Starres MG im Bug He 111

  • Moien,

    im Bildarchiv des BA wird unter 101I-407-0651-19 u.a. die Beladung einer He 111 vom Stab II/KG 26 mit einer 1800SC gezeigt. Aufnahmezeitpunkt November 1940. Interesierter Zuschauer ist übrigens Rudolf Hess. Im Bug der He 111 ist in Höhe des FF (Pedalhöhe) ein einzelnes MG mit Schußrichtung nach vorn eingebaut. Es ist schwer erkennbar, ob es sich um ein MG 17 oder sogar ein MG 81J handeln könnte. Frage: Wenn kam das MG 81J in den Truppendienst?

    h.

  • Hallo zusammen,

    Laut Musgrave: Deutsche Maschinengewehre S. 198 f. wurde das MG 81 1938 eingeführt. An Varianten nennt der Autor das MG 81 Z (Zwillingswaffe), MG 81 E (Prototyp für elektrische Abfeuerung) und eine Nachkriegsvariante im NATO-Kaliber. Mit dem Kürzel 'J' benennt er nur die 'Hülsenableiter 81 J'. Ist mit MG 81 J die beweglich eingebaute Waffe gemeint?

    Gruß, Thomas

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Hallo thomas,

    Quote


    Mit dem Kürzel 'J' benennt er nur die 'Hülsenableiter 81 J'. Ist mit MG 81 J die beweglich eingebaute Waffe gemeint?

    Das J steht für ein i und bezeichnet die Waffe als "Illing", also Einzelwaffe, im Gegensatz zum MG 81Z, Z für Zwilling.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo,

    Quote


    Oder vereinfacht.... WARUM!?

    ist das vielleicht ein besondere Version, bei der der Bombenschütze oder dessen MG entfielen? Sonst würden die hohen Herren wohl auch kaum zu Besichtigung schreiten.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo

    dem Lufteinlass des Motors nach ist das ein DB-Triebwerk, die Maschine also eine He 111P. An der Rumpfstation ist ne dicke Bombe dran - ist das eine 1000er ? Die Vorrichtung zum Einbau des Bug-MG15 scheint vorhanden, das MG aber nicht.

    Beim Bomber den Bombenschützen wegzulassen würde ich als seltsam empfinden es sei denn es sollte ein Massenabwurf auf Zeichen von Führungsflugzeugen/Pfadfindern sein.

    MfG

  • Hallo,

    ist das vielleicht ein besondere Version, bei der der Bombenschütze oder dessen MG entfielen? Sonst würden die hohen Herren wohl auch kaum zu Besichtigung schreiten.

    Grüße

    Thilo

    Hallo

    Der Bombenschütze ist auch der Beobachter. Auf den wird man wohl nicht verzichten. Ist es überhaupt ein MG? Ein starres MG macht bei der He111 keinen Sinn, da nicht sturzkampftauglich, wie die Ju88. Die Bildbeschreibung nennt Adolf Galland. Ich kann ihn nicht entdecken. Genausogut könnte der rechte Mann mit Schnauzbart auch Hitler sein.

    Frohes Neues Jahr, Rene

  • Moien,

    die SC 1800 mit Trialen wurde bei Tiefangriffen auf große Einzelfahrer abgeworfen. Ein starres MG zur Niederhaltung der gegnerischen Schiffs-Flak macht schon Sinn. Die 111 flog oft Tiefangriffe, die später im A und C Stand eingebauten MG FF waren genau deshalb zum Bodenbeschuß eingebaut.

    h.

  • Ein starres MG zur Niederhaltung der gegnerischen Schiffs-Flak macht schon Sinn.

    Hallo AviaB.33,

    findest du nicht das die Mündung zu nah am Glas der Kanzel ist?

    Die Schockwellen hätten den Effekt eines Gummihammers, nehme ich mal an.

    Grüße,

    pvt.snafu

  • Moien,

    Du meinst den Mündungsdruck? Dürfte wohl kein Problem gewesen sein. Bei der B-25 und B-26 ist ein .50BMG fest in der Kanzel eingebaut (ähnlich wie hier bei der 111) und die Waffe hat einen bedeutend höheren Mündungsdruck.

    h.

  • Hallo Avia

    Starre Waffen sind meines Wissens in keiner He111 eingebaut gewesen, auch nicht in der Schiffsbekämpfung. Die Waffe im Bug war immer eine bewegliche, die durch den Kampfbeobachter bedient wurde. Starr, für meine Begriffe unbeweglich und fest, eingebaute Waffen gab es bei Jagd- und Stukaflugzeugen sowie bei Zerstörer. In einem Kampfflieger der nicht sturzkampffähig war, machte eine starre Waffe kein Sinn. Wenn also ein Schiff angegriffen wurde , versuchte man natürlich die Schiffsflak niederzuhalten. Dazu brauchten der Kampfbeobachter und die Bordschützen aber bewegliche MG's oder auch Kanonen. Alles andere wäre Unsinn. Die Bildbeschreibung im BA sagt nichts über die Einheitszugehörigkeit und über den Bombentyp aus. Hast Du eine andere Quelle? Die SC 1800 wurde nicht nur gegen Schiffe eingesetzt. Die Bezeichnung MG81J habe ich noch nie gesehen. MG81 und MG81Z ist mir geläufig.

    Gruss Rene

  • Hallo,

    für die Ju 88 sind mir Truppen-Umbauten mit starren MG bekannt.

    Besonders innovativ war dabei das KG 51. Dort war der Geschwader TO Ltn. Dr. Karl-Heinz Stahl der Ideengeber.

    In "Luftwaffe im Focus" No. 24 findet sich auf den Seiten 33 bis 36 ein Artikel und Bilderserie zu dem Thema (Fotos der I./KG 51).

    Beim KG 51 und Ju 88 sind es: 4 x MG 17, starr nach durch die Kanzelverglasung nach vorne, Einsatz für Sturz und Gleitangriffe auf Truppenansammlungen (heute: "weiche Ziele") wo eine hohe Schussfolge gute Wirkung zeigt. Gegen gepanzerte Ziele bringt das natürlich nichts.

    Ich könnte mir aber vorstellen, dass eine leichte Waffe, schräg noch unten, seitlich vorne gerichtet, beim Entlangfliegen an Straßen mit viel Infanterie auf und seitlich der Straße, bei konstanter Höhe und seitlichem Abstand abgefeuert, gute Wirkung gegen "weiche Ziele" hat.


    Zu dem He 111 Foto selbst kann ich leider wenig informatives beisteuern.

    Gruß, Uwe K.

    "Was sprechen die Diesel, Johann? - Die Diesel sind zufrieden, Herr Kaleu."

  • Moien Rene,

    Einspruch: Starr eingebaute MG gab es sehr wohl bei der He 111, einmal das "Schreck-MG" in Hecksteiß und dann vier MG 17 und vier MG FF/M starr unter dem Bugbereich bzw. in der Bola nach vorne schießend. Eingesetzt an der Ostfront als Behelfsnachtjäger und zur Eisenbahnjagd. Dann sind mir noch eine He 111 Besatzung bekannt, die mindestens fünf der riesigen viermotorigen TB abeschossen hat, und zwar bei Nacht. Komme im Moment nicht auf denNamen, der FF war ein Ofw. und RK-Träger, 1945 beim NJG 6 in Franken gefallen. (Artikel in Luftwaffe im Focus)

    Die Bildserie zeigt das Beladen einer He 111 beim KG 26 und zwar mit einer SC 1800 "Satan" so heißt es in der Bildserie.Das KG 26 war mit führend bei der Erprobung von Taktiken gegen Schiffe. Das einzelne MG 81 wurde als "Illing" bezeichnet, der alte deutsche Buchstabe für ein I war das J siehe auch für das Kaliber 8x57JS (7,92x57 Mauser) So neu war der starre Einbau von MG in deutschen Bomber nun auch nicht, siehe die beiden MG 17 in den Ju 52 Behelfsbombern bei der Legion Condor!!! Dazu noch in den frühen Do 17, das eine obere nach vorne schießende MG 15 konnte verriegelt werden so das der FF damit schießen konnte. Der Spruch das es bei der Luftwaffe nichts gab was es nicht gab, hat immer noch seine Berechtigung.

    h.

  • für die Ju 88 sind mir Truppen-Umbauten mit starren MG bekannt.

    Einspruch: Starr eingebaute MG gab es sehr wohl bei der He 111, einmal das "Schreck-MG" in Hecksteiß und dann vier MG 17 und vier MG FF/M starr unter dem Bugbereich bzw.

    Hallo zusammen,

    mir sind keine Versuche bekannt wobei man die Kanzel der He111 nur annährend in diese richtung verändern wollte, gibt es da Fotos von ?

    Die Zivile Heinkel He 111c der Lufthansa hatte in der Nase den Platz für solche Umbauten aber das war eine komplett andere Kanzel.

    Grüße,

    pvt.snafu

  • Hallo zusammen,

    mir sind keine Versuche bekannt wobei man die Kanzel der He111 nur annährend in diese richtung verändern wollte, gibt es da Fotos von ?

    Die Zivile Heinkel He 111c der Lufthansa hatte in der Nase den Platz für solche Umbauten aber das war eine komplett andere Kanzel.

    Grüße,

    pvt.snafu

    Hallo p...,

    verstehe ich dich richtig - ich soll die fotos aus der von mir referierten Quelle scannen und hier als Datei einstellen?

    MfG, Uwe K.

    "Was sprechen die Diesel, Johann? - Die Diesel sind zufrieden, Herr Kaleu."

    Edited once, last by DR40eghs (January 8, 2019 at 1:17 AM).

  • Servus,

    es gab ja auch drei He111,zwei H-6 und eine H-11, welche ab Ende 1942 als Behelfsnachtjäger im Nachtjagdschwarm des Luftwaffenkommandos Ost flogen. Siehe Bild im LDW.

    Diese Maschinen hatten eine starre Frontbewaffnung und wurden nirgends als Version geführt. Dasselbe dürfte bei der im Bundesarchiv gezeigten Maschine sein. Frontumbau ohne Version.

    Gruss, Holger

  • verstehe ich dich richtig - ich soll die fotos aus der von mir referierten Quelle scannen und hier als Datei einstellen?

    Hallo DR40eghs,

    nein, aber vielleicht gibt es diese Fotos irgentwo Online?


    Diese Maschinen hatten eine starre Frontbewaffnung und wurden nirgends als Version geführt. Dasselbe dürfte bei der im Bundesarchiv gezeigten Maschine sein. Frontumbau ohne Version.

    Wobei auch das Äußere der Maschine nicht wirklich verändert wurde, nicht so wie bei den Umbauten der Ju 88 oder Ju 87.

    Siegfried Günter war schon recht pingelig wenn es um sein design ging. :)

    Männer im Hintergrund [The German Heinkel He 111 bomber] (1941)

    Grüße

    pvt.snafu