Kleinbildfilme als Rolle + "gerollte" Papierabzüge

  • Hi allseits,

    bin dabei, alles, was hier an Filmen, Negative + Dias, rumschwirrt

    ebenso wie Photos in eine Ordnung zu bringen. Die Kleinbildfilme sind -

    wie es bis in die 1970er Jahre üblich war - gerollt in einer Dose.

    Möchte diese "gerollten" Filme gerne aus den Schuhkartons befreien +

    in Negativhüllen aufbewahren - passend zerschneiden geht natürlich,

    nur: wie könnte ich sie glatt kriegen?


    Nächstes Problem:

    Photos - ebenfalls "gerollt", die ich nicht glatt, also plan kriege.

    Weil so schön gerollt, lassen sie sich nur schwer scannen;

    auch das Aufbewahren in Ordnern macht sich nicht so gut.


    Wäre dankbar, falls jemand Ideen hat.

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hallo Kordula,

    : wie könnte ich sie glatt kriegen?

    Das geht ganz einfach!

    Als ich 7 Jahre alt war , fuhren meine Eltern mit meiner jüngeren Schwester in den Urlaub.

    Ich musste wegen der Schule bei Oma bleiben.

    Als sie zurück kamen erklärte meine Mutter mir, dass sie sehr schöne Aufnahmen gemacht hätten,

    und legte 2 unentwickelte Filmrollen in den Schrank. In einem unbeobachteten Moment wollte ich mir die Bilder natürlich sofort ansehen und zog die Filme

    aus der Rolle. Voller Enttäuschung musste ich feststellen, da war nix, und rollte beide wieder zusammen.

    Kordula, die waren wirklich vorher richtig glatt!

    Als mein Vater dann die Filme zum Entwickeln brachte muss aber etwas schief gelaufen sein;(

    MfG Ludwig

    Never let go!

  • Hallo Kordula,

    zum Aufbewahren von Fotos und Negativen (und sonstigem Archivgut) findet sich bestimmt etwas bei Fa. Hans Schröder GmbH aus Karlsdorf (Internet archivbox punkt com).

    Zum einscannen von störrischen Unterlagen habe ich mir mit ein oder zwei schweren Büchern zum Beschweren beholfen.

    Gruß

    Udo

    Infos willkommen zu: SS-Unterführer Schule Laibach (1945) , Inf. Rgt. 469 / 269. Inf. Div.,
    Pz. Art. Rgt. 13 / 13. Pz. Div , Lw.Baukp. 62/XI u. 1. Kp Lw-Baubataillon 15/IV

  • Hallo Kordula,

    wenn Dir an den Negativen und den Fotos etwas liegt, würde ich sie so lassen. Das Problem in beiden Fällen ist die Spannung, unter der die Materialien stehen und gegen die man arbeiten müßte. Das ist bei den Papierfotos weniger problematisch, als bei den Negativen. Wenn diese vor 1970 belichtet wurden und seitdem gerollt sind, riskiert man den Bruch von Schicht oder sogar Schichtträger. Die Brüchigkeit des Materials ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Einer davon ist Alter. Man könnte versuchen die Negative etwas wärmer zu wässern (inkl. Netzmittel) und dann senkrecht mit Gewichten beschwert aufhängen und trocknen zu lassen. Dann schneiden und eintüten. Aber wie gesagt, ohne große Erfahrung ist das ein Experiment mit ungewissem Ausgang.

    Auch bei den Fotos hilft Wässern und danach heißpressen. Entweder in dafür vorgesehenen Pressen wie sie früher mal in Fotostudios und engagierten Amateurlaboren zu finden waren, oder zw. Löschpapieren mit Büchern beschwert. Bei den Presen muß man aufpassen nicht die falschen zu nehmen. Es gibt welche für Fotos auf Papierträgern und welche für sog. PE_Papier, das aber eigentlich Plastik ist. Wenn man die falsche Presse nimmt, kann man sich die Papierfotos ruinieren. Man könnte sie auch feucht an eine Fliesenwand klatschen und warten bis sie trocken abfallen. Aber alles aus meiner Sicht mit historischem Material suboptimal. Da als Schichtträger der Fotos von damals Papier (Barytpapier) diente und nicht Plastik, ist die Planlage der Fotos abhängig von der jeweiligen Luftfeuchtigkeit. Wenn die Abzüge nicht unter klimatisch kontrollierten Bedingungen aufbewahrt werden, ist die Chance groß, daß sie sich bei entsprechender Luftfeuchtigkeit eh wieder verziehen.

    Meine Meinung,

    JR

    Edited once, last by IR75 (June 19, 2019 at 11:02 PM).

  • Hallo Cordula,

    ich kann Udo beipflichten was die Fa. Schröder angeht. Von den Boxen bis zu Hüllen gibt es hier alles, was des Archivars Herz höher schlafen lässt. Ich habe meine gesamte Sammlung digitalisiert und nach Archivstandards gesichert.

    Ich scanne Negative mit einem Canon CanoScan 9000F Mark II. Dieser Durchlichtscanner hat verschiedene Rahmen für BIldformaten, in die die Filmrollen abschnittsweise eingespannt werden. Die Software schneidet dann selbstständig aus den Rollensegmente digitale Einzelbilder.

    Für deine Anwendung würde ich die Rollen für die Hüllen passend schneiden und dann mit solchen Rahmen mit Niederhalter einspannen und scannen und danach in die Hüllen eintüten... Von einer Glättung, etc. würde ich absehen. Falls du da detailierte Infos oder Bilder brauchst, komm gerne auf mich zu.

    VG
    THWler

    Auf der Suche nach Informationen und Relikten der Technischen Nothilfe (TN), den Technischen Truppen (Technische Abteilungen und Bataillone) und dem Sicherheits- und Hilfsdienst (SHD)-/Luftschutz (LS)-Abteilungen/Luftschutzpolizei.

  • Hallo Kordula,

    wenn Negativ-Rollen starke Roll-Spannung haben würde ich die so lassen, wie IR75 schreibt, kann man da u.U. was kaputtmachen.

    Scannen mit DIN A4-Durchlichtscanner geht, etwas unständlich, aber klappt, habe das schon öfers gemacht.

    Klappe auf, eine Rolle nach der anderen auflegen, die Spannung "klemmt" die Rollen kurzzeitig an die Scannerränder, Klappe zu, Vorschau, scan,

    und dann die Rollen um 4-5 Negative per Hand weiterrollen, Vorschau, scan, usw. bis alle 38-40 Netagie abgerollt und gescannt sind.

    bei Bildern würde ich vom Naßmachen aber abraten ! Lieber mit einen einfachen Zwischenpapier aufstapeln und Pressen (paar Tage,Wochen).

    Grüße, ZAG

  • Hi allseits,

    jetzt nur kurz:

    hatte schon befürchtet, daß es keine einfachen Lösungen gibt;

    so einiges zur Problematik ließ sich im Internet finden.

    Werde in Ruhe alles durchgehen, ganz vorsichtig drangehen,

    dann berichten.

    Vielen Dank + Gruß,

    Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hallo zusammen,

    @ Ludwig: Das war doch Sabotage...;)

    @ Kordula: Zum Archiviren empfehle ich, aus jahrzehntelanger Erfahrung die Pergaminhüllen von Hama, Artikelnummer 2251. Vielleicht sind an den gerollten Negatven noch Anfangsstücke vorhanden, dann könntest Du ein Stück abschneiden, in die Hülle packen und "Versuch macht Klug", mit einem Buch pressen. Vom "Wässern" würde ich "die Finger lassen" und "Netzmittel etc." sind oft für "Laboranten" ein "rotes Tuch".

    Schönen Feiertag, Thomas

  • Hallo Kordula,

    ich hätte eine Trockenpresse für Briefmarken die ich dir für die Versandkosten abgeben könnte.

    servus

    Manfred

    Keine Macht den doofen!

  • Hallo Kordula,

    meine Empfehlung.

    - Filme systematisieren und je nach Inhalt verzeichnen;

    - pro je 1 Film eine Tüte mit separaten Halterung von Negativstreifen;

    - Film in Stücke a 5 Aufnahmen schneiden und eintüten;

    - digitalisieren entweder mit einem Scanner mit Durchlichteinheit oder mit einem Filmscanner (Plustek OpticFilm)

    Ich würde von nass machen und heiß trocknen dringend abraten. Ich habe bis jetzt noch nicht erlebt, dass bei dem oben beschriebenen Vorgehen irgend etwas schief geht...

    Gruß Viktor

  • Moin im Thema,

    ich besitze eine große Menge von Rollfilmen in Dosen aus Bakelit, Blech(Aluminium) und anderen frühen Kunststoffen.

    Diese Negative lagern seit den 1920er/1930er Jahren in div. Pappschachteln und Holzkistchen unter Lichtabschluß.

    Scanner mit z.B. einem "Durchlichtaufsatz" habe ich. https://de.wikipedia.org/wiki/Durchlichtaufsatz

    Leider fehlt mir die Fachkenntnis, dieses analoge Bildmaterial zu digitalisieren...

    Schwieriges Thema, ist wohl eher etwas für Profis, aber nicht für normale Anwender wie uns? :rolleyes:

    Gruß

    Micha

  • Schwieriges Thema, ist wohl eher etwas für Profis, aber nicht für normale Anwender wie uns?

    Hallo Micha,

    wenn du die notwendige Hardware hast, hast du vermutlich auch die erforderliche Software (wird meistens mitgeliefert). Alles andere ist die Frage der Übung und der Geduld. Man soll von Anfang an vom Automodus absehen und zum Profimodus wechseln. Dort kannst du im Vorschau bereits Korrekturen vornehmen, um das Beste aus der Aufnahme heraus zu holen. Es ist alles halb so schlimm! Nicht entmutigen lassen und probieren, bis es klappt. Dann läuft es wie von allein!

    Gruß Viktor

  • Guten Tag allseits,

    habe mehrmals alle Hinweise sorgsam gelesen.

    Da ist ja einiges sehr hilfreiche, wenn man professionell rangehen möchte.

    Den Gedanken, wirklich tief einzusteigen, angefangen mit Dunkelkammer,

    dann Zubehör + lernen, habe ich verworfen; bin kein Tüftler + zu ungeduldig

    bei allem handwerklichen.

    War aber nicht untätig + habe einen Photofachhändler gefunden,

    der mir gesagt hat, was - noch bezahlbar - möglich ist.

    Bildabzüge von den gerollten Kleinbildfilmen zu teuer, aber:
    bezahlbar ist es, die Filme digitalisieren zu lassen:

    50 Streifen à 4 Bilder = 20 Euro.

    Mein Scanner bietet die Möglichkeit, Negative + Dias zu scannen;

    geht sehr gut, kostet aber viel Zeit, jedes Bild einzeln zu optimieren.

    Also trage ich gerade alle Rollen zusammen, schneide Viererblöcke

    + gebe alles weg. Was über o.a. Menge liegt, scanne ich selbst.

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Moin Kordula,

    danke für deinen Hinweis, 20,- Euro für die Digitalisierung von 200 Negativen finde ich sehr günstig, wenn die Qualität in Ordnung ist.

    Vielleicht stellst du nach einem ersten Test mit deinem Photofachhändler einige Beispiele hier im Thema ein..?

    Musst du die Negative versenden, oder handelt es sich um einen lokalen Anbieter im Raum Berlin?

    Gutes Gelingen und einen Gruß nach Berlin

    Micha

    P.S. Aufgrund der aktuellen Temperaturen möchte ich dir von einem Versand deiner Negative mit der Post unbedingt abraten, aber das

    ist dir sicher klar... :)

    P.S.S. Noch eine Frage, wie wirst du die Rollfilme schneiden, das würde mich ebenfalls sehr interessieren?

    Edited 2 times, last by Holzkopf (June 29, 2019 at 9:05 PM).

  • Hi allseits,

    habe gestern nochmal nach der "Scantiefe" gefragt;

    soll ausreichend für mehr als DIN A4 sein.

    Schlechte Aufnahmen werden nicht besser - egal wie gescannt <X .

    Der Laden ist in Berlin, muß also nichts verschicken :) .

    Wie ich die Negative schneide?

    Habe noch nicht drüber nachgedacht.

    Spontan würde ich sagen - ganz einfach mit scharfer Schere.

    Spricht was dagegen?

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hallo Kordula,

    mit wieviel dpi (dots per inch= Punkte pro 2,54cm) du scannst, hängt von der späteren Verwendung ab, und ob aus dem Scan noch heraus vergrößert werden soll.

    Standard für den Druck (zB für Bücher): 300dpi

    Für Ausdrucke über den inkjet Drucker reichen minimal in der Regel: 150dpi. Mehr ist besser bis 300dpi. Darüber nicht nötig.

    Fürs Netz geht´s (wenn nötig) mit noch geringeren dpi

    Sollen Ausschnittvergrößerungen möglich sein, müßten die Ausschnitte im Idealfall ähnliche dpi Zahlen aufweisen; die Vorlage aus der heraus der Auschnitt später digital extrahiert wird (zB Photoshop) dementsprechend mit höherer dpi Zahl eingescannt werden 600, 900, 1200 oä.

    Bei einer Größe von 21x29cm wären das bei 300 dpi eine Bildgröße von 2480x342.5 pixel

    Schöne Grüße,

    JR

  • Hi JR,

    lasse mich überraschen, mit welcher Auflösung es genau sein wird.

    Mir hatte die Ansage ausgereicht. Danke für die weiteren Infos -

    nutze all' das bereits beim Scannen.

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Moin Kordula,

    das Schneiden von Filmen kenne ich nur aus dem Bereich Schmalfilm, hier im Format Super 8 aus den 1970er Jahren.

    Dabei habe ich immer eine damals gebräuchliche einfache "Schneidemaschine" benutzt.

    Einen alten Rollfilm mit einer einfachen Schere zu schneiden, da wäre ich doch sehr vorsichtig...

    Du kennst doch sicher die alte Handwerkerweisheit: "Dreimal abgesägt, und immer noch zu kurz!" 8|

    Google einfach mal "Rollfilm schneiden", bevor du zu einer Schere greifst...

    Gruß

    Micha