann: Nachtrag/Ergänzung. (September 16, 2019 at 4:05 PM).

  • Hallo Karl!

    Hallo Schorsch,

    Hast Du noch mehr in Sachen U - Bootverpflegung etc.? Ich wäre daran interessiert.

    (...)

    ...leider nicht so viele, wie ich gerne hätte. Kannst Du Deine momentan sehr allgemein gehaltene Frage vielleicht noch etwas konkretisieren? Es muss ja nicht noch einmal geschrieben werden, was Dir u.U. schon bekannt ist.

    Mit freundlichen Grüßen

    Schorsch

  • im Anhang das Zeugnis.

    Hallo Rudolf,

    es kommt hier selten vor, dass jemand den Beweis augenscheinlich auf den Tisch legt!

    Hallo Schorsch,

    wir müssten dann auch in einen anderen Thread/Sparte gehen.

    Also das Allgemeine weiß ich natürlich. Interessant wäre z. B. ein Speiseplan aus den längerdauernden Feindfahrten. So hieß z. B. das stachelige/ leicht verschimmelte Brot " Hase" ( Wegen der Ähnlichkeit mit dem Hasenfell). Es gibt sicher ein Kochbuch für U - Bootfahrer/Köche. Auch gab es sicher Kalorienberechnungen, ähnlich bei Heer, Luftwaffe und was an Südfrüchten/-ersatz zu verabreichen war.

    Unter Dissertationen habe ich eine mit dem Thema "Tauchretter" eingestellt, falls für Dich von Interesse.

    Grüße von Karl

    Edited once, last by Karl Grohmann: Wollte keinen zweiten Beitrag aufmachen. (September 17, 2019 at 10:25 AM).

  • es kommt hier selten vor, dass jemand den Beweis augenscheinlich auf den Tisch legt!

    Hallo Karl,

    das ist jetzt fast 50 Jahre her und meine persönliche "Kriegsgeschichte", da entscheide

    ausschließlich ICH, was ich einstelle (Datenschutz hin oder her !) Und auf den

    Einzelkämper-Lehrgang bin ich auch noch stolz !

    Viel schlimmer finde ich die "Selbstdarsteller", die in Fatzebuck rücksichtslos Fotos

    ihrer minderjährigen Kinder einstellen.

    Gruß

    Rudolf (KINZINGER)

  • Hallo Rudolf,

    ich fand es bemerkenswert ehrlich.

    Natürlich kannst Du auf den Einzelkämpferlehrgang stolz sein....zumal damals!!

    An den Datenschutz habe ich dabei garnicht gedacht!

    Also alles gut!

    Herzliche Grüße von Karl

  • Grüß Gott Rudolf,

    m. E. war die Teilnahme an diesem Lehrgang auch in anderer Hinsicht sehr mutig, damit hast Du Deinen Einsatz in ausländischen Kriegsgebieten provoziert. Respekt!

    Wenige Jahre vor Deinem Lehrgang bin ich vor dem Kreiswehrersatzamt nach Berlin geflüchtet. Die haben mir allerdings per KRadKurier die Einberufung am darauffolgende 2. Weihnachtstag bei meinen Eltern zuzustellen versucht, haben aber nicht gerechnet mit einem mit allen Wasser gewaschenem altgedientem Landser, mein Vater hat den Kurier weggejagt, er habe auf seinem Grundstück nichts zu suchen und ich seie auch nicht bei meinen Eltern, sondern irgendwo in Berlin und mein Vater werde keine Post für mich entgegen nehmen und schon gar nicht so eine.

    Danach bekam ich andauernd Post von denen nach Berlin, Absender war allerdings nicht die BW, sondern irgendeine Privatadresse, wohl die des Sachbearbeiter. Die habe ich mit dem Hinweis, daß der 4-Mächte-Status von Berlin nicht erlaubt, daß eine Bundesbehörde nach West-Berlin greift und angedroht, daß ich so einen Fetzen in Kopie an das "Rote Rathaus" - das ist in Ost-Berlin - schicken werde. Das hat anscheinend nicht so sehr beeindruckt, wie der Einsatz meines Vaters, ich hätte vielleicht besser damit gedroht, daß ich die Kopie nach Karlshorst - also den Russen - schicken werde.

    Zu der Zeit haben wir angenommen, daß Deutschland am Rhein verteidigt wird und in Heilbronn standen schon längst amerikanische Atomraketen, mit Ausrichtung auf die Sowjetunion. Insgesamt erschien nicht sinnvoll zu lernen, wie man Deutschland mit der Knarre in der Hand zu verteidigen könnten. Dazu wäre es nicht gekommen.

    P.S.: Inzwischen hatte ich einen Schlaganfall und bin rechtsseitig gelähmt, sicher laufen kann ich nicht einmal in meiner Wohnung, das halte ich für die Idealvoraussetzung, mich jetzt freiwillig zum Wehrdienst zu melden:P. Mein Vater hätte sich den Spaß gemacht! Meinen alten Wehrpass habe ich noch, das ist doch der Mitgliedausweis, wenn ich den am Kasernenkontrollpunkt vorzeige, dann darf ich doch rein? :thumbup:

    Gruß Wolfgang

    Edited 2 times, last by Lobito060454 (September 17, 2019 at 7:26 PM).

  • Hallo Rudolf,

    ich war ein einziges Mal für drei Stunden am 28.07.1972 dort zu Besuch bei meinem ehemaligen KpChef mit meinem zweiten ZgFhr der mittlerweile H war und einem guten Bekannten, der auch mal ganz kurz mein ZgFhr war. Ich machte an der LL/LTS einen dreitägigen Wiederholerlehrgang.

    Gruss

    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo Karl!

    (...)

    wir müssten dann auch in einen anderen Thread/Sparte gehen.

    Also das Allgemeine weiß ich natürlich. Interessant wäre z. B. ein Speiseplan aus den längerdauernden Feindfahrten. So hieß z. B. das stachelige/ leicht verschimmelte Brot " Hase" ( Wegen der Ähnlichkeit mit dem Hasenfell). Es gibt sicher ein Kochbuch für U - Bootfahrer/Köche. Auch gab es sicher Kalorienberechnungen, ähnlich bei Heer, Luftwaffe und was an Südfrüchten/-ersatz zu verabreichen war.

    Unter Dissertationen habe ich eine mit dem Thema "Tauchretter" eingestellt, falls für Dich von Interesse.

    (...)

    ...momentan bin ich etwas weiter weg von meinem Bücheregal. Insoweit sind ausführlichere Antworten schwierig. Ein paar Inhalte bezüglich der Lagerung von Lebesmittel und den sich daraus ergebenden Hygieneproblemen sind in Nöldeke/Hartmann: "Der Sanitätsdienst in der deutschen U-Boot-Waffe" zu finden. Ebenso der Bezug zu einer Dissertation von Jobst Schaefer zum Thema der Ernährung auf U-Booten aus dem Jahre 1944. So viel (oder wenig) zunächst, um das eigentliche Thema nicht weiter zu verwässern.

    Bis bald in einem anderen Thread!

    Schorsch

    Nachklapp: Die Dissertation von Seydel hatte ich mir damals gleich besorgt, als Du daruaf hingewisen hattest. Danke noch einmal dafür!

  • Hallo Schorsch,


    Die Dimensionierung der Größe der Trinkwasservorräte bei den deutschen U-Booten ging von einer Menge von 3 l Wasser pro Mann und Tag aus. Diese Menge schloss den Bedarf an Wasser für die Zubereitung von Speisen und Getränken (also auch z.B. das Kochwasser für Nudeln oder Kartoffeln, das sich später nicht auf dem Teller wiederfindet), die gesamte Körperhygiene, das Aufwaschen des Geschirrs und auch das Wäschewaschen sowie alle weiteren Notwendigkeiten ein, für die Süßwasser benötigt wurde. Damit dürfte klar werden, weshalb das Rasieren auf der Prioritätenliste der Wasserverwendung

    in einem anderen Thread hast Du angegeben, dass dazu noch 10 - 25 l Waschwasser pro Mann kamen. Quelle: Gabler.

    Gruß Karl

  • Hallo zusammen,

    erstaunlich, welche Eigendynamik so ein Thema entwickelt: Vom Waschen des

    Soldaten über den Schusswaffengebrauch bis zum Trinkwasserverbrauch

    auf den U-Booten !

    Interessant könnte in diesem Zusammenhang ein mehrseitiger Bericht sein,

    der sich in folgendem Buch befindet:

    Walle Heinrich: Die Tragödie des Oberleutnants zur See Oskar Kusch Franz Steiner Verlag Stuttgart 1995

    Der Stabsarzt des Heeres (!) Dr. med. habil. NOTHDURFT war während der zweiten Feindfahrt

    auf dem Boot des OLt.z.S. Oskar KUSCH eingeschifft, um die Lebensverhaältnisse auf U-Booten

    aus medizinisch/hygienischer Sicht zu analysieren. Er hat das auch sehr dezidiert gemacht,

    und es ist wohl auch ein Glücksfall, dass er kein Marineangehöriger war.

    Leider ist das Buch extrem teuer; aber vielleicht über Fernleihe ?

    Gruß

    Rudolf (KINZINGER)

  • Hallo Rudolf,

    erstaunlich, welche Eigendynamik so ein Thema entwickelt: Vom Waschen des

    Soldaten über den Schusswaffengebrauch bis zum Trinkwasserverbrauch

    auf den U-Booten !

    ja, man muß nur was anstoßen, das alles ist das Soldatenleben, das ich nie kennengelernt habe. Über die buntgefächerten Beiträge habe ich mich sehr gefreut!

    Gruß Wolfgang

    Edited once, last by Lobito060454 (September 22, 2019 at 6:22 PM).

  • Hallo zusammen,

    der 32seitige Erfahrungsbericht des Dr. Nothdurft liest sich in weiten Teilen "klaustrophobisch"<X. Vor allem die Kapitel über verunreinigtes Frischwasser und die WC-Problematik, lassen einem heutigen Zeitgenossen gleichsam die Pickel auf der Haut wachsen=O.

    Ich will mal sehen, ob ich die wichtigsten Sätze zum Frisch(!!)wasser einmal exzerpiere.

    Beste Grüsse

    Ingo

  • Hallo,

    Vor allem die Kapitel über verunreinigtes Frischwasser und die WC-Problematik, lassen einem heutigen Zeitgenossen gleichsam die Pickel auf der Haut wachsen

    na ja, bei dem heutigen Hygienefimmel sind Allergien vorprogrammiert. Ich kann mich an Sachen bei der BW erinnern wo man auch mal eine Woche keine Bekleidung wechseln konnte. Aber Pickel habe ich deswegen nicht bekommen. Ist aber auch schon über 50 Jahre her und bei meinem Verein war es schon immer etwas fordender.

    Gruss

    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo,

    im Zusammenhang mit dem DAK hatten wir auch mal das Thema Trinkwasser. Dort bekam der Soldat morgens und abends Kaffe (-Ersatz) oder Tee und tagsüber einen 3/4 l desselben Getränks in seine Feldflasche. Wenn nicht zufällig ein Brunnen in der Nähe war, musste dieser 3/4 l den ganzen Tag reichen.

    Also konnten oder mussten die U - Bootmänner auch mit wenig Wasser zurecht kommen können, nehme ich mal an.

    Gruß Karl

  • Hallo Rainer,

    für gewöhnlich belästigt man seine Mitmenschen in den öffentlichen Verkehrsmittel oder am Arbeitsplatz nicht durch übermäßigen Körpergeruch, dazu ist es erforderlich sich täglich 2 x gründlich zu reinigen, oder täglich zu duschen, das wird teilweise für einen Hygienefimmel gehalten. Wenn ich mich selbst nicht riechen kann, dann dusche ich auch ein paar Mal am Tag. Aber damit sehe ich mich nicht als ein Adrian Monk.

    Olfaktorisch ist die tägliche Dusche geboten. Wenn es um das Toilettenpapier geht, meine Entscheidung wäre, beim Arbeitgeber gibt es auf den Herrentoiletten kein Klopapier, die Scheißerei nach Dienstbeginn kostet den Arbeitgeber unnötig und belästigt nur die Kollegen, da ich als Lehrling zuständig war, für Klopapier auf den Scheißhäusern zu sorgen, war, damit aber nicht genug, es mußte immer die aktuellen Tageszeitung bei der Hand sein, weiß ich, wovon ich rede. Die Herren sollen, wie ich vor dem Außerhausgehen scheißen und sich den Arsch gründlich waschen, ehe sie in die Unterhosen steigen.

    Gruß Wolfgang