Hallo Zusammen!
Gestern habe ich einen – leider etwas ernüchternden – Brief vom Bundesarchiv (vormals DD-Wast) auf eine personenbezogene Anfrage bekommen. Daraus geht für mich – als militärhistorischer Laie – nur wenig Greifbares hervor. Nachdem ich bereits die Lexikonfunktion ausprobiert habe, musste ich leider feststellen, dass ich (bisher) nur wenig Verständnis für den Aufbau einer Armee und damit für die Auswertung der erhaltenen Daten besitze. Deshalb würde es mich sehr freuen, von Eurer Expertise profitieren zu können!
Auch zur Bestätigung, dass ich die Erkennungsmarkennummer von der zuständigen Stelle erhalten habe, habe ich das Schreiben anbei (mit gewissen Schwärzungen – etwas schief) eingescannt. Daraus gehen die – mir bekannten – Daten größtenteils hervor.
Darüber hinaus hat mir das Rote Kreuz geschrieben, dass er am 24.03.1945 in Danzig in sowjetische Kriegsgefangenschaft gelangte. Schließlich wurde er im Lager Nr. 526/4 interniert. Dieses wurde von Jurga nach Anschero-Sudschenk (beides Sibirien, RU) verlegt. Bei seiner geplanten Entlassung 1947 war er so gesundheitlich angeschlagen, dass er das Lager nicht mehr verließ und bald (am 26.12.1947) seinen Verletzungen erlag.
Letztlich möchte ich unbedingt mehr über das Leben meines Verwandten erfahren, exemplarisch habe ich die – für mich relevanten – Fragestellungen aufgelistet:
- Welches Aufgabengebiet hatte er vermutlich?
- Was geht aus der Nummer der Erkennungsmarke hervor?
- Kann man den Alltag/die Situation in einer solchen Batterie nachvollziehen – gibt es einschlägige Literatur?
- Wo war er stationiert? (Lt. mündlicher Überlieferungen ist mir nur bekannt, dass er eine Zeit in Frankreich gekämpft hat und schließlich an die Ostfront verlegt wurde.)
- In welchen Schlachten hat er gekämpft?
- Könnte es noch (Bild)materialen im Zusammenhang mit seinen Einsätzen geben (zB in Russland)?
- Kann man den Weg der Deportation nachvollziehen?
- Gibt es noch genauere Informationen zu den Zuständen in den Lager bzw. in diesem Lager?
- Gibt es evtl. noch andere Möglichkeiten, die Informationen des Bundesarchivs zu nutzen?
- Sind (vermutlich teurere) Gutachten privater Institute am Bundesarchiv erfolgsversprechender?
- Könnte die Erkennungsmarke (zB im Verzeichnis des Bundesarchivs) noch vorhanden sein?
- An welche weitere Stellen kann ich mich noch wenden?
Neben den erwähnten Bundesarchiv und dem rote Kreuz, habe ich mich zudem an die Kriegsgräberfürsorge gewendet.
Auch ist mir bekannt, dass er den „Gefrierfleischorden“ erhalten hat. Daneben verfüge ich auch über die Kriegsgefangenen-Akte, die ich aber – in Ermangelung von Kyrillisch-Kenntnissen – (bisher) nicht übersetzen konnte.
Vorab vielen Dank für Eure Mithilfe!
Schöne Grüße aus Bayern
Echion