Todesurteile an Angehörige der Wehrmacht (Fahnenflucht usw.)

  • Hallo,

    Waldemar Fuhrmann

    Geburtsdatum 04.02.1907

    mit den genannten Daten ist Waldemar Fuhrmann auch im Bundesarchiv mit zwei Bestandseinträgen aus der Einwandererzentralstelle verzeichnet, leider ohne weiterführende Informationen in den Inhaltsangaben.

    Quelle: Bundesarchiv/Invenio


    Gruß, J.H.

  • Hallo Uli,

    besten Dank für deine Einschätzung.

    Das ist natürlich auch eine Option die man ins Auge fassen sollte.

    Ich vermute einmal, das Gustav Fuhrberg, in einem Gefängnis in Königsberg enthauptet wurde.

    Enthauptungen wurden meistens zur damaligen Zeit mit dem Fallbeil vollstreckt.

    Schließe daraus, das er vor seinem Tod Insasse im Gefängnis war und auf seinen Prozess gewartet hat.


    Lg Andre

    Erst wer den Dreck des Lebens gegessen hat, weiß wie schön dieses ist !!!

  • Hallo,


    hier mein drittes Fundstück.


    Otto Karl Fürstenberg

    Geburtsdatum 19.12.1909

    Geburtsort Wiedelah

    Todes-/Vermisstendatum 05.04.1944

    Todes-/Vermisstenort Marina Gorka

    Dienstgrad Schütze


    Otto Karl Fürstenberg wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt. Nach den uns vorliegenden Informationen befindet sich sein Grab derzeit noch an folgendem Ort: Marjina Gorka - Belarus


    Vollstreckung des Todesurteils am 05.04.1944 um 7:06 Uhr - Marina Gorka.


    Die Karte der Gräberkartei weist ihn als Gren.(adier) aus.


    Grüße


    Uli

    Files

    *** Suche alles zum 22. SS-Panzergrenadier-Regiment (10. SS-Panzerdivision "Frundsberg") und R.A.D. 2/214 Oedt. Wer hat Informationen zum Schützen-Regiment 69 (1941)? Wer hat Informationen zur Flugzeugführerschule Crailsheim (1943-45)? Danke! ***

  • zu diesem Beitrag noch ein Bericht des NDR aus dem Jahr 2019, der auf Recherchen zur Militärjustiz in der Stadt Hamburg basiert: https://www.ndr.de/geschichte/…achtjustiz100_page-1.html


    Die beiden namentlich in dem Bericht genannten, als "Volksschädling" bzw. wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilten und hingerichteten Wehrmachtssoldaten sind ebenfalls beim Volksbund verzeichnet und auf dem Ohlsdorfer Friedhof bestattet:

    Quellen: NDR u. Gräberdatenbank Volksbund


    Nachname: Baumann

    Vorname: Georg

    Dienstgrad: Gefreiter

    Geburtsdatum: 16.09.1923

    Todes-/Vermisstendatum: 13.03.1944

    Todes-/Vermisstenort: nicht verzeichnet

    Georg Baumann ruht auf der Kriegsgräberstätte in Hamburg-Ohlsdorf. Endgrablage: Einzelgrab


    Nachname: Klein

    Vorname: Herbert

    Dienstgrad: Füsilier

    Geburtsdatum: 08.02.1922

    Todes-/Vermisstendatum: 10.03.1945

    Todes-/Vermisstenort: nicht verzeichnet

    Herbert Klein ruht auf der Kriegsgräberstätte in Hamburg-Ohlsdorf. Endgrablage: Block Z40 Reihe 8 Grab 8


    Gruß, J.H.

  • Hallo zusammen,


    ein weiterer Angehöriger der Wehrmacht, hingerichtet wegen Fahnenflucht


    Friedrich Becker, geb. 27.04.1918 in Eberstadt,

    verheiratet mit Irmgard Becker,

    whft. Bergen i./ Vogtland, Bahnhofstraße 57.

    hingerichtet am 01.02.1945 in Prag

    Friedrich Becker ist ebenfalls beim Volksbund gelistet.


    Quelle: BArch R 58/3824


    Viele Grüße


    Sten

  • Moin,


    die kalte Nachricht an die hinterbliebene Witwe zeigt die menschenverachtende und brutale Haltung der NS-Wehrmachtsjustiz. Natürlich gar nichts Neues, nur diese Schauer laufen mir immer wieder beim lesen solcher Texte über den Rücken.


    Beste Grüße


    Horst

  • Moin zusammen,


    lese gerade im Lüdenscheider Gedenkbuch für die Opfer von Verfolgung und Krieg der Nationalsozialisten 1933-1945:


    .....drei angebliche Fahnenflüchtige wurden am 09.04.1945, vier Tage vor der Befreiung Lüdenscheids durch die Amerikaner, in der Kaserne Buckesfeld hingerichtet und ihre Leichen auf dem Rathausplatz, dem ehem. Adolf-Hitler-Platz, zur Schau gestellt.

    Am 10. April 1945 berichtete "Der Lüdenscheider Generalanzeiger" :


    Todesstrafe für Verräter

    Am Montag, den 09. April, wurden in Lüdenwcheid 3 Wehrmachtsangehörige wegen Verrats der deutschen Sache durch den Spruch des Standgerichts zum Tode verurteilt. Die Leichen der Hingerichteten wurden als abschreckendes Beispiel auf dem Adolf-Hitler-Platz zur Kenntnis der Öffentlichkeit gebracht. Wer den Tod in Ehren fürchtet, stirbt ihn in Schande. Schulklassen der Knapperschule (Volksschule) mussten sich die Exekutierten ansehen.


    Hierbei handelte es sich um:


    1.) Fritz G A S S, geb 1916 (nichts näher bekannt)

    2.) Alex K A M P, geb 1911 (nichts näher bekannt)

    3.) Heini W I E G M A N N, geb 31.05.1923 in Wendhausen bei Braunschweig


    Gruss Walter


    P.S.

    (nähere Personenangaben konnte ich dem Buch nicht entnehmen)





    Suche alles zu:

    Diensthunde der Wehrmacht

    Luftwaffen Bau Bataillone, insbesonders 115/III (K)

  • Moin,


    ein weiteres Beispiel für die ungeheuer kriminelle "Wehrstrafgerichtsbarkeit" der Wehrmacht. Wenige Tage vor der Kapitulation des nationalsozialistischen Deutschlands ermordet das Regime eigene Soldaten, die offensichtlich das Ende sahen. Es ist so bitter.


    Gruß Horst

  • Moin Horst


    da gebe ich dir Recht. Und in der Zeitung stand ... wegen Verrats der deutschen Sache ...

    Einfach unglaublich.


    Gruss Walter

    Suche alles zu:

    Diensthunde der Wehrmacht

    Luftwaffen Bau Bataillone, insbesonders 115/III (K)

  • Hallo Walter,


    ich beschäftige mich schon eine Weile mit der Thematik und bin, wie Du, einfach fassungslos über die Geschehnisse.


    Beim Volksbund habe ich noch weitere Daten zu einem der drei Soldaten gefunden :


    Edmund Karl Fritz Gaß


    Geburtsdatum 06.06.1925


    Geburtsort Remscheid


    Todes-/Vermisstendatum 09.04.1945


    Todes-/Vermisstenort nicht verzeichnet


    Dienstgrad Gefreiter


    Edmund Karl Fritz Gaß ruht auf der Kriegsgräberstätte in Lüdenscheid-Evangelischer Friedhof Am Wehberg


    Grablage: Endgrablage: Block 3 Grab 56


    Gruss Micha



    Quod non est in actis, non est in mundo. Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt.

  • Hallo zusammen,


    im KTB der 12. Armee stehen diese Meldungen.


    Walter Pferdekamp wird lt. GK in Maxweiler in der Eifel erschossen und in Köln

    beerdigt.


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    Paul Sternberg wird am 13.12.39 in Gondelsheim erschossen und dort beerdigt.


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    Siegfried Sengebusch wird am 17.1.40 in Mühlenbach / Eifel erschossen.

    Er ruht heute in Bitburg.


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    Der Oberschirrmeister Siegfried Metzka wird am 22.1.40 in Adenau / Eifel erschossen

    und dort beerdigt.


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    Gruß Roland

  • Hallo zusammen,


    im KTB der 12. Armee stehen diese Meldungen.


    Der Oberkanonier Erich Wolf wird am 23.1.40 in Adenau erschossen.

    Er ruht heute in Bad Bodendorf.


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    Der Gefreite Josef Meister wird am 24.1.40 in Glees / Eifel erschossen.


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    Schütze Herbert Kikulski un die Jäger Heinrich Grüttner und Ernst Müller

    werden am 27.1.40 hingerichtet.


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    Der Schütze Franz Rittmann wird am 30.1.40 auf dem TÜPl. Gross-Born

    erschossen.


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    Dre Schütze Otto Harz wird am 12.2.40 erschossen.


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    Gruß Roland

    Als ich hätte fragen sollen, war ich zu jung.
    Als ich hätte fragen wollen, waren Sie zu alt.

  • Hallo zusammen,


    im KTB der 12. Armee stehen diese Meldungen.


    Der Grenadier Paul Galle wird am 17.4.40 bei Schönekken / Eifel erschossen.

    Er ruht heute in Bitburg.


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    Der Schütze Walter Täger wird am 19.4.40 erschossen.

    Er ruht heute in Bitburg.


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    Der Oberpionier Gerhard Kummer wird am 4.6.40 bei Hanoge erschossen.


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    Der Gefreite Anton Tichy wird am 26.8.40 in Wien erschossen.


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    Gruß Roland

  • Hallo zusammen,


    im KTB der 12. Armee stehen diese Meldungen.


    Der Fahrer Hein Jorke wird am 3.12.40 in Sieradz / Warthe erschossen.

    Er wurde verm. als Unbekannter nach Siemanowice überführt.


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    Der Pionier Erich Jaegersberger wird am 12.2.41 in Wien erschossen

    und dort beerdigt.


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    Der Feldwebel Johann Sterz wird am 23.3.41 in Kagran bei Wien erschossen

    und in Wien beerdigt.


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    Der Oberschütze Franz Köglberger wird am 26.8.41 in Nisch erschossen.

    Er konnte noch nicht geborgen werden.


    Der Obergefreite Karl Lerner wird am 9.9.41 in Athen erschossen.

    Er ruht heute in Dionyssos.


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    Der Schütze Rudolf Ulbrich wird am 12.9.41 in Sofia erschossen un dort

    beerdigt.


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    Gruß Roland

    Als ich hätte fragen sollen, war ich zu jung.
    Als ich hätte fragen wollen, waren Sie zu alt.

  • Hallo zusammen,


    im KTB der 12. Armee stehen diese Meldungen.


    Der Oberschütze Wilhelm Klar wird am 26.9.41 in Athen erschossen.

    Er ruht heute in Dionyssos.


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    Der Schütze Alois Hornischer wird am 27.12.41 in Nisch erschossen.

    Er konnte noch nicht geborgen werden.


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    Der Oberpionier Rudolf Hahnel wird am 8.1.42 in Beli-Botok bei Belgrad erschossen.

    Er konnte noch nicht geborgen werden.


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    Gruß Roland

    Als ich hätte fragen sollen, war ich zu jung.
    Als ich hätte fragen wollen, waren Sie zu alt.

  • Hallo alle zusammen,

    besten Dank meinerseits für die zahlreichen, erschreckenden Fundstücke.

    Nachfolgend ein weiterer Name.


    Krutschek, Heinz Viktor Siegfried

    3./Grenadier-Regiment 287

    96. Infanterie-Division


    Nachname: Krutschek

    Vorname: Heinz Viktor Siegfried

    Dienstgrad: Grenadier

    Geburtsdatum: 24.07.1921

    Geburtsort: Liegnitz

    Todes-/Vermisstendatum: 18.04.1943

    Todes-/Vermisstenort: nördl. Grjady um 5.30 Uhr,

    erschossen laut Urteil des Divisions-Gerichts der 96.Infanterie-Division wegen Fahnenflucht und Feigheit vor dem Feind.


    Heinz Viktor Siegfried Krutschek ist mit diesen Daten beim Volksbund nicht verzeichnet.


    Quelle Daten: Ancestry

  • Hallo zusammen,


    ein weiterer: Soldat Horst Czichon, hingerichtet am 3.12.1942 (wg. Fahnenflucht)

    (im Arolsen Archiv gibt es einen undatierten Eintrag der Kripoleitstelle Berlin betr. Horst Czichon, *03.03.1923 mit ...Entfernung / Ausgang 4.12.)

    (Quelle (Heeresgruppe Don - RH22-220 #0293)

    HG Don 1942-12-00.jpg


    Viele Grüße

    Frank

  • Hallo,


    die Erschiessung von Horst Czichon erfolgte laut der Sterbeurkunde (Standesamt I Berlin) in Rostow,

    das Geburtsdatum ist dort mit dem 03.02,1920 angegeben.


    Viele Grüße

    Micha

  • Hallo zusammen,


    Nachfolgend zwei weitere Namen.


    Klein, Herbert


    Dienstgrad: Füselier

    Geburtsdatum: 08.02.1922

    Geburtsort: n.V.

    Todes-/Vermisstendatum: 10.03.195

    Todes-/Vermisstenort: n.V.

    erschossen laut Urteil der Divisions Nr. 490. wegen Fahnenflucht am 10.03.1945 auf dem Schießplatz "Am Höltigbaum"


    Herbert Klein ruht auf der Kriegsgräberstätte in Hamburg-Ohlsdorf .Endgrablage: Block Z40 Reihe 8 Grab 8


    sowie


    Gauweiler, Robert


    Dienstgrad: Unteroffizier

    Geburtsdatum: 14.01.1906

    Geburtsort: Hannover

    Todes-/Vermisstendatum: 11.12.1944

    Todes-/Vermisstenort: n.V.

    wurde im besetzten Dänermark laut Urteil wegen Wehrkraftzersetzung am 11.12.1944 auf dem Schießplatz "Am Höltigbaum" hingerichtet


    Robert Gauweiler ruht auf der Kriegsgräberstätte in Hamburg-Ohlsdorf . Endgrablage: Block Z41 Reihe 9 Grab 23


    Quelle Daten: VDK + szenische Lesung Dokumentarstück Michael Batz - 2013


    Grüße

    Fidi

  • Hallo zusammen,


    hier noch zwei Todesurteile aus Hamburg - beide erst nach einem zweiten Prozess:


    Walter Kruse, geboren am 27. Januar 1921 in Bremen, war Seemann. Während des Zweiten Weltkrieges gehörte er zum sogenannten „Gefolge“ der Kriegsmarine. Er verübte 1941 und 1942 mehrere Diebstähle und beging mehrfach Betrug. Sein Vater zeigte ihn bei der Kriminalpolizei an. Der Verhaftung folgte ein Verfahren vor dem Gericht des Admirals der Kriegsmarinedienststelle Hamburg. Am 1. Juli 1943 verurteilte es ihn zu 15 Jahren Zuchthaus.
    Der Oberbefehls
    haber der Kriegsmarine, Großadmiral Karl Dönitz, hob das Urteil jedoch auf. Der Angeklagte, so die Begründung, sei ein „gemeingefährlicher Berufsverbrecher“, für den nach „gesundem Volksempfinden“ nur die Todesstrafe infrage komme. Daraufhin verhängte das Gericht nach erneuter Verhandlung die Todesstrafe. Walter Kruse wurde am 10. Dezember 1943 auf dem Standortschießplatz Höltigbaum in Hamburg-Rahlstedt erschossen.


    Herbert Burmeister wurde am 4. Oktober 1916 in Hamburg geboren. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete er als noch nicht fertig ausgebildeter Ingenieur auf einem Wohnschiff im Hamburger Hafen. Er gehörte zum „Gefolge“ der Wehrmacht und unterstand damit der Militärgerichtsbarkeit. Ohne die erforderliche Genehmigung eingeholt zu haben, heuerte er auf einem anderen Schiff an. Hierfür fälschte er sein Seemannsbuch. Das Gericht des Admirals der Kriegsmarinedienststelle Hamburg verurteilte ihn daraufhin im August 1942 wegen unerlaubter Entfernung von seinem Dienstort und Betruges zu einem Jahr Gefängnis. In der Folge gelang ihm viermal die Flucht, er wurde jedoch stets wiederergriffen. Im Juni 1944 verhängte das Gericht gegen ihn wegen viermaliger Fahnenflucht eine lebenslange Zuchthausstrafe.
    Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Dönitz hob das Urteil auf und forderte ein Todesurteil. Ein neu zusammengetretenes Gericht verurteilte Herbert Burmeister viermal zum Tode sowie zu acht Jahren Zuchthaus. Am 11. September 1944 wurde Herbert Burmeister im Hamburger Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis enthauptet.


    Quelle: https://media.offenes-archiv.d…ellung_2018_Alster_05.pdf


    Viele Grüße

    Frank