Feldgendarmerie /Geheime Feldpolizei/Feldjägerkorps/ Ordnungspolizei

  • Ich grüsse Sie alle herzlich.

    Ich kämpfe mit meinen Recherchen weiter .

    Heute bin ich mit dem Thema "Polizei" beschäftigt .


    1/ Bis jetzt hatte ich verstanden, das jede FK über eine eigene Gruppe der Feldgendarmerie verfügte , welche dieselbe Nummer wie die FK hatte..

    Aber solche Gruppen gehörten doch einer grösseren Einheit , oder ? Könnte man da von "Stammeinheit " reden?Oder ist diser Ausdruck total abwegig?

    Gehörte solch eine Stammeinheit der Feldgendarmerie einer echten Polizeidivision, oder waren es nur "normale "WH-Soldaten mit einer Sonderausbildung ?

    Aber sie hatte auch die Befugnisse der Ordnungspolizei, denn hier in F ist es bekannt,dass sie eingeschaltet wurde , wenn es Verkehrsunfälle mit WH-Fahrzeugen gab, aber auch wenn Deutsche in einem Verbrechen verwickelt waren.


    2/ Jetzt was "Geheimfeldgendarmerie" betrifft, war diese Einheit noch von der WH oder hatte sie mit der GSP und himmler zu tun?


    3/ Wurden die verschiedenen Feldgendarmerieeinheiten in einem Feldjägerkorps zusammengefasst, der in der Höhe vom AK fungierte? Oder ist es etwas ganz anderes ?

    Und hatte solch ein Korps dieselben Befugnisse wie ein Armeekorps , was Gerichtbarkeit betrifft ?.

    Hatte solch ein Feldjägerkorps Verbindungen mit der GSP und der SD oder nicht ?


    Entschuldigen Sie mich bitte, wenn manche -mit Recht- finden, dass ich alles durcheinander bringe, aber leider ist es mir im Moment so und hoffe sehr, das einer mir das Ganze klar stellen wird .

    Wahrscheinlich haben sich schon manche mit dem eiklen Thema beschäftigt, aber ich habe die threads nicht gefunden .Es tut mir leid.

    Im voraus bedanke ich sehr dafür .

    Mit herzlichen Grüssen.

    Johannes Maria .

  • ... dass ich alles durcheinander bringe ...


    Hallo,


    leider werden auch hier wieder Begriffe verwendet, die es so nicht gibt und die verschiedenen Einheiten durcheinandergewürfelt. Eine "geheime Feldgendarmerie" z.B. gab es nicht, wohl aber die "geheime Feldpolizei". Feldjäger und Feldgendarmerie muss man organisatorisch auch voneinander trennen, eigentlich ist dies aber auch aus den entsprechenden Einträgen zu den Ordnungstruppen der Wehrmacht im Lexikon ersichtlich: http://www.lexikon-der-wehrmac…erzeichnisGliederungH.htm


    Die Ordnungspolizei hatte grundsätzlich nichts mit der Wehrmacht zu tun, sie unterstand dem Reichsführer-SS - auch dazu gibt es Einträge im Lexikon: http://www.lexikon-der-wehrmac…/OrPo/Ordnungspolizei.htm

    ... Wurden die verschiedenen Feldgendarmerieeinheiten in einem Feldjägerkorps zusammengefasst, der in der Höhe vom AK fungierte? Oder ist es etwas ganz anderes ?

    Und hatte solch ein Korps dieselben Befugnisse wie ein Armeekorps , was Gerichtbarkeit betrifft ? ...

    Die Einheiten der Ordnungstruppen der Wehrmacht und auch der Ordnungspolizei hatten keine Möglichkeit und Befugnisse zur Rechtssprechung. Bei diesen Einheiten handelt es sich lediglich um "Hilfstruppen", die neben ihren sonstigen Aufgaben zur Ermittlung und Aufklärung von Straftaten eingesetzt werden. Die Gerichtsbarkeit lag innerhalb der Wehrmacht bei der dafür vorhandenen Militärjustiz (z.B. einem Divisionsgericht), für die SS und Polizei waren die dazu eigens eingerichteten SS- und Polizeigerichte zuständig.


    Gruß, J.H.

  • Guten Tag ans Forum und Bonjour à Johannes Maria,

    Sie haben unterschiedliche Begriffe aus dem Bereich der Ordnungspolizei und aus dem Bereich der Wehrmacht in einen großen Topf geworfen.

    Sie befassen sich im Wesentlichen mit dem Thema „deutsche Militärpolizei in Zweiten Weltkrieg“. Das war die Feldgendarmerie. Deren Zusammensetzung, Führung, Befehlsstruktur, Gliederung, Aufgaben und Disziplinargewalt sind in entsprechender Literatur umfangreich und gut beschrieben.

    Johann Heinrich hat für Sie bereits Irrtümer angesprochen und richtiggestellt.

    Die Feldgendarmerie ab 1939 war die Militärpolizei der Wehrmacht. Die Aufgaben der Feldgendarmerie reichten von denen eines Verkehrspolizisten bis hin zu denen eines Frontsoldaten.

    Die höchste Führungsebene der Feldgendarmerie war das Oberkommando des Heeres (OKH) mit dem „höheren Feldgendarmerie-Offizier“ im Generalsrang. Unter dem OKH folgte als Führungsebene die Armee mit dem „Stabsoffizier der Feldgendarmerie“ im Rang eines Obristen.

    Nun folgten die Ebenen des Korps und der Division mit Majoren und Oberstleutnanten.

    Die Gliederung der Feldgendarmerie reichte von der Abteilung mit drei Kompanien bis hin zum Feldgendarmerie-Trupp einer Feldkommandantur mit normalerweise einem Offizier, siebzehn Feldgendarmen in Unteroffiziersrängen und sieben Mannschaftsdienstgraden als Helferin (Fahrer, Beifahrer).

    Ein Beispiel für die Disziplinargewalt der Feldgendarmerie in besetzten Gebieten war deren Amtsgewalt zur Festnahme auch von Zivilisten, die einer Straftat verdächtig waren. Die Festgenommenen mussten dann aber dann an andere Stellen übergeben werden.

    Das Feldjägerkorps gab es erst ab 1943 auf der Führungsebene des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW). Die Feldjäger hatten deutlich mehr Befugnisse als die Feldgendarmerie. So besaß ein Feldjäger-Kommandeur die Kriegsgerichtsbarkeit und konnte vor Ort sogar Todesurteile fällen und vollstrecken lassen.

    Die Geheime Feldpolizei (GFP) der Wehrmacht war die „militärische Abwehrpolizei“ (Spionage, Sabotage, usw.). Die Angehörigen der GFP waren Wehrmachtsbeamte und keine Soldaten, wie die Feldgendarmen oder Feldjäger.

    Die GFP hatte die Befugnisse von Polizei und Sicherheitsdiensten. Gegenüber Zivilisten konnte die GFP sich mit einer Polizeidienstmarke ausweisen.


    Das als mein Beitrag, um etwas Struktur in das komplexe Thema von Johannes Maria zu bringen.


    Mit freundlichen Grüßen aus der Normandie

    Peter

    (PH)

  • Hallo Danuser.

    Vielen Dank für Ihre geduldige und klare Antwort .

    "Alles im grossen Topf.".. Am Samstag ist doch üblich in D Eintopf zu bekommen oder? Und es schmeckt sehr gut!

    Das Thema ist tatsächlich komplex, wie viele andere übrigens , und Sie haben das kurz und klar erklärt, so dass ich endlich was Klares im Kopf haben werde .

    ich bin ein bisschen schwierig, denn ich möchte immer genau verstehen. Es tut mir leid .

    Da Sie in der Normandie sind, nehme ich an,dass Sie Französisch sprechen. Vielleicht haben Sie sich hier im Lexikon, mit Übersetzungen der deutschen Militärausdrücke ins Französische beschäftigt. Ich mache meine Recherchen nur mit Archiv aus dem BA und habe grosse Schwierigkeiten für manche Ausdrücke das richtige im Französischen zu finden .

    Wenn Hilfe im LdW besteht, sagen Sie mir bitte wo.

    Im Voraus vielen Dank und herzliche Grüsse .

    Johannes Maria.

  • Guten Tag ans Forum et bonjour à Johannes Maria,


    Je ne connais pas un dictionnaire franco-allemand.

    Ich kenne kein französisch-deutsches Militärwörterbuch.

    J'ai aussi des problèmes pour traduire les expressions militaires.

    Auch ich habe Probleme beim Übersetzen von Militär-Ausdrücken.

    Mais abandonner n'est pas.

    Aber aufgeben gibt es nicht.


    Mit freundlichen Grüßen aus der Normandie


    Peter

    (PH)

  • Guten Tag Danuser.

    Grüsse an alle .

    danke für Ihre Antwort. Schade , dass Sie das nicht kennen.

    ich denke , mich mit der Gesandschaft in Paris in Verbindung zu setzen, und fragen ,ob der Militär-attache ( ist der Ausdruck richtig?) behilflich sein könnte .

    Was meinen Sie ?

    Vielleicht hat jemand schon versucht?

    Mit herzlichen Grüssen .

    Johannes Maria

  • Guten Tag ans Forum und an Johannes Maria,


    beim deutschen Militärattaché in Paris gibt es keinen Militärhistoriker.

    Die deutsche Militärgeschichte gehört nicht zum Aufgabengebiet dieser Dienststelle.

    In Potsdam gibt es von der Bundeswehr ein Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften.

    Die beschäftigen sich auf wissenschaftlichem Niveau auch mit der deutschen Militärgeschichte des Zweiten Weltkriegs.

    Vermutlich kann Potsdam Ihnen weiterhelfen.

    Es gibt dort Ansprechpartner für militärhistorische Anfragen.

    Hier der Link:


    http://www.zmsbw.de/html/zms_angebote_anfragen.php


    Bonne chance!


    Mit freundlichen Grüßen aus der Normandie


    Peter

    (PH)

  • Grüß Gott zusammen,


    ich bin noch immer auf der Suche nach meinem Großvater "Gustav" Dankwarth geb. 12.07.1904 in Oebisfelde (zuletzt als Hauptwachtmeister beim Polizei-Ausbildungs-Bataillon Esseg. Offiziell, vermisst seit dem 17.April 1945. Allerdings mündliche Nachricht Ende 1945 aus der Gefangenschaft ... er käme auch bald heim)

    Ich ahne derzeit schlimmes!


    Ab 1929 war er bei der SA in Schönefeld, Standarte 2. Schon dort in Musik-Abteilungen. Er war gelernter Musiker.

    Wohnhaft in der Roßbachstr. 2 (Rote Insel)


    Ab Februar 1933 bei der Hipo (Berlin). Auf jeden Fall in der Eisenbahner-Kaserne in Tempelhof und dort bei der Feldpolizei der Gruppe Berlin-Brandenburg.

    Ab Oktober im SA-Feldjägerkorps (FJK). Damaliger Führer war wohl Walter Fritsch

    Im April 1935 Eingliederung in die Schutzpolizei.


    Die Zeit bis Anfang 1943 ist derzeit noch ein größeres Loch. (ich arbeite daran)

    ? 1935/1936 zur Mot.Gendamerie

    Laut Papa war er auf jeden Fall auch im Trompeter-Musikkorps der Berliner-Schutzpolizei-Süd



    Anfang 1943 war er für ca. 6 Monate im Revier 176 Schöneberg 2, Naumannstraße 82

    Mögliche Ursache ein Herzleiden.

    November 1943 nach Esseg zum Polizei-Ausbildungs-Bataillon


    In dem SA-Feldjägerkorps waren, je nach dem wem ich glaube, lediglich 200 - 300 Mann.

    Hat hier eventuell jemand Listen auf denen mein Großvater steht. Oder wo finde ich diese?

    Notfalls suche ich auch bei den Kommunisten. Falls es da noch etwas zu finden gibt. Die Stasi habe ich zwischenzeitlich auch angeschrieben.


    Lieber Gruß, Wolfgang

  • Augustdieter

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