• Hallo,
    bereits am 6.3 war hier Heinz Reinefarth schon mal Thema. Damals hatte Charkow etwas rüde auf Fehler bei Reinefarth hingewiesen. Genauere Angaben zu Änderungswünsche aber unterlassen.
    Der Eintrag im Register über Reinefarth muss dringend überarbeitet werden. Reinefarth steht beim Heer und muss auf jeden Fall zur SS. Reinefarth ist heute in Polen als „Henker von Warschau“ bekannt, denn er war für die Niederschlagung des Warschauer Aufstands zuständig. Reinefarth ist also einer der SS Führer die tief in die Verbrechen der SS verstrickt ist.
    Ich selbst verfüge über keine Bücher zu Reinefarth und habe die folgenden Daten von den Homepages der Ritterkreuzträger und Wiki. Ich bitte andere Forumsteilnehmer meine Angaben zu ergänzen und mit schriftlichen Quellen zu belegen.
    Reinefarth ging 1923 zum Freikorp und später zur Reichswehr. Unklar ist wie lange er in der Reichswehr war. Er trat 1932 der NSDAP und SA bei. Bereits Dezember 1932 in die Allgemeine SS. Bis zum Kriegbeginn war er in der Allgemeinen SS.
    Die Darstellung seiner Ritterkreuzverleihung ist unvollständig. Nur von seinem Fahrer begleitet traf er auf einer Erkundungsfahrt auf einen Oberst der Franzosen und machte diesem klar, dass er mit seiner Einheit umzingelt seih. Nicht eine Batterie wie im LDW sondern 2 Batterien, 2 Infanterie-Bataillone und Nachschubkolonnen ergaben sich. Er war erste Angehörige der Allgemeinen SS mit RK.
    Er wurde wegen schweren Erfrierungen als Leutnant der Reserve aus der Wehrmacht entlassen. Da er schwere Erfrierungen hatte dürfte er im Winter 1941/42 in Russland gewesen sein. Kann dies jemand ergänzen? Er kam als SS-Brigadeführer zur Polizei und hatte bis 1944 verschiedene Verwaltungsaufgaben.
    1944 wurde er zum Höheren SS- und Polizeiführer Warthe. Kommandierung (Wann????) zur Waffen-SS als Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei.
    Bei der Niederschlagung des Aufstands wurden alle Gefangene gleich erschossen, was zur Versteifung des Wiederstands führte. Die Aufständischen erschossen nun alle gefangenen Angehörige der SS und Polizei, ferner wurden auch teilweise Wehrmachtsoldaten und Hiwis. Erst auf Befehl des Vorgesetzten von dem Bach wurden die Erschießungen eingestellt. Reinefarth verbot nun endlich auch die Plünderungen. Insbesondere die Einheit von Kaminski (RONA) fiel durch Vergewaltigungen auf. Es gab sogar den Fall der Vergewaltigung von KDF-Mädchen. Kaminski wurde deshalb später mit seinem Stab nach einem Standgerichtverfahren hingerichtet. Sein Kommandeur von dem Bach bescheinigte Reinefarth 1947 zwar persönliche Tapferkeit aber auch davon, dass Reinefarth jegliche taktische Schulung fehle.
    Als Kommandant von Küstrin befahl er den Ausbruch, denn rund 1000 Man schafften. Hitler soll eine gerichtliche Untersuchung des Falls angeordnet haben. Angeblich wurde Reinefarth gar wegen Feigheit zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde aber nicht vollstreckt. Insbesondere dieser Absatz müsste geprüft werden.
    Reinefarth war Träger der Nahkampfspange in Bronze. Wann hat er sie erhalten?
    Ende der 40er (Wann???) wurde Reinefarth vor einem Gericht in Hamburg wegen mangels an Beweise freigesprochen. Er wurde nie wieder vor Gericht gestellt. Als Mitglied der Partei BHE (Bund der Heimatvertriebenen und Endrechteten) wurde er Bürgermeister von Westerland (Sylt) 1951-64, Landtagsabgeordneter 1952-62 und war auch zeitweise im Landesvorstand der BHE und Kreistagabgeordneter. Er hatte weitere hohe Ehrenämter. Nach 1967 arbeitete er als Anwalt und ging mit einer Generalspension in Ruhestand.
    Gruß Martin

    ML

  • Einige der höchstdeckoriertesten Soldaten waren Mitglieder der Allgemeinen-SS, sollen diese jetzt auch unter SS laufen?

    Hyazinth Graf Strachwitz von Gross-Zauche und Camminetz

    Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit dem Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten

    Strachwitz was also given the rank of SS-Brigadeführer und General der SS. Strachwitz had become a member of the NSDAP before the war (Party membership number 1405562) and was also a member of the Allgemeine SS (SS membership number 82857!!!!)

    oder der hier:

    Rudel, Hans Ulrich

    Goldenes Eichenlaub (29. Dezember 1944) -> einziger Träger

    Mitglied der Allgemeinen-SS

    Uwe

  • Quote

    Original von falkmart
    Bei der Niederschlagung des Aufstands wurden alle Gefangene gleich erschossen, was zur Versteifung des Wiederstands führte. Die Aufständischen erschossen nun alle gefangenen Angehörige der SS und Polizei, ferner wurden auch teilweise Wehrmachtsoldaten und Hiwis. Erst auf Befehl des Vorgesetzten von dem Bach wurden die Erschießungen eingestellt. Reinefarth verbot nun endlich auch die Plünderungen. Insbesondere die Einheit von Kaminski (RONA) fiel durch Vergewaltigungen auf. Es gab sogar den Fall der Vergewaltigung von KDF-Mädchen. Kaminski wurde deshalb später mit seinem Stab nach einem Standgerichtverfahren hingerichtet. Sein Kommandeur von dem Bach bescheinigte Reinefarth 1947 zwar persönliche Tapferkeit aber auch davon, dass Reinefarth jegliche taktische Schulung fehle.
    Als Kommandant von Küstrin befahl er den Ausbruch, denn rund 1000 Man schafften. Hitler soll eine gerichtliche Untersuchung des Falls angeordnet haben. Angeblich wurde Reinefarth gar wegen Feigheit zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde aber nicht vollstreckt. Insbesondere dieser Absatz müsste geprüft werden.
    Reinefarth war Träger der Nahkampfspange in Bronze. Wann hat er sie erhalten?
    Ende der 40er (Wann???) wurde Reinefarth vor einem Gericht in Hamburg wegen mangels an Beweise freigesprochen. Er wurde nie wieder vor Gericht gestellt. Als Mitglied der Partei BHE (Bund der Heimatvertriebenen und Endrechteten) wurde er Bürgermeister von Westerland (Sylt) 1951-64, Landtagsabgeordneter 1952-62 und war auch zeitweise im Landesvorstand der BHE und Kreistagabgeordneter. Er hatte weitere hohe Ehrenämter. Nach 1967 arbeitete er als Anwalt und ging mit einer Generalspension in Ruhestand.
    Gruß Martin

    Hallo Martin,

    was hat nun der Exkurs über den Warschauer Aufstand explizit mit Deinem Korrekturvorschlag, betreffend Heinz-Friedrich Reinefarth, zu tun ??

    Heinz-Friedrich Reinefarth * 26.12.1903 Gnesen, Abitur 1922, ab 1923 "Freikorps Oberland", 1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 1.268.933) und die SS (Nr. 56.634), arbeitet nach Jurastudium als RA und Notar.
    September 1939 im Heer mit EK 2. und 1. Kl. sowie am 25.06.1940 als Feldwebel und Zugführer (Inf.Rgt. 337) mit dem RK d. EK ausgezeichnet. Anfang 1942 schw. Verwundung, wehrdienstuntauglich aus der Wehrmacht entlassen, trat mit dem Rang eines SS-Brig.Fhr. und Gen.Maj. der Waffen-SS u. Polizei in die Waffen-SS und fungierte ab Juni 1942 bis Mitte 1943 als Generalinspekteur der Verwaltung des Reichsprotektorats Böhmen und Mähren. Die Funktion des Chefs des Rechtsamtes im HA der Orpo. übte er ebenfalls aus. Vom 19.02.1944 bis Januar 1945 war R. - am 01.07.1944 zum SS-Gruf. u. Gen.Lt. der Pol. befördert - HSSuPF "Warthe". Hierbei kommandierte er während des Warschauer Aufstandes eine Kampfgruppe innerhalb der Korpsgruppe "von dem Bach". Für diesen Einsatz wurde ihm am 30.09.1944 als 609. Soldaten das Eichenlaub zum RK verliehen. Ab 01.02.1945 befehligete R. die Festung Küstrin. Nach dem Krieg war er Bürgermeister von Westerland, er verstarb am 07.05.1979.

    Edited once, last by Gesperrt (March 22, 2008 at 6:14 PM).

  • Hallo Uwe und Alt-Stralauer,
    nach der Homepage Ritterkreuzträger war er der erste Träger des RK der Allgemeinen SS. Ist diese Aussage falsch? Das es später noch weitere mit RK in der Allgemeinen SS gab ist unbestritten.
    Ich habe etwas ausführlicher über einige Verbrechen berichtet da Reinefarth der Vorgesetzte der Einheiten war welche diese Vebrechen hauptsächlich begangen. Als Vorgesetzter ist er für diese Verbrechen verantwortlich. Da er persönlich die Truppen von vorn führte können sie ihm nicht endgangen sein.
    Reinefarth war ein Kriegsverbrecher der nicht zufällig in Polen den Beinahmen "Henker von Warschau" erhielt. Es ist ein Hammer, dass er nicht nur nicht wegen Kriegsverbrechen verurteilt wurde, sondern gar in hohe Ämter in der BRD gelangen konnte.
    Wer im LDW Reinefarth anklickt und nicht über die Umstände bei der Niederschlagung des Aufstands in Warschau informiert ist hält Reinefarth doch für einen normalen SS-Befehlshaber.
    Gruß Martin

    ML

  • Zitat-falkmart:
    Damals hatte Charkow etwas rüde auf Fehler bei Reinefarth hingewiesen. Genauere Angaben zu Änderungswünsche aber unterlassen.


    Hallo falkmart,
    ich habe nicht auf Reinefarth direkt angespielt, sondern auf den lächerlichen Beitrag im LdW zum Standort Küstrin.

    Zumindest rückte jetzt im Personenregister der ehemalige SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS (Schlächter von Warschau) dahin, wo er hingehört. DANKE.

    Gruss charkow18

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    Standort Küstrin

    General-von-Lotterer-Kaserne
    Pionier-Kaserne / Pionier-Klinke-Kaserne
    Schloß-Kaserne
    Stülpnagel-Kaserne


    Die größte Fläche der Stadt Küstrin (polnisch: Kostrzyn) liegt heute im Westen Polens, etwa 80 km östlich von Berlin an der Mündung der Warthe in die Oder. Die Stadt hatte eine über 400-jährige Geschichte als Garnison und Festung. Nach dem ersten Weltkrieg lagen in Küstrin die 4. Eskadron der 3. Fahrabteilung und das 3. Pionier-Bataillon. Am 15. Oktober 1935 rückten dann zwei Bataillone (II. und III.) des Infanterie-Regiments 50 in Küstrin ein. Ebenfalls 1935 rückte auch der Stab und die I. Abteilung des Artillerie-Regiments 39 in Küstrin ein. 1934/35 wurde mit dem Ausbau des sog. "Ostwalls" im Raum Oder-Warthe-Bogen begonnen. Der Kommandantur Küstrin mit der Festungsinspektion oblag hierzu die Bauaufsicht. Bei Kriegsausbruch rückten die in Küstrin liegenden Feldtruppenteile ins Feld. Ersatztruppenteile wurden aufgestellt.

    Anfang 1945 erreichten die ersten Flüchtlingstransporte die Stadt. Am 12. Januar 1945 durchbrachen die Sowjets aus dem Baranow Brückenkopf heraus die Weichsellinie. Am 25. Januar 1945 wurde Küstrin zur Festung erklärt, ohne über die entsprechenden Waffen, Befestigungen oder Truppen zu verfügen. Ende Januar 1945 näherte sich die Rote Armee der Oder. Am 30.Januar begann die Räumung vom städtischen Krankenhaus und vom Lazarett. Am frühen Nachmittag des 31. Januar drangen russische Panzer in die Stadt ein. Es gelang den Verteidigern drei Panzer zu vernichten, einer kippte um und der Rest wählte den Rückzug. Der Roten Armee gelang es, einen Brückenkopf im Raum Kienitz - Groß Neuendorf - Rehfeld zu bilden.

    Am 2. Februar überschritt auch die sowjetische 8. Gardearmee zwischen Küstrin und Göritz die Oder. Damit hatten die Sowjets die Oder nördlich und südlich der Stadt überquert. Die vordringenden sowjetischen Truppen konnten bei Manschnow die Reichsstrasse 1 erreichen und diese mit der Ostbahn-Strecke unpassierbar machen. Der Stadtteil Küstrin-Kietz konnte dagegen erfolgreich die Angriffe abwehren. Am 3. Februar 1945 war die Stadt praktisch eingeschlossen. Die umliegenden Ortschaften, östlich der Oder waren bereits in sowjetische Hand gefallen. Die erste Hauptkampflinie verlief etwa wie folgt: Unter Anlehnung an die Oder durchschnitt die Alt-Drewitz, durchquerte den Stadtwald, durch den Exerzierplatz und endete in Warnick, das wie Alt-Drewitz durch den bisherigen Kampfverlauf halbiert worden war.

    Bis Mitte Februar lag die Stadt unter pausenlosem Artillerie- und Granatwerferbeschuß. Mit dem 19. Februar sollte die Stadt von seinen Zivilisten geräumt werden. Im sowjetischen Feuer ging es auf der schmalen Verbindungsstraße und über die Schlauchstellung nach Westen. In der Festung befanden sich etwa 11.000 Mann, die in zwei Festungsabschnitte (Altstadt / Neustadt) zusammengefaßt waren, darunter der Volkssturm und die HJ. Kommandant der Festung war seit dem 2. Februar SS-Gruppenführer Heinz-Friedrich Reinefarth. Der Festung Küstrin war es bis zu diesem Zeitpunkt gelungen, starke sowjetische Kräfte zu binden und ihnen erhebliche Verluste beizubringen. Sie zwang letztlich zusammen mit der Festung Frankfurt / Oder und den am westlichen Oderufer herangeführten Verbänden die Sowjets zu einem neuen Aufmarsch. Nach Umgruppierung und Auffrischung ihrer Truppen, trat die Rote Armee am 2. März 1945 erneut zum Angriff an, wobei sie zwischen Küstrin und Frankfurt / Oder eine Verbreiterung des Brückenkopfs gewinnen konnte.

    Am 7. März griffen die Sowjets gezielt wieder die Neustadt Küstrins an. Nach schwerem Artilleriefeuer und Bombenangriffen gelang es ihnen, die schwachen Verteidigungslinien von Alt-Drewitz zu durchbrechen und die HKL im Norden der Neustadt zu durchbrechen. Dabei stießen sie bis zur Eisenbahnlinie in der Neustadt vor. Über Warnick-Lagardesmühlen gelang ein Einbruch in das Gelände der Pionier-Kaserne und konnte wieder bereinigt werden. Mit weiteren Angriffen erreichte die Rote Armee die Warthe, deren Brücken gesprengt wurden. Die Verteidiger der Neustadt saßen fest und hielten nur noch die Zellstoff-Fabrik, das Kasernen-Gelände der Stülpnagel-Kaserne mit dem „Neuen Werk" und den Raum um die Pionier-Kaserne. Am 9. März versuchten die Sowjets nach einem Trommelfeuer auf die Altstadt, mit Schlauchbooten über die Warthe zu kommen. Am 11. März war die Vorstadt Kietz verloren und am 12. März gingen die letzten Verteidiger der Neustadt in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Verlust der Neustadt ging der Kampf um die Altstadt weiter. Am 22. März 1945 griffen sowjetische Einheiten aus dem westlich von Küstrin gelegenen Manschnow und aus dem weiter nördlich gelegenen Raum Genschmar an. Es gelang die Vereinigung der beiden sowjetischen Brückenköpfe. Die Verbindungsstraße über Gorgast und Alt-Bleyen zur Festung Küstrin wurde unterbrochen. Die Festung war damit eingeschlossen.

    Ein am 23. März von der 9. Armee unternommener Entsatzversuch scheiterte. Auch der größer angelegte zweite Versuch am 27. März schlug nicht durch. Am gleichen Tag gelang es der Roten Armee, in die Verteidigungszone der Altstadt aus der Richtung Schernow-Schöpfwerk einzubrechen. Dabei ging der Bienenhof verloren. Am 28. März ging das Kietzer Tor verloren und die Rote Armee drang in die Altstadt ein.

    Am Nachmittag dieses Tages zog sich Reinefarth mit seinem Stab und die verbleibende Masse der Festungsbesatzung auf die Oderinsel zurück. Die letzte Rückzugsmöglichkeit über die Oder wurde gesprengt. Der Volkssturm und auch andere Einheiten blieben abgeschnitten in der Altstadt zurück. Das Volkssturmbataillon kapitulierte in der Altstadt. Der Kampf um Küstrin ging seinem Ende entgegen. Der Festungskommandant Reinefarth bat zwar per Funk um die Genehmigung zum Ausbruch aus der Festung, der wurde aber auf Führerbefehl untersagt. Am Abend des 29. März entschloss man sich nach einer Lagebesprechung aus der verlorenen Festung auszubrechen. Reinefarth gab dazu keinen offiziellen Befehl und spielte seine juristischen Fähigkeiten dabei aus. Mit zwei Ausbruchsgruppen versuchte man den Durchbruch zu erzwingen.

    Unter schweren Verlusten erreichten letztendlich ca. 1000 Mann die eigenen Linien. Der Rest war gefallen oder ging am Morgen in die sowjetische Kriegsgefangenschaft. Der Kampf um die Festung Küstrin war am Morgen des 30.März endgültig verloren.


    Zum Textbeitrag aus dem LdW ????? In Kurzfassung berichtigt und zusammengetragen mit der Quelle: Torsten Fudel „1945-Von Küstrin über Seelow“

    charkow18