Hallo,
die Überlebenschancen eines Überläufers* dürften sich durch den Wechsel zum " Feind" nicht oder nicht wesentlich gebessert haben, wenn man den Kriegsschauplatz im Osten nimmt.**
Sehr oft wurden diese sofort wieder gegen die einstigen Kameraden eingesetzt, entweder in geschlossenen Einheiten oder untergemischt unter die neuen Kameraden.
Somit ergibt sich folgendes Bild:
> Der Überläufer bleibt an der Front, nur auf der "anderen Seite",
> gerät der Überläufer nun in Gefangenschaft ( bei seinen ehemaligen Kameraden) ist sein Leben als Fahnenflüchtiger ziemlich sicher verwirkt,
> wird der Überläufer nicht an der Front eingesetzt, dann kommt er sicher in Gefangenschaft,
> wenn er großes Pech hat, z. B. mit einem entspr. Dienstgrad und Wissen, dann wird er zusätzlich auch noch einem " scharfen Verhör" etc. unterzogen,
> wenn er den Krieg überlebt kann er u. U. auch noch danach in Gefangenschaft kommen.
Was bewog also Überläufer zum Frontwechsel?
Vielleicht weil die eigene Lage völlig aussichtslos und überlaufen die einzige Hoffnung darstellte?
WAS ist Euere Meinung?
Gruß Karl
* Zitate von Gaius Julius Caesar - Ich liebe den Verrat, aber ich hasse den Verräter.
** Mir ist nicht bekannt, dass Überläufer im Westen wieder an der Front eingesetzt wurden, sondern " nur" in Gefangenschaft gingen.