Bitte um Hilfe zum "Todt-Ofen "

  • Hallo Allerseits

    Ich bräuchte bitte eure Hilfe bzw. Infos zum sogen. Todt-Ofen . Z.B. was war das Besondere an diesem Ofen ? Oder für welche speziellen Einsatzzwecke war er vorgesehen ? Usw ,usw .....

    Ich weiß nur , daß er von einem Johann Eska ( Keramiker und Ofenbauer ) aus München bzw. Mittergars von der Organisation Todt entwickelt wurde .

    Vielen Dank schon mal im Voraus und schönen Gruß , Michi

  • Hallo,

    hier noch ein Bild eines OT-Ofens:

    http://kulturoffensive-suedharz.de/wiedaberg6.htm

    Quote


    Für die Verwendung in Kampfständen gab es "handgranatensichere" Öfen:

    der Schutz gegen Handgranaten, Nebelkerzen usw. bestand in der Konstruktion des Schornsteins, nicht in der des Ofens. Die Öfen wie der WT 80, WT 100 usw. waren durch ein sehr massives Ofenrohr, das mit einem Schieber geschlossen werden konnte, gas- und druckwellensicher zu verschließen.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo zusammen,

    handgranatensicher sind die Öfen wahrscheinlich nicht, denn der Ofen verdämmt ja noch zusätzlich und steigert die Wirkung, aber irgendwie wundert mich die massive Verschraubung des WT 80 schon.

    Logisch ist, in die Bunker durfte keinesfalls Kohlenmonoxid eindringen, sie mussten also absolut rauchdicht sein, aber deshalb diese Verschraubung?

    Gruß Karl

  • Hallo

    Was bedeutet bitte : Handgranatensicher ?

    Stimmt ,es durfte sicher kein Rauch in einen Bunker ausströmen .Das Besondere war also die Rauchdichtigekeit ?

    So wie es scheint ,gab es nicht DEN OT-Ofen ? Sondern viele verschiedene oder ?

    Danke und lG, Michi

  • Hallo,

    vielen Dank für den Hinweis, dass nicht der Ofen selbst "handgranatensicher" war, sondern das System aus abgewinkeltem Kaminrohr etc. und dem "gasdichten und druckfesten" Ofen, z. B. Wt 80.

    Sonst hätte man ja die Besatzung des Bunkers durch den Einwurf von Handgranaten o. ä. in den Kamin "außer Gefecht setzen" können.

    Der OT-Ofen dagegen war wohl nicht gasdicht und druckfest.

    Laut dieser interessanten Seite hier, wurde er trotzdem in Bunkern verwendet, da nicht genügend Wt 80 geliefert werden konnten.

    https://www.museumsbunker-emilie.de/der-bunker-emilie/der-regelbau-11/

    "Der Wt80 war gasdicht , das heisst wenn draussen Gasalarm gewesen wäre , hätte man den Ofen mittels 2 Absperrschiebern gasdicht abgeriegeln können . Da diese Ofen auch nicht ausreichten um alle Bunker zu bestücken , gab es hierzu eine Alternative , den sogenanten OT Ofen dieser war im Gegensatz zu seinem großen Bruder , dem Wt80 , nicht gasdicht , daher wurde hier eine Notlösung entwickelt , direkt am Ofenflansch an der Bunkerwand wurde hier dann ein Absperrventil verbaut ."

    Viele Grüße

    Bernhard

  • Hallo zusammen,

    zu dem hier gefragten OT-Ofen ist soweit im Netz wenig zu finden. Weder über den "Erfinder" Johann Eska noch über

    OT Seite ist etwas über die Hersteller, wie üblich wird es mehrere gegeben haben, zu finden

    Quote

    "Der Wt80 war gasdicht , das heisst wenn draussen Gasalarm gewesen wäre , hätte man den Ofen mittels 2 Absperrschiebern gasdicht abgeriegeln können .

    Der großen Bruder WT80 der Fa. Haas & Sohn/Sinn ist als "Bunker-Ofen" gut dokumentiert.

    Zu den massive Verschlüssen, Aschenkasten,Feuerung und Rauchrohr, macht nur die Möglichkeit

    der Kapselung Sinn damit der Ofen, wenn er lief,während des Gefechtes der Ofen die Besatzung

    nicht gefährdet. Wobei die Handgranate im Rauchrohr nicht der Punkt ist wohl wenn der Bunker

    Gasdicht verschlossen wurde musste der Offen "zugedreht" werden weil er sonst der Offen ganz

    schnell den Sauerstoff im Bunker verbraucht hätte.

  • Hallo Dieter,

    genau, das wird es sein. Wenn das Rauchrohr/Ofenrohr verschlossen wurde, musste der Ofen absolut Kohlenmonoxid dicht sein und von jeder Sauerstoffaufnahme zu - oder Abgasabgabe dicht sein und zwangsläufig auch ausgehen.

    Wobei zu bedenken ist, dass bei Feindannäherung sowieso kein Feuer gemacht werden durfte. Die Rauchfahne hätte den Bunker "verraten", auch wenn der Rauch über verlängertes Rohr etwas seitwärts ausgetreten wäre.

    Gruß Karl

  • Hallo zusammen,

    soweit hier die Anfrage auf ein OT-Ofen war, so gehe ich davon aus, dass dieser

    ein allgemein verwendbarer "Wärmebeschaffer" war, also nicht vorrangig für Verbunkerungen.

    Die WT-Reihe ist ja extra für Bauwerke entwickelt worden, die bei Angriff des Feindes

    bestehen sollten.

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

  • N'Abend zusammen,

    um genau das hier

    Die Rauchfahne hätte den Bunker "verraten", auch wenn der Rauch über verlängertes Rohr etwas seitwärts ausgetreten wäre.

    zu vermeiden, war das außerhalb der Anlage befindliche Ende des Abgasrohrs mit einem so genannten "Flettner-Lüfter" versehen, der den austretenden Rauch verwirbelte und somit den Standort der Anlage eben nicht verraten sollte!

    Informativ zum Thema ist die -> Seite zum Museumsbunker Emilie in Neuried-Altenheim - einfach runterscrollen bis zum Abschnitt "Bunkerbetten, Lüfter, Bunkerofen".

    Gruß, Stefan

    <edit> siehe auch das Standardwerk: DER WESTWALL, Die Geschichte der deutschen Westbefestigungen im Dritten Reich, Band 2, Die technische Ausführung des Westwalls (von Martin Büren), S. 327 ff <edit>

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

    Edited once, last by stefan_reuter (April 14, 2019 at 9:02 PM).

  • Hallo,

    Quote

    Weder über den "Erfinder" Johann Eska noch über

    OT Seite ist etwas über die Hersteller, wie üblich wird es mehrere gegeben haben, zu finden

    es gab in München einen Keramiker Hans Eska. Mit vollem Namen hieß er Johann Eska, Werkstatt Hohenzollernstr. 116, Wohnung Schellingstr. 92.

    Sein Bruder (?) Franz Eska (1910-1986) war Professor für Keramik an der Hochschule für bildende Künste in München. Dessen Tochter Nandl Eska ist ebenfalls Künstlerin und entwirft u.a. Öfen.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo Thilo,

    das scheint ein guter Hinweis

    zu diesem interessanten OT-ofen zu

    sein.

    Meine Vermutung für die Planung

    oder Herstellung wird erst mit der

    Schaffung der Organisation Todt

    einhergehen.

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

  • Ja , Hans Eska war Angehöriger der OT und hat den Ofen wohl in deren Auftrag entwickelt . Herr Eska hat seinem Enkel von dem Ofen erzählt , bzw standen noch ein paar bei im zu Hause rum . Laut Herrn Eska mußte wohl irgend etwas besonders an dem Ofen sein . Bloß was ?

    Besonders billig in der Herstellung ? Besonders leicht ? Einfach zu stapeln ? ...........

    lg Michi

  • Hallo Michi,

    ich denke, da Herr Eska Keramiker war, dürfte die Besonderheit in einer gußstahlsparenden Keramik-Stahl-Konstruktion des Ofens gelegen haben, bei Bilder der Öfen erkennt man, das nur bestimmte Teile wie Ofentür und Platte rosten, die Keramikteile nicht.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo,

    ganz allgeien zu den Öfen:

    Was den Heizwert betrifft, müssen wir bedenken, dass es damals ganz unterschiedliche Kohlensorten mit ganz unterschiedlichem Brennwert gab. Je länger der Krieg dauerte, desto schlechter die Kohle. Das mag/kann auch einen Einfuß auf die Bauart der Öfen ( Zug, Brennraumgröße etc.) gehabt haben.

    Gruß Karl

  • Hallo,

    zu meinem weiter oben angeführten Beitrag möchte ich fogendes hinzufügen:

    Natürlich war nicht immer Kohle, gepressterTorf oder anderes geeignetes Heizmaterial verfügbar, deshalb waren die Öfen, wie man damals sagte:" Allesbrenner", (stand sogar manachmal auf den Öfen, die ich in den 50/60ern gesehen habe, also Munitionskisten ( allerdings normalerweise verboten; müssen zur Sammelstelle), Holz, Bauholz, Holz von Katen/Häusern, Stroh von den Katendächern, kurzum alles Brennbare wanderte verständlicherweise in den Ofen.

    Und nicht zu vergessen: Auf den Öfen wurde ja auch gekocht, warm gemacht, Schnee geschmolzen, er diente zum Klamotten trocknen usw..

    Vielleicht bietet sich hier an, auch noch auf die kleinen Heizöfen für die Finnenhütten/Polarhütten/Tundrahütten einzugehen?.

    Gruß Karl

  • Hallo,

    im Taschenbuch für den Winterkrieg; Gekürzte Ausgabe, vom 1. September 1942 werden auch noch andere Wärmemöglichkeiten beschrieben. Die durchlöcherte Konservendose (Bild 76b) wird auch im Roman "Stalingrad" von T. Plievier erwähnt. Darin wurde auch alles verbrannt, was greifbar war, Holzkohle gab es nicht mehr.

    Grüße

    Wolfgang