Kriegstagebuch der Sanitäts-Kompanie 717 bzw. 817

  • 01.10.1942
    Zugang 21 Verwundete, 2 Kranke; Abgang: 4 Verwundete Zum Feldlazarett nach Krymskaja.
    Die Nächte sind nach wie vor “sehr lebhaft”. Sofort nach Eintritt der Dunkelheit stellen sich die russischen Flieger ein. Es dauert gar nicht lange und schon fallen die ersten “Brocken”. Bis heute haben wir immer noch Glück gehabt.

    02.10.1942
    Zugang: 99 Verwundete und 11 Kriegsgefangene; Abgang: 3 Tote; 97 Verwundete und 1 Kranker abtransportiert (davon 40 zum Lazarettzug nach Abinskaja, 15 zur K. S. Stelle Krymskaja, 42 zum Feldlazarett nach Krymskaja, 1 zum Kriegslazarett nach Krasnodar).

    03.10.1942
    Zugang: 6 Verwundete; Abgang: 17 Verwundete, 1 Kranker und 11 Kriegsgefangene abtransportiert (davon 17 Verwundete zum Laz. Zug Abinskaja, 11 Kriegsgefangene zum russischen Zivilkrankenhaus in Abinskaja) 1 dfg. Zur Truppe. Die Bedrohung Abinkajas infolge der Nähe der Front ist nicht geringer geworden. Im Gegenteil, außer den Fliegern bei Nacht schießt nun auch tagsüber schwere russische Artillerie, wohl 17,4 cm Geschütze, in den Ort. Sie versucht Eisenbahnbrücke, Umschlagstelle des Korps und Straßenbrücke zu treffen. Daher ist vor allem die Krankensammelstelle gefährdet und das tägliche Beladen des Lazarettzuges unmöglich gemacht. Während der gestrigen Beladung schlugen Granaten in unmittelbarer Nähe der Verladestelle ein, Gott sei dank ohne Verwundete oder den Zug zu verletzen.
    Daher wird die Krankensammelstelle nach Bhf. Lineinaja-Achtyrskaja verlegt und die Kompanie richtet einen zweiten H-V.Pl. In einer Schule in Achtyrskaja mit 85 Lagerstellen ein. Die Verwundeten Versorgung soll auf Anordnung des Korpsarztes der Gruppe Wetzel weiterhin durchgeführt werden:
    Die Ambulanzen der 3. Rum. Gebirgsdivision und 19. Rum. Infanteriedivision transportieren ihre Leichtverwundeten unmittelbar zur Kr. S. Stelle Lineinaja, die Liegend - Transportfähigen, die aber nur leichter verwundet sind, werden den H.V.Pl. der Kompanie in Achtyrskaja zugeführt, die Schwerverwundeten werden durch den H.V.Pl. Der Kompanie in Abinskaja weiterhin versorgt und nach Eintritt der Transportfähigkeit dann entweder unmittelbar zum Laz. Zug ab Bhf. Lineinaja oder zum Feldlazarett Krymskaja transportiert. Es bleibt daher der H.V.Pl. Abinskaja durch den Chirurgen der Kompanie, Ass. Arzt Heer, besetzt, ebenso wie die Gruppe Führer dort als dem gefährdeten Teil verbleibt, während die Masse der Kompanie und vor allem die Kfz. nach Achtyrskaja umsiedeln. Führung des H.V.Pl. In Achtyrskaja: Oberarzt Pawelitzki, als Chirurg ist ihm Oberarzt Kramer zugeteilt.

    04.10.1942

    Abinskaja: Zugang: 7 Verwundete und 2 Kranke; Abgang: 9 Verwundete abtransportiert (davon 7 zum Laz. Zug Lineinaja, 1 zum Feldlazarett nach Krymskaja, 1 zum H.V.Pl. der Kompanie nach Achtyrskaja). Achtyrskaja: Zugang: 1 Verwundeter; Abgang: 1 Toter.

    Am heutigen Tage wird ein Kfz. der Kompanie auf der Fahrt von Abinskaja nach Achtyrskaja, welches Geräte geladen hatte, von 5 Ratas angegriffen und beim zweiten Anflug in Brand geschossen. Sämtliches Material (Fernsprechgerät, Munition u.s.w.), welches sich auf dem Wagen befand, wurde vernichtet. Der Wagen war nicht mehr zu retten. Der Kfz. Unteroffizier der Kompanie, Uffz. Hofmann und der Schreiner, Gefr. Hanetseder, konnten sich gerade noch aus dem Fahrzeug retten und blieben unversehrt.

    05.10.1942

    Abinskaja. Zugang: 36 Verwundete und 1 Kranker; Abgang: 15 Verwundete und 2 Kranke abtransportiert (davon 4 zum Feldlazarett Krymskaja, 2 zum Laz. Zug Lineinaja, 11 zum H.V.Pl. der Kompanie nach Achtyrskaja). Achtyrskaja: Zugang: 37 Verwundete; Abgang: 5 Verwundete zum Laz. Zug Lineinaja abtransportiert. Die Artillerie schiesst weiter in unseren Unterkunftsort ein. Die Granaten gehen aber immer über unser Lazarett hinweg.

    06.10.1942
    Abinskaja. Zugang: 33 Verwundete; Abgang: 2 Tote; 40 Verwundete und 1 Kranker abtransportiert ( davon 11 zum Feldlazarett nach Krymskaja, 28 zum H.V.Pl. der Kompanie nach Achtyrskaja, 2 zur Kr. S. Stelle Lineinaja). Achtyrskaja. Zugang: 26 Verwundete und 1 Kranker; Abgang: 43 Verwundete und 1 Kranker abtransportiert ( davon 33 zum Laz. Zug Lineinaja, 11 zur Kr. S. Stelle Lineinaja ). Auch heute wieder Feindbeschuss.

    07.10.1942
    Abinskaja. Zugang: 11 Verwundete und 3 Kranke; Abgang: 6 Tote; 8 Verwundete abtransportiert ( davon 4 zum Feldlazarett nach Krymskaja und 4 zum Laz. Zug Lineinaja).
    Achtyrskaja. Zugang: 46 Verwundete und 1 Kranker; Abgang: 53 Verwundete und 1 Kranker abtransportiert ( davon 34 zur Kr. S. Stelle Lineinaja, 20 zum Laz. Zug Lineinaja).

    08.10.1942
    Abinskaja. Zugang: 28 Verwundete und 3 Kranke; Abgang: 3 Tote; 14 Verwundete abtransportiert ( davon 3 zur Kr. S. Stelle nach Krymskaja, 11 zum Laz. Zug Lineinaja).
    Achtyrskaja. Zugang: 60 Verwundete und 2 Kranke; Abgang: 62 Verwundete und 1 Kranker abtransportiert ( davon 48 zur Kr. S. Stelle Lineinaja, 15 zum Laz. Zug Lineinaja). Am heutigen Abend war der Einsatz der russischen Flieger besonders stark. Die im Reihenwurf abgeworfenen Bomben richteten bei uns keinen Schaden an. Wir vermissen schon “Iwan den Schrecklichen”, wenn er einmal nicht oder nicht rechtzeitig erscheint.

    09.10.1942
    Abinskaja. Zugang: 8 Verwundete und 1 Kranker; Abgang: 5 Tote; 5 Verwundete und 3 Kranke abtransportiert und zwar zum Laz. Zug Lineinaja.
    Achtyrskaja. Zugang: 64 Verwundete und 3 Kranke; Abgang: 67 Verwundete und 3 Kranke abtransportiert ( davon 63 zur Kr. S. Stelle Lineinaja und 7 zum Laz. Zug Lineinaja).
    HK. Blatt Nr. Z45 Noworossijsk

    10.10.1942
    Abinskaja. Zugang: 13 Verwundete und 1 Kranker; Abgang: 1 Toter; 8 Verwundete und 1 Kranker abtransportiert ( davon 7 zum Lazarettzug Lineinaja, 2 zum Ortslazarett Krymskaja ) 1
    Achtyrskaja. Zugang: 34 Verwundete und 1 Kranker; Abgang: 2 Tote; 30 Verwundete abtransportiert
    ( davon 8 zum Laz. Zug Lineinaja, 21 zur Kr. S. Stelle Lineinaja, 1 zum H.V.Pl. Der Kompanie nach Abinskaja.

    11.10.1942
    Abinskaja. Zugang: 11 Verwundete und 1 Kranker; Abgang: 4 Tote; 1 dfg. zur Truppe, 7 Verwundete zum Feldlazarett nach Krymskaja abtransportiert.
    Achtyrskaja. Zugang: 1 Verwundeter; Abgang: 2 Tote; 3 Verwundete zum Laz. Zug Lineinaja abtransportiert.

    12.10.1942
    Abinskaja. Zugang: 2 Verwundete und 2 Kranke; Abgang: 1 Toter; 2 dfg. zur Truppe, 6 Verwundete zum Ortslazarett Lineinaja abtransportiert.

    13.10.1942
    Abinskaja. Zugang: 3 Verwundete und 1 Krieggefangener; Abgang: 1 dfg. zur Truppe, 1 Kranker zur Kr. S. Stelle nach Krymskaja abtransportiert.
    Achtyrskaja. Zugang: 10 Verwundete; Abgang: 5 Verwundete zur Kr. S. Stelle Lineinaja abtransportiert.

    14.10.1942
    Aninskaja. Zugang: 8 Verwundete und 2 Kranke, auserdem 1 Kriegsgefangener: Abgang: 4 Tote; 1 dfg. zur Truppe, 4 Verwundete und 1 Kranker abtransportiert ( 2 und 1 Kgf. Zum Feldlazarett nach Krymskaja, 3 zum Laz. Zug nach Linaeinaja).
    Achtyrskaja. Zugang: 5 Verwundete und 1 Kranker; Abgang 1 dfg. zur Truppe, 10 Verwundete und 1 Kranker abtransportiert ( 7 zum Lazarettzug Lineinaja, 4 zur Kr. S. Stelle Lineinaja).
    Durch den H.V.Pl. Achtyrskaja wird gemeldet, dass die im Ort befindliche deutsche Baukompanie und ein Teil der Sturmgeschützabteilung aus Achtyrskaja abziehe, da nunmehr die Sicherheit des H.V.Pl. Wegen der Nähe der Front (3km) ohne deutsche Truppen nicht mehr so gewährleistet erscheint, wird, auf Anordnung des Korpsarztes V. A.K., der H.V.Pl. Aufgelöst. Die Teile der Kompanie kehren nach Abinskaja zurück.

    15.10.1942
    Abinskaja. Zugang: 6 Verwundete, 9 Kranke; Abgang: 3 Tote, 1 dfg. zu Truppe, 1 Verwundeter und 4 Kranke abtransportiert ( 4 zum Laz. Zug Lineinaja und 1 zum Feldlazarett nach Krymskaja).

    16.10.1942
    Zugang: 1 Verwundeter und 2 Kranke; Abgang: 1 Toter; 5 Verwundete, 2 Kranke und 1 Kgf. zum Laz. Zug Lineinaja abtransportiert.

    17.10.1942
    Zugang: 12 Verwundete, 4 Kranke; Abgang: 2 Tote; 3 Verwundete zum Feldlazarett nach Krymskaja abtransportiert.

    18.10.1942
    Zugang: 11 Verwundete; Abgang: 4 Tote; 3 Verwundete zum Feldlazarett nach Krymskaja abtransportiert, 1 dfg. zur Truppe.

    19.10.1942
    Zugang: 17 Verwundete und 11 Kranke; Abgang: 1 Toter.

    20.10.1942
    Zugang: 8 Verwundete und 4 Kranke; Abgang: 1 Toter; 7 Verwundete zum Feldlazarett nach Krymskaja abtransportiert. Am frühen Nachmittag erschienen über Abinskaja 4 russische Flugzeuge, sie flogen in großer Höhe und machten von ihren Bordwaffen reichlich Gebrauch. Schon nach der ersten Salve der schweren Flak schoss aus einer der 4 Feindmaschinen eine Stichflamme heraus. Das Flugzeug stürzte brennend in den Ort ab. Eine stolze Genugtuung für uns alle nach soviel Bombenangriffen !

    21.10.1942
    Zugang: 15 Verwundete und 3 Kranke; Abgang: 3 Tote; 3 dfg. zur Truppe, 7 Verwundete und 11 Kranke abtransportiert (davon 16 zur Kr. S. Stelle nach Krymskaja, 2 zum Feldlazarett nach Krymskaja).

    22.10.1942
    Zugang: 4 Verwundete; Abgang: 2 Tote; 4 Verwundete wurden zum Feldlazarett nach Krymskaja abtransportiert.

    23.10.1942
    Zugang: 4 Verwundete; Abgang 3 Tote; 1 dfg. zur Truppe.


    24.10.1942
    Zugang: 7 Verwundete und 3 Kranke; Abgang: 1 Toter 12 Verwundete wurden zum Feldlazarett nach Krymskaja abtransportiert.

    25.10.1942
    Zugang: 8 Verwundete; Abgang: 3 Tote; 1 dfg. zur Truppe.

    26.10.1942
    Zugang: 9 Verwundete und 2 Kranke; Abgang: 1 Toter; 1 dfg. zur Truppe, 26 Verwundete und 4 Kranke abtransportiert. (davon 4 zum Feldlazarett nach Krymskaja und 26 zum Laz. Zug nach Krymskaja).

    27.10.1942
    Zugang: 22 Verwundete, 1 Kranker; Abgang: 2 Tote; 1 dfg. zur Truppe.

    28.10.1942
    Zugang: 9 Verwundete; Abgang: 3 Tote; 4 dfg. zur Truppe, 7 Verwundete zum Feldlazarett nach Krymskaja abtransportiert.

    29.10.1942
    Abgang: 1 Toter; g. zur Truppe, 24 Verwundete und 9 Kranke abtransportiert (davon 3 zur Kr. S. Stelle nach Krymskaja, 30 zum Feldlazarett nach Krymskaja).
    Besprechung beim Korpsarzt Gr. Wetzel. Ergebniss: H.V.Pl. Abinskaja wird aufgelöst. Die Kompanie richtet in Krymskaja ein Lazarett und eine Kr. S. Stelle für rumänische Verwundete ein.

    30.10.1942
    Abgang: 10 nicht transportfähige Verwundete werden an die 9. Rum. Ambulanz in Abinskaja übergeben. Wieder einmal Umzug. Es stellt sich aber heraus, dass die Angaben über die Aufnahmefähigkeit das der Kompanie als Lazarett zugewiesene Gebäude bei weitem nicht ausreicht. Nur 70 Lagerstellen sind möglich, da die ringsum die beiden Lazarettgebäude befindlichen Panjebuden in übelstem Zustand und dazu übervölkert sind und sich nicht zur Aufnahme der erforderlichen Nebenräumlichkeiten eignen. Die Krankensammelstelle geht unter unserer Regie sofort weiter. Wir übernehmen: 58 Verwundete und 99 Kranke.

    31.10.1942
    K. S. Stelle. Zugang: 4 Verwundete und 48 Kranke, außerdem 4 Kriegsgefangene; Abgang: 39 Verwundete und 82 Kranke sowie 2 Kriegsgefangene zum Laz. Zug nach Krymskaja. Eingehender Vortrag des Kompanie-Chefs beim Herrn Korpsarzt über die außerordentlichen Schwierigkeiten des Einsatzes der Kompanie in Krymskaja, da sich hier schon die 3 Sanitätseinrichtungen der 9. Division befinden und weitere Einrichtungsmöglichkeiten nicht vorhanden sind. Der Herr Korpsarzt wird daher die Kompanie wieder dem Herrn Armeearzt zur Verfügung stellen.

  • 01.11.1942
    H.VPl. Krymskaja, Zugang: 2 Verwundete, Kr. S. Stelle Krymskaja. Zugang: 8 Kranke; Abgang: 23 Verwundete und 68 Kranke (außerdem 2 Kriegsgefangene ) zum Laz. Zug Krymskaja abtransportiert.
    Am späten Abend erreicht uns der Fernspruch, dass die Kompanie als Feldlazarett in Beloretschenskaja eingesetzt wird. Vorkommando ist sofort in Marsch zu setzen, Meldung beim Stab/ A. S. A. 562. (HK. A 45 Maikop, r. oben)

    02.11.1942
    H.V.Pl. In Krymskaja: Abgang: 1 dfg zur Truppe, 14 Verwundete zum Feldlazarett 9 Krymskaja abtransportiert. Kr. S. Stelle Krymskaja: 22 Verwundete (+ 1 Kgf.) und 33 Kranke im Zugang; Abgang: 22 Verwundete (+ 1 Kgf.) und 35 Kranke (davon 56 Mann (+ 1 Kgf.) zum Laz. Zug Krymskaja abtransportiert, 1 Mann dfg. zur Truppe). Die dann noch verbleibenden 2 Kranke werden an 2./San.Komp. 9 übergeben. Somit ist auf dem H.V.Pl. und bei der Kr. S. Stelle kein Verwundeter und kein Kranker mehr vorhanden. Das Vorkommando unter Führung von Stabsarzt Dr. Rienhoff marschiert am frühen Morgen nach Krasnodas ab, um sich dort nähere Weisungen vom Stab der A.S.A. 562 zu holen. Die Kompanie macht sich marschbereit.

    03.11.1942
    Das Vorkommando trifft bereits um 8 Uhr früh in Beloretschenskaja ein. Es wird sofort Fühlung genommen mit dem im Ort befindlichen Verwundeten-Stützpunkt (KTA 562, O. Arzt Dr. Pachale). Es stellte sich heraus, dass von den für Lazarettzwecke vorgesehenen Gebäuden kein eines frei war. Es wird daraufhin Unterkunft in Panjehäusern bezogen. Für die Kompanie werden gleiche Quartiere vorbereitet. Die Kompanie selbst rückt in den frühen Morgenstunden von Krymskaja ab. Das Wetter war ziemlich neblig, die Straßen aber trocken und gut befahrbar. Als Zwischenunterkunft war für die Kompanie Krasnodar befohlen, wo sie bei Armee-San. Komp. 1/562 für die Nacht Quartier bezog. Im Laufe des Tages langten sämtliche Wagen dort ein.

    04.11.1942
    Am frühen Morgen erfolgte die Weiterfahrt von Krasnodar über Ustj-Labinskaja nach Beloretschenskaja. Auch diese Fahrt verlief ohne Störung. Bis in die Abendstunden waren sämtliche Wagen eingetroffen. Die in Beloretschenskaja für Lazarettzwecke in Aussicht genommenen Gebäude bestanden 1. Aus einem ehemaligen russischen Krankenhauskomplex mit einigen schlechten Nebengebäuden. In diesen Areal hatte eine slowakische Sanitätskompanie einen H.V.Pl. betrieben; die rückt heute vormittag ab, woraufhin die Gebäude vom Vorkommando gesäubert und bis zum abend mit insgesamt 135 Lagerstellen versehen wurde. Dieses Gebäude war am Abend aufnahmebereit. 2. waren für Lazarettzwecke bestimmt eine große 2- geschossige Schule, welche aber durch die Pionier-Brückenbau-Kompanie als Unterkunft benutzt wurde und vor dem 15.11.1942 nicht belegungsfähig war. 3. standen zur Verfügung drei kleinere Gebäude des Verwundeten-Stützpunktes Beloretschenskaja, in dem der 3 Zug einer Kompanie der K. T. A. 562 Unterkunft bezogen hatte.
    Einige Vorarbeiten an den Gebäuden waren von dieser Einheit schon gemacht worden. Nach Anweisung der K.T.A 563, Herrn Oberfeldarzt Dr. Schmitz in Maikop, sollte das Lazarett auf 500 Bett gebracht werden und möglichst bald einsatzfähig sein; es war Belegung hauptsächlich mit Inneren- und Seuchenkranken vorgesehen. Mit der Ortskommandantur und dem La-Führer wurde Verbindung aufgenommen zwecks Beschaffung von Stroh, Holz und Klärung der Verpflegungsmöglichkeiten aus dem Lande.

    05.11.1942 und 06.11.1942
    Wegen der starken Belegung des Ortes mit Truppen (Sturzkampfflieger, Führungsabteilung und alle Arten Versorgungstruppen) war Quartierbeschaffung äußerst schwierig. Der weiteren Ausdehnung als Lazarett und der Herrichtung von weiteren Gebäuden stellten sich Schwierigkeiten entgegen wegen höheren Orts beabsichtigte anderweitige Verwendung der für Lazarettzwecke vorgesehenen Gebäude.
    Da diese Hemmungen immer greifbarere Gestalt annahmen, wurde eine Belegung der Hergerichteten Bauten außer mit den eigenen Gelbsuchtkranken der Kompanie zurückgestellt und die weitere Entwicklung abgewartet. Wasserverhältnisse ausreichend, Straßen in ganzen gut, Licht hätte beschaft werden können. Stroh ist in ausreichender Menge angefahren und wird für Einsatz in anderen Ort sichergestellt bleiben.

    07.11.1942
    Gemäß Befehl des Armeearztes wurde die Ortschaft Chanskaja, 15 km nördlich Maikop, auf Eignung als Einsatzort untersucht. Die ausgedehnte Ortschaft wies 3 kleine Volksschulen auf, welche jede ungefähr 1 km von der anderen entfernt lag, sonst keine größeren Gebäude. Straßen bei regen unbefahrbar, Ortschaft dicht belegt. Als Einsatzort wurde Chanskaja nicht für geeignet beurteilt.

    08.11.1942

    Die am Vortag begonnene und am Vormittag des heutigen Tages fortgesetzte eingehende Erkundung von Beloretschenskaja ergab gleichfalls keine Möglichkeiten zum Einsatz der Kompanie, weil dieser Ort vom Stuka-Geschwader, dem A.O.K. und sonstigen Truppen vollkommen dicht bevölkert war. Die Untersuchung der Gemeinde Welikoje nach Norden zum Kuban hin ergab gleichfalls keine Möglichkeit zum Einsatz; es handelt sich hier um eine Landgemeinde mit nur einer kleinen Schule und einem kleinen Kinderheim. Über diese Ergebnisse wurde dem Herrn Kommandeur des Sanitätsstützpunktes Maikop, Herrn Oberfeldarzt Dr. Schmitz, gemeldet.

    09.11.1942

    Die Kompanie verbleibt in Unterkunft in Beloretschenskaja in Erwartung weiterer Befehle. Es macht sich eine zunehmende Erkrankungsziffer an Hepatitis epidemica in der Kompanie geltend. Das von den Slowaken benutzte Krankenhaus ist inzwischen geräumt worden und wird gebrauchsfertig mit intakter Ofenheizung, frisch geweißt und frisch gesäubert dem A.O.K.. übergeben, ebenso das inzwischen wieder hergerichtete und geweißte, mit gebrauchsfertigen Öfen und Herden versehene Waschküchen und Kochküchengebäude. Ein Nebengebäude wird noch für die Unterbringung der zahlreichen Glbsuchtskranken benutzt.

    10.11.1942

    Gemäss Befehl des Herrn Armeearzt wird Chatukajewskoje für neuen Einsatz vorgesehen, die Kompanie entsendet ein Vorkommando unter Führung von Ass. Arzt Dr. Weber dorthin. Räumung der bisherigen Unterkünfte mit Privatquartieren für den 11. November vormittags ist gleichfalls vorgesehen.

    11.11.1942
    Abmarsch der gesamten Kompanie unter Hinterlassung eines Postens zur Bewachung für angefahrenes Stroh und einen Posten gefüllter Strohsäcke nach Chatukajewskoje. Dieser Ort erweist sich als ein ärmliches Russendorf am Kuban, mit dem die vorhandenen Quartiermöglichkeiten durch ein Motorenkommando von einigen 50 Mann vollkommen erschöpft sind. Die Kompanie bezieht daraufhin Ortsunterkunft in Nikolajewskoje, 7 km südlich des Kuban, an der Straße Maikop-Ustj-Labinskaja. Die Erkundung dieses Ortes, welcher die Rayonstadt eines großen landwirtschaftlichen Bezirkes ist, ergibt das Vorhandensein mehrerer Schulen, Heime, Kolchosen, welche zur Unterbringung von 500, bei engster Belegung auch mehr Patienten gestattet. Belegt ist der Ort sehr weitgehend von der Kw. Kol. Abt. 562 und einer Kompanie des Brückenbau-Batls. 210. Standortkommandantur bei Kw. Kol. Abt. 562 Bürgermeister und Miliz in Funktion. Die Kompanie wird in Panjequartier untergebracht, für die zahlreichen Kranken wird sofort ein Revier eingerichtet.
    ( HK. L-37-SO)

    12.11.1942
    Meldung über vorgefundene Zustände in Nikolajewskoje durch stellvertretenden Kompanie-Führer bei Herrn Oberfeldarzt Schmitz, Sanitäts - Stützpunkt Maikop. Der Stützpunktleiter ordnet Verbleib des Meldenden in Maikop an, bis zur Rücksprache mit dem am Abend eintreffenden Herrn Armeearzt. In der am Abend stattgefundenen Besprechung erhält die Kompanie folgenden Befehl: 1. Die Kompanie bleibt in Ortsunterkunft in Nikolajewskoje und wartet eitere Befehle ab. 2. Bis zum neuen Einsatz der Kompanie wird Stabsarzt Dr. Rienhoff zum Kriegslazarett 1/562 nach Krasnodar, Ass.-Arzt Dr. Heer zum Kriegslazarett 4/562 nach Krasnodar Kommandiert. 3. Zum Feldlazarett 91 in Pschechskaja stellt die Kompanie 2 Uffz. und 30 Mann zum Bau eines Unterkunftraumes für Verwundete am Bahnhof Pschechskaja ab. 4. Die Führung der Kompanie übernimmt in Abwesenheit des stellvertretenden Kompanie-Führer u. wegen Erkrankung beider Oberärzte an Gelbsucht Ass.-Arzt Dr. Weber.

    13.11.1942
    Rückkehr des stellvertreteneden Kompanie-Führers nach Nikolajewskoje. Da am Vorabend wegen eingebrochener Dunkelheit die Fahrt nicht mehr bewerkstelligt werden konnte. Die Krankheitsziffer
    beträgt heute 21 Männer, darunter 2 Oberärzte. Das Kommando für Feldlazarett 91 wird zusammengestellt und sein Abmarsch für den 14.11. 1942, vormittags 7 Uhr, befohlen. Durch Armeebefehl sind 5 Uffz. und Männer im Austausch zu anderen Einheiten versetzt worden. Ihre Transferierung wird in angriff genommen. Für die Kraftfahrzeuge, die bisher im Freien standen, werden bedeckte Unterkünfte in einem Kolchos gefunden und belegt. Ein Kaufladengebäude wird für Zwecke der Küche, zur Unterbringung der Verpflegungsvorräte, der Apothekerbestände und der San. Einrichtung belegt.

    14.11.1942
    Stabsarzt Dr. Rienhoff und Ass. Arzt Dr. Heer treten ihr Kommando zu den Kriegslazaretten in Krasnodar an. Abmarsch des Kommandos für Feldlazarett 91 wird befohlen. Gesundheitszustand der Kompanie bis auf die zahlreichen Gelbsuchtfälle gut. Verpflegungslage und Quartierslage ausreichend. Die Kompanie wird mit innerem Dienst (Waffenappellen, Ausbildung am M.G., Unterrichtet) beschäftigt.

    15.11.1942
    In marschsetzung der fünf versetzten Männer. Das gesamte Gerät, die Verpflegung und Apotheke werden in einem geeigneten raum (ehemaliger Kaufladen) abgeladen. Die Küchen beziehen daselbst feste Unterkunft. Die Kraftfahrzeuge werden in dem dazu hergerichteten Kolchos untergebracht, die Kraftfahrer in der Nähe Untergebracht.

    16. - 18.11.1942
    Die Kompanie ist in Ortsunterkunft in Nikolajewkoje und richtet Winterunterbringung für Kraftfahrzeuge mit Reparaturwerkstatt, Benzinlager ein. Am Abend des 18.11.1942 wird die Kommandierung für Stabsarzt Dr. Rienhoff vom Armeearzt rückgängig gemacht, weil der Einsatz der Kompanie in Nikolajewskoje befohlen ist. Vorläufig sind einzurichten das Rayonkrankenhaus und ein zweistökkiges Zivilhaus im Ostteil des Dorfes.

    19.11.1942
    Rückkehr Stabsarzt Dr Rienhoff zur Kompanie. Mit Standortkommandantur wird die Räumung des Krankenhauses und des Zivilhauses besprochen.

    20.11.1942
    Beginn der Räumung- und Einrichtungsarbeiten an den beiden Häusern. Evakuierung der vorhandenen Kranken. Die Räumung der teilweise von Truppen belegten Krankenhausnebengebäuden stößt noch auf Schwierigkeiten. Fortsetzung des Ausbaues als Küche und Verpflegungslager in dem belegten Kaufhaus. Die Krankenhausküche ist nur klein und wird als Diätküche vorgesehen.

    21.11.1942
    Das Krankenhaus ist am Abend des 21. November mit insgesamt 106 Betten und Lagerstellen versehen, der vorhandene gute Operationssaal ist eingerichtet, Röntgenabteilung und Arztwohnung, Unterkunft für notwendige Pfleger hergerichtet. Die notwendigen Nebengebäude des Krankenhauses sind trotz Räumungsbefehls von den innehabenden Truppen noch nicht geräumt. Räumung des Zivilhauses macht gute Fortschritte, Einteilung des Hauses wird schon vorgenommen. Anfuhr von Stroh und Holz. Erster Schneefall des Jahres.

    22.11.1942
    Weitere Einrichtungsarbeiten an den Gebäuden.

    23.11.1942
    Weitere Arbeiten an der Einrichtung, die durch schlechtes Wetter und eine unzuverlässige, faule Bevölkerung, einen unzuverlässigen Bürgermeister nach Nöten erschwert wird.

    24.11.1942
    Die Herranschaffung des unbedingt nötigen Brennholzes ist wegen schlecht befahrbarer Straßen aus dem 14 km entfernten Wald nicht möglich, ebenso ist die notwendige Anfuhr von Stroh unmöglich geworden.

    25.11.1942
    Anfrage vom Stab der A.S.A. 562, wann Kompanie einsatzbereit, worauf der 27.11. vormittags zurückgemeldet wird mit einer Aufnahmefähigkeit von 300 Patienten, meist auf Strohsacklager.

    26.11.1942
    aus dem Ort werden noch 50 Metallbetten aufgetrieben, so dass von 300 Lagerstellen immerhin 80 Betten vorhanden sind. Anfuhr von Holz immer noch sehr schwierig und unzureichend, so dass vom Ortskommandanten und Bürgermeister verlangt wird, dass eine nähere Waldung, an fester Straße liegend, wenn auch noch nicht schlagreif, zur Gewinnung von 1000 Festmeter Holz für die Kompanie sofort in angriff genommen wird. Zusage dazu erfolgt. Die nötigen Arbeitskräfte sind im Ort immer noch schlecht zu gewinnen. Eigenmächtiges Fortbleiben trotz Verpflichtung durch das Arbeitsamt ist sehr gestiegen; als Grund wird angegeben, dass die geringe Verpflegung und vor allem die geringe Brotzuteilung sie nicht veranlassen könnten, zu arbeiten, außerdem sei die geldliche Abfindung zu niedrig.

    27.11.1942
    Die beiden Häuser sind aufnahmebereit, wenn auch die Sorgen wegen der Beheizung weiter bestehen.
    Im Laufe des Nachmittags werden 296, meist innere Kranke von der Krankensammelstelle Maikop mit Leerkolonnen überführt und aufgenommen.

    28.11.1942
    Sichtung des angefallenen Krankengutes. Abtrennung der infektiösen Fälle. Zugang: 3 Kranke. Es stellt sich heraus, dass die eingetroffenen Männer durchweg stärkstens verlaust sind, stark verdreckt und vielfach körperlich sehr reduziert sind. Mit schuld an diesem Zustand scheint der besonders hohe Anteil von Soldaten mindereen oder geringen Intellektes zu sein. Die allgemeine Körperpflege lässt sich auch unter primitivsten Umständen sicherlich noch etwas besser gestalten, als man es bei ihnen sieht. Ein bemerkenswerter Teil der Aufgenommenen gibt an, sich die Verlausung erst bei der Krankensammelstelle in Maikop geholt zu haben.

    29.11.1942
    Die Sichtung des Krankengutes ist durchgeführt. Abgang: 2 Verwundete und 3 Kranke. 3 schwerere chirurgische Fälle (1 Halssteckschuss, 1 Aneurysma der rechten Arteria Brachialis, ein russischer Legionär mit Gesäßstecksplitter und ausgedehnten, phlegmonöser Entzündung) werden dem Feldlazarett 669 in Ustj-Labinskaja überführt, da hier keine chirurgische Versorgung möglich ist. Aus gleichem Grund wird eine schwere Harnverhaltung nach dort hingebracht, 1 zur Krankensammelstelle nach Krasnodar überführt. Der Holzeinschlag in dem gewünschten Wald ist angelaufen, so dass der Bedarf für einige Tage von dort her schon angefahren werden kann.

    30.11.1942
    Abgang: 8 Kranke zum Laz. Zug nach Ustj.-Labinskaja. Weiterer Ausbau der notwendigen Küchenanlagen, da in den Feldküchen nicht die notwendige diätischen Gerichte hergestellt werden können, wie sie eine größere Anzahl innerer Kranker verlangt. Vormittags Besuch von Herrn Oberstabsarzt Altrogge, dem die bisherigen Einrichtungen gezeigt werden. Die dringend notwendige Einbeziehung der Krankenhausnebengebäude in dem Lazarettbetrieb und damit deren sofortige Räumung wird Herrn Oberstabsarzt Altrogge an Ort und Stelle vorgeführt und von ihm in allem bestätigt. Herr Oberstabsarzt Altrogge bezeichnet außerdem 2-3 weitere Gebäude, welche von der Kol. Abt. 562 belegt sind, noch als dringend erwünscht für eine Erweiterung des Lazaretts im Sinne einer größeren und guten inneren Station. Die Räumung der in fragekommenden Gebäude verspricht er bewirken zu wollen. Mittags teilt der stellv. Komp.-Führer mit, dass er am 1.12.1942 die Krankenhausnebengebäude räumen wird, was einen außergewöhnlichen Fortschritt bedeutet.
    Die Treibstofflage ist bei den vielen notwendigen Wirtschaftsfahrten trotz stärster Drosselung auf das geringste Maß und trotz stärk stärksten Einsatzes der 6 Pferde eine sehr unbefriedigende. Mit dem Vortage sind die letzten Männer der 39 Versetzten der Kompanie, soweit sie nicht wegen Krankheit odrr Beurlaubung in Marsch gesetzt werden konnten, zu den befohlenen Stellen abgegeben worden. Eingetroffen der neu zu uns Versetzten sind bisher 5 Männer.

  • 01.12.1942
    Zugang: 2 Kranke.

    02.12.1942
    Zugang: 1 Kranker. Benzinvorräte nahezu erschöpft, so dass die Anfuhr von Holz eingestellt werden muss.

    03.12.1942
    Zugang: 3 Kranke; Abgang: 1 Kranker mit Kr. Kw. Zum Feldlazarett 669 nach Ustj-Labinskaja. Besuch von dem stellvertretenden Armeearzt, Herrn Oberstarzt Dr. Georgi, der insbesondere den hygienischen Verhältnissen seine Aufmerksamkeit zuwendet und Anweisungen und Unterweisungen gibt. Die Notwendigkeit der Beschaffung von Decken findet bei Herrn Oberstarzt volles Gehör.

    04.12.1942
    Zugang: 1 Kranker. Infolge starker Regenfälle ist Hochwasser des Flusses eingetreten und eine starke Verschlammung aller Wege.

    05.12.1942
    Zugang: 1 Kranker; Abgang: 2 Mann dfg zur Truppe. Die Benzinvorräte sind ganz zur Neige gegangen,

    so dass jeglicher Kraftfahrverkehr auch für das Notwendigste zum Erliegen gekommen ist.

    06.12.1942
    Kein zu-und Abgang.

    07.12.1942
    Zugang: 1 Kranker; Abgang: 6 Mann (davon 3 dfg zur Truppe, 2 mit Kr. Kw. Zum Lazarettzug nach Ustj-Labinskaja, 1 mit Kr. Kw. Zum Feldlazarett 669 nach Ustj-Labinskaja.

    08.12.1942
    Abgang: 5 Mann (davon 2 dfg- zur Truppe, 2 mit Kr. Kw. Zum Feldlazarett 669 nach Ustj-Labinskaja, 1 verstorben).

    09.12.1942
    Zugang: - ; abgang: 26 Mann (davon 1 dfg zur Truppe, 24 mit Kr. Kw. zum Lazarettzug nach Ustj-Labinskaja. Eintreffen von 6 im Austausch Versetzter von der San. Komp. 1/97. Wetter sehr schlecht, stark regnerisch, noch kein Benzin. Hochwasser ansteigend.

    10.12.1942
    Zugang: - ; Abgang: 3 dfg- zur Truppe. Besuch Oberfeldarzt Dr. Schwalm. Entlausung wird intensiv betrieben. Es wurde die Erstellung einer weiteren Entlausungskammer in Angriff genommen, da die Bekämpfung der Laus vordringlich erscheint. Anwendung von Russla-Puder wie befohlen.

    11.12.1942
    Zugang: 4 Kranke; Abgang: 1 dfg- zur Truppe. Rückkehr von Oberstabsarzt Dr. Bock.

    12.12.1942
    Zugang: - ; Abgang: 6 dfg- zur Truppe. Weitere Arbeiten an der Einrichtung der Lazarettgebäude. Intensive Entlausung.

    13.12.1942
    Zugang: 1 Kranker; Abgang: 12 Mann ( davon 8 dfg- zur Truppe; 4 mit Lkw. zum Lazarett für landeseigene Verbände). Heute haben wir endlich 1000 Liter Ottokraftstoff erhalten.

    14.12.1942
    Kein Zu- und Abgang.

    15.12.1942
    Zugang: 2 Kranke; Abgang: 23 Mann ( davon 3 dfg- zur Truppe, 8 mit Kr. Kw. zum Laz. Zug nach Ustj-Labinskaja, 2 mit Lkw. zur Kr. S. Stelle Krasnodar, 10 zum behelfsm. Laz. Zug nach Ustj-Labinskaja). Witterung sehr mild, tagsüber Sonnenschein, viel Schlamm.

    16.12.1942
    Zugang: 41 Kranke; Abgang: 12 Mann dfg-zur Truppe.

    17.12.1942
    Zugang: 2 Kranke; Abgang: 4 Mann dfg- zur Truppe.

    18.12.1942
    Zugang: 1 Verwundeter ; Abgang: 5 Mann ( davon 4 Mann dfg- zur Truppe, 1 mit Krad zum Feldlazarett 669 nach Ustj-Labinskaja.

    19.12.1942
    Abgang: 9 Mann ( davon 8 Mann dfg- zur Truppe, 1 mit Krad zum Feldlazarett 669 nach Ustj-Labinskaja.

    20.12.1942
    Abgang: 3 Mann dfg - zur Truppe.

    21.12.1942
    Zugang: 1 Kranker; Abgang: 4 Mann dfg - zur Truppe. Besuch des Abteilungkommandeurs, Herrn Oberfeldarzt Dr. Supper, der die Einrichtungen des Feldlazarettes Besichtigt. Herr
    Oberstabsarzt Dr. Bock ist mit Wirkung vom 18. Dezember 1942 versetzt als Kommandeur einer Krankentransportabteilung.

    22.12.1942
    Zugang: 3 Verwundete und 49 Kranke; Abgang: 1 Mann dfg- zur Truppe. Die starke Verschlammung des Lazaretthofes macht trotz der Benzinnot Einsatzt von Fahrzeugen für Wegebau notwendig.

    23.12.1942
    Zugang: 7 Verwundete und 12 Kranke; Abgang: 2 Mann mit Kr. Kw. zum Feldlazarett 669 nach Ustj-Labinskaja. Die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest sin im Gange.

    24.12.1942
    Kein Zu- und Abgang.
    Die Bescherung der Lazarettinsassen hatte durch Zuweisungen von der Armee und durch im Laufe der letzten Monate gemachten Einsparungen recht umfangreich und abwechslungsvoll gestaltet werden können und wird um 15 Uhr vorgenommen; um 16 Uhr erfolgt, während ein Soldatenchor Weihnachtslieder in den Abteilungen singt, die Arztvisite bei den Patienten, die überall freudig und wehmütig begrüßt wird.

    25.12.1942
    Kein Zu- und Abgang. Herr Oberstabsarzt Dr. Bock verlässt am heutigen Tage die Kompanie, um sich zu seinem neuen Wirkungsort zu begeben. Am Vortage konnte er noch 5 Angehörige der Einheit das Kriegsverdienstkreuz verleihen. Die Kompanie sieht ihren seit der Aufstellung im März 1941 stets bewährten, stets einsatzbereiten und aufopferungsfreudigen Führer ungern scheiden und wird immer die beste Erinnerung bewahren. Das Weihnachtsessen für Lazarettinsassen und Mannschaft ist besonders gut geraten und reichlich. Soweit der Dienst es erlaubt, ist an diesem Tage dienstfrei.

    26.12.1942
    Kein Zu-und Abgang. Bei kaltgewordenem Wetter wieder Aufnahme der Außenarbeiten. Das Lazarett ist voll belegt.

    27.12.1942
    Zugang: 2 Kranke; Abgang: 40 Mann (davon 8 mit Kr. Kw. zum Lazarettzug nach Ustj-Labinskaja, 2 mit Lkw zum Zug nach Krasnodas (Kr. S. Stelle) , 2 mit Lkw zum Feldlazarett 669 nach Ustj-Labinskaja).

    28.12.1942
    Abgang: 15 Mann dfg- zur Truppe.

    29.12.1942
    Abgang: 4 Mann mit Lkw und Zug zum Kriegslazarett nach Krasnodar.

    30.12.1942
    Zugang: 3 Verwundete und 33 Kranke; Abgang: 2 Mann dfg- zur Truppe.

    31.12.1942
    Abgang: 1 dfg- zur Truppe, 7 Verwundete und 43 Kranke mit Kr. Kw. und Lkw zum B. V. Z.
    nach Ustj-Labinskaja.

  • 01.01.1943
    Am Morgen kurze Ansprache an die Kompanie zum Jahresbeginn durch Stabsarzt und stellv. Komp. Führer Dr. Rienhoff. Der Tag wird dienstfrei gestaltet. Als sonntägliche Kost wird für Vollkost von der Küche ein Schweinekotelett gereicht. Die bisherige Verpflegung von Mannschaft und Patientenschaft wird sich unter Überwindung mancher Schwierigkeiten immer noch gut, abwechslungsreich und ausreichend gestalten lassen können. Leider gehen jetzt die im Herbst am Unterlauf des Kuban von der Kompanie geernteten und später von Abinskaja nachgeführten Kartoffeln, wie auch die Äpfel, bei denen ein großer Vergang durch Fäulnis feststellbar war, zu Ende. Ein gewisser nicht sehr großer Vorrat an Gemüse (Möhren) wurde am Ort gewonnen. Es wird mit allen Mitteln betrieben, die bisherige Verpflegungslage aufrecht zu erhalten. Im Monat Dezember kam das AVL Krasnodar in der Zuteilung der ganzen 4 wöchigen Krankenkost bei einmal bei den Bestehenden Transportnöten sehr entgegen. Mittels Eisenbahn wurde damals dieser Transport nach Ustj-Labinskaja geführt. Es wird versucht, in gleicher für Januar die Krankenkost zu beschaffen. Der Starost des Kreises bereitet an diesem Tage noch eine nette Überraschung durch Übersendung von 14 Ochsgespannen Holz, wodurch der eigene
    An Transport, der wegen Benzinmangels eingestellt werden musste, für einige Tage entlastet wurde.

    02.01.1943
    Dienst wie gewöhnlich, Wegebau, Verbesserungsarbeiten aller Art. Im Haus II wird neben den schon bestehenden Latrinen eine Nachtlatrine mit Pissoir direkt am Haus mit bequemsten Zugangsmöglichkeiten für die Patienten fertiggestellt.

    03.01.1943
    Vormittags Kinovorführung (Wiener Blut) für alle in fragekommenden Patienten durch Propaganda - Kompanie.

    04.01.1943
    Bei der starken Verlausung der Eingänge hat sich die Erstellung einer weiteren genügend großen Entlausungskammer als notwendig erwiesen, deren Bau heute in Angriff genommen wird. Aus Gründen der Feuersicherheit wird der Bau massiv aus Ziegelsteinen mit gewölbter Decke vorgesehen. Die Anlage wird in einem schon bestehenden Hause zur Erzielung schnellerer und gleichmäßigerer Temperaturen erstellt. Gesundheitszustand der Mannschaft im ganzen gut, sie ist läusefrei. Verpflichtung eines Hilfswilligen, der sich als Schuster bei der Kompanie gut bewährt hat. Die im Austausch versetzten Männer sind noch nicht sämtlich eingetroffen, zum Teil wegen Erkrankung, zum Teil aus nicht bekannten Gründen.

    05.01.1943
    Gemäß Befehl waren eine 20% ige Strohsackreserve (Gefüllt) in einem ehemaligen Verkaufsraum des Dorfes gestellt worden. Es erweist sich als notwendig, da durch Mäusefraß die Strohsäcke Schäden erleiden, die Strohsäcke wieder zu entleeren, das Stroh weiterhin Trocken zu lagern und die An Füllung der Strohsäcke für den Bedarfsfall neu vorzunehmen.

    06.01.1943
    Die im Ort liegende Kw. Kol. Abt. 562 verlässt mit ihrem Stab den Ort und übergibt der Kompanie 2000 Ziegelsteine, für welche sie keine Verwendung mehr hat. Dieses Geschenk wird dankend quittiert, da die Anfuhr der Notwendigen Ziegelsteine für den Entlausungsbau bei dem Mangel an Gespannen und ihrer geringen Leistung ein Problem für sich bildet. Es ist in diesem Zusammenhang zu bemerken, dass die Führung der Geschäfte der Standortkommandantur und ihre Hilfestellung zu den Bedürfnissen des Lazaretts durch den Stab der Kw. Kol. Abt. 562 stets eine hervorragende war. Insbesondere war der während des Urlaubs des Kommandeurs der Abteilung stellvertretenden Standortkommandant, Oberleutnant Trempeter, von hervorragender Hilfsbereitschaft und tatkräftiger Unterstützung. Raumgewinn wird wahrscheinlich bei der in den nächsten Tagen folgenden Umsiedlung des Stabes der Abteilung nicht erzielt werden können, da die Kolonnen am Ort liegen bleiben.

    07.01.1943
    Nach Überwindung einiger Schwierigkeiten, ins besondere der Beleuchtungsfrage, kann ein regelmäßiger Kompanie- und San. Unterricht im kleinen Kinosaal der bisherigen Standortkommandantur aufgenommen werden. Vorgesehen ist täglich abends von 19-20 Uhr eine Unterrichtsstunde. Heute Beginn mit Unterricht über “Truppenhygiene im Winter” (durch Stabsarzt Dr. Rienhoff). Bau der neuen Entlausung macht gute Fortschritte, das Notwendige Eisen wird aus einer verbrannten Mühle gewonnen. Das Prinzip der reinen und unreinen Seite wird beachtet.

    08.01.1943
    Kompaniedienst wie gewöhnlich, Wegebau, Bau der Entlausung. Eine zur Strohanfuhr aus 30 km Entfernung eingesetzte kleine Panjewagenkolonne ist seit 2 tagen überfällig. Die Vorräte an Holz sind nahezu erschöpft. Da der Benzinmangel seit einer Woche eigene Anfuhr von Holz nicht mehr zuließ, wurde versucht, vermehrt panjefahrzeuge für diesen Transport zu bekommen. Es ist dieses aber nur in geringsten Umfang möglich, da so viel Interessenten an den wenigen vorhandenen Gespannen und Fahrzeug ständig vorhanden sind, dass jeden Morgen beim Starosten um jeden Gaul gekämpft werden muss. Der Hungerzustand der Pferde gestattet ihnen nur geringe Leistungen, z. B. bleiben von 8 Pferden bei einem An Transport von 100 Ziegelsteinen pro Wagen bei 5 km Strecke zwei am Wegrand liegen. Von einer höheren Dienststelle ist die Ausführung von Befestigungsarbeiten in einer Ortschaft der Nachbarschaft befohlen worden, wozu der Starost 3000 Arbeitskräfte an diesem Tage stellen soll. Er bringt ungefähr 500 zusammen, mit denen nun auch noch eine Reihe von Fahrzeugen aus dem Dorfe gehen; damit ist die verfügbare Transportmöglichkeit am Ort weiterhin erheblich eingeschränkt. Da die Brennholzlage dringend wird, wird beschlossen, im Notfall die um das Krankenhaus herum befindlichen Bäume abzuholzen. Mit stellvertretenden Standortkommandanten, Oberleutnant Trempeter, werden nochmals die Sicherungsmaßnahmen am heutigen tage durchgesprochen und Einzelheiten über Tätigkeit als H.V. Platz bei Bedarf festgelegt. Die Kompanie selbst verteidigt ihre eigenen Einrichtungen und wird nur im Notfall zur Ortsverteidigung herangezogen. Die nachrichtliche Verbindung zwischen Kompanie und Standortkommandantur erscheint für den Ernstfall gesichert.

    09.01.1943
    Standortkommandanturgeschäfte sind, da eine Versehung dieses Amtes durch stellv. Komp. Führer nicht möglich ist, an Komp- Chef der 2. Brücken-Bau-Batls. 210 übergeben. Morgens um 8 Uhr Besichtigung der bisher erstellten Verteidigungsanlagen an den Ortsrändern. Eine geringe Menge Benzin wird heute vom San. Stützpunkt Ustj-Labinskaja abgeholt. Von den 600 Liter werden 60 Liter als Abschlag für gemachte Benzinschulden an das Feldlazarett 651 zurückgegeben, von den restlichen 540 Liter werden 2 Wagen getankt zur Anfuhr von Bettenbauholz aus Pschechskaja. Entfernung 70 km einfach. Des weiteren muss Verpflegung vom Bahnhof Ustj-Labinskaja zur Kompanie überführt werden. Der noch verbleibende geringe Rest wird sparsamst verbraucht werden und wird für notwendigste Fahrten reserviert. Seit langem ist jeder Gebrauch von PKW bei der Einheit nicht mehr üblich. Die bis vor 14 Tagen ausgeübte Anfuhr der Mahlzeiten von der etwas entfernt liegenden Küche (500m) zu den beiden Krankenstationen wird gleichfalls nicht wieder aufgenommen auf die Gefahr hin, dass die Speisen unterwegs erkalten und nicht die Zufriedenheit der Patienten finden. Auf Grund einer vom früheren Kommandeur der Armee-Sanitätsabteilung aus eigener Initiative angeordneten besonderen Benzinzuteilung scheint die Meinung entstanden zu sein, dass die Kompanie mit den Betriebsstoff nicht hauszuhalten wisse; eine solche Meinung entspricht nicht den tatsächlichen Verhältnissen. Von den am 25. und 28. November 1942 im Austausch Versetzten fehlen von einer gesamten Zahl von 39 noch 16. Am heutigen Tage erkrankt Oberarzt Dr. Weber, Abteilungsarzt der Aufnahmeabteilung, unter den Symptomen einer schweren Pneumonie.

    10.01.1942
    Ärztlicher Dienst wie gewöhnlich. Status Dr. Weber befriedigend. 8.9 Uhr Kompanieunterricht über Geheimhaltung, Spionageabwehr, Alarmplan. Grüßen und Melden. Das vorgesehene Kompanieexerzieren ist wegen des Schlammes nicht möglich. Entleeren des Verpflegungswaggons vom Bahnhof Ustj-Labinskaja, womit der Abtransport zweier liegender Kranker zum Lazarettzug verbunden wird. Das AVL Krasnodar hat wiederum entgegenkommender Weise für 4 Wochen auf einmal ausgegeben. In der Mittagszeit Inspektionsgang des stellv. Komp. Führers zum Walde, 5 km nördlich, zur Information des Standes des Holzeinschlages. Es muss festgestellt werden, dass andere Formationen weitgehend das geschlagene Holz für ihren eigenen Zweck abgefahren haben. Daran wird eine Geländeerkundung in Sachen Abwehr nördlich und ostwärts des Dorfes angeschlossen. Nachmittags Rückkehr zweier Lkw mit Bettenbauholz aus Pschechskaja. Die dortige Sägemühle
    ist 7 km von der befestigten Straße entfernt und kann nur bei Frost erreicht werden. Von der bewilligten Menge konnte 1/3 geladen werden, die restlichen 2/3 sind für die Kompanie reserviert und gesondert gelagert. Benzinverbrauch dieser beiden Wagen für diese Fahrt 200 Liter und 6 Liter Öl. Infolge Abzuges des Stabes der Kw. Kol. Abt. 562 entfällt die bisherige Telefonvermittlung, so dass ein neuer Anschuss gesucht und hergestellt werden muss.

    11.01.1943
    Zustand Dr. Weber befriedigend. Die Flickstube der Kompanie beschäftigt 3 Frauen für Patienten, welche sehr fleißig sind und die größten Mängel der zur Zeit vorhandenen Patienten schon beseitigt haben. Da Näh- und Stopfgarn für die Patienten nicht gesondert geliefert wurde, wird dieses Material aus der Kompaniezuteilung vorerst entnommen. Für die Mannschaft wird, da lange Stiefel für den größten Teil ja nicht mehr planmäßig sind, die Anfertigung von Stoffgamaschen, ungefähr 10 cm breit, aus Altbekleidung in Angriff genommen, weil die lange Hose bei den Schlammverhältnissen sich sonst stets in einem unerträglichen Zustand befindet.
    Am Isolierhaus für Typhuskranke II. Sind wegen Senkungserscheinungen einer Zwischenwand mit Einsturzgefahr bauliche Arbeiten und Sicherungsmaßnahmen notwendig geworden. Appell in Gasmasken (Filtereinsatz “April 1942"). Inspektion des Küchenbetriebes und des Verpflegungslagers durch stellv. Komp. Führer. Mit dem Starosten des Ortes, der sich selbst wegen einer gewissen Panikstimmung herzkrank und dienstunfähig gemeldet hatte, wurde nach Durchführung der Untersuchung, welche seine Beschwerden als nervös bedingt ergab, über die Anlieferung von Holz verhandelt; es wird von ihm die tägliche Anfuhr von 16 fm Holz zugesagt, wobei die Gespanne nur für diesen Zweck reserviert bleiben sollen. Erfolgt die Lieferung nicht wird die Abholzung des parkartigen Geländes am Krankenhaus in Angriff genommen. Kraftfahrzeuge sind sämtlich fahrbereit bis auf einen Kr. Kw. , einen kl. Lkw und 4 Pkw; 2 Pkws. haben die Motore zur Überholung in der Heimat, die übrigen Wagen können zum Teil im AKP Krasnodar überholt und repariert werden. Allerdings steht das dazu notwendige Benzin vorerst nicht zur Verfügung. 2 Wagen von den Genannten werden nach Erhalt von Ersatzteilen in eigener Regie wieder fahrbereit werden können. Bau der neuen Entlausung macht gute Fortschritte. Von dem Stab der Kw. Kol. Abt. 562 wird ein Wohnhaus (bisheriges Kasino) übernommen, welches für die Aufnahme der Angina- und Diphtherie - Station sowie für das Revier der eigenen Einheit bestimmt und eingerichtet wird. Bau eines Ziegelsteinpfades zu diesem Haus. Bei den bisher erstellten Latrinen erweist sich die Hauptlatrine als entleerungsbedürftig. Da sie ortsfest gebaut ist, erfolgt die Entleerung durch Bau eines wesentlich tiefer liegenden Stich- und Entleerungsgrabens in eine tiefe große Grube. Abends 19-20 Uhr San. Unterricht durch stellv. Komp. Führer (Fortsetzung: “ Truppenhygiene im Winter” , Erfrierungen).

    12.01.1943
    Ärztlicher Dienst wie gewöhnlich. Zustand Oberarzt Dr. Weber gut. Neuerkrankt Kriegsverwaltungsinspektor Bergers an fieberhafter Erkältung. Inspektion des Baues der neuen Entlausungskammer, Inspektion des Küchenbetriebes und Inspektion der Flickstube. Füe Röntgenzwecke werden 10 Liter Benzin und 1 Liter Öl entnommen, für Sterilisationszwecke 10 Liter Benzin. Da durch die Austausch - Versetzungen die beiden bisher vorhandenen Op - Gruppen dezimiert worden sind, werden zwei neue Op- Gruppen aufgestellt, die gesonderten Unterricht durch die beiden Chirurgen (Oberärzte Dr. Meer und Kramar ) an 3 Tagen der Woche ( Mo, Mi, Fr) erhalten. Die erhaltenen Bücherkisten werden von den Patienten mit Freude begrüßt. Die drei MG-Trupps erhalten Unterricht durch den Hauptfeldwebel. 19-20 Uhr San. Unterricht durch stellv. Komp. - Führer.

    13.01.1943
    Für den (?) BVZ wird ein Begleitkommando in Stärke von 1 Uffz. und 15 Mann aufgestellt. Fertigstellung der Krankenpapiere für die zu Verladenen. 14-15 Uhr: Unterricht in den beiden Op-Gruppen (Oberärzte Meer und Kramar). 19-20 Uhr Kompanieunterricht durch Hauptfeldwebel. Der Kälteeinbruch erhöht den Holzverbrauch sofort erheblich. Da der Starost sein Versprechen über Holzanfuhr nicht hält, wird mit Holzeinschlag am Krankenhaus begonnen.

    14.01.1943
    Vormittags Abtransport von 8 liegenden und 65 sitzenden Patienten nach Utj-Labinskaja. Der Entlausungsneubau wird heute fertiggestellt und zum Zwecke der Austrocknung beheizt. Krankheitszustand Oberarzt Dr. Weber gut, Kriegsverwaltungsinspektor Bergers zufriedenstellend. 19 - 20 Uhr San. Unterricht durch stellv. Komp.-Führer.

    15.01.1943
    Anhalten der strengen Kälte. Ärztlicher Dienst wie gewöhnlich. Der erhöhte Holzbedarf ist nur schwer zu decken. Der Heizwert des nassen ist verständlicherweise gering. Vom Starosten ist keine Unterstützung zu erwarten, eigene Abfuhr von Holz wegen Ölmangels und der geringen Benzinvorräte unmöglich. Falls keine Änderung zu erzielen ist, wird zu radikaler Selbsthilfe gegriffen werden müssen. Inspektion des Küchenbetriebes, der Flickstube, der Schusterrei, der Entlausung und des Kraftwagenparks durch stellv. Komp. Führer. Im neu erworbenen Haus (Revierkunde und Anginastation ) wird die Aufstellung von zwei zusätzlichen Öfen notwendig. Nachmittags Unterricht in den Op-Gruppen (Oberärzte Meer und Kramar.) Um 16 Uhr kommt die Nachricht, dass noch mit einem Zugang von 100 Patienten zu rechnen ist von Maikop her, das Fahrerpersonal ist ebenfalls für die Nacht unterzubringen. Die Vorbereitungen dazu werden getroffen. Abends von 19-20 Uhr San. Unterricht.

    Zahlenmaterial über Zu. Und Abgänge:

    Bestand............ Zugänge ............... Gesamtzahl d. Behandelten
    1.1.43
    ...219.................... 179............................... 398

    Abgänge......... Verlegt.......................... Armeebereich............................. Heeresgebiet........................... Gestorben

    .....178............... 117..................................... 2................................................. 115........................................... -

    diensf, z. Truppe ................................. = % der Behandelten
    .......61.............................................................. 15,32.

    Tätigkeitsbericht der Sanitätskompanie 717 für die zeit vom 16. - 31.01.1943.

    16.01.1943
    Ärztliche Arbeit an 114 Zugängen. Patienten sind stark verlaust. Mittags Besuch von Herrn Oberfeldarzt Dr. Schwalm, etwas später von Herrn Oberfeldarztes Dr. Schmitz. 19-20 Uhr Kompanie-Unterricht.

    17.01.1943
    Vormittags Verständigung durch den san. Stützpunkt, dass Marschbereitschaft herzustellen sei. Scharfe Kälte. Ein Verkehrsunfall bringt eine Reihe turkmenischer Patienten für die chirurgische Abteilung. Vorbereitung zum Abmarsch. Abtransport von 22 Patienten liegend zum BLZ. Von der 19. Rum. Inf.-Division wurden der Kompanie eine Reihe Auszeichnungen verliehen, deren Bekanntgabe erfolgt. Urlaubssperre.

    18.01.1943
    Vorbereitung zum Abmarsch. Benzin steht noch aus.

    19.01.1943
    Abtransport von 16 Liegenden und 102 Sitzenden, es verbleiben 70 Sitzende. Weitere Vorbereitungen. Der O. Qu. Stab der 101. Division trifft in Nikolajewkoje vorübergehend ein.

    20.01.1943
    Ein Vorkommando, bestehend aus 1 Offizier, dem Oberzahlmeister, 1 Unteroffizier und 16 Mann, wird nach Krasnodar, der Zwischenunterkunft, vorausgeschickt. Oberarzt Dr. Heer wird als Begleitarzt zum BVZ nach Krasnodar befolen; er erhält die Anweisung, dort zum Vorkommando, nach Erledigung seines Auftrages, zu treten. Benzinzuweisung ist noch nicht erfolgt.

    21.01.1943
    Sonderzuweisung von 200 Ltr. Benzin für Abfuhr von Eisenbetten und Bauholz zur Bahn, wo das Material in 2 Waggons verladen wird. 15.45 Uhr Eintreffen eines Fernspruchs, dass ein H.V.Pl. in Ustj-Labinskaja von der Kompanie in den Gebäuden des Kriegslazaretts einzurichten ist. 1 Unteroffizier und 3 Mann werden zur Sicherung der Gebäude abgestellt. Auf Befehl von Herrn Oberstabsarzt Dr. Damann werden die schon beladenen Waggons am Bahnhof Ustj-Labinskaja wieder entladen.

    22.01.1943
    Marsch der Kompanie nach Ustj-Labinskaja. Durch Kolonnen auf den Straßen und Glatteis ist der Marsch stark erschwert und der Benzinverbrauch erheblich erhöht. Gemäß Anweisung von Herrn Oberfeldarzt Dr. Schmitz wird ein kleiner H.V.Pl. im Bereich des ehemaligen Kriegslazarett eingerichtet. Am frühen Nachmittag übernimmt diesen H.V.Pl. Das Feldlazarett 673 (Oberstabsarzt Dr. Sachs), was durch den San. Stützpunktleiter genehmigt war. Betten und Bretter werden am Bahnhof wieder eingeladen. Am Abend dieses Tages kehrt das Vorkommando aus Krasnodar mit allem zur Kompanie zurück, wo es gar nicht benötigt wurde.

    23.01.1943
    Stärkstes Glatteis. Vormittags tritt Vorkommando wieder Marsch nach Krasnodar an. 1 Unteroffizier und 20 Mann werden mit der Bahn nach Krasnodar geschickt. Weitere Wagen werden in Marsch gesetzt, soweit Benzin reicht. Von San. Stützpunktleiter werden zur Bewerkstelligung des Marsches der übrigen Wagen 800 Liter Benzin zugeteilt.

    24.01.1943
    Abmarsch des Restes der Kompanie am frühen Morgen bei eintretendem Tauwetter. Vor der Ortschaft Starokorsunskaja große Verstopfung der Straße. Alle Wagen bleiben liegen. Starker Regenfall, Übernachtung in den Wagen.

    25.01.1943
    Nach Erkundung der Verstopfung und der Unmöglichkeit bei gleichbleibendem Wetter in den nächsten Tagen von der Stelle fortzukommen, fährt der stellv. Kp. Führer mit Feldwebel mit der Bahn nach Krasnodar, wo festgestellt werden muss, dass nur ein Teil der ersten Marschgruppe die Zwischenunterkunft erreicht haben. Kr. Kw. mit 400 Liter Benzin wird rückwärts geschickt, um leer gewordene Fahrzeuge aufzutanken.

    26.01.1943
    Unterkunft in den Räumen der Armee - Sanitätsabteilung 562, einzelne Wagen kommen an. Abends erfolgt der Befehl, sofort nach Sslawjanskaja zu marschieren, das Feldlazarett 634 dort abzulösen. ( HK. Z 46 Kertsch., r. unten)

    27.01.1943
    Wegen nur beschränkter Benzinmenge wird eine Reduktion des Wagenparks notwendig. Die notwendigste Ausrüstung für den gegebenen Befehl und die notwendigste Verpflegung wird auf 13 Wagen verladen, welche in Marsch gesetzt werden. Da alle Pkw fahrtuntüchtig sind, neuer Motoren bedürfen, oder sonst erhebliche Schäden haben, werden sie zurückgelassen. Der große Feldkochherd kann gleichfalls nicht mitgeführt werden, da er auf einem Anhänger montiert ist, der nicht mitgeschleppt werden kann. Eine russische Küche ist unbrauchbar geworden und bleibt stehen. Die übrigen fahrbereiten Wagen werden unter einem Nachkommando zurückgelassen. Das Nachkommando wird befehligt von Oberzahlmeister Hammerschmid, der die ordnungsgemäße Abgabe des ganzen Materials zu besorgen hat. Die vorhandenen Ärzte marschieren zur Übernahme des Lazaretts sämtlich ab. Es herrscht strenger Frost, die Straße ist tief ausgefahren, durch lange Kolonnen blockiert. Das Verlassen der tiefen Spur ist meist nur sehr schlecht möglich. Die befohlene Ablösung des Feldlazarett 634 bis 12 Uhr mittags kann wegen verspäteter Ankunft nicht durchgeführt werden. Als besondere Schwierigkeit erweisen sich die Verhältnisse an der Brücke in Sslawjanskaja, welche ausgefahren ist und nur einen mühseligen Fährbetrieb unterhält. Es herrscht zu beiden Seiten dieser Fähre eine solche Ansammlung diese Wagen, dass die Feldgendarmerie schon in den vorliegenden Ortschaften die Wagen anhält und nicht weiter fahren lässt. An diesem Tage gelangt über den Fluss nur der Kr. Kw. mit den Ärzten. Nach Lagebesprechung mit Chefarzt Feldlazarett 634 beziehen die Angekommenen Notunterkunft im Feldlazarett. Feldlazarett 634 sieht sich infolge seiner eigenen Verhältnisse, die Abwesenheit von zahlreichen Gespannen, nicht in der Lage, vor 3 Tagen abzumarschieren.

    28.01.1943
    In der Nacht ist telefonisch von Armeearzt durchgegeben worden, dass Feldlazarett 634 nicht abzulösen sei, die Kompanie soll zur Unterstützung und Erweiterung das Lazaretts Verwendung finden. Es ist Verwundeten Abtransport Sslawjanskaja mit Flugzeugen geplant, wobei der
    Antransport mit Eisenbahn über Timaschewskaja erfolgt. Mit Chefarzt Feldlazarett 634 Erkundung der Verhältnisse beim Flugplatz. Sicherung eines Raumes für Abzutransportierende in der Nähe des Flugplatzes. Abens teilt Herr Oberarzt Dr. Altrogge telefonisch mit, dass der in Krasnodar noch zurückgebliebene Rest der Kompanie der Armee-Sanitätsabteilung zugeteilt sei und dort ein neues Marschziel bekommt. Bis abends ist in Sslawjanskaja eingetroffen ein Lkw., während 4 weitere Wagen noch nicht über die Fähre kamen. Einige Wagen sind liegen geblieben wurden zum Teil entleert auf andere Wagen.

    29.01.1943
    Beim Ortskommandanten wurde die freiwerdende rote Schule und Nebengebäude für Lazarettzwecke gesichert. Anwesend sind 4 Ärzte, Kriegszahnarzt, Kriegsverwaltungsinspektor , 8 Unteroffiziere und 21 Mann. Der Ort ist stark belegt. Feldlazarett 634 übernimmt die Angekommenen in Verpflegung.

    30.01.1943

    Schneefall. 4 Mann werden zur Heeresstreife kommandiert in Sachen Luftabtransport. Ein neuer Befehl für die Einheit liegt nicht vor. Unterstützung von Feldlazarett 634 beim Abtransport von Krankenpflegematerial vom Zuge des Kriegslazaretts 606, ebenso wie 2 Tage zuvor bei einem Bombenangriff mit zahlreichen Opfern die Ärzte der Einheit dem Feldlazarett bei deren Versorgung halfen. Vorbereitungsarbeiten in der roten Schule. Mittags Eintreffen eines Teils des Restkommandos aus Krasnodar. Ein neuer Befehl für die Einheit liegt noch nicht vor. Zur Einrichtung einer Ausweiche für Feldlazarett 634 fährt die Kompanie vom Zuge des Kriegslazarett 603, 100 Strohsäcke und 500 Decken ab.

    31.01.1943
    Weitere Arbeiten an der roten Schule. Die Wagen sind bis auf wenige eingetroffen. Mittags Ankunft von Oberfeldarzt Dr. Supper. Nachmittags Eintreffen von Oberarzt Dr. Weitmar, KTA 562, der Einsatzbefehle für Sslawjanskaja hat.

    Bestand:...............................Zugänge:.................Gesamtzahl der Behandelten......Abgänge 16.01.1943

    220.........................................30.................................250.......................................250..

    Verlegung:..........................Armee-Bereich:...................Heeres-Gebiet................gestorben...
       
    210........................................188....................................22................................1...


    Dienstfähig zur Truppe............................................= % der Behandelten............

    39...........................................................................15,6 %.

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

    Edited 7 times, last by many (April 19, 2019 at 3:02 PM).

  • 01.02.1943
    Befehl des Armeearztes: Bildung eines San.-Stützpunktes Sslawjanskaja unter Führung von Oberarzt Dr. Weimar mit den Einheiten Feldlazarett 634 und San. Komp. 717. Die Kompanie richtet die sogenannte rote Schule in Sslawjanskaja ein und kann abends 270 Patienten auf Strohsacklagerstätten aufnehmen. Arbeit an der Küche, Latrinen und Operrationssaal.

    02.02.1943
    Der angemeldete BVZ wird erwartet, aus dem Material des Kriegslazarett 603 werden nochmals 500 Decken, Wirtschaftsgerät und Fensterglas abgefahren. Die Brücke über den Fluss ist jetzt eingefahren, sodass der Verkehr sich jetzt schneller abwickelt. Die Kompanie ist fast vollständig eingetroffen.

    03.02.1943
    Die Kompanie ist durch Eintreffen des Schirrmeister mit einigen Wagen vollzählig geworden. Die fahrtunfähigen Wagen wurden in Krasnodar an Herrn Hauptmann Boltenhausen ordnungsmäßig übergeben. Durch Sslawjanskaja starker Durchmarsch von Truppen, deren Haltung nicht immer gut ist. Nachmittags trifft der BVZ ein, aus dem 575 Patienten abends noch aufgenommen und verpflegt werden, außerdem werden 700 Mann von den die Nacht im Lazarettzug Verbleibenden von der Einheit verpflegt. Durch die Gewinnung des Fensterglases konnten die vielen durch Bombenwurf zerstörten Fenster an der roten Schule ersetzt werden, wodurch ein erheblicher Wärmegewinn für das Haus und seine Belegschaft erzielt wird. Kohlen zur Heizung sind in der Nähe zu holen, jedoch ist Stroh nicht erhältlich.

    04.02.1943
    Laufender Lufttransport von über 700 Patienten, Eintreffen von 2 Kr. Kw. Zügen.

    05.02.1943
    Eintreffen des Befehls über Luftabtransport der Kompanie unter Belassung eines Restkommandos für wichtiges Gerät und Fahrzeuge. Eine reichliche Ambulanz wird jeden tag von den Ärzten der Kompanie versehen. Die Kw. Kolonne wird befehlsgemäß zusammengestellt, die wichtigsten Dinge für Verladung vorgesehen.

    06.02.1943
    Eintreffen von Feldlazarett 651, welches in Notunterkunft bei der Kompanie kommt. Heutiger Luftabtransport weniger gut.

    07.02.1943
    Luftabtransport mäßig gut, Eintreffen von Feldlazarett 91. Zugänge von Warenikowskaja mit Auto. Ein Tieffliegerangriff auf die Protokabrücke bringt einige Bombenverletzte.

    08.02.1943
    Übliche Arbeit und weiterer Luftabtransport.

    09.02.1943
    Weiterer Dienst mit Neuaufnahme und Abtransport.

    10.02.1943
    Infolge Methyl - Alkoholgenusses versterben 3 Slowaken. Die Ladung der Wagen wird nochmals einer genauen Durchsicht unterzogen.

    11.02.1943
    Der Satz C wird aus Satz A vervollständigt und wird mit anderen wichtigen Dingen für vordringlichen Luftabtransport bereitgestellt. Aus BVZ werden 3 Verstorbene übernommen. 1 Verwundeter wird im Omnibus durch Rattabeschuß getötet.

    12.02.1943
    Weiterer Krankensammelstellendienst.

    13.02.1943
    10 Uhr vormittags kommt der Befehl zur Auflösung. 14.30 Uhr Abflug in fünf Ju,s von 3 San. Offizieren, Kriegszahnarzt, Apotheker, Oberzahlmeister, Kriegsverwaltungsinspektor, 15 Unteroffizieren, 59 Mann und 10 Hilfswilligen nach Kertsch. Oberarzt Dr. Weber verbleibt als Führer des Fahrzeugkommandos mit Schirrmeister und 20 Fahrern und Beifahrern auf Befehl in Sslawjanskaja zurück. Das wichtigste San. Gerät, sowie 500 Decken und 270 Strohsäcke waren schon nach Kertsch vorausgeflogen. Der Flug der Kompanie verlief ohne Zwischenfälle. Ankunft auf verschiedenen Flughäfen in Kertsch. (HK. Z 46 Kertsch) Bei Einbruch der Dunkelheit Unterbringung für die Nacht durch Auffangstelle in Notunterkunft.

    14.02.1943
    Morgens Meldung des stellv. Komp. Führers bei K.T.A 562, Herrn Oberfeldarzt Schmitz und darnach zusammen mit Herrn Oberstabsarzt Dr. Pfingsten bei San. Stützpunktleiter Kertsch, Herrn Oberfeldarzt Stackebrand. Durch Heeresgruppenarzt ist eine Vergrößerung der Möglichkeit operativer Verwundetenversorgung in Kertsch befohlen, wozu eine der beiden Einheiten eingesetzt werden soll. Abends bekommt die San. Komp. 717 den Befehl, dass sie einrichten soll.

    15.02.1942
    Der stellv. Komp. Führer wird durch San. Stützpunktleiter Kertsch bei allen infragekommenden Dienststellen (Ortskommandantur, Wikdo, HUV etc.) persönlich eingeführt. Da für den Betrieb eines Lazaretts von gefordertem Umfang von 300 Betten die allermeisten Dinge infolge Fehlens der Wagenkolonne gänzlich fehlen, muss versucht werden, alle diese Dinge am Orte zu beschaffen, was schwer erscheint, aber nicht unmöglich ist. An Gebäuden werden übernommen für lazarettzwecke in der Nähe des Bahnhofs II von Kertsch eine Schule und ein ehemaliges Kinderheim. Beide Gebäude sind stark ramponiert, stark verschmutzt und bedürfen noch erheblicher Verarbeiten. Abends kommt die Nachricht, dass die Luftwaffe für Jagdflieger die genannte Schule dringend benötigt, dass die Kompanie dort nicht einrichten kann, sondern am nächsten Tag das “Museum” einrichten soll. Es scheint sich also die Raumfrage mindestens so schwierig auch anzulassen wie die Materialienfrage. Kertsch ist stark belegt, hat viel Truppendurchmarsch und ist im übrigen weitgehend zerstört.

    Bestand................Zugänge:..........Gesamtzahl d. Behandelten:..........Abgänge:......Verlegt.....
    01.02.1943

    ........0.....................3279..............................3279..................................3279..............3271...

    Armeebereich:........Heeresgebiet.........Gestorben...........Dienstfähig zur Truppe:

    ...........0........................3271........................7....................................1................ = % der Behandelten 0,03 %

    16.02.1943
    Nachdem die Gewinnung der sogenannte Fliegerschule für Zwecke des H.V.Pl. Kertsch dem Sanitäts-Stützpunkt-Leiter nicht gelungen war, erfolgt heute zwecks Erlangung eines anderen geeigneten Gebäude eine ausgedehnte Erkundung in der Stadt. In Frage kommt allein noch ein Truppenunterkunftgebäude, eine Auffangstelle (ehemaliges Gymnasium), in dem zur Zeit 500-600 durchmarschierende Truppen nächtigen:

    17.02.1943
    Das vorgenannte Gymnasium wird heute früh um 8 Uhr von allen Truppen geräumt. Es erweist sich als furchtbar verschmutzt, Türen und Fenster sind zum größten Teil verheizt, Öfen fehlen und die vorhandenen Heizungseinrichtungen sind ungenügend. Die Kompanie hat zwar den Satz C, das Röntgen- und zahnärztliche Gerät, die interne Laboratoriumseinrichtung mit Mikroskopen sowie 500 Decken und 300 Strohsäcken vorsorgenderweise vorausgeflogen, jedoch fehlt sonst alles, insbesondere das Küchen- und Wirtschaftsgerät. Zur Gewinnung des notwendigsten auf diesem Gebiete werden nun alle Institutionen im Orte eingespannt (H.U.V., Wikdo, Hako, Ortskommandantur, Techn. Batl. , O.T.), sodass die Einrichtung des Gebäude bis zum Abend schon einige Fortschritte gemacht hat.

    18.02.1943
    Es wird in intensivster Weise an der Herrichtung des Gebäude gearbeitet. Es gelingt die Gewinnung von ungefähr 50 eisernen Betten. Am Nachmittag bricht infolge eines falsch geleiteten Ofenrohres ein Brand in der ersten Etage aus, dessen Löschung 2 Stunden benötigt. Die Anwesenheit des Armeearzt 17, Herrn Generalarzt Dr. Schober, benutzt der stellv. Komp. Führer zur Meldung, welche angenommen wird.

    19.02.1943
    Stabsapotheker Bibl der Einheit, bei dem Erscheinungen eines älteren Lungenemphysems mit Herzinsuffizienz sich seit einiger Zeit bemerkbar machten, wird heute mit BVZ abtransportiert.
    An diesem Tage verlässt auch der erkrankte Kommandeur der K.T.A. 562, Herr Oberfeldarzt Dr. Schmitz, Kertsch wegen Krankheit. In der Schule wird weiter intensiv gearbeitet. Mittags Aufnahme von 4 Flecktyphusfällen und einem weiteren Patienten von der Krankensammelstelle.
    Am nachmittag können die ersten 20 Schwerverwundeten vom Flugplatz kommen schon aufgenommen und versorgt werden. Abends fällt ein weiterer Flecktyphusfall an. An ärztlichen
    Kräften sind vorhanden: Oberarzt Dr. Heer und Oberarzt Dr. Kramar als chirurgisch tätige Ärzte, Stabsarzt Dr. Rienhoff als internistischer Arzt. Oberarzt Dr. Weber ist noch auf der Taman-Halbinsel und führt das Kommando über die zurückgebliebenen Wagen. Stabsarzt Dr. Pawelitzki ist im Urlaub im Januar erkrankt und noch nicht eingetroffen. Kriegszahnarzt Dr. Stracke richtet getrennt von der Schule in einem Privathaus die Zahnstation her.

    20.02.1943
    Fertigstellung der hauptsächlichen Kücheneinrichtungen. Durch intensive Sammlung an allen möglichen Stellen sind die gröbsten Mängel in der Ausrüstung schon geringer geworden. Im Gebäude lassen sich mit den notwendigen Nebenräumen 175 Patienten unterbringen. Da diese Größe noch zu klein erscheint, wird im Hofe heute mit der Errichtung einer Wehmachtbaracke begonnen.

    21.02.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit. Beginn der Aufstellung eines E. Und E. -Gerätes für Entlausung. Es ist die Möglichkeit vorhanden, das Gerät unter Dach und Fach einzurichten. Die ankommenden Patienten werden in einem Duschraum entkleidet, mit Zefirol und Russla - Puder behandelt und gelangen so erst auf die Krankenzimmer. Die entlausungsbedürftigen Gegenstände kommen vom Aufnahmeraum direkt zur Entlausung.

    22.02.1943
    Vormittags Inspektion des H.V.Pl. durch den Herrn General - Inspekteur , Herrn Generaloberstabsarzt Dr. Hantloser, in dessen Begleitung sich Heeresgruppenarzt Generalstabsarzt Dr. Schmidt-Hoffmann, weiter der Oberstarzt Dr. Rau und der Oberfeldarzt Dr. Starkebrand sich befinden. Die bisher erzielten Leistungen, das Ergebnis der Einrichtung sowie die ärztliche Tätigkeit finden den Beifall von Herrn Generaloberstabsarzt.

    23.02.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit. Weitere Einrichtungsarbeiten: Latrinenbau, Wegebau, Barackenbau
    Von einer städtischen Stelle werden täglich 10-20 Holzbretter gegen Bezahlung erworben, so dass die Strohsacklagerstätten schon zu einem guten Teil durch solche Holzbetten ersetzt werden können.

    24.02.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit, weitere Einrichtungsarbeiten. Entlausung mit E. und E.-Gerät schafft Vorzüglich.

    25.02.1943
    Vormittags Inspektion durch Herrn Oberstarzt Dr. Rau Unter der Mannschaft sind mehrere Fieberfälle aufgetreten, welche am meisten einer paratyfösen Erkrankung ähneln.

    26.02.1943
    Unter den anfallenden Soldaten, welche zur guten Hälfte aus internem Krankenmaterial bestehen, befinden sich viele schwere Lungenentzündungen, auch recht zahlreiche Nephritisfälle. Einzelne Patienten werden wegen Verdacht auf Fleckfieber isoliert. Barackenbau schreitet gut fort. Mittags meldet sich beim H.V.Pl. Stabsarzt Dr. Lief vom Feldlazarett 634 an, dessen Gastfreundschaft die Einheit in Sslawjanskaja während einiger Tage genossen hatte, nach glücklicher Übersetzung mit der bespannten Kolonne. Er hatte freundlicher Weise drei der Kompanie gehörige Gespanne mit Fahrern seiner Kolonne sich anschließen lassen, deren Wiedererscheinen von uns freudig begrüßt wird. Inder Schule sind jetzt sämtliche 172 Lagerstätten auf Betten gebracht. Der ärztliche Betrieb geht im ganzen gut vonstatten. Einige Mangelerscheinungen können jeweils behoben werden (Gipsbinden, Verbandmaterial). Recht unangenehm ist das Fehlen eines Bülaugerätes, dessen Beschaffung auch noch nicht gelingt.

    27.02.1943
    Auf dem Kurierweg wird die Verschickung von bakteriologischen Proben nach Simferopol zur Untersuchung organisiert. Abmarsch von Stabsarzt Dr. Lief. Unter der Mannschaft weitere Fieberfälle. Gegen einen San. Dienstgrad der Kompanie muss wegen militärischen Diebstahls beim Feldgericht der 9. Flak-Division eine Kriegsgerichtverhandlung wahrgenommen werden. Verpflegunglage im ganzen gut und ausreichend, Brotration ist auf 40 gr verringert worden. Der H.V.Pl. Hat nur schwerste Verwundungen und Krankheitsfälle zu betreuen, so dass die Besorgung der Küchenangelegenheiten stets größte Aufmerksamkeit bedarf. Mehrfach bei Tage, besonders bei mondhellen Nächten erfolgen Bombenangriffe auf die Stadt, den hafen und die umliegenden Flugplätze.

    28.02.1943
    Der Barackenbau ist so weit fortgeschritten, dass mehrere Räume schon eingerichtet werden. Die fieberhaften Erkrankungen innerhalb der Einheit veranlassen dazu, sämtliche Erkrankten in einem Zimmer dieser Baracke zusammen zu legen. Da die Zahl der Fleckfiebererkrankungen eine Zunahme aufweist und recht zahlreiche Verdachtsfälle vorhanden sind, wird die Baracke als Fleckfieberstation bestimmt, nachdem das Kompanierevier darin durch Ziehung einer Zwischenwand von der eigentlichen Baracke abgetrennt wurde. Die primär vorgesehene Herreinnahme der Zahnstation mit Wartezimmer in die Baracke muss aus sanitären Gründen nun unterbleiben und die Zahnstation weiter in ihren etwas unzureichenden bisherigen Räumen verbleiben, Abtransport der transportfähigen Kranken mit BVZ, vereinzelt auch mit Flugzeug, ist sehr gut organisiert. Der H.V.Pl. hat bei allen möglichen Gelegenheiten die beste Unterstützung durch den Sanitäts-Stützpunktleiter Kertsch gefunden.

    Bestand:......................Zugänge:.........Gesamtzahl d. Behandelten:............Abgänge:
    16.02.1943

    ......0.............................373..........................373.......................................280....

    Verlegt:......................Armeebereich:..............Heeresgebiet...................gestorben

    ..260..............................0......................................260.............................11..........

    Dienstfähig zur Truppe: 9 = % der Behandelten 2,41 %

  • 01.03.1943
    Vervollständigung der Einrichtung der Flecktyphusbaracke durch Herreinnahme des internen Laboratoriums, wodurch im Hauptbau ein kleines Zimmer als septischer Verbandraum gewonnen wird und eingerichtet werden kann. So kann der Operationssaal vom Gerauch bei septischen Prozessen wesentlich entlastet werden. Hauptverbandplatztätigkeit, recht vielseitig und anstrengend. Chirurgisch liegen fast nur schwere Verwundungen vor, intern anhaltend schere Lungenentzündungen. Nephritisfälle mäßig zahlreich, Halserkrankungen, einzelne, meist schwerere Diphtheriefälle, Zunahme der Fleckfieberverdachtsfälle. Die Entlausung wird intensiviert. Russla - Puder steht glücklicherweise reichlich zur Verfügung. Leider nimmt die Zahl der fieberhaften Erkrankungen von paratyphöser Art unter den Kompanieangehörigen weiter noch zu. Bis zum Abend liegen 13 Erkrankungen vor, welche sämtlich für den Dienst ausfallen. Dieser Ausfall ist bei dem vorhandenen Fehlbestand in der Mannschaft von 71 Männern für die geforderten Hauptverbandplatzleistung kaum noch tragbar.

    02.03.1943
    Es hat Tauwetter eingesetzt, wodurch der Hof zu einem guten Teil verschlammt ist. Der Hauptverbandplatz ist mit zahlreichen, nicht transportfähigen Verwundeten und Kranken belegt. Zu den fieberhaften Erkrankten der Kompanie zählt nun auch der Kriegszahnarzt, der aber heute noch seine Zahnstation versorgt. Gesamtzahl der Erkrankten heute 15. Von der auf der Taman-Halbinsel verbliebene Wagenkolonne wird bekannt, dass sie vor Jljitsch stehen soll. Oberfeldarzt Dr. Angermann, K.T.A. 561, besucht den H.V.Pl.

    03.03.1943
    Chirurgische Hauptverbandplatztätigkeit hat meist schwerstes Material zu versorgen. Viele Schädeltrepanationen sind notwendig. Ein Fall von Tetanus bei drahtgenähtem, offenen Pneumothorax. Flecktyhuszugänge häufen sich. Unter den Kompanieangehörigen halten die Erkrankungen nach Art eines Paratyphus an. Wegen Mangel an Mannschaften infolge der Krankheitsausfälle kommandiert der Ärztliche-Versorgungs-Punkt 5 Männer einer Kranken-Transport-Kompanie zur Einheit. Bau einer weiteren Fleckfieberbaracke im Hofraum des H.V.Pl. wird geplant.

    04.03.1943
    Weiterer Zugang an Fleckfieber. Insgesamt 45 Erkrankungsfälle mit Verdachtsfällen. Ein größerer Teil der Kranken kommt vom Turk. Feldz. Batl. 8, welches einige km weg entfernt liegt und zu allen möglichen Arbeiten verwendet wird. Entlausung dieser Truppe und Isolierung, soweit wie möglich, wird veranlasst. Infolge Erkrankung des Kriegszahnarzt an Paratyphus muss die Zahnstation stillgelegt werden. Für den wegen Krankheit abgegebenen Stabsapotheker Bibl wird Unterapotheker Krauß vom Feldlazarett 125 zur Kompanie kommandiert. Er hat die Apothekerbelange aller San. Einheiten des San. Stützpunkt Kertsch zu versorgen.

    05.03.1943
    Es gelingt heute ein sehr notwendig benötigtes Bülau-Drainage- Gerät zu erhalten; das eigene befindet sich noch bei der Wagenkolonne. Exakte Entlausung aller neu aufgenommenen wird durchgeführt. Kontrolle der Exaktheit der Entlausung im E. und E. Gerät durch Entnahme von Nissenproben, welche kontrolliert werden.

    06.03.1943
    Die Zahnstation wird durch den Kiefer-Chirurgen Assistenzarzt Dr. Schön vom San.-Motzug der 5. Luftwaffen-Division aufgemacht. Erkrankungsziffer in der Kompanie weiter steigend, vor allem besteht Mangel an Pflegerpersonal hierdurch.

    07.03.1943
    Weitere Paratyphus-Erkrankungen, unter anderem auch Oberarzt Dr. Kramar. Mit Wagenkolonne unter Oberarzt Dr. Weber kommt eine telefonische Verbindung zustande nach Temjruk. Leider sind weitere Wagen verloren gegangen und wird das Gerät eine weitere Verminderung erfahren müssen. Oberfeldarzt Dr. Schwalm spricht vor seiner Abfahrt mit BVZ wegen Krankheit in die Heimat bei der Kompanie vor und besichtigt noch mit Interesse die vorhandenen und geschaffenen Einrichtungen.

    08.03.1943
    Fleckfieberzugänge steigen an, ebenso die Erkrankungen unter den Kompanieangehörigen. Weitere fremde Kräfte müssen eingestellt werden. Beginn des Baues einer 2. Fleckfieberbaracke.

    09.03.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit. Es ist erkennbar, dass mit einem erheblichen Zugang noch an Fleckfiebererkranken zu rechnen ist. Die Erkennung der Krankheit durch die Truppenärzte lässt noch zu wünschen übrig. Nur ein ganz geringer Prozentsatz der Fleckfiebererkranken erscheint mit der Diagnose “Verdacht auf Fleckfieber.” Immer wieder erscheint trotz Fehlens einer Grippeepidemie die Diagnose “Grippe”, worauf allerdings dahingestellt bleiben muss, ob nicht diese Diagnose auch auf dem Krankenzettel vermerkt wird, um nicht Schwierigkeiten im Luftabtransport zu haben. Es muss festgestellt werden, dass der Lufttransport dem Fleckfiebererkranken auf der Höhe seiner Krankheit ebenso wenig gut bekommt, wie es beim Transport von Lungenentzündungen und Lungenschüssen der Fall ist. Erster Todesfall an Fleckfieber.

    10.03.1943
    Der Bau der 2. Fleckfieberbaracke schreitet fort. Wegen Überfüllung der 1. Baracke wird an Sanitäts-Stützpunkt-Leiter Kertsch, Herrn Oberfeldarzt Dr. Stackebrand, der Vorschlag gerichtet, eine im Gelände der Krankensammelstelle befindliche Baracke als weiter Fleckfieberbaracke in Gebrauch zu nehmen, was angenommen wird. Ärztliche und pflegerische Betreuung dieser Baracke erfolgt durch Männer des San. Zug Mot der 5. Lw. Feld-Division.
    Besuch des beratenden Internisten der Heeresgruppe, Oberfeldarzt Dr. Hoffmann. Der Besuch hat hauptsächlich zum Zweck, die Epidemie in der Kompanie zu klären. H. schließt sich der bisherigen Meinung, dass es sich um eine paratyphöse Erkrankung handelt, an. Klinisch gesehen dürfte es sich am ersten um Paratyphus A handeln, wenn auch die ersten erhaltenen Agglutinationtitter auf B hindeuten.

    11.03.1943
    Barackenbau. Tarnung der Baracken im Gange. Heute erkrankt auch Oberarzt Dr. Heer, wofür Oberarzt Dr. Mann von der Luftwaffe mit einigen Männern seiner Op. Gruppe als Ersatz eintrifft. Die ersten 5 abgeheilten Fleckfieberfälle können auf offene Station übernommen werden, jedoch ist der laufende Anfall so erheblich, dass dringend um Entlastung beim Ä.V.P. und vorausschauende Schaffung weiteren Raumes gebeten wird.

    12.03.1943
    Beide Chirurgen der Kompanie sind noch krank. Weiter erheblicher Anfall von Verwundeten und Kranken und Fleckfieberkranken. Beratende internistische Tätigkeit beim Revier des Hako Kertsch und der Ortskrankenstube und der Krankensammelstelle. Wiederum wird auf die Dringlichkeit der Schaffung weiteren Raumes für Fleckfieberkranke, der Bereitstellung von ärztlicher und Pfleger-Reserve für Kertsch beim San. Stützpunktleiter hingewiesen.

    13.03.1943
    Der Hygieniker der Heeresgruppe, Herr Oberstarzt Dr. Walter, ist vom Heeresgruppenarzt zur Erforschung der Kompanie- Epidemie nach Kertsch entsandt worden. Herr Oberstarzt Dr. Walter erkennt sie sämtlich als Paratyphus A an, was ungefähr gleichzeitig bakteriologisch von Simferopol aus telefonisch als Ergebnis mehrerer Stuhluntersuchungen mitgeteilt wird. Zunehmender Fleckfieberanfall, welchen wegen Überfüllung der eigenen Einrichtungen die Luftwaffenbaracke aufnehmen muss. Diphtherie-Erkrankungen fallen ebenfalls ziemlich regelmäßig an. Toxische Diphtherie mit ungünstigem Ausgang ist nicht selten. Anginen, vor allem abszedierende sind recht zahlreich. Immer noch viele Lungenentzündungen, meist mittelschwerer und schwerer Form. Keine Grippen. Nephritisfälle mäßig zahlreich, von gewohntem Format. Von der Wagenkolonne trifft als erster Wagen ein Krankenkraftwagen ein, der zwei mit Typhösen Symptomen erkrankte Mitglieder des Fahr
    personal dem eigenen H.V.Pl. zuführt. Der Leitende San. Offz. beim Befehlshaber Staße Kertsch und San. Stützpunkt-Leiter Kertsch, Herr Oberfeldarzt Dr. Stackebrand hatte für alle Nöte der Kompanie beim Einsatz unter den schwierigen Verhältnissen der letzten Wochen ein offenes Ohr und hat in vielen Dingen erfolgreich Hilfe gegeben. Die harmonische Zusammenarbeit mit seinen Dienststellen erleichterte so vieles in der Zeit des bisherigen Einsatzes in Kertsch.

    14.03.1943
    Ein weiterer Chirurg der Luftwaffe meldet sich zur Hilfe im Operationssaal an, da die eigenen Chirurgen noch krank sind. Anfall von Fleckfieberkranken weiterhin reichlich. Inspektion der russischen Zivilkrankenhauses mit Herrn Oberfeldarzt Stackebrand. Nachsuchen der dort unterzubringenden fleckfiebererkranken kriegsgefangenen Russen, Inspektion der entlausungseinrichtungen, der Arzneiversorgung ect. Gegen Abend trifft die Kfz.-Kolonne unter Führung von Oberarzt Dr. Weber von der Taman-Halbinsel hier ein. Von dem einstmals stattlichen Wagenpark sind insgesamt 1 Krad, 2 Kr.Kw. Steyr und 10 LKW (Russen-Fords) hinüber gekommen. Einzelne Wagen haben leichte Beschädigungen infolge Bordwaffenbeschusses russischer Flieger.

    15.03.1943
    Inventur der Wagenladungen. Durch Herreinnahme der auf den Wagen mitgeführten Wirtschaftsgegenstände kann nun so mancher Engpass abgestellt werden. Reichlicher Anfall von Fleckfieberkranken, welche neben dem Anfall von der Taman-Halbinsel auch aus Kertsch und der Umgebung kommen. Die Verlausung aller Truppen ist enorm, worauf die reichliche Winterbekleidung mit Schuld zu sein scheint neben anderen Momenten. Leider ist im Ort die städtische Entlausung nicht recht funktionssicher, das Ergebnis der Entlausung nicht verlässlich. Die notwendige, durchgehende Entlausung des H.V.Pl. erlaubt nicht eine Hilfe den Truppen dadurch zu geben, dass man sie auch noch mit dem E. und E. Gerät des H.V.Pl. in der Entlausung unterstützen können. Unter den Kriegsgefangenen, welche übergesetzt werden, mehren sich die Fleckfiebererkrankungen. Ihre Aufnahme erfolgt im Zivilkrankenhaus, welches aber für diese zahlen nicht eingerichtet ist und vor allem aller Medikamente bar ist. Ein im Januar
    1943 zu einem BVZ abgestelltes Begleitkommando in Stärke von 1 Uffz. und 15 Mann findet von Aleschki aus wieder Anschluss an die Kompanie. Leider handelt es sich bei diesen Männern hauptsächlich um Kraftfahrer und Krankenträger, weil solche nur damals während des Einsatzes in Nikolajewskoje, als eine Hepatittis-Epidemie in der Kompanie grassierte, nur entbehrt werden konnten. Die personell wohl merkbare dadurch erfolgende Entlastung hatte leider keine Unterstützung auch in pflegerischer Beziehung zur Folge. Oberarzt Heer hat den Dienst wieder aufgenommen, Oberarzt Weber wird ihm als Hilfsarzt für den Op. Saal zugeteilt.

    16.03.1943
    Rückkehr von 10 Urlaubern, welche in Dsnankoje 3 Wochen wegen dort ausgebrochenen Fleckfiebers in Quarantäne gelegen haben. Anhaltender Anfall von Fleckfieberkranken. Wegen Platzmangels muss die schon belegte Fleckfieberbaracke noch mit weiteren 20 Kranken belegt weden, was einer kaum noch tragbaren Beengung gleichkommt. Dem San. Stützpunkt-Leiter Kertsch wird nochmals mitgeteilt, dass nach lage der Dinge für 400-600 Kranke dieser Art in Kertsch Platz vorbereitet werden müsste. Chirurgisch weiterer Anfall von Schwer - und Schwerstverwundeten, Abtransport laufend mit BVZ und BLZ, weniger mit Flugzeug. Die stets große Anzahl Nichttransportfähiger und Infektionskranker auf dem H.V.Pl. gestattet es allerdings, immer nur kleinere Zahlen abzutransportieren.

    17.03.1943
    Die halbfertiggestellte 2. Baracke des Hauptverbandplatzes musste heute zur Unterbringung von Fleckfieberkranken schon benutzt werden. Marine-Oberassistenzarzt Dr. Schäfer wird der Kompanie für chir. Dienst zugeteilt. Dadurch ist es möglich, Oberarzt Dr. Weber zur Unterstützung des stellv. Komp. Führer bei der Betreuung der Internen-und der Seuchen kranken einzuteilen.

    18.03.1943
    Weitere Einrichtungsarbeiten an Baracke 2. Inspektion des H.V.Pl. Durch Heeresgruppenarzt, der Richtlinien für die Seuchenlage ausgibt. Die gewünschte Trennung der Entlausung von chirurgischen und internen Kranken kann mit leichter Mühe bewerkstelligt werden, so dass von jetzt ab die beiden Kategorien ihre eigenen Entlausungsbadestuben haben. Der Vorschlag des sellv. Komp. Führers, angesichts des Mangels an Seuchenbetten, die chirurgische Abteilung zu schließen, wird abgelehnt, weil der H.V.Pl. die wesentliche Stütze der chirurdischen Versorgung in Kertsch darstellt. Heeresgruppenarzt wünscht auf 8 Fleckfieberkranken, besser noch aud 6, einen Pfleger. Dieses Pflegepersonal soll zusätzliche Verpflegung erhalten. Beim Personalmangel soll auch evtl. Auf russische Pfleger zurückgegriffen werden. Die gesonderte Aufbewahrung der Fleckfiebererkrankenkleidung, ihre zweifache Entlausung und Ausklopfung waren schon bisher beachtet worden. Stabsarzt Dr. Pawelitzki trifft nach drei monatlicher Abwesenheit anlässlich seines ersten Ost-Urlaubs, nach dessen Beendigung er in einem Urlaubslager bei Litzmannstadt mehrere Wochen aufgehalten wurde, wieder bei der Kompanie ein. So ist es möglich, die innere Station und die Diphtheriestation mit einem eigenen Arzt zu versehen, während bisher naturgemäß bei den zahlreichen Aufgaben des stellv. Komp.- Führers die Gefahr bestanden hätte, dass die Kranken nicht zu ihrem Recht kamen. Neben der allgemeinen internen Überwachung versah der Internist jetzt den Dienst in der Seuchenbaracke I. Diphtheriefälle immer noch auftretend, in der Nacht erfolgt ein 3. Todesfall an toxischer Diphtherie. Die Paratyphus A-Epidemie in der Kompanie ist noch nicht abgeklungen. Die meisten Erkrankungen erweisen sich als langwierig und sehr konsumierend, so dass die bisher gehegte Hoffnung, die allermeisten bei der Kompanie lang gedienten Männer in eigener Pflege wieder gesund und Dienstfähig zu bekommen. Recht erheblich revidiert werden muss.

    19.03.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit wie gewöhnlich, wobei heute ein besonders starker Anfall von Fleckfieberkranken erfolgt. Abends ist die letzte verfügbare Stelle in beiden Baracken belegt, wie auch die Baracke der Flieger restlos voll ist. Durch Sa. Stützpunktleiter Kertsch wird beschleunigt ein ehemaliges Kinderheim, welches ungefähr 80 Patienten aufnehmen kann, bereit gestellt und mit dem notwendigsten ausgestattet, sodass wenigstens der Anfall für die nächsten 2-3 Tage sichergestellt erscheint. Allerdings fehlt diesem, mehrere Kilometer abliegendem Gebäude eine Entlausungsmöglichkeit, so dass die Kompanie ihre eigene transportable, zwar kleine, aber gut arbeitende Kammer dafür anbietet. Diese war mit den Wagen überführt worden.

    20.03.1943
    Im Auftrage des Heerestruppenarztes treffen Herr Oberstarzt Dr. Rau und Herr Oberstarzt Dr. Walter in Begleitung von Herrn Oberfeldarzt Dr. Stackebrand, dessen Funktion von Herrn Oberfeldarzt Angermann jetzt übernommen werden soll ein zur Besichtigung des H.V.Pl. Und Rücksprache über die Seuchenlage. Es wird nochmals die dringende Notwendigkeit herausgestellt, in Kürzester Frist mehrere hundert Betten für Fleckfieberkranke, einer gesunden Reserve an Pflegern und Ärzte, möglichst schutzgeimpft, bereit zu stellen. Die Intensivierung der Entlausung erscheint ebenfalls vorderdringlich. H.V.Pl. Ist mit über 300 Verwundeten (1/6) und Kranken (5/6) belegt und fordert von allen Männern intensivesten Einsatz und äußerste Pflichterfüllung. Die schon vom Heeregruppenarzt selbst festgestellte schlechte Verfassung der Mannschaft muss dabei unberücksichtigt bleiben. Die Luftbedrohung der Stadt erweist sich den bisherigen Wochen des Einsatzes glücklicherweise dank des vortrefflichen Flak- und Fliegerschutzes als nicht erheblich, nachdem die leichte Bauweise der Baracken bei etwaigen nahe gehenden Bomben doch erhebliche Bedenken hervorrufen muss. Zu den übrigen San. Einheiten des Stützpunktes wird rege Verbindung aufrecht erhalten insofern als der H.V.Pl. in manchen Dingen trotz seiner gerupften Ausrüstung an diese Einheiten noch abgeben kann. Herr Oberfeldarzt Dr. Stackebrand verabschiedet sich heute mit der Äußerung seines Dankes für die geleistete gute Arbeit der Kompanie und der Versicherung, dass hierfür auch Auszeichnungen der Kompanie zufallen würden.

    21.03.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit. Reichlicher Anfall von Fleckfiebererkranken, beide Baracken mit Fassungsvermögen von 145 Fleckfieberkranken sin voll belegt. Das Gelände der Krankensammelstelle, wo eine Luftwaffen-San. Truppe eine weitere Fleckfieberbaracke betreibt, wird gegen 18 Uhr durch Bombenwurf getroffen, wobei 3 Bomben in nächster Nähe der Baracke explodieren. Die Baracke wurde weitgehend zerstört. Es gab 4 Tote und 6 schwerere Verwundete, von denen 5 von der Sanitätskompanie 817 aufgenommen und versorgt werden, Die getroffene Baracke ist durch die Zerstörungen nicht mehr zu gebrauchen, die vorhandenen Kranken müssen notdürftig untergebracht werden.

    22.03.1943
    Besuch des H.V.Pl. durch den beratenden Chirurgen Oberfeldarzt Dr. Zimmer, der sich sehr eingehend mit allen Verhältnissen befasst und unterrichten lässt. Die Belegung des H.V.Pl. ist hoch. Die Entlausungsanlage arbeitet gut, nur sind Kohlen und Holz knapp. Von San. Kompanie 1/562 werden der Kompanie 2 San. Dienstgrade und 8 Krankenträger (fleckfieberschutzgeimpft) überstellt.

    23.03.1943
    Besuch und Visite der inneren Station durch Oberfeldarzt Professor Hoffmann, dem beratenden Internisten. Interessierende Fragen der derzeitigen Seuchen werden gemeinsam besprochen. Mit BVZ müssen 18 Angehörige der Kompanie wegen Überfüllung der Typhus-Station abtransportiert werden, nachdem die lange Fieberperiode den Einzelnen so zugesetzt hat, dass die Wiederherstellung der Dienstfähigkeit vor Wochen nicht erreichbar erscheint. Es befinden sich unter den Abtransportierten u.a. der Hauptfeldwebel der Kompanie und mehrere erprobte Stationsaufseher und Pfleger, deren Verlust sehr hart empfunden wird. Durch ihren Weggang können nun neu erkrankte Kompanieangehörige isoliert und aufgenommen werden.

    24.03.1943
    In der Truppenkrankenstunde erneute Krankmeldungen von Männern mit paratyphösem Krankheitsbild. Die hohe Zahl der Ausfälle der eigenen Mannschaft und der notwendig gewordene Ersatz durch fremde Männer lassen eine qualitative Verschlechterung des Dienstes auf dem H.V.Pl. Unvermeidlich werden. Oberarzt Dr. Heer (1. Chirurg) erkrankt heute ebenfalls dienstunfähig. Marineoberassistenzarzt Dr. Schäfer versieht den chirurgischen Dienst. Oberarzt Dr. Kramar weiter dienstunfähig.

    25.03.1943
    Beladung eines behelfsmäßigen Lazarettzuges. Bei Probebeschuss der Mgs. der Kompanie erhält ein dabei beauftragter Obergefreiter durch einen Hülsenreißer mit rückwärtiger Pulverentladung beiderseitige Augenverletzung, weswegen er sofort nach Simferopol abtransportiert wird. Hauptverbandplatztätigkeit wie üblich. Die frei werdenden fleckfieberbetten werden in Kürze wieder belegt. Der Anfall dieser Kranken erfolgt vermehrt aus der Umgebung von Kertsch. Und kommt von allen Truppenteilen. Es erreicht der Kompanie ein Befehl vom OKW, dass die “Sanitätskompanie 717 (Heerrestruppe)” unter Beibehaltung der Feldpostnummer und des Ersatztruppenteils in Sanitätskompanie 817 umbenannt ist. Weiter Meldung an Armeearzt 17.

    26.03.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit.

    27.03.1943
    Abtransport von Verwundeten mit Ju, Beladung eines BVZ, reichlicher Anfall von Fleckfieberkranken.

    28.03.1943
    Wiederum Luftabtransport von Verwundeten. Ankunft eines deutschen Lazarettzuges. Infolge einer nicht entdeckten Einzelpatrone in einer Tasche gerät das Vondrangerät der Entlausung in Brand. Eine Ofenbeschickung wird dadurch vernichtet, das Gerät bleibt aber infolge rasch betriebener Löscharbeiten praktisch unbeschädigt und nimmt nach 2 Stunden seinen Dienst wieder auf. Überreichung von 4 K.V.K. II. Klasse an beliehene Männer der Kompanie.

    29.03.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit. Beginn der Sommerzeit 1943. Beladung des deutschen Lazarettzuges. Oberarzt Dr. Heer wird ins Revier aufgenommen, da sein Krankheitszustand stärker geworden ist. Oberarzt Dr. Kramar wird gemäß einer Weisung des Armeearzt 17 in ein rückwärtiges Lazarett abtransportiert. Oberarzt Dr. Weber ist mit Fieber erkrankt.

    30.03.1943
    Es kommt die Nachricht, dass ein hier beladener BVZ in der Nähe von Sshankoj verunglückt ist, wobei zahlreiche Tote zu beklagen sind.

    31.03.1943
    Oberarzt Dr. Ölbrich vom hygienischbakteriologischen Institut der Heeresgruppe besucht den H.V.Pl. zwecks Information über die Möglichkeiten, hier am Ort russische Zivilisten für bakteriologische Arbeiten einzusetzen. Trotzdem früher hier am Ort ein bakteriologisches Institut bestanden hat, ergibt sich nicht die Möglichkeit, dieses Institut wieder in Betrieb zu nehmen wegen Mangel an allem. Da die Untersuchungsstelle Simferopol bei der derzeitigen Seuchenlage mit Material eingedeckt wird, wird mit Oberarzt Ölbrich ein Modus vivendi verabredet, der beiden Teilen gerecht wird. Vor allem wird beschlossen, die Einrichtungen auf das notwendigste Maß zu beschränken und z.B. klinisch sichere Fleckfieberfälle nicht serologisch mehr zu untersuchen. Der Kompanieepidemie mit Paratyphus A, bei der merkwürdigerweise die Agglutination und auch der Nachweis aus dem Blut verlassen, soll besondere Aufmerksamkeit zugewandt werden. Die Epidemie reißt immer noch nicht ab. Mit dem heutigen Tage ist die Krankheitsziffer insgesamt auf 46 angestiegen, wovon 16 als Paratyphus A und 2 als Paratyphus B nachgewiesen wurden. Die übrigen Erkrankten waren alle gleichfalls klinisch einwandfreie Paratyphusfälle. Nachdem ärztlich nur noch Stabsarzt Dr. Pawelitzki als Hifsarzt, Stabsarzt Dr. Rienhoff als Internist und Marineoberassistenzarzt Dr. Schäfer als Chirurg zur Verfügung stehen, dazu der Ausfall im geschulten und verlässlichen Personal so erheblich geworden ist, meldet der stellv. Komp.-Führer dem leitenden San. Offizier Kertsch, dass eine Verantwortung für die Exaktheit des Dienstes auf dem H.V.Pl. nicht mehr übernommen werden kann. Ein Vollchirurg und ein weiterer Hilfsarzt werden zum Ersatz für die ausgefallenen Ärzte erbeten.

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

    Edited 6 times, last by many (May 6, 2019 at 8:01 PM).

  • 01.04.1943
    Eintreffen von Oberarzt Dr. Heigel von KTA 561 bei der Kompanie, welcher Vertretung des 1. Chirurgen übernimmt. Einweisung dieses Herrn durch den stellv. Kompanie-Führer. Oberarzt Weber ist Lazarettkrank geworden und Stabsarzt Pawelitzki verdächtig.

    02.04.1943
    Anfall von Fleckfieberkranken aus Anastassijewskaja. An Stelle der beiden erkrankten Chirurgen (Oberarzt Heer und Oberarzt Kramar ) versehen Oberarzt Heigel und Marine - Oberassistenzarzt Schäfer den chirurgischen Dienst, die innere Abteilung mit Diphtheriestation wird versorgt von Stabsarzt Pawelitzki, die Flecktyphusstationen und Typhusabteilungen werden von Stabsarzt Rienhoff versorgt. Für Fleckfieberkranke stehen 145 Betten bereit. Von der Kompanie erkrankten heute 1 Stationsaufseher und 1 Entlauser an Fleckfieber.

    03.04.1943
    Das Haus ist fast voll belegt. Hauptverbandplatztätigkeit.

    04.04.1943
    Abtransport von Verwundeten und Kranken mit BLZ.

    05.04.1943
    Starke Belegung.

    06.04.1943
    Das Kommando von der K.T.A. 561 604 in Stärke von 1 Uffz. und 5 Mann muss zur Einheit zurück. K.T.A. 561 unterstützt durch Gestellung von 5 Mann. Besuch des Herrn Oberfeldarzt Dr. Angermann.

    07.04.1943
    Beladung eines BVZ. Der auf dem H.V.Pl. arbeitende Assistenzarzt Schön (Kieferchirurg) wird in gleicher Eigenschaft zur Ortskrankenstube befohlen, wo seine Einheit (San. Zug (mot.) Der 5. Luftwaffen-Division) eingesetzt wurde. Kriegszahnarzt Dr. Stracke ist von seinem Paratyphus wieder hergestellt und übernimmt wieder den Dienst in der Zahnstation. Die Räume des H.V.Pl. wurden in den letzten 14 Tagen sämtlich neu gekalkt, auch wurde die Fensterverglasung weiter noch vervollständigt, je nach Vorhandensein von Glas. Auch sonst wurden bauliche und betriebliche Verbesserungen je nach den Möglichkeiten immer betrieben.

    08.04.1943
    Die bisher in unzureichenden Räumen untergebrachte Zahnstation der Kompanie wird in ein besseres Gebäude (Hauptstrasse 12 ) verlegt. Hauptverbandplatztätigkeit. In der Entlausung ereignet sich ein Tankbrand am Motor, der aber durch die Geistesgegenwart des Uffz. Rösler keine Ausdehnung gewinnt und vor allem keine Bekleidung vernichtet. Der Schaden ist nach kurzer Zeit behoben und die Anlage bleibt in Betrieb.

    09.04.1943
    Besuch des Herrn Oberfeldarzt Dr. Zimmer, mit dem sehr eingehend alle chirurgischen Fragen durchgesprochen werden und dessen Rat und Erfahrung dankbar für die Zwecke des H.V.Pl. benutzt werden. Herr Oberfeldarzt Dr. Zimmer ist außerordentlich interessiert an allen Nöten, so dass sein Besuch, wie immer, auch diesmal sehr dankbar verzeichnet wird.

    10.04.1943
    Beladung eines BLZ. Luftabtransport nach Simferopol Herr Oberfeldarzt Dr. Zimmer trifft vor seiner Abreise noch einmal kurz auf dem H.V.Pl. ein.

    11.04.1943
    Luftabtransport, jedoch fallen die Patienten abermals an, da die Wetterlage die Landung in Simferopol nicht gestattet hat. Anfall von Fleckfieberkranken nimmt noch nicht ab.

    12.04.1943
    Beladung eines BVZ.

    13.04.1943
    Für die Kompanieangehörigen wird die fällige Colera-Schutzimpfung durchgeführt. Luftabtransport, Beladung eines deutschen Lazarettzuges.

    14.04.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit. Stabsarzt Pawelitzki fällt im Dienst aus durch Erkrankung an Paratyphus A.

    15.04.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit. Es ist zu bemerken, dass relativ reichlich Feldnephrytiskranke(?) anfallen, wobei es sich meist um ältere Jahrgänge handelt. Die Hydropsietendenz dieser Kranken ist auffällig stark.

    16.04.1943
    Beladung eines BLZ. Luftabtransport. Zugänge an Fleckfieber werden weniger. Die Witterung wird frühlingsmäßiger.

    17.04.1943
    Die bisher 80 Betten umfassende chirurgische Abteilung wird dadurch erweitert, dass die im Hauptbau des H.V.Pl. befindliche innere Abteilung in die kleine Fleckfieberbaracke verlegt wird. Der Anfall an Fleckfieberkranken, der bisher hauptsächlich beim H.V.Pl. ankam, kann einige Tage, nachdem eine Baracke bei der Fleckfieberstation in der Nähe des Bahnhofes neu erstellt wurde, dorthin geleitet werden, so dass die Räumung dieser kleinen Baracke möglich wird. Auf dem H.V.Pl. stehen jetzt noch 80 Betten für Fleckfieberkranke zur Verfügung. Die chirurgische Station gewinnt so 60 Betten, Gesamtzahl der chirurgischen Betten jetzt 140. Abends Anfall von Verwundeten und Kranken von der Tamen-Halbinsel. Oberarzt Heigel erkrankt akut mit hohem Fieber und sehr starker allgemeiner Reaktion, stationäre Aufnahme.

    18.04.1943
    Um 2 Uhr in der Frühe erfolgt ein Bombenangriff auf den Bahnhof, der ein dortiges Munitionslager trifft, wodurch ein Teil Munition explodiert. Die Explosionen halten bis in die Morgenstunden an und haben den Nachteil, dass durch einige besonders heftige ein beträchtlicher Glasschaden an den Gebäuden des H.V.Pl. hervorgerufen wird. Mittags Beladung eines BVZ. Hauptverbandplatztätigkeit und Arbeiten wie üblich.

    19.04.1943
    Luftabtransport in der Frühe. Beladung des BLZ “Berlin”. Nachmittags chirurgischer Anfall. Da der chirurgische Raum nicht ausreicht, werden 20 Patienten noch auf der inneren Abteilung aufgenommen. Besuch Oberfeldarzt Dr. Angermann. Arbeiten an einem Kellerraum des Hauptgebäudes zwecks Herrichtung eines bombensicheren Op. Raumes.

    20.04.1943
    7 Uhr früh Antreten der Kompanie, soweit irgendwie abkömmlich. Der Kompanieführer gibt Beförderungen bekannt und hält eine kleine Ansprache aus Anlass des Führer-Geburtstages. Beladung eines B.L.Z. Hauptverbandplatztätigkeit. Zustand Oberarzt Heigel befriedigend. Es handelt sich um eine Unterlappenpneumonie links, welche dem abgearbeiteten Patienten stark zusetzt.

    21.04.1943
    Eine besondere Malariastation mit Fassungsvermögen von 25 Betten, unterteilt in ein Beobachtung-und drei Krankenzimmer, wird fertig. Malariaschleuse, Sicherung der vorhandenen Fenster, Bekämpfung etwaiger Mücken sind durchgeführt. Da noch kein Fliegendraht vorhanden ist, wird die Sicherung der Fenster provisorisch mit dünnem Stoff durchgeführt. Abtransport von Verwundeten und Kranken mit Flugzeug und Beladung eines BVZ. Der Kompanie sind von Armeearzt 17 9 K.V.K. II. Klasse verliehen worden. Diese werden bei einem Kompanie.

    22.04.1943
    Typhus-Schutzimpfung der Kompanie, welche wieder fällig war. Anfall von der Taman-Halbinsel, hauptsächlich chirurgisch. Beladung eines BVZ. Hauptverbandplatztätigkeit und Außenarbeiten, letztere hauptsächlich derzeitig auf Fliegensicherung von Latrinen gerichtet. Arbeiten an den Kraftfahrzeugen.

    23.04.1943
    Für den erkrankten, aber schon sich bessernden Oberarzt Heigel trifft als chirurgischer Ersatz Marine - Stabsarzt Dr. Roesgen ein. Arbeiten am Luftschutzkeller des Hauses gestalten sich schwierig, da Grundwasser ein Tiefergehen in die Erde unmöglich macht.

    24.04.1943
    Abtransport mit BVZ. Arbeiten am Luftschutzkeller. Von der Fleckfieberbaracke wird wegen geringer Belegung ein Zimmer abgesondert durch Einsetzen der Zimmertür in die Außenwand
    und Herrichten einer Treppe hierfür, wodurch ein noch fehlendes Scharlach-Isolierungszimmer gewonnen wird.

    25.04.1943
    1. Ostertag. Hauptverbandplatztätigkeit wie gewöhnlich. Die Außenarbeiten werden, da die Mannschaft im ganzen recht strapaziert werden mußte, für heute gestoppt.

    26.04.1943
    2. Ostertag. Luftabtransport in der Frühe. Beladung eines BLZ nach Simferopol und weiter. Oberarzt Baumann von Res. Kriegslazarett-Abteilung III trifft ein als Ersatzmann für Marine-Stabsarzt Roesgen, der zurückversetzt wird. K.T.A. 561 wird übernommen von K.T.A 562, Besuch Oberfeldarzt Angermann auf dem H.V.Pl.

    27.04.1943
    Geringer Anfall, insbesonders ist deutlich ein Nachlassen der Fleckfiebererkrankungen festzustellen. Zugänge an Feldnephritisfälle und Lungenentzündungen haben bisher noch nicht abgenommen, Malaria - Erkrankungen etwas häufiger (tertiana) , im ganzen unerheblich, Diphtherie und Angina in gleicher Höhe anfallend, Typhus wenig, Magen- und Darmkatarrh recht wenig. Die Paratyphus A - Epidemie in der Kompanie erscheint nun endgültig erloschen.

    28.04.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit und Außenarbeiten wie üblich. Marine-Stabsarzt Roesgen erkrankt noch an einer Panaritium des zweiten Zehens links, welcher vor der Abreise noch operativ behandelt wird.

    29.04.1943
    Früh Luftabtransport nach Berlin, womit u.a. auch der frühere Fleckfieberarzt der Fleckfieberstation am Bahnhof nach Wiederherstellung von seiner Fleckfiebererkrankung abtransportiert wird. Beladung eines BVZ. In Verfolgung der Möglichkeiten zur Schaffung eines bombensicheren und genügenden Op. Raumes war erwogen worden, in den hinter dem H.V.Pl. liegenden Berg hineinzugehen. Von fachlicher Seite wurde aber dieses Unternehmen als zu schwierig bezeichnet. Über die Anlage eines wenigstens splittersicheren Op. Raumes im Hofraum des H.V.Pl. wurde eine gutachtliche Äußerung der Heeresbaudienststelle am Ort eingeholt und befehlsgemäß in eine erforderliche Meldung verarbeitet. Mittags Eintreffen von Oberarzt Eckardt von der 13. Panzer-Division, der als Chirurg zur Kompanie beordert ist.

    30.04.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit, Außenarbeiten. Latrinen sind sämtlich fliegengesichert, es war besonders schierig, an das dazu notwendige Holz zu kommen. Chlorkalkanwendung auf den Latrinen erfolgt 2 mal wöchentlich. Fliegenfänger sind überall im Gebrauch. Fliegenplage noch gering, aber schon beginnend. Eine erste Lieferung von Fliegendraht gestattet es nun, Malaria - Stationsfenster, Fenster an Küchen- und Verpflegungsräumen an der Typhusstation dauerhaft zu sichern. Die Entlausung ist weiter im Betrieb. Der Befall der eingelieferten Kranken mit Läusen ist sichtlich geringer als in den kalten Monaten, jedoch sind Einzelne, bei denen es sich dann meist um indolente Dreckschweine handelt, gelegentlich immer noch stark verlaust. Kopfläuse sind ebenfalls nicht selten bei solchen. Eine besondere Gefahr bilden sämtliche Hiwis und Hipos und ähnliche. Es scheint, dass trotz der meist guten bekleidungsmäßigen Ausstattung dieser Leute der Körperpflege in solchen Einheiten nicht genug Aufmerksamkeit zugewandt wird. Bei ihnen findet man auch die Kombination aller drei Läusearten auf einmal - Seit langem hat sich bei ihnen deswegen die völlige Rasur und Scherung aller behaarten Körperteile bei der Körperentlausung als empfehlenswert und notwendig erwiesen. Die Radieschen an der Fleckfieberbaracke setzen das dritte Blatt. Der “Fleckfieberbaum” grünt; es wird die Hoffnung gehegt, dass mit der Entwicklung dieses vollen Blätterzweiges die Flecktyphusepidemie als erledigt gelten kann.

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

    Edited 2 times, last by many (May 15, 2019 at 7:54 PM).

  • 01.05.1943
    Bau an Latrinen. Herstellung dauerhafter Fensterverdrahtung an den Küchen - und Verpflegungsräumen sowie an der Malariastation. Aus den Kämpfen bei Kyrmskaja im Brückenkopf Anfälle während des ganzen Tages. Mar. Ob. Arzt Dr. Schäfer befindet sich mit seinem Konvoi auf der Fahrt von Temjruk nach Kertsch.

    02.05.1943
    Sonntag: Beladung eines B.V.Z. Verwundeten - und Krankenanfall wie üblich. Ein an Fleckfieber erkrankter O.T.-Arzt in Kolonka muss wegen akuten Kreislaufkollaps zwei Mal besucht werden. Der Luftabtransport zur Verbringung einer Anzahl Schwerverletzter nach Simferopol kann leider nicht erreicht werden.

    03.05.1943
    Früh starker Anfall infolge Ankunft des Konvoi im Hafen. Wegen Überfüllung müssen Patienten provisorisch gelagert werden. Vormittags Beladung eines deutschen Lazarettzuges. Nachmittags Verwundetenanfall von Lufttransporten, gegen Abend Beladung eines B.V.Z. H.V.Pl. Tätigkeit. Kommandierte 12 Männer der San. Komp. 1/562 und 5 Männer der K.T.A. 561 werden zu ihren Einheiten zurückbeordert. K.T.A. 562 hilft aus für einige Tage durch Gestellung von 10 Männern. Befragung des H.K.P. in Simferopol in Sachen Erhalt von Wagen wegen zahlreicher Ausfälle ergibt einen negativen Bescheid.

    05.05.1943
    B.V.Z. Beladung. H.V.Pl. Tätigkeit.

    06.05.1943
    Besuch durch Herrn Oberfeldarzt Dr. Jansen, Kommandeur K.T.A. 562. Chirurgische Anfälle aus Lufttransport. Bautätigkeit auf dem H.V.Pl. geht weiter.

    07.05.1943
    Luftabtransport 30 Mann am frühen Morgen. Anfall von Verwundeten durch Seetransport. Beladung eines B.V.Z.. Von der San Ers. u. Ausb. Abt. 17 in Wien treffen 27 Mann Ersatz ein. Von diesen 27 gehören 17 dem Jahrgang 1924 an. Messung und Wiegung ergibt bei den allermeisten eine erhebliche Untergewichtigkeit. Einer der Männer hat nur ein Körpergewicht von 95 Pfund, bei allerdings kleiner Statur. Die militärische und sanitäre Ausbildung der Männer ist nicht hochwertig. Der restliche Ersatz verteilt sich auf den verschiedensten Jahrgänge und enthält kaum einen der so dringend benötigten, erfahrenen San. Dienstgrade.

    08.05.1943
    Einteilung des eingetroffenen Ersatzes. Fleckfieberschutzimpfung dieser Männer. Beladung eines B.L.Z. Neue Anfälle vom Flugplatz und Hafen.

    09.05.1943
    Am frühen Morgen Anfall von der Südmole aus Temjruk. Beladung eines B.V.Z.. Die Entlausungsanlage des Hauptverbandplatzes, welche zuverlässig arbeitet, übernimmt zusätzlich pro Tag die Entlausung von 160 Decken der Krankensammelstelle. Ein Zimmer der Baracke 1 wird mit Eingang von außen versehen und wird zum Zweck der Verteilung der Entlausten Kleider und Gegenstände auf die einzelnen Stationen hergerichtet.

    10.05.1943
    Die bisher im Hauptgebäude gelegene Apotheke wird in ein weiteres, mit äußerem Eingang versehenes Zimmer der Baracke 1 umgesiedelt, weil der Operationssaal eine Erweiterung benötigt, wofür der bisherige Apothekenraum geeignet erscheint. Luftantransport. Abends Beladung eines B.V.Z. Spät abends Anfälle vom Hafen, wo ein Konvoi mit 300 Insassen angekommen ist.

    11.05.1943
    Der K.T.A. 562 werden die zehn ausgeliehenen Männer zurückgegeben, nachdem der eingetroffene Ersatz auf den Stationen in seine Funktionen eingewiesen wurde. Anfälle mit Lufttransport.

    12.05.1943
    Beladung eines B.V.Z. Abends Anfall schwerer chirurgischer Patienten aus Seetransport. Vormittags werden zwei Hiwis von der Landzunge Ilitsch eingeliefert ( einer schon tot ; einer im schweren Zustand von Blausucht und Herzschwäche ) , für deren Erkrankung von der Truppe Glyzeringenuss angegeben wird. Auch der zweite noch lebende Patient verstirbt trotz Aderlass und sonstigen Maßnahmen an Kreislauf und Atmung nach einer Stunde. Es wird vorweggenommen, dass am nächsten Tage die Obduktion des Verstorbenen das Bild einer Herzdilation nach links und rechts, einer Brombeer - farbenen Beschaffenheit des Blutes, welches nirgendwo Gerinnung zeigt, neben diesen Erscheinungen Stauungen in der Lunge, im Gehirn und in der Milz ergibt. Einzelne Lebernekrosen sind feststellbar. Von der Truppe wurde die genossene Flüssigkeit sichergestellt und auf Anforderung hereingegeben. Das Ergebnis der Untersuchung bei der chemischen Untersuchungsstelle Sinferopol lautete dahin, dass es sich um die sogenannte Bremsflüssigkeit der Rücklaufgeschütze handelte. In dieser Flüssigkeit seien lösliche Fluor-Verbindungen enthalten, welche schon in kleineren Mengen nach Genuss solcher Flüssigkeiten Ungerinnbarkeit des Blutes, Herzschwäche und Atemlähmung hervorrufen. Mir scheint die Giftigkeit dieser Bremsflüssigkeit nicht genügend bekannt zu sein, jedenfalls wusste ich selbst nichts darüber und stelle anheim, eventuell weiteres zu veranlassen.

    13.05.1943
    H.V.Pl. Tätigkeit und Außenarbeiten wie immer. Planung einer ortsfesten Entlausung beim H.V.Pl. , da sein Weiterbestand aller Voraussicht nach auf längere Zeit noch anzunehmen ist. Das dzt. hier arbeitend E. und E. Gerät ist nur kommandiert und in absehbarer Zeit überholungsbedürftig. Die eigene transportable Entlausung der Kompanie reicht nur für Zwecke der Kompanie aus. Des weiteren wird der Bau eines splittersicheren Operationsbunkers in eigener Regie in Planung genommen. Besuch OstA. van Rey, San. Komp. 1/562. Besuch eines Vertreters der N.S.V. in Sachen Verwundetenbetreuung.

    14.05.1943
    In der Morgenfrühe zum Flugabtransport auf den Flughafen beförderte Verwundete gehen wie oftmals auch heute dort nicht ab und müssen wieder zurückgebracht werden. H.V.Pl. Tätigkeit wie alle Tage.

    15.05.1943
    Beladung eines B.V.Z. Die Kompanie empfängt Tropenbekleidung.

    16.05.1943
    Arbeitsdienst wie üblich. Ausgabe der Sommerbekleidung Luftabtransport von 40 Mann nach Saporoshe. Geringer Anfall abends.

    17.05.1943
    H.V.Pl. Tätigkeit. Anfuhr von Baumaterialien. Die drei bei der Kompanie vorhandenen Pferdegespanne bewähren sich wie immer auch hierbei sehr und gestatten es , den Benzinverbrauch zu drosseln. Im alten Operationssaal wird die Wasserleitung und die Waschgelegenheit verlegt. Eine Wasserleitung für die Sterilisation und für den Operationssaal wird angeschlossen. Waschbecken werden gemauert und zementiert. Besuch OFA. Dr. Angermann, Kommandeur K.T.A. 561.

    18.05.1943
    Kompanie wird der ersten Ruhrschutzimpfung gemäß Befehles unterzogen. Die Impfung macht erhebliche brennende Schmerzen, welche längere Zeit anhalten. Impfstoff von Behring, Herstellungszeit Februar 1943. Anfall von Ju,s bei Tag. Abends Anfälle von der Fähre. In den Mittagsstunden Abtransport von 80 Mann nach Simferopol. Bei dem regnerischen Wetter erweisen sich die beiden Baracken als nicht wasserdicht. Der Regen rinnt in fast alle Zimmer hinein. Der beim Bau verwendete Dachasphalt ist von schlechter Qualität und erfordert sofortige Verbesserung durch Teeren der Dächer.

    19.05.1943
    Starke chirurgische Anfälle. Nachmittags Gesundheitsbesichtigung und Appell der Kompanie mit Bekanntgabe der diesbezüglichen Heeresgruppenbefehle. Nachmittags Besprechung mit Abschnittskommandant und anderen Einheitsführern wegen Ortsverteidigung. Die Kompanie stellt 12 Lkw. für den Notfall zur Verfügung, ferner einen Gefechtstrupp von 1 Offz., 3 Uffz. Und 36 Mannschaften mit 3 l.Mg. und Gewehren.

    20.05.1943
    3. Flecktyphusschutzimpfung des Nachersatzes. Beladung eines B.V.Z. am späten Nachmittag. Anfälle laufend von den Flugplätzen. Abends Anfall von Stuka - Flugplatz, wo die Explosion einer 5-Zentner Bombe eine Reihe von Männern getötet und mehrere schwer verletzt hat. Die Bauarbeiten an der ortsfesten Entlausung im Anschluss an die Baderäume werden begonnen. Arbeiten im Operationssaal nehmen ihren Fortgang.

    21.05.1943
    H.V.Pl. Tätigkeit. Abtransport mit B.V.Z Auf dem Hafen-Bahnhof ist der Entlausungzug der Heeresgruppe eingetroffen und unter Dampf gesetzt worden. Da die vorhandene Entlausung kein zu entlausender Material mehr übrig gelassen hat, werden befehlsgemäß 900 Decken des H.V.Pl. einer Dampfentlausung unterworfen. Abends werden diese Decken wieder in vorschriftsmäßiger Weise gefaltet und geschlichtet. Außenarbeiten gehen weiter.

    22.05.1943
    Arbeiten wie üblich. Luftabtransport : 16 Mann. Abtransport mit B.V.Z.

    23.05.1943
    Üblicher Dienst.

    24.05.1943
    Besuch Oberstarzt Dr. Walter und Oberfeldarzt Jansen. Der 2. Operationssaal wird eingerichtet. Die Wasser-zu - und abfuhr ist fertiggestellt. Flugantransport. Fortgang der Außenarbeiten. Teeren der Dächer.

    25.05.1943
    Ruhrschutzimpfung der Kompanie, II. Dosis. Laufender Antransport. Zur Verbesserung der Kenntnisse des San. Personals wird ein halbstündiger täglicher Unterricht alles Dienste der chirurgischen Stationen von jetzt an täglich abgehalten.

    26.05.1943
    Besuch Oberfeldarzt Zimmer und Oberfeldarzt Jansen. Bauarbeiten. Abtransport mit B.V.Z.

    27.05.1943
    Oberfeldarzt Zimmer stattet nochmals einen Besuch ab und inspiziert die chirurgische Abteilung. Abtransport mit B.V.Z. und Ju,s. M.G. Unterricht des Ersatzes. Besprechung mit Abschnittkommandant wegen Alarmeinheit.

    28.05.1943
    Nach fernmündlich nachts erhaltenem Befehl wird frühmorgens Mar. Ob. Ass. Arzt Schäfer mit drei chirurgeschen Helfern über Flugplatz Bagerowo zum Feldlazarett 97 in Bielegowo in Marsch gesetzt. Laufender Antransport bis abends. Überbelegung der Chirurgie, so dass wieder einmal auf die innere Abteilung ausgewichen werden muss. Leichtere, versorgte Fälle werden zur Krankensammelstelle überführt. Herr Generalstabsarzt Dr. Schmidt-Hoffmann inspiziert den H.V.Pl. im Dienst und spricht seine Anerkennung und seinen Dank aus.

    29.05.1943
    Sehr starke Belegung. Vormittags Beladung eines B.V.Z. Beladung eines weiteren B.V.Z. mittags. Abtransport mit Ju nach Simferopol. Laufender Anfall. Die M.G.- Trupps haben nachmittags wiederum Scharfschiessen zur Übung. Durch die anhaltende schwere chirurgische Tätigkeit sind Ärzte und Hilfspersonal des Operationssaals und der chirurgischen Station sichtlich überanstrengt und übermüdet, ohne dass eine Abhilfe aus eigener Kraft beschafft werden könnte. Auch die Trägerdienst müssten ausgetauscht werden, allerdings nach Herreinnahme von Kraftfahrern in den Trägerdienst mit eigenen Mitteln bewerkstelligt werden kann. Die chirurgischen Möglichkeiten am Orte sind zur Zeit bei dem erheblichen Anfall vom Kubanbrückenkopf nicht ausreichend.

    30.05.1943
    Früh wieder starker chirurgischer Anfall. Abtransport mit B.V.Z. vormittags, nachmittags Beladung eines behelfsmäßigen Güterzuges. Stabsarzt Dr. Pawelitzki wird nach Wiederherstellung von seiner Erkrankung an Paratyphus A wieder dienstfähig und wird in die laufenden Kompanie - Geschäfte und in die Verhältnisse auf der inneren und Seuchenabteilung eingewiesen zwecks Übernahme der Vertretung für den in Urlaub gehenden, mit der Führung der Kompanie beauftragten Stabsarzt Dr. Rienhoff.

    31.05.1943
    Der Anfall von Verwundeten aus dem Brückenkopf dauert noch immer an. Stabsarzt Dr. Rienhoff fährt auf Urlaub. Stabsarzt Dr. Pawelitzki übernimmt die Geschäfte. Um 17 Uhr Besprechung sämtlicher Chefärzte der San. Einrichtungen des Standortes unter Leitung von Oberfeldarzt Dr. Jansen. Thema: Einrichtung von 14- tägigen Zusammenkünften, um wichtige Fragen des ärztlichen Dienstes in Kertsch zu besprechen.

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

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  • 01.06.1943
    Der Anfall von Verwundeten aus dem Brückenkopf hält weiterhin an. Gegen 18 Uhr trifft ein Konvoi bei der Südmole ein. Teilweise Versorgung Schwerverwundeter ist sofort erforderlich.

    Die zur Zeit nicht stark belegte innere Abteilung wird wiederum zum Teil als Ausweiche benutzt. Sofort versorgte Spezialfälle werden mit Flugzeug weitergeleitet. Mit der dritten Impfung ist die Ruhr-Schutzimpfung der Kompanie beendet. Zugänge: 22; Abgang: 2 dfg. zur Truppe, 47 abtransportiert, 2 gestorben.

    02.06.1943
    Normale Hauptverbandplatztätigkeit. Zugang: 34 ; Abgang: 2 dfg zur Truppe, 104 abtransportiert , 1 gestorben.

    03.06.1943
    Ein deutscher Lazarett wird beladen, besonders schwere Fälle können abtransportiert werden. Der H.V.Pl. ist wieder voll aufnahmebereit. Am Abend erneute Ankunft eines Konvois vom Brückenkopf und zugleich Luftantransport schwerer, versorgungsbedürftiger Fälle. Zugang: 97 ; Abgang: 1 dfg zur Truppe, 40 abtransportiert; 1 gestorben.

    04.06.1943
    Erhöhter Zugang und Abtransport von Verwundeten hält an, trotzdem können sämtliche Arbeiten zur Verbesserung des Hauptverbandplatzes in Bezug auf Unterbringung und Betreuung der Verwundeten und Kranken weiter fortgeführt werden. Die Teerung der wasserdurchlässigen Barackendächer ist beendet. Zugang: 54 ; Abgang: 39 abtransportiert.

    05.06.1943
    Weiterhin Anfall Schwerverwundeter. Die sofort notwendige Versorgung stellt größte Anforderungen an alle eingesetzten Offiziere und Männer. Dem J. Trupp der Kompanie ist es gelungen, einen 2. Beute - Lkw aus im Gelände vorgefundenen Ersatzteilen zusammenzustellen. Durch Vermittlung des Herrn Heeresgruppenarztes wurde die dazu notwendige Bereifung zugewiesen. Zugang: 16 ; 1 dfg zur Truppe, 3 gestoben.

    06.06.1943
    Weiter angestrengte Hauptverbandplatztätigkeit und Abtransport mit BVZ. Zugang: 51 ; Abgang: 1 dfg zur Truppe, 56 abtransportiert, 1 gestorben.

    07.06.1943
    Der weitere Anfall vom Brückenkopf hält auch in diesen Tagen an und ist auch für die nächsten Tage zu erwarten, daher Verlegung der leichteren Fälle zur Krankensammelstelle, um weiterhin für Schwerverwundete aufnahmebereit zu bleiben. Trotz größter Beanspruchung aller Kräfte wird in der Fertigstellung der ortsfesten Entlausung weitergearbeitet. Zugang: 18 ; Abgang: 1 dfg zur Truppe, 41 abtransportiert, 1 gestorben.

    08.06.1943
    Weiterhin verstärkte H.V.Pl. Tätigkeit. Auf der inneren Abteilung werden 2 erwähnenswerte Krankheitsfälle eingeliefert. Es handelt sich um eine typische Methaemoglobinaemie mit Cyanose, Kreislaufschwäche, einer akuten Gastritis und starken Kreuzschmerzen, durch 10-fache Plasmochin - Überdosierung. Es gelingt im laufe der Behandlung durch Bluttransfusionen die Gefahr abzuwenden. Der 42-jährige Patient wird zur weiteren Behandlung nach rückwärts verlegt, der jüngere, 26-jährige, zur Wiederherstellung der Dienstfähigkeit für 3 Wochen nach Gaspra-Koreis. Zugang: 32 ; Abgang: 2 dfg zur Truppe.

    09.06.1943
    Gegen 18 Uhr Ankunft eines Konvois mit Verwundeten aus Temjruck. Weiterhin starke Beanspruchung aller Kräfte zur Versorgung der Verwundeten. Am gleichen Tage Abtransport mit BLZ und Flugzeug. Zugang: 28 ; Abgang: 1 dfg zur Truppe, 24 abtransportiert, 3 gestorben.

    10.06.1943
    Weiterer Abtransport der versorgten Verwundeten mit BLZ und Flugzeug. Auffallend häufen sich die psychiatrischen Krankheitsfälle verbunden mit starken Erregungszuständen. Die Einrichtung einer provisorischen Zelle und die Herrichtung von Zwangsjacken wird notwendig. Der Abtransport zur psychiatrischen Abteilung des Kriegslazarett 4/606 konnte in jedem Falle ohne Schwierigkeiten mit BLZ erfolgen. Zugang: 17 ; Abgang: 1 dfg zur Truppe, 24 abtransportiert, 1 gestorben.

    11.06.1943
    und
    12.06.1943
    Mittelstarker Anfall von Verwundeten. Besonders ist hervorzuheben, dass vom Brückenkopf 7 Fälle von Verbrennungen 3. Grades in moribundem Zustand eingewiesen und soweit möglich, hier versorgt wurden. Leider waren die Verbrennungen so stark, dass alle 7 Männer ad Exitum kamen. In der darauffolgenden Nacht Bombenvolltreffer auf einen Flakstand. Einlieferung von 10 Schwerstverwundeten von denen trotz schnellster Hilfe und aller therapeutischen Möglichkeiten 5 Mann ad Exitum kommen. Am Tage erfolgt Abtransport mit BLZ und Flugzeug. Zugang: 35 ; Abgang: 5 dfg zur Truppe, 47 abtransportiert, 15 gestorben.

    13.06.1943
    Im rahmen der laufend durchgeführten Verwundeten Betreuung treten deutsche Kräfte auf und geben kleine Einzelkonzerte auf den Stationen. Am Abend erneuter Verwundeten Anfall infolge Eintreffens eines Konvois und sofortige Versorgung. Zugang: 24 ; Abgang: 31 abtransportiert mit BLZ und Flugzeug, 2 gestorben.

    14.06.1943
    Abflauen des Verwundeten Zugangs macht sich infolge geringer Kampftätigkeit auf dem Brückenkopf bemerkbar. Um 17 Uhr Besprechung der Chefärzte sämtlicher San. Einrichtungen von Kertsch unter Leitung des Oberfeldarztes Dr. Jantzen, K.T.A. 562. Es wurden Fragen, den laufendenden Abtransport der Verwundeten betreffend, besprochen. Der Führer des in Kertsch neu eingetroffenen Feld-Laboratoriums hält einen kurzen Vortrag über die Untersuchungsmöglichkeiten, die bei ihm ausgeführt werden können. Für die Bedürfnisse der inneren und Seuchenabteilung des Hauptverbandplatzes erscheinen sie vollkommen ausreichend. Eintreffen von Oberarzt Dr. Hose vom Kriegslazarett 4/533 aus Winniza, gemäß Befehl Oberkommando der Heeresgruppe A, Iia / IV b Az. 21 c 24 (II), vom 16. Juni 1943, zum Einsatz auf der chirurgischen Abteilung. Zugang: 27 ; Abgang: 6 abtransportiert, 1 gestorben.

    15.06.1943
    Der geringe Verwundetenanfall hält auch heute an, weitere transportfähigwerdende Verwundete werden mit BVZ und Flugzeug abtransportiert. Der Kriegsverwaltungsinspektor Bergers wird gemäß Befehl des Befehlshabers Krim, Abt. Iv a, vom 25.05.1943, zur W. V. XVII nach Wien in Marsch gesetzt, da die Planstelle eines zweiten Verwaltungsbeamten, die seinerzeit durch das OKH zugebilligt worden war, nunmehr wieder aufgehoben wurde. Zugang: 24 ; Abgang: 1 dfg zur Truppe, 27 abtransportiert, 1 gestorben. Zu einem Sammelkommado der Ortskommandantur Kertsch zur Holzbeschaffung für den Winter werden 1 Uffz. und 3 Mann abgestellt. Besuch von Oberfeldarzt Dr. Jantzen und Besichtigung des Neubaues der ortsfesten Entlausung, die nach Fertigstellung des Ofens in ca. 3 Tagen in Betrieb genommen werden muss, da das E. und E. Gerät von der K.T.A. 604 im Einvernehmen mit dem Leitenden San. Offizier beim Befehlshaber Straße Kertsch nach Halle (Saale) zur Überholung abtransportiert wird. Unterbringungsmöglichkeiten zur Kohle - und Holzbevorratung sowie geeignete Plätze für Schleppdächerbau zur Kfz. Unterstellung für den Winter werden ausgemacht, durch Anmeldung bei der Ortskommandantur gesichert.

    16.06.1943
    Der geringe Zugang von Verwundeten vom Brückenkopf hält an. Laut Befehl des Ortskommandanten der Ortskommandantur Kertsch werden nochmals alle getroffenen Luftschutzmaßnahmen überprüft und neue Splittergräben angelegt. Die Kommandierung von Oberarzt Dr. Eckhard wird gemäß Befehl Leit. San. Offizier beim Befehlshaber Straße Kertsch, Tgb. Nr. 900/43, v. 20.06.1943, aufgehoben und er wird auf Befehl von Oberfeldarzt Dr. Jantzen auf eine neu angeforderte Platzkarte in den Urlaub geschickt. Oberarzt Dr. Hose tritt an seine Stelle. Beladung eines B.L.Z. Zugang: 16 ; Abgang: 2 dfg zur Truppe, 30 abtransportiert.

    17.06.1943
    Zugang: 22 ; Abgang: 13 mit Flugzeug, 1 gestorben. Hauptverbandplatztätigkeit.

    18.06.1943
    Nach Rücksprache mit dem Leiter des Ärztlichen-Versorgungs-Punktes werden drei San. Dienstgrade zur weiteren Ausbildung auf dem H.V.Pl. kommandiert. Bei der Seuchenstation wird eine abgeschlossene Abteilung für Ruhr -Erkrankungen eingerichtet. Die jetzt nur selten anfallenden Fleckfieberkranken werden der im gleichen ort liegenden K.T.A. 604 überwiesen.
    20 Zugänge an Verwundeten.

    19.06.1963
    Eintreffen eines Konvois am Nachmittag. 39 Zugänge an Verwundeten. Des gleichen am Nachmittag Beladung eines BLZ mit 15 versorgten Fällen. Durch den Leitenden San. Offizier beim Befehlshaber Straße Kertsch wurde auf Befehl des Heeresgruppenarztes das für den Bau eines Operationsbunkers notwendige Holz beim Befehlshaber Krim angefordert. Um genau an Ort und Stelle festzustellen, welche Holzmengen dazu benötigt werden, fand eine kurze Besprechung auf dem H.V.Pl. statt, an der major Meus vom Befehlshaber Krim sowie Inspektor Krämer von der Großen Heeresbaudienststelle 70 teilnahmen. Auch der Chirurg der Kompanie wurde zur Besprechung beigezogen. Die Ausarbeitung eines neuen Bauplanes wurde beschlossen, da durch den Befehlshaber Krim, wie Major Meus betonte, nicht die für den ursprünglich geplanten Bau erforderliche Holzmenge geliefert werden kann.

    20.06.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit. Zugang: 26 ; Abgang: 3 dfg zur Truppe, 98 abtransportiert, 3 gestorben. Ein verbesserter BLZ mit teilweise deutschen Lazarettzugwagen trifft ein. Es können
    auf diese Weise eine große Anzahl Verwundeter und Kranker, die für den Abtransport in einen BVZ ungeeignet waren, weggeschickt werden. Die von den Männern der eigenen Einheit erbaute ortsfeste Entlausung wird in Betrieb genommen. Die Inbetriebnahme zeigte ein vollkommen zufriedenstellendes Ergebnis. Auch bei stärkstem Anfall ist eine vorschriftsmäßige Entlausung gewährleistet.

    21.06.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit.
    Zugang: 16 ; Abgang: 3 dfg zur Truppe, 3 mit Flugzeug abtransportiert.

    22.06.1943
    Nur geringer Zugang an Verwundeten. Beladung eines BLZ und Flugabtransport. Durch Zuweisung von Fliegengaze können die Fenster der noch nicht bedachten Verwundeten - und Krankenräume mit einem Fliegenfenster versehen werden. Zugang: 18 ; Abgang: 27 abtransportiert, 3 gestorben.

    23.06.1943
    Der chirurgische und interne Anfall dauert in geringem Ausmaß an. Zugang: 28 ; Abgang: 3 dfg zur Truppe, 3 abtransportiert (mit Flugzeug), 3 gestorben. Die am 28. Mai 1943 auf Befehl des Herrn Heeresgruppenarztes A zum Feldlazarett 97 abkommandierten 3 chir. Helfer kehren auf Grund einer über den Leitenden San. Offizier beim Befehlshaber Straße Kertsch beim Heeresgruppenarzt A vorgelegten Wiederanforderung zur Kompanie zurück. Auf diese Weise tritt eine Entlastung des seit Wochen angespannten Operationspersonal ein.

    24.06.1943
    27 Zugänge, darunter Flugantransport. 30 Verwundete und Kranke werden mit BVZ abtransportiert.

    25.06.1943
    Gemäß Ortskommandanturbefehl Nr. 25 vom 23.06.1943 werden zur Bekämpfung evtl. Brände durch Bombenabwurf Löschkommandos eingeteilt. Um die Gasabwehrbereitschaft der Kompanie auch weiterhin zu gewährleisten, findet eine Überprüfung des vorhandenen Gasschutzgerätes und einen neuerlichen Gasabwehrunterricht für die Kompanie statt. Zugang: 27 ; Abgang: 3 dfg zur Truppe, 50 abtransportiert, 1 gestorben.

    26.06.1943
    Wegen Fliegerangriff trifft ein Konvoi erst verspätet am Abend ein. Zugang: 30 ; Abgang: 27 abtransportiert ( mit Flugzeug und BLZ), 1 gestorben.

    27.06.1943
    Besuch des Oberfeldarztes Dr. Jantzen, des Oberfeldapothekers Dr. Schilling und des Oberstabsarztes Dr. Hahn vom Heeresgruppenarzt A. Besichtigung der Apotheke, Aussprache über den Nachschub an Verbandmaterial und Abstellung aufgetretener Schwierigkeiten verschiedener Gebiete betreffend durch persönliche Besprechung. Besichtigung der fertiggestellten Entlausung bei der Arbeit und des Kraftwagenparks der Kompanie, besonders der drei aus Beute - Ersatzteilen zusammengestellten Fahrzeuge. Die Ersatzgestellung für zwei fehlende Kr. Kw. wird zugesichert. Die von der Kompanie auf diesem Gebiet geleistete Arbeit findet von den Besichtigten vollste Anerkennung. Zugang: 16 ; Abgang: 4 dfg zur Truppe, 4 mit Flugzeug abtransportiert, 1 gestorben.

    28.06.1943
    Nur geringe Hauptverbandplatztätigkeit. Zusammenkünfte der Chefärzte der San. Einrichtungen von Kertsch unter Vorsitz von Oberfeldarzt Dr. Jantzen. Thema: Beschleunigter Abtransport aus dem bombengefährdeten Kertsch, soweit es die Transportfähigkeit der Verwundeten und Kranken zulässt. Auf keinen Fall Hortung der Verwundeten und Kranken. Der Standortarzt von Kertsch. Oberstabsarzt Dr. Hildebrand, stellt seltene russische Krankheitsfälle vor, u.a. seltene Hauttuberkulosen, Leprafälle und Trachome. Zugang: 10 ; Abgang: 3 dfg zur Truppe, 7 abtransportiert, 1 gestorben.

    29.06.1943
    Durch die Luftwaffe wird in Kertsch eine Prosektur unter Leitung eines Sonderführers B, Kriegsarzt der Luftwaffe Dr. Bredt, eingerichtet. Die Prosektur steht auch dem H.V.Pl. zur Verfügung. Zugänge: 20 ; Abgänge: 1 dfg zur Truppe, 9 abtransportiert.

    30.06.1943
    Es treffen 13 Mann Ersatz von der San. Ers. Abt. 17 ein, durchweg ältere Jahrgänge. Darunter befinden sich 3 ehemalige Kompanieangehörige. Einteilung der Männerzu ihren einzelnen Arbeitsbereichen. Zugang: 27 ; Abgang: 2 dfg zur Truppe, 62 Abtransport (47 mit BVZ, 15 mit Flugzeug).

    Bestand:.................. Zugänge: ...................................Gesantzahl der Behandelten:....

    177..............................875...................................................1052

    Abgänge: .....................Verlegt:......................Armeebereich:......................Heeresgebiet:

    981..............................887..................................0........................................887

    gestorben:.........................Dienstfähig zur Truppe:..........................= % der Behandelten

    46.....................................................48............................................4,56.

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

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  • 01.07.1943
    Die Kompanie wird geführt vom stellvertretenden Kompanie-Führer, Stabsarzt Dr. Pawelitzki. Hauptverbandplatztätigkeit wie üblich. Außenarbeiten. Beginn mit dem Ausbau eines Gemüselagerungsraumes für den Winter.

    02.07.1943
    Anfall ist nicht sehr stark. Luftabtransport.

    03.07.1943
    Zur Sicherung gegen Bombensplitter wird damit begonnen, die Baracken des hauptverbandplatzes bis zur Höhe der Fenster mit einer Steinmauer zu umkleiden. Abtransport von Verwundeten mit BLZ und Flugzeug.

    04.07.1943
    Die Kompanie wird mit Wirkung vom 01.07.1943 der Heeresgruppe A unterstellt.

    05.07.1943
    Beladung eines BLZ. Hauptverbandplatztätigkeit.

    06.07.1943
    Besichtigung des H.V.Pl. und der Entlausung durch den Befehlshaber Straße Kertsch, Herrn General von Förster, in Begleitung des Leitenden San. Offiziers beim Befehlshaber Straße Kertsch, Herrn Oberfeldarzt Dr. Jantzen. Beladung eines BLZ Luftabtransport. Laufende Bauarbeiten.

    07.07.1943
    Abstellung eines LKW mit 2 Mann zum Holzfällerkomando nach Staryj-Krym. Hauptverbandplatztätigkeit.

    08.07.1943
    Oberarzt Dr. Weber wird auf Befehl des Leitenden San. Offizier beim Befehlshaber Straße Kertsch zur ärztlichen Betreuung des Unternehmens “Theodor” befohlen. Abtransport v0n Verwundeten mit BLZ Mittlerer Anfall.

    09.07.1943
    Die Zahnstation bezieht die neu hergerichteten Räume in der Bürgerstraße. Diese Räume sind wesentlich unfangreicher als die bisher benutzten.
    Hauptverbandplatztätigkeit.

    10.07.1943
    Durchschnittliche Belegung mit Zu-und Abgang. Außenarbeiten.

    11.07.1943
    Es herrscht sehr heißes Wetter und große Trockenheit. Wasserzufuhr für den H.V.Pl. ist eben genügend, wenn auch stundenweise die Wasserleitung gesperrt ist.

    12.07.1943
    An-und Abtransport. Die neu errichtete Entlausungsanlage hat sich bisher voll bewährt. Sie ist sparsam im Verbrauchen von Heizmitteln, weil die Anlage eines Luftmantels um den Heizofen außerordentlich die Wärme speichert. Mit ihrer Kapazität von 125 Decken oder 30 vollen Monturen pro Stunde übertrifft sie die Leistungsfähigkeit eines E. und E. Gerätes um ein wesentliches.

    13.07.1943
    Wiederaufnahme der Dienstgeschäfte durch Stabsarzt Dr. Rienhoff, der aus dem Urlaub zurückkehrt. Mittags 12.30 Uhr Explosion eines Munitionszuges an der Nordmole, wovon einige Schwerverletzte und mehrere Leichtverletzte anfallen. Neu in Erscheinung getreten ist eine nicht unerhebliche Flohplage bei den Eingelieferten, wie auch in den Quartieren der Stadt. Auch Wanzen machen sich mehr bemerkbar. Verlausung bei den Eingelieferten ist wesentlich geringer geworden. Besondere Aufmerksamkeit ist wie früher auch immer bei allen fremdstämmigen Eingelieferten zu haben.

    14.07.1943
    Fortsetzung der Außenarbeiten. Der Lagerungsraum für Kartoffeln und Gemüse ist fertiggestellt. Die Apotheke wird um ein wesentliches erweitert, da eine gewisse Bevorratung angeraten wurde. Entsprechend den Erwartungen des Luftkrieges im Westen wird die Bereitstellung von Lehmbrei gegen Phosphorbrände angeordnet. Da sich die alkalische Augensalbe, wie auch natürlich nicht Kokainbehandlung bei der Behandlung phosphorgeschädigter und qualmgereizter Augen nicht bewährt hat, wird versucht, dass erprobte Biseptol für solche Augenschädigungen zu bekommen. Abends Appell mit Offizieren, gesondert mit den Stationsaufsehern und Verpflegung diensten in Sachen Verpflegung gemäß Besonderen Anordnungen der Heeresgruppe A vom 8.7.1943 und Heeresgruppenarztbefehlen.

    15.07.1943
    Beim Morgenappell Bekanntgabe geplanter Schrottsammlung durch die Kraftfahrer. Arbeiten am Splitterschutz der Baracken sowie andere laufende Arbeiten werden fortgesetzt.

    16.07.1943
    Beladung eines BLZ. Die ambulante Behandlung und Beratung innerer Kranker nimmt an umfang wieder zu, ebenso werden ambulant täglich zahlreiche Röntgenuntersuchungen ausgeführt. Für die Marine wird die ambulante Röntgenuntersuchung von ca. 200 Männern für U-Boot- Tauglichkeit Übernommen. Oberarzt Dr. Weber kehrt mit Geleit zurück. Alle in Durchführung begriffenen Arbeiten leiden immer stark unter Materialmangel.

    17.07.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit wie gewöhnlich. Vormittags Besuch eines Vortrages des Chefs der Heeresstreife beim Befehlshaber Krim. Oberarzt Dr. Weber und Oberarzt Dr. Hose werden zur 9. Flak-Division (Div. Arzt) zu einem ärztlichen Fortbildungsvortrag nach Marienthal entsandt. Die beiden Teilnehmer berichteten sehr interessant. Besuch des Leitenden San. Offizier beim Befehlshaber Straße Kertsch, Herrn Oberfeldarzt Dr. Jantzen. Wegen Unterbringungsmöglichkeiten für Geistesgestörte, welche in den letzten 6 Wochen öfters anfielen, wird mit dem Herrn Kommandeur Rücksprache genommen.

    18.07.1943
    Prüfung der Kfz. Papiere und der Krankenlisten. Unterricht am MG. für MG. Trupps. Der Umfang der Hauptverbandplatztätigkeit nimmt sichtlich zu.

    19.07.1943
    Das Wetter ist sehr heiß und trocken. Beladung eines BLZ Oberarzt Dr. Eckhard, der zur Kompanie kommandiert war, trifft nach Beendigung seines Urlaubes wieder bei der Kompanie ein, er ist inzwischen zum Feldlazarett der 13. Panzer-Division, dem er angehört, Zurückbefohlen und wird dementsprechend in Marsch gesetzt. Seitens der Luftwaffe ist inzwischen in der Person des Kriegsarztes Prof. Dr. Bredt eine pathologische, anatomische Untersuchungsstelle für den Bereich Kertsch in der Pathologie des Zivilkrankenhauses eingesetzt worden. Dieser Fortschritt berührt außerordentlich sympathisch. Die Ärzte der Einheit werden verpflichtet, an allen Obduktionen möglichst teilzunehmen. Es wird für notwendig gehalten, trotz der gesteigerten Tätigkeit des Hauptverbandplatzes wieder mit Unterricht der Kompanie zu beginnen. Als vordringlich wichtig wird erachtet der allgemeine San.- Unterricht und der Unterricht über chemische Kampfstoffe und Gasabwehr, die Ausbildung von Gasspür- und Entgiftungstrupps, die Spezialweiterausbildung der Operationsdienste und der chirurgischen Pfleger sowie allgemeiner Kompanie-Unterricht mit Kompaniebesprechung. Unterrichtsplan der ersten Woche von 19.7.-24.7.1943 in Anlage.

    20.07.1943
    Normale Hauptverbandplatztätigkeit, Außenarbeiten. Die Überholung der noch vorhandenen Kraftfahrzeuge ist beendet. Aus den Resten zerstörter Fahrzeuge des Gebietes Kolonka - Jenikale wird durch Zusammensetzen der einzelnen Teile versucht, neue Fahrzeuge zu gewinnen.

    21.07.1943
    Es wird ein getrennter Zugang der beiden Badestuben zur Entlausung ( unreine Seite) erstellt, damit jegliche Berührung unreiner Kleider und Ausrüstungsgegenstände mit den Räumen des Hauptverbandplatzes vermieden werden kann. Die Entlausung wird in gleicher Art wie im Winter weiter gehandhabt. Einzelne verlauste Soldaten und Fremtstämmige finden sich immer noch mal wieder. Fleckfieberkranke kamen in den letzten Wochen nicht mehr zur Beobachtung.

    22.07.1943
    Abtransport mit Flugzeug und BLZ Außenarbeiten, innerer Dienst.

    23.07.1943
    Keine Besonderheiten. Der Befehlshaber Straße Kertsch, Herr General von Förster, wird ambulant durch den Internisten der Einheit behandelt.

    24.07.1943
    In Vorbereitung der Schrottsammelaktion der Ortskommandantur werden 5 eigene KLW schon mit Schrott beladen. Pro LKW werden 1 Fahrer und 2 Beifahrer gestellt, außerdem werden 2 zweispännige Panjefahrzeuge für den Sonntag zur Verfügung gestellt. Laufender erheblicher Anfall. In der Verpflegung gibt es infolge des Mangels an Kartoffeln und Gemüse manchen Engpass.

    25.07.1943
    Aktive Teilnahme an der Schrottsammelaktion der Ortskommandantur. Außer den angegebenen Fahrzeugen und Begleitern werden vom weiblichen Hilfspersonal des hauptverbandplatzes 22 Frauen der Ortskommandantur für den Tag zur Verfügung gestellt. Laufender reichlicher Anfall. Nachmittags Nachmusterung von 107 Kompanieangehörigen der Jahrgänge 1906 und jünger. Der Hauptverbandplatz ist abends voll belegt.

    26.07.1943
    Die große Hitze wurde von mehrfachen starken Gewitterregen abgelöst. Beladung eines BLZ. Anhalten der meist chirurgischer Anfall. Nachmittags ärztliche Besprechung unter Vorsitz des leitenden San. Offiziers beim Befehlshaber Straße Kertsch, Herrn Oberfeldarzt Dr. Jantzen. Unterrichtsplan der Woche vom 26.7. - 31.7.1943 in Anlage.

    27.07.1943
    Starker Anfall den ganzen Tag über. Beladung von zwei BVZ. Marine - Oberassistenzarzt Dr. Schäfer, der bis zum 24 Mai 1943 zum H.V.Pl. kommandiert war, trifft bei seiner Rückkehr vom Feldlazarett 9 hier ein zur Abmeldung. Besuch von Oberstabsarzt Dr. Van Rey, Kompanie-Chef Sanitäts-Kompanie 1/562.

    28.07.1943
    Sehr starker Anfall aus Lufttransport und von den Fähren. Beladung eines BVZ. Abtransport der Malariakranken geschieht gemäß erhaltenen Befehlen. Die Räume der inneren Abteilung werden weitgehendst mit chirurgischen Patienten belegt. Reichliche Tätigkeit in der inneren Ambulanz. Bauarbeiten. Arbeiten an den Fahrzeugen.

    29.07.1943
    Sehr starker chirurgische Belegung. Nachmittags Beladung eines BLZ. Angestrengte Tätigkeit aller Kompanieangehörigen.

    30.07.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit. Bauarbeiten. Besuch von Herrn General von Förster. Unterricht.

    31.07.1943
    Die anhaltenden schweren Regenfälle infolge Gewitter machen eine Planung der Wasserabflussverhältnisse notwendig. Wegen Fehlens von Kanalisation in der Stadt muss auch hier wieder behelfsmäßig allein mit Kräften der Kompanie vorgegangen werden. Die befohlene Räudebekämpfung bei den 6 Panjepferden der Kompanie machen den Bau einer Stallung für die Pferde notwendig. Besuch des Leitenden San. Offiziers beim Befehlshaber Straße Kertsch, Herrn Oberfeldarzt Dr. Jantzen. Hauptverbandplatztätigkeit wie immer. Starker Anfall durch Lufttransport und von der Fähre. Abtransport mit BVZ und Flugzeug. Abends Unterricht.

    Bestand:-------------------------Zugänge:--------------Gesamtzahl der Behandelten:----- Abgänge:
    ----72------------------------------ 1265------------------------------1337---------------------------1152---

    Verlegt:-------------------Armeebereich:-----------------Heeresgebiet:----------------gestorben:--
    --1020----------------------------0------------------------------1020---------------------------26--------

    dienstfähig zur Truppe:--106------- = % der Behandelten: 7,92.

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

    Edited 3 times, last by many (May 23, 2019 at 9:06 PM).

  • 01.08.1943
    Sonntag. Hauptverbandplatztätigkeit. Probealarm der Einheit.

    02.08.1943
    Anfall durch Lufttransport, Beladung von BLZ “Düsseldorf” mit 141 Mann. Das Röntgengerät wird vom Röntgentechniker des ASP überprüft.

    03.08.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit. Bauarbeiten an den Baracken. Instandsetzungstrupp arbeitet an der Zusammensetzung von Kfz. aus aufgesammelten Stücken der Trümmerfelder von Jenikale und Kolonka.

    04.08.1943
    Oberarzt Dr. Weber wird wegen ( unleserlich ) Tätigkeit als Hilfsarzt im Operationssaal noch beigegeben.

    05.08.1943
    Beladung eines BVZ. Hauptverbandplatztätigkeit.

    06.08.1943
    keine besonderen Ereignisse. Das Wetter ist sehr heiß. Die Bekämpfung der Fliegen erfordert alle Anstrengungen.

    07.08.1943
    BLZ “Düsseldorf” beladen mit 120 Mann. Beginn mit Bau einer Wachstube wegen Unbrauchbarkeit des bisher dazu gebrauchten Lokales. Spätanfall vom Hafen.

    08.08.1943
    Sonntag früh Luftabtransport. Sehr heißes Wetter. Dienst wie gewöhnlich. Nachmittags und abends anfall von Flugzeugen und Fähren.

    09.08.1943
    BLZ beladen. Nachmittags Standortarztbesprechung mit pathologisch anatomischen Demonstrationen durch Prof. Dr. Bredt. Anfall zahlreicher Schädelverletzter durch Luftantransport.

    10.08.1943
    Reichlich chirurgischer Zugang.

    11.08.1943
    Starke Belegung. Alle internen Betten werden für chirurgische Fälle geräumt. Durch starken Anfall wird jedoch abends die Überbelegung so groß, dass auch noch der aseptische Operationssaal und ein Verpflegungsraum behelfsmäßig mit Strohsäcken für Unterbringung von Verwundeten gebraucht werden müssen, deren Unterbringung und Sicherung besonders Sorge machen.

    12.08.1943
    Tätigkeit wie üblich, Außenarbeiten nehmen ihren Fortgang.

    13.08.1943
    Es werden ein BVZ und ein BLZ beladen. Abtransport von 190 Männern. Reichlicher Anfall.

    14.08.1943
    Lebhafter Dienst, laufender Anfall von Flugzeugen und Fähren.

    15.08.1943
    Sonntag. Hauptverbandplatztätigkeit. BVZ beladen, Luftabtransport.

    16.08.1943
    BVZ beladen, reichlich chirurgische Tätigkeit. Dabei fällt der vorletzte Kr.Kw. der Kompanie (Steyr) infolge Getriebeschadens aus.

    17.08.1943
    BLZ “Düsseldorf” beladen. Die Wachstube ist bis auf die Zimmermannsarbeiten jetzt fertig.

    18.08.1943
    Oberarzt Dr. Hose, kommandiert von Kriegslazarett 4/533, wird nach Eintreffen von Oberarzt Dr. Starckjohann, Feldlazarett 13, zu seiner Einheit in Marsch gesetzt. Hauptverbandplatztätigkeit reichlich.

    19.08.1943
    Geringer Anfall. Luftabtransport. Wiederum werden zwei sehr unruhige Geisteskranke eingeliefert.

    20.08.1943
    wegen Häufung des Anfall von Geisteskranken, deren Verwahrung Schwierigkeiten macht, in den letzten 2 Monaten, wird mit dem Bau von drei gesicherten Zellen begonnen. BVZ beladen. Besichtigung neues Soldatenheim auf Eignung für San. Zwecke gemäß Befehl des stellvertretenden Kommandeurs, KTA 562, und Meldung hierüber.

    21.08.1943
    Bauarbeiten nehmen ihren Fortgang. BLZ “Düsseldorf” beladen. Abtransport von 110 Patienten.

    22.08.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit. Luftabtransport.

    23.08.1943
    Anfall geringer. Abends 22.30 Uhr Alarmstufe I, bei der entsprechend den Bestimmungen verfahren wird. Dauer bis 23.30 Uhr. Kommandierung von 2 Uffz. Und 3 Mann zum Gasspürkursus bei der Tek 655 in Eupatoria.

    24.08.1943
    Hauptverbandplatztätigkeit. Bauarbeiten. Planungen für Erweiterungen für Luftschutzsicherheit. Fahrt zum Flughafen zwecks Besichtigung dort durchgeführter Sicherung der Barackendächer gegen Phosphorabwurf.

    25.08.1943
    BVZ beladen. Die Erweiterungs - und Umbauten der prothetischen Abteilung der Zahnstation sind fertiggestellt. Fortgang der Arbeiten an den Zellen für Geisteskranke. Schuppen für PKW fertiggestellt. Oberarzt Dr. Weber wird als Begleitarzt zum Unternehmen “Theodor” befohlen.

    26.08.1943
    Beladung eines BVZ. Kriegszahnarzt Dr. Stracke kommt aus Urlaub zurück.

    27.08.1943
    Beginn mit Stollenbau im Hügelgelände oberhalb des Hauptverbandplatzes für Zwecke des Luftschutzdienstes.

    28.08.1943
    Bei geringem Anfall vom Kuban - Brückenkopf ist der Dienst auf dem H.V.Pl. Ruhiger geworden.

    29.08.1943
    Sonntag. Fortgang aller Arbeiten.

    30.08.1943
    Beladung des BLZ “Düsseldorf”, mit 51 mann abtransportiert. Geringer Anfall.

    31.08.1943
    Intensivierung der Luftschutzarbeiten. Barackendächer werden neu geteert und anschließend mit einer Lehmschicht versehen. Der Stollenbau stößt auf große Schwierigkeiten, da das Gelände stark mit schweren Steinen durchsetzt ist.

    Über den im Berichtsmonat durchgeführten san. - Unterricht, Unterricht in der Gasabwehr, im gasspürdienst und im Entgiften, im allgemeinen Kompanie - Unterricht, dem spezial - chirurgischen Unterricht für die chirurgischen dienste sowie der Ausbildung der Alarmeinheit wird gebeten, die anliegenden Wochenpläne einzusehen.
    Es wird außerdem eine Übersicht über die Röntgenleistungen der Kompanie vorgelegt, welche mit dem leichten Feld-Röntgengerät bestritten wurden im Zeitraum vom 15. bis 31.8.1943. Zur Schonung des Aggregats wurde, soweit wie möglich, Strom des E. - Werks verwendet. Die beim E. Werk üblichen Strohmschwankungen wurden dabei in kauf genommen. Es muss dabei bemerkt werden, dass die anhaltenden Leistungen des leichten Feld-Röntgengerätes über jedes Erwarten gut sind.

    Bestand:..............Zugänge:.....................Gesamtzahl der Behandelten:... Abgänge... Verlegt...
    ....183....................1405..........................................1588..............................1487.........1398..

    Armeebereich:....................Heeresbereich: .............gestorben:..........Dienstfähig zur Truppe:

    ..........0......................................1398.............................41...........................48...................... = % der Behandelten: 3,02.

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

    Edited once, last by many (May 24, 2019 at 6:10 PM).

  • ----------------------------------------------Tätigkeitsbericht der Sanitätskompanie 817 für den Monat September 1943


    01.09.1943
    Die Kompanie betreibt den Hauptverbandplatz des Heeres in Kertsch und ist voll belegt bei täglichem Abtransport. Die Dächer der beiden baracken werden für die kommende Regenzeit neu geteert und zur Verminderung der Brandgefahr bei Abwurf von Phosphor mit einem Lehmbelag von 5 cm Stärke versehen. Arbeiten an den Kfz. gehen weiter, alle sonst verfügbaren Kräfte werden eingesetzt beim Stollenbau für Luftschutzzwecke. Da das rückwärtige Gelände des hauptverbandplatzes ansteigt, ist hier durch Stollenbau eine genügende Erddeckung auch gegen schwere Kaliber zu erzielen.

    02.09.1943
    Besuch des beratenden Chirurgen, Oberfeldarzt Dr. Zimmer, der den Vormittag über bei der chirurgischen Station berät und operiert. Nachmittags ärztliche Besprechung unter Leitung von Feldstandortarzt Oberstabsarzt Dr. Enzinn und stellvertretenden Kommandeur KTA 562, Oberstabsarzt Dr. Gaigl. Stabsarzt Dr. Pawelitzki der Kompanie kehrt aus Urlaub zurück. Hauptverbandplatztätigkeit wie gewöhnlich.

    03.09.1943
    Vom Kommandanten der Straße Kertsch ist der heutige tag als Gasmaskentag angesetzt. Alle Männer haben im Dienst und außer Dienst die Gasmaske und Gasplane zu tragen. Eine halbe Stunde des Tages muss während des Dienstes nach Anordnung des Einheitsführer der Dienst mit Gasmaske versehen werden. Im BVZ 024 (Düsseldorf) werden eine größere Anzahl Verwundeter und Kranker verladen. Regenwetter.

    04.09.1943
    Die Inneneinrichtung der drei Zellen für Geistesgestörte, deren Bau im vorigen Monat begonnen wurde, wird fertiggestellt. Aus dem eisen - und Stahlwerk in Kolonka wird schweres Baumateria für den Stollenbau erkundet, dessen Antransport zum H.V.Pl. in den nächsten Tagen erfolgt. Konsiliartätigkeit an der Seuchenstation am Bahnhof Kertsch, abends Kompanieunterricht und-Besprechung.

    05.09.1943
    Zum Zwecke der Beschaffung von Materialien für die Zahnersatzstation der Kompanie wird der Apotheker nach Simferopol in Marsch gesetzt. Stellvertretender Kompanie-Führer wird mit KVK I beliehen.

    06.09.1943
    Überreichung des KVK II an vier Angehörige der Kompanie durch Kompanie-Führer. Nachmittags ärztliche Besprechung der Ärzte der San. Einheiten in Kertsch unter Leitung des Feldstandortarztes. Die starke Belegung der Seuchenstation am Bahnhof Kertsch, betrieben von der KTA 604, welcher dabei aber kein Internist oder internistisch vorgebildeter Arzt zur Verfügung steht, macht täglich den Besuch und die Beratung durch den Kompanie-Führer als Internisten am Ort notwendig.

    07.09.1943
    Geländeausbildung der Alarmeinheit durch Oberarzt Dr. Weber. Sonst Hauptverbandplatztätigkeit wie üblich.

    08.09.1943
    BVZ “Düsseldorf” beladen. Mittags Besuch von Herrn generalstabsarzt Dr. Schmidt-Hofmann, der die Einrichtungen des hauptverbandplatzes überprüft und vor allem für die in eigener Regie aus Beuteteilen fertiggestellten 5 LKW seine Anerkennung ausspricht. Die Maßnahmen für Luftschutz haben das besondere Interesse des Herrn Generalstabsarztes.

    09.09.1943
    Fortgang aller Arbeiten. Nachmittags Gasraumprobe für die ganze Kompanie (Stabsarzt Dr. Rienhoff und Oberarzt Dr. Weber).

    10.09.1943
    Stärkerer Anfall während des ganzen Tages, auch abends, so dass die Führerrede nicht als Gemeinschaftsempfang angehört werden kann.

    11.9. - 12.09.1943
    Der anfall, besonders chirurgischer Fälle, hat in den letzten Tagen erheblich zugenommen, vor allem werden mit Lufttransport viele Schwerverletzte hergebracht. Die Operrationstätigkeit dauet vom frühen Morgen regelmäßig durchgehend bis spät in die Nacht. Die Belegung erreicht täglich die Grenze der Belegungsmöglichkeit.

    13.09.1943
    Von der San. Ers. u. Ausbild. Abt. 17, Wien, werden im Austausch mit anderen Wehrkreisen Stabsarzt Dr. Lauterbach und Oberarzt Dr. Jeglin als Ersatz für die nicht besetzten beiden chirurgischen Arztstellen des II. Zuges zugewiesen. Der Hauptverbandplatz ist abends wieder voll belegt, so dass noch in den Nachtstunden versorgte Verwundete bis zum Abtransport mit BLZ der Krankensammelstelle übergeben werden, um für Unversorgte Platz zu schaffen.

    14.09.1943
    BLZ beladen, sehr reichlicher Anfall, abends wieder bis auf das letzte Bett belegt. Die Aufbauten für die beiden letzten LKW werden fertiggestellt. Die Armee-Sanitätskompanie 1/562, die frühere Schwesterkompanie während der Zuteilung zur 17. Armee, wird vom Kuban-Brückenkopf herübergeführt und zieht durch Kertsch, was zahlreiche Ärzte und Kompanieangehörige zum Anlass nehmen, den Hauptverbandplatz aufzusuchen und die Kameraden zu begrüßen. Die Verbindungen zur San. Kompanie 1/562 waren immer sehr herzlich und wurden von beiden Seiten gepflegt.

    15.09.1943
    Angestrengter Dienst mit An-und Abtransport.

    16.09.1943
    Besuch von Herrn Oberfeldarzt Dr. Jantzen, Kommandeur KTA 562, Leitenden San. Offizier beim Befehlshaber Straße Kertsch. Sämtliche Männer der Kompanie sind bis aufs äußerste eingespannt und müssen meist bis Mitternacht im Dienst verbleiben.

    17.09.1943
    Infolge einer übersehenen Pistolenpatrone entsteht ein kleiner Brand im Entlausungsofen, der aber vermittelst der bereitgestellten Löscheinrichtungen schnell unschädlich gemacht werden kann. Die Entlausung ist 2 Stunden darnach wieder im Betrieb. Verwundetenanfall und-abtransport wie üblich.

    18.09.1943
    Eine größere Anzahl Verwundeter wird mit BLZ verladen, dafür wieder reichlicher Zugang.

    19.09.1943
    Es fallen besonders zahlreiche Schwerverletzte aus Lufttransport an. Das Holzfällerkommando der Kompanie im Bereich des Jaila-Gebirge wird zurückbeordert und kommt heute zurück. Konsiliartätigkeit des Internisten bei der Seuchenstation am Bahnhof Kertsch war die ganze Zeit hindurch weiter notwendig.

    20.09.1943
    Es erweist sich als notwendig wegen des durchgehenden Dienstes und der erheblichen Anspannung aller Kompanieangehörigen für die kommende Woche auf den bisher durchgeführten Unterricht zu verzichten.

    21.09.1943
    Wegen Störungen im bahnbetrieb ist die erwünschte Entleerung des Hauptverbandplatze mit Bahnabtransport heute nicht möglich; es muss infolge dessen wiederum jeder verfügbare Raum mit Strohsacklager belegt und in Benutzung genommen werden. Am Mittag ist glücklicherweise der frühere Luftwaffen-Hauptverbandplatz, in dem sich die 2./ San. Kompanie 173 etabliert hat, für chirurgische Fälle aufnahmebereit, so dass bis abends chirurgische Aufnahmen dort hingegeben werden können.

    22.09.1943
    Früh Beladung eines BVZ, laufender Anfall. 13 Uhr Explosion eines Leichters an der Südmole und von Munistapeln in Hafenbereich, wodurch starker Glasschaden an den Gebäuden des Hauptverbandplatzes entsteht. Versorgung der Verletzten dieser Explosion.

    23.09.1943
    Früh Beladung eines BVZ, laufender Anfall. 13 Uhr Bombenangriff auf den Hafen, wodurch mehrere Tote und eine Reihe von Verletzten anfallen. Auf Anweisung des Feldstandortarztes wird eine San. Bereitschaft aus 1 Arzt , 2 San. Dienstgraden, 1 Kr. Kw. mit Fahrer und Beifahrer und den notwendigen und Verbandmitteln in Zusammenarbeit mit Krankensammelstelle 1/562 und San. Kompanie 2/173 eingerichtet. Dieser Bereitschaftsdienst dauert für jede der genannten Einheiten 24 Stunden, während welcher Zeit die betreffende Bereitschaft sofort für Katastrophenfälle einsatzbereit sein muss.

    24.09.1943
    Der Stab K.T.A. 562 verlegt nach Nikolajew. Dienstgeschäfte des leitenden San. Offizier beim Befehlshaber Straße Kertsch werden von Standortarzt, v
    on Oberstabsarzt Dr. Gaigl übernommen. 14-15 Uhr Luftangriff auf den Hafen mit entsprechendem Anfall, San. Bereitschaft wird eingesetzt. Mit BVZ “Düsseldorf” ist größerer Abtransport möglich. Nachmittags Besuch des Hauptverbandplatzes durch Korpsarzt V. , Oberstarzt Dr. Buchta, der die Einrichtungen des H.V.Pl. besichtigt. Anhaltende angespannte Hauptverbandplatztätigkeit.

    25.09.1943
    Der NSV-Betreuungsdienst, welcher in Kertsch eingesetzt war und sich für die Betreuung der Verwundeten und Kranken immer gut eingesetzt hatte, verabschiedet sich wegen verlegung. Es wurde dieser Dienststelle im Namen der Verwundeten der besondere Dank und die Anerkennung der Einheit ausgesprochen. 12.30 Uhr mittags schwerer Bombenangriff auf den Hafen und auf den südlichen Stadtteil. Eine Reihe von Toten und Verletzten fallen an, u.a. hatte die Ortskommandantur 4 Tote. Mit Flugzeug fallen wieder zahlreiche Schwerverletzte an.

    26.09.1943
    Der Anfall von Schwerverletzten, denen bei der Lage am Brückenkopf vielfach weniger an Versorgung offensichtlich zuteil werden konnten als früher, hält an. Es erfolgt der Befehl zur Ablösung des Hauptverbandplatzes der Sanitätskompanie 817 durch San.- Kompanie 2/173.
    Sanitätskompanie 817 erhält als Marschziel mit Notunterkunft Nikolajew. Die 5 LKW der Kompanie, welche zur Notkolonne abgestellt worden waren und dort seit ungefähr 2 Wochen regelmäßig fahren, können für den Abtransport nicht benutzt werden, da ihre weitere Verwendung in Kertsch noch befohlen ist. In den Nachmittagsstunden wird der Führer der San. Kompanie 2/173, Stabsarzt Dr. Steinebrei, in Begleitung seines Zahlmeisters und des Hauptfeldwebels in alle Dienste des Hauptverbandplatzes eingewiesen. Planung für den Abtransport der eigenen Einheit. Hauptverbandplatztätigkeit geht weiter. Um Mitternacht gehen dann zahlreiche Verletzte vom Transportunglück des Feldlazarett 9 dem Hauptverbandplatz zu. Wegen Platzmangels können nur 5 Männer behalten werden, während der Rest nach Versorgung dem Revier Hako zugeleitet werden müssen.


    27.09.1943: Lage um 5.00 Uhr

    0,30 Uhr ist es in Höhe der Flugplatzes Kertsch 4 durch Zusammenstoß eines Zuges mit einer

    Lokomotive zu einem schweren Eisenbahnunglück gekommen, das 60 - 64 Tote und 30 – 35 Verletzte gefordert hat.

    Der Eisenbahnverkehr ist gestört. Maßnahmen zur Wiederaufnahme sind im Gange.

    Sonst keine besonderen Ereignisse.

    Quelle: Kriegstagebuch des V Armeekorps

    27.09.1943
    Der H.V.Pl. ist voll belegt. Vormittags Übergabe der
    Patienten der einzelnen Stationen durch die zuständigen Ärzte an die designierten Ärzte der San. Kompanie 2/173. Um 13 Uhr gehen die Dienste der eigenen Einheit von den Stationen und sind durch das Personal der Sanitätskompanie
    2/173 ersetzt. Damit ist die Übergabe des hauptverbandplatzes ordnungsgemäß vollzogen, worüber zwischen den beiden Einheitsführern Verständigung erfolgt. Oberarzt Dr Baumann verbleibt noch als Chirurg bei San. Kompanie 2/173, deren chirurgische Besetzung für die große Anzahl der Verwundeten nicht ausreicht, bis zur weiteren Regelung. Nachmittags Beladen der wagen. Nachdem mit BVZ in der Woche vorher eine Menge entbehrlichen Materials zum San. Park in Chersson (HK. X 47) und zum Feldlazarett 634 ebendort gegeben werden konnten, ist es möglich, alles noch zu transportierende Material mit den eigenen Fahrzeugen der Einheit auf dem Landwege zu befördern. Nicht dagegen besteht diese Möglichkeit für rund hundert Kompanieangehörige, für deren Transport der Ausweg gefunden wird, dass jeweils 25 von ihnen unter Führung eines Offiziers einem BVZ oder BLZ als ....? Begleitpersonal beigegeben werden und mittels Bahn über Chersson das Marschziel Nikolajew bequem erreichen können. Die Panjekolonne der Kompanie wird in Stärke von sechs Pferden, drei Fahrern, drei Beifahrern und drei Wagen auf dem Landwege heute mit Ziel Nikolajew in Marsch gesetzt. Die Fahrer der Notkolonne, denen noch 1 Uffz. beigegeben wird, werden wirtschaftlich der KTA 562 angehängt und verbleiben bis zur Beendigung ihres Auftrages in Kertsch. Nachmittags wieder schwerer Bombenangriff auf den Hafen mit zahlreichen Opfern. Nikolajew ( HK. W47 Odessa)

    28.09.1943
    Früh 6 Uhr sind alle Wagen der Marschgruppe auf dem Marsche, dessen Wegstrecke über Simferopol gelegt werden muss, weil dort Benzin zu fassen ist und Meldung des Kompanie-Führers bei Herrn Oberstarzt Milak befohlen wurde. Da sich ein Auseinander ziehen der der Marschkolonne während des Marsches infolge der starken Belegung der Straße nicht vermeiden lässt und, wie sich nachträglich herausstellt, trotz der Verabredung mit dem Feldgendarmerieposten nicht alle Wagen nach Simferopol durchgelassen, sondern mehrere von ihnen durch die Feldgendarmerie von Stary. Krim aus auf die Nordroute nach Dshankoj abgedreht werden, gehen abends in Simferopol ab; ihr Verbleib kann an diesem abend nicht festgestellt werden. Außer einigen Reifenpannen, die behoben werden, erleidet der Küchenwagen einen Schaden,......?, so dass er nicht weiterfahren kann und durch ein Fahrzeug abgeschleppt werden muss nach Simferopol. Die Besichtigung des Motors ergibt, dass der Wagen fahruntüchtig geworden ist, weswegen er dem ...? in Simferopol zugeführt wird zur Reparatur, die fünf Tage dauert. Umladen des Geräts dieses Tages, Gestellung des Fahrers und eines Beifahrers für den Weitermarsch nach Fertigstellung der Reparatur. Nachmittags Meldung des Kompanie-Führers bei Oberstarzt Dr. Milark, der die Mitteilung macht, dass die seit 18.12.1942 unbesetzte Stelle des Kompanie-Chefs in nächster Zeit durch einen aktiven Oberstabsarzt besetzt werden soll und dass der bisherige stellvertretende Kompanie-Führer als internistischer Abteilungsarzt Versetzung zu einem Kriegslazarett zu erwarten hat.

    29.09.1943
    Die Kompanie kann nur teilweise in Marsch gesetzt werden Richtung Dshankoj, während mehrere wagen wegen kleinere Reparaturen und Reifenschäden heute noch in Simferopol liegen bleiben. Ein fahrunfähiges Krad mit Beiwagen wird abgegeben.

    30.09.1943
    Abmarsch aller Fahrzeuge nach Dshankoj, wo von den abgeleiteten Fahrzeugen zwei wieder zur Marschgruppe stoßen, während das 3. schon voraus liegt. Es wird am Abend die Ortschaft Kalantschak ungefähr auf der halben Strecke zwischen Perekop und Chersson erreicht. Übernachtung dort.

    Es wird gebeten, über den bis zum 18. September 1943 abgehaltenen Unterricht für die kompanie-angehörigen die anliegenden 3 Unterrichtspläne einzusehen. Über die im Monat September 1943 in Kertsch gelieferte Röntgenleistungen ist die anliegende Übersicht einzusehen.

  • 01.10.1943 u.
    02.10.1943

    Beendigung des Marsches der Kompanie von Kertsch nach Nikolajew. Notuntrrkunft in der Artilleriekaserne.

    03.10.1943 bis
    06.10.1943

    Innerer Dienst. Arbeiten an den Fahrzeugen. Meldung bei Feldstandortarzt.

    07.10.1943
    Kameradschaftsabend im Soldatenheim.

    08.10.1943 bis
    11.10.1943

    Innerer Dienst. Das mit BVZ nach Chersson vorgefahrene Gerät wird nach Nikolajew mit Kraftfahrzeugen nachgeholt. Am Morgen des 11. Oktober 1943 Abmarsch eines Vorkommandos gem. erhaltenen Befehl unter Führung von Stabsarzt Dr. Lauterbach nach Blagojewo.

    12.10.1943 bis
    13.10.1943

    Übergabe der Kompanie an Oberstabsarzt Dr. Gaigl, der mit der Führung der Kompanie mit Wirkung vom 10. Oktober betreut wurde.

    14.10.1943
    Der Kompanie-Chef meldet sich beim Heeresgruppenarzt und trägt seine Meinung über die Einrichtung des Feldlazaretts in Blagojewo vor. Er bringt dabei zum Ausdruck, dass es wichtig ist, den Schwerpunkt der Kompanie nach Blagojewo zu verlegen, um dadurch zu erreichen, dass die rumänischen Behörden die Einrichtung ernstlich unterstützen und die nötigen Gebäude freigeben. Außerdem weist er darauf hin, dass ein Marsch während, der Schlammperiode unmöglich sei, da eine Strecke von 45 km aus unbefestigtem *Greter besteht und diese Strecke nur per Eisenbahn überwunden werden könnte. Heeresgruppenarzt ist daraufhin mit der Einrichtung einverstanden. Es wird Marschbefehl erteilt, dessen schriftliches Eintreffen bei der Kompanie abgewartet werden muss. ( * Greter siehe hier )

    15.10.1943
    Die Angehörigen der Kompanie werden in der Entlausungsanstalt Nikolajew entlaust. Herstellung der Marschbereitschaft.

    16.10.1943
    Der Marschbefehl muss heute früh von Cherson geholt werden. Kompanie erhält den Befehl, in
    Blagojewo ein Feldlazarett in den dort zugewiesenen Gebäuden einzurichten. Größenangabe über Zahl der Betten usw. sind in dem Befehl noch nicht enthalten. Abmarsch Richtung Odessa 11.15 Uhr. Es bleibt ein Nachkommando in Nikolajew zurück, welches die Aufgabe hat, die zurückbleibenden Güter zu bewachen und später per Eisenbahn nach dem neuen Einsatzort zu leiten. Gegen 18 Uhr trifft die Wagenkolonne geschlossen in Odessa ein.

    17.10.1943
    Abmarsch der Kompanie um 8 Uhr nach den neuen Einsatzort. Die fahrt geht über hügeliges Gelände, der Boden ist etwas weich, infolge der guten Verfassung aller Wägen werden auch diese Schwierigkeiten reibungslos überwunden. Die Kompanie trifft gegen 12 Uhr in Blagojewo ein.

    18.10.1943
    Der Ort Blagojewo ist etwa 9000 Einwohner groß und liegt rund 50 km Luftlinie nördlich Odessa. Blagojewo ist bis Bujalik (5 km) auf einer Festen, jederzeit benutzbaren Straße, anschließend mit Eisenbahn oder auf eine bei gutem Wetter befahrbaren Greter erreichbar. Der Ort enthält mehrere große Gebäude, die teilweise von den Rumänen belegt sind ind sich teilweise in einem derartigen Zustand befinden, dass sie nicht wieder hergerichtet werden können. Für die Einrichtung des Lazaretts stehen 2 größere Gebäude zur Verfügung, das ehemalige Krankenhaus (Haus I) , auf der Anhöhe ostwärts des Ortes gelegen und eine große Schule, zur Zeit als Kornspeicher benützt in der Mitte des Ortes (Haus II). Im Krankenhaus könnten etwa 100-130 Betten, in der Schule etwa 250-300 Betten untergebracht werden. Nebengebäude sind zunächst noch nicht freigegeben, sind aber zugesagt. Alle Räume müssen grundsätzlich neu gekalkt, teilweise müssen Verputzstellen ausgebessert, Fensterlöcher zugemauert und die Fenster in der Schule (Haus II) neu verglast werden. Es fehlt in beiden Gebäuden eine elektrische Anlage, ebenso ist keine befriedigende Wasserversorgung vorhanden. Aborte müssen neu gebaut werden, Küchen- und Nebengebäude brauchen weiteren Ausbau. Eine Entlausungsanstalt und bad fehlt in dem Ort völlig. Sie muss in einem alten Haus neu hergestellt werden. Da alle Einrichtungsgegenstände bis auf etwa 50 Betten und 40 Nachtkästen fehlen, muss praktisch alles neu beschafft werden. An eine Eröffnung des Feldlazarett ist nicht vor 4 Wochen zu denken.

    19.10.1943
    Beginn der Räumung und Herrichtung der Gebäude. Oberzahlmeister Hammerschmid erkundet in Odessa die notwendigen Versorgungsbasen und nimmt Fühlung mit den zuständigen Dienststellen. Beginn der Bauarbeiten.

    20.10.1943
    Die Bauarbeiten schreiten Dank Unterstützung der rumänischen Prätur und der Bevölkerung gut fort. Es fehlt aber noch dringend wichtiges Material, insbesondere Kalk, Zement, Gips, alle elektrischen Anlagen, Wasser, Versorgungsgeräte und ähnliches. Es ist beabsichtigt, da die elektrische Anlage des Ortes nicht in Betrieb zu setzen geht, ein internes Lichtnetz aufzubauen, das von der neu zugewiesenen Kraftquelle der Einheit von 7 Kw gespeist wird.

    21.10.1943
    Kompanie- Chef versucht in Odessa, das Heranschaffen der Versorgungsgüter zu beschleunigen. Er hat mit dem Führer der Technischen Kompanie 20, Baurat Pich, eine Besprechung über die Bauabsichten der Einheit. Dabei wird betont, dass die Kompanie von sich aus mit Materialunterstützung der Technischen Kompanie die eigentlichen Bauarbeiten selbst ausführen wird. Die T.K. 20 muss aber den Bau der Entlausung, Installation und Anlegung der elektrischen Anlage weitgehend unterstützen, was zugesagt wird. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass
    1. das notwendige Material erst herangeschafft werden muss und 2. die Reihenfolge der Bauarbeiten sämtlicher San. Dienststellen, die durch LSO Odessa, Oberfeldarzt Dr. Jantzen, IV b der Außenstelle Odessa, O. Qu. der Heeresgruppe A bestimmt wird.

    22.10.1943
    Ausbau des Pferdestalls, Herrichtung der Kraftfahrzeughalle soweit, dass die Fahrzeuge eingestellt werden können. Abstellung eines Kommando-Führers (Uffz. Frischkorn) nach Nikolajew.

    23.10.1943
    Besichtigung der Gleisanlagen in Bujalyk; Fühlungnahme mit Muni-Lager, Verpflegungsdienststelle, Erkundung von abbruchfähigen Häusern (keine Ziegelsteine), Ankunft der Pferdekolonne. Baubeginn der 1. Latrine.

    24.10.1943
    Nachts Eintreffen der Befehls der sofortigen Aufnahmebereitschaft für 200 Mann. Es werden in beiden Häusern je 100 Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen und zwar in Haus I 50 Strohsacklager und 50 Strohlager, in Haus II 45 Betten und 55 Strohsacklager. Haus I ist für interne Fälle, Haus II für chirurgische und schwere Fälle gedacht. Die Lager wurden in den Räumen so untergebracht, dass die Bauarbeiten nicht behindert wurden. Nachmittags 16 Uhr ist das Feldlazarett aufnahmebereit. Es fehlen die Latrinen, die in den nächsten Tagen beschleunigt errichtet werden.

    25.10.1943
    Beginn mit dem Bau von 2 Latrinen, Fortsetzung der Innenarbeiten des Haus I und II, Einbau eines großen Küchenofens in der Hauptküche. Ankunft und Entladung von 59 t Kohle. Kompanie-Chef und Zahlmeister auf Dienstfahrt nach Odessa. Es wird Zuführung weiterer Kohle beantragt, außerdem wird die direkte Anlieferung von Lebensmitteln aus dem eigenen Lande - im wesentlichen Kartoffeln - sichergestellt. Mit der Techn. Kp. 20 (Hb) wird Lieferung von Baumaterialien vereinbart. Abholung kann am 26.10.1943 in Odessa erfolgen. Kalk, Glas, Pappe und Sperrplatten werden in ausreichender Menge angewiesen. Ziegel werden durch Abbruch gewonnen. Ebenso macht Holzbeschaffung große Schwierigkeiten. Techn. Kp. 20 ist nicht imstande, die hiesige Entlausungsanstalt selbst zu bauen. Sie kann dafür aber die nötigen Baumaterialien liefern mit Ausnahme von Ziegeln, so dass die Entlausung nur durch die Kompanie gebaut wird. Komando-Führer Nikolajew berichtet, dass das in Nikolajew lagernde Gerät verladen sei, dass mit weiterer Anlieferung von Betten (Gerät der ehemaligen Seuchenstation Kertsch - 4. P. E. / K. T. A. 604-) gerechnet wird und dass Abholung dieses Geräts bereits eingeleitet ist.

    26.10.1943
    19 t Kartoffeln werden aus volksdeutschen Dörfern beschafft. Anlieferung von 200 Strohsäcken aus Nikolajew.

    27.10.1943
    Ankunft von Baumaterial aus Odessa. Ankunft von Unterkunfts- und Wirtschaftsgerät aus Cherson und Nikolajew. Weiterführung der Bauarbeiten. Fertigstellung zweier Küchenherde. Anlegung von Kartoffelmieten.

    28.10.1943
    Fertigstellung beider Latrinen bis auf das Strohdach. Mittels Melder werden 250 Leichtverwundete angekündigt, die im BVZ von Odessa kommen sollen. Da Abfahrt auf 28.10.1943 10 Uhr, festgesetzt, wird Ankunft im Laufe des Nachmittags erwartet. Die Verwundeten und Kranken treffen nicht ein. Die Aufnahmebereitschaft der Feldlazarett wird auf 250 Strohsacklager erweitert. Abfahrt von 4 G-Wagen mit Wirtschaftgerät in Grigovscti (?)

    29.10.1943
    Fertigstellung der Latrinen in Haus ii. Fertigstellung des unteren Flurs in Haus II sowie Sterilisationsraum und Tee-Küche. 18 Uhr Eintreffen eines Verwundetentransportes von rund 150 chirurgischen und 110 internen Kranken. Der Transport kommt von Odessa und ist dort am Vortage gegen 16 Uhr verladen worden, am 29.10.1943, 4 Uhr früh abgelassen worden und in Bujalyk um 17 Uhr eingetroffen. Abtransport mit 3 großen LKW innerhalb von 2 Stunden.

    30.10.1943
    Fertigstellung der 2. Latrine, Aufbau und Abdeckung der 3. großen Latrine, weiter Fortschreiten der Bauarbeiten (Weißen, Verputz usw.). Erste Durchsicht und Verbinden der Kranken, Entlausung von rund 200 frisch Angekommenen.

    31.10.1943
    Keine Besonderheiten.

  • 01.11.1943
    Bei der Erprobung des elektrischen Aggregats stellt sich heraus, dass der Generator nicht arbeitet. Er wird deshalb zur Instandsetzung nach Nikolajew geschickt. Bis zu seinem Wiedereintreffen muss sich die Einheit mit Petroleum und Karbid behelfen. Petroleum ist auf dem Nachschubwege überhaupt nicht zu erhalten, kann aber aus den Landeseigenen Beständen von den rümänen gekauft werden. Karbid wird in kleinen Mengen vom ASP nachgeführt. Es muss auf alle Fälle versucht werden, das elektrische Aggregat in Gang zu bringen, da es gleichzeitig das Röntgengerät mit Strom versorgt. An sich würde das Aggregat ausreichen, auch beide Häuser mit Strom zu versorgen, es fehlt aber an elektrische Leitungen und an der notwendigen Verdunklung.

    02.11.1943
    Von der Außenstelle OKW erwirkt der Kompanie-Chef Musikinstrumente, eine kleine Reklam-Bücherei und Spiele. Weitere Soldatenbüchereien werden zugesagt, außerdem sollen KdF-Truppen und Kinos in dem großen Saal der Prätur spielen. 4 G-Wagen mit Wirtschaftgerät treffen von Nikolajew über Trichatj ein ( Kdo. Führer Uffz. Galster und Uffz. Frischkorn). Es handelt sich um den Rest des kompanieeigenen Geräts aus Nikolajew und um Neuzuweisung, Betten, Herde, lampen und sonstiges Unterkunftgerät.

    03.11.1943
    Bei der Untersuchung der Betten stellt sich heraus, dass diese weitgehendst verwanzt sind. Es wird daher eine großzügige chemische Entlausung mit einer etwa 5 %igen Cresol - Seifenlösung durchgeführt. Weiteres Wirtschaftsgerät trifft auf LKW aus Nikolajew ein. Der Entlausungsbau
    wird begonnen.

    04.11.1943
    Aufstellung der Betten, Rückkehr der chirurgischen Gruppen.

    05.11.1943
    Eintreffen eines LKWs mit weiteren Wirtschaftgerät, Petroleumlampen, Decken, Schüsseln.

    06.11.1943
    Lazarett wird auf 300 Betten erweitert.

    07.11.1943
    Am heutigen Sonntag werden 140 Leichtkranke und Leichtverwundete von den volksdeutschen Bauern aus den beiden Dörfern in der Umgebung, Neu-Baden und Neu-Liebenthal- eingeladen. Sie werden dorthin abgeholt und am Abend wieder zurückgebracht.

    08.11.1943
    Witterungsumschlag, starker Regen, gleichzeitig Schlamm. Außerhalb der vorhandenen Steinstraßen ist mit handelsüblichen Motorfahrzeugen kein Durchkommen mehr.

    09.11.1943
    Nur noch geringer Regen, aber immer noch sehr starke Verschlammung. Der Bau des Wachraumes im Haus II wird begonnen.

    10.11.1943
    Die ersten 13 Mann können entlassen werden. Das bisherige Wasserreservoir ist leer, Wasser muss auf Panjewagen in Holzfässer 5 km weit entfernt geholt werden.

    11.11.1943
    Der Rohbau des Waschraumes ist fertig. 1 G-Wagen mit Aggregat und Lebensmitteln trifft aus Odessa ein. Der Transport war von Odessa 7 Stunden unterwegs. Es ist beabsichtigt, auch weiterhin während der Schlamperiode mit G-Wagen zu transportieren. Die Schwierigkeiten bestehen darin, dass die bahntechnischen Verhältnisse in Odessa immer schwieriger werden und Wagen sehr lange gebrauchen, bis sie aus dem Güterbahnhof heraus rangiert werden.

    12.11.1943
    Zur Sicherung und Überwachung an der Bahnstation Bujalik, 5 km von Blagojewo entfernt, werden hier in Vereinbarung mit der rumänischen Gendarmeriestation Auffangräume (4 mittelgroße Zimmer) als behelfsmäßiger ÄVP eingerichtet. Die Benutzung dieser Auffangräume ist nur bei Eintreffen oder Abgehen von Verwundeten- oder Materialtransporten beabsichtigt.
    Das Röntgengerät funktioniert mit dem Aggregat gut zusammen. Die 2. Latrine am Haus II ist im Rohbau fertig.

    13.11.1943
    14.11.1943

    Keine Besonderheiten, weiter Regen.

    15.11.1943
    Beginn mit dem Ausbau der Waschküche in der Kraftfahrzeughalle. Durch den starken Regen hat sich ein Neubau bei Haus I gesenkt, der Abort ist eingestürzt und muss neu aufgeführt werden.

    16.11.1943
    Die 2. Latrine in Haus II ist jetzt vollständig fertig. Sie hat Betonfußboden und wird nach Abbinden freigegeben werden. Ein erst vor zwei Monaten zugewiesener LKW amerikanischer Herkunft fällt dadurch total aus, dass der Motor defekt geworden ist und nicht mehr instandzusetzen geht. Es wird versucht, einen neuen Motor zu erhalten. Weiteres Gerät trifft mit G - Wagen ein.

    17.11.1943
    Die laufende Versorgung des Lazaretts innerhalb Blagojewo muss wegen des Schlammes mit Pferdefahrzeugen durchgeführt werden. Da die kompanieeigenen nicht genügen, wird erreicht, dass das Dorf für dauernd 6 Fahrzeuge abstellt.

    18.11.1943
    Keine Besonderheiten.

    19.11.1943
    Im Ort trifft ein rumänisches Artillerie-Regiment ein. Das Dorf muss deshalb quartiermäßig neu verteilt werden. Dies geschieht in der Weise, dass alle deutschen Einheiten in den Ostteil ziehen, die rumänischen Einheiten nur im Westteil einquartiert werden. Außer der Kompanie liegen zur Zeit hier 2 Nachschub-Kompanien (Armenier und Georgier), sowie zahlreiche kleinere Kommandos, größtenteils von La-Dienststellen. Das Eintreffen der Tek 655 steht noch bevor.

    20.11.1943
    21.11.1943

    Schlechtes Wetter, keine Besonderheiten.

    22.11.1943
    3 G-Wagen Kohle treffen ein, von denen die Kompanie etwa 20 t bekommt. Personal-Latrine und Waschraum in Haus II sind soweit, dass sie benutzt werden können.

    23.11.1943
    Keine Besonderheiten, weiterhin schlechtes Wetter.

    24.11.1943
    Waschküche ist fertig, muss jedoch auch erst abtrocknen und Abbinden, ehe sie benutzt weden kann. Von der 5. P. E. / K. T. A. 604 trifft 1 Uffz. mit 3 Mann ein, die als dauernder behelfsmäßiger ÄVP in den Räumen der Kompanie am Bahnhof Bujalik eingesetzt werden. Mit ihrer Hilfe soll die Kompanie in der nächsten Zeit sich ihre Verwundeten und Kranken selbst aus den BLZ und BVZ heraus sortieren.

    25.11.1983
    Keine Besonderheiten.

    26.11.1943
    Ausbau von 6 Türen in Haus I, Errichtung einer Fleischkammer, Abdichten des Daches von Haus I.

    27.11.1943
    Nach den heutigen Untersuchungen eines Uffzs. des T. B. 3 ist es möglich, mit den hier vorhandenen Mitteln eine Wasser- und zugleich eine Stromversorgung für das Lazarett sicherzustellen. Es ist nur dazu notwendig, den bei Haus I befindlichen Dieselmotor an die dort befindlichen Pumpe anzuschließen und dazu einen kleinen Generator von 6 Kw, 120 Volt, daran zu koppeln. Nach Urteil dieses Unteroffiziers würde für ausreichende Wasserversorgung und zwar täglich 5-6 Stunden Brenndauer, hierfür monatlich 300-500 Liter Diesel gebraucht. Die ganze Angelegenheit muss aber erst von T.B. 3 überprüft werden. Einverständnis der rumänischen Verwaltung ist vorhanden.

    28.11.1943
    Aus einem BVZ werden 13 mann ausgeladen. Gleichzeitig werden 10 eigene Kranke zum Kriegslazarett diesem BVZ mitgegeben. 2 Waggon mit Gerät und Verpflegung trifft aus Odessa ein. Eine leichte Wetterbesserung, die zur Austrocknung außerhalb der Wege führt. Eintreffen zweier überholungsbedürftiger LKW aus Odessa, die aber immer noch einen sehr hohen Betriebsstoffverbrauch von 100 Liter für 100 km haben.

    29.11.1943
    Keine Besonderheiten.

    30.11.1943
    Laut Befehl Krankenverteilerstelle Odessa werden aus dem BLZ 023 (Berlin) 180 Leicht- und Leichtestverwundete und Kranke ausgeladen. Es handelt sich dabei größtenteils um Innerlichkranke, davon 90 Gelbsüchtige, 20 Malaria und 40 allgemeine interne Kranke. Unterbringung erfolgt so, dass als chirurgische Abteilung nur noch der untere Flur von Haus II benutzt wird, der obere Flur zur internen Abteilung gemacht wird.

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

    Edited 2 times, last by many (May 29, 2019 at 8:20 PM).

  • 01.12.1943
    Da die Einzelteile für den Bau eines Entlausungsofens jetzt vorhanden sind, kann mit dem bau zunächst eines Ofens für die entlausungsanstalt begonnen werden.

    Gleichzeitig wird der Umbau des Operationssaales begonnen.

    02.12.1943
    Keine Besonderheiten.

    03.12.1943
    Der Operationsraum ist in großen Zügen fertig. Es wurde in dem Zimmer neben dem Verbandraum eine wand gezogen mit einem Türdurchbruch. Nach Fertigstellung des Verputzes und genauen Einbaues der Tür wurde zum benachbarten Verbandraum durchgebrochen und eine Tür eingefügt. Ein Abflussbecken im Operrationsraum selbst, wurde gebaut. Darnach verfügt das Lazarett jetzt über einen geschlossenen Operationstrakt, der durch den verbandraum zugänglich und über Personalraum, Verbandraum, Sterilisation- und Operationsraum verfügt. Von den 180 Verwundeten und Kranken, die die Kompanie mit dem großen Schub am 30.11.1943 erhielt ist etwa ein Viertel nicht geeignet. Es sind dies schwerer Kranke, Kranke die zur Augen-oder Ohrenfachärztlichen Untersuchung müssen und dgl. mehr.

    04.12.1943
    Die Offiziere der Kompanie werden vom rumänischen Artillerieregiment zur Feier des Barbaratages eingeladen. Es findet zunächst ein Tedeum auf dem großen Platz vor der Prätur statt, anschließend ein gemeinsames Beisammensein und Mittagessen. Der Tag endet in gutem Einverständnis der gegenseitigen Zusammenarbeit und Kameradschaft.

    05.12.1943
    Im Auftrag der *techn. Komp. 20 treffen 5 Zivilelektriker hier ein, die die elektrischen Leitungen in den lazarettgebäuden verlegen sollen.
    * (Technische Kompanie (Hochbau) 20 FPN 16730 )

    06.12.1943
    Beginn der Installationsarbeiten. Die ganze Anlage ist so geplant, dass das kompanieeigene Aggregat in oder die im Dorf vorhandene Außenleitung bis zum Haus II benützt wird und dieses, sowie das Verwaltungsgebäude und einige Nebenanschüsse dadurch versorgt werden. Zum Haus I muss eine Leitung mit etwa 10 bis 14 masten gezogen werden, zu der die rumänische Prätur Pfosten und Draht zur Verfügung stellt. Falls es möglich sein sollte, für die hiesige Anlage einen Wechselstromgenerator von 10 bis 15 Kw. zu beschaffen, ist geplant, die Pumpe hinter Haus I in Betrieb zu setzen und mit dem vorhandenen Dieselmotor den Generator zu betreiben. Nach dem Urteil der Sachverständigen ist der dortige Dieselmotor dafür geeignet.

    07.12.1943
    Die erste Arbeit des Ä. V. P. beginnt in der Weise, dass aus einem BVZ 4 Mann für das Lazarett
    abgegeben werden und 24 Mann, die nicht im Lazarett gesunden können, mit dem BVZ abtransportiert werden. Gutes Fortschreiten der Arbeiten in der Entlausungsanstalt. Beginn der Einrichtung einer Pförtnerloge im Haus II, zu der der Eingang im Haus II um etwa Türbreite nach rechts versetzt wird.

    08.12.1943
    Auf Ersuchen der Bezirkskommandantur Odessa (Standortkommandantur 253 ) übernimmt die Sanitäts-Kompanie die Geschäfte der hiesigen Ortskommandantur.

    09.12.1943
    Die Kompanie bekommt aus einem BVZ 17 Leichtverwundete und Leichtkranke. Die Umladung vollzieht sich nachts. An sich funktioniert alles gut, lediglich die Entlausung mit der kompanieeigenen, kleinen Entlausungsapparat macht noch Schwierigkeiten.

    10.12.1943
    Mit Oberinspektor Kempa von der techn Kompanie 20 werden die Baulichkeiten und Neubauten der Kompanie begangen. Oberinspektor K. ist mit den sanitären Anlagen sehr einverstanden, sagt weitere Hilfe und materialunterstützung zu, bemängelt aber die Konstruktion der Entlausungsanstalt, die auf einen Plan seiner eigenen Einheit zurückgeht. Die notwendigen Zusatzpfeiler werden eingebaut. Er schlägt außerdem vor, eine Warmwasseranlage einzubauen, die mit einer kleinen Handflügelpumpe betrieben werden soll und Wasser für Küche, Waschraum und Operationsraum liefern soll. Die nötigen Techniker und Materialien werden von der Techn. Komp. 20 zur Verfügung gestellt. Weitere 20 Leichtkranke werden für das Feldlazarett ausgeladen. Damit erreicht die Belegungszahl 300.

    11.12.1943
    Die Bettenzahl im Lazarett soll allmählich auf 365 erhöht werden. Dazu werden die noch vorhandenen Doppelbetten für die Leichtkrankenzimmer ausgegeben und dort an den Wänden aufgestellt.

    12.12.1943
    Die Kompanie erhält durch Zuweisung 6 Panjepferde und 3 kleine Wagen für etwa 300 - 400 kg Tragfähigkeit. Die Pferde sind teilweise sehr klein, alle aber in schlechtem Ernährungszustand, halb verhungert und bedürfen zunächst der Ruhe ehe sie wieder arbeitsfähig sind. Nachmittag treffen weitere 20 Leichtverwundete aus dem BVZ ein, dass Lazarett hat jetzt 330 Patienten.

    13.12.1943
    Durch Belegung mit weiteren 50 Patienten erhöht sich die Insassenzahl auf 383, dazu müssen Notbetten eingestellt werden.

    14.12.1943
    Besichtigung der Lazarettes durch den Kommandeur der A.S.A. 573, Oberfeldarzt Dr. Dittrich. Der Kommandeur ist mit dem Lazarett an sich und mit den Umbauten bis auf kleine Schönheitsfehler sehr zufrieden. Mittags findet bei den Rumänen mit dem zufällig anwesenden Präfekten von Odessa, dem Prätor, sowie dem Prätor der benachbarten Prätur Janowka, ein Essen statt.

    15.12.1943
    Der Kommandeur nimmt vor der angetretenen Kompanie die Verleihung der kürzlich überwiesenen K.V.K. II vor. Der neue Operationssaal ist heute soweit ausgetrocknet, dass er in Betrieb genommen werden kann.

    16.12.1943
    Keine besonderen Ereignisse.

    17.12.1943
    Fahrt des Kompaniechefs nach Odessa. Meldung beim dortigen Kommandeur. Der Kommandeur macht zunächst im Siegel der Verschwiegenheit darauf aufmerksam, dass eine Ablösung der Kompanie durch ein Feldlazarett geplant ist.

    18.12.1943
    Keine besonderen Ereignisse.

    19.12.1943
    Eintreffen eines Vorkommandos vom Feldlazarett 638 zur Ablösung. Aus einem BVZ werden weiter 11 Verwundete und Kranke ausgeladen und 3 Mann eingeladen. Die Kompanie erhält einen mit 32 qm Holz.

    20.12.1943
    Keine besonderen Ereignisse.

    21.12.1943
    Eintreffen der Feldlazarett 638 zur Ablösung.

    22.12.1943
    Besprechung zwecks Ablösung. Wegen Personalmangel und schlechter Ausrüstung der Feldlazarettes kann dieses nicht vor dem 28.12. ablösen.

    23.12.1943
    Vorbereitung der Ablösung. In Vereinbarung mit der A.S.A. 573 wird die Zahl der zu übergebenden Patienten möglichst vermindert.

    24.12.1943
    Es findet um 16 Uhr in den Krankenzimmern eine Weihnachtsfeier für die Patienten mit Verteilung der Liebesgaben und einer kurzen Ansprache des Kompaniechefs statt. Die Kompanie selbst hat ihre Weihnachtsfeier am abend des gleichen tages.

    25.12.1943
    Um 9 Uhr wird durch Oberfeldwebel Dr. Lenzenweger, der Katholischer Geistlicher ist, ein Wehrmachtgottesdienst abgehalten.

    26.12.1943
    Keine besonderen Ereignisse.

    27.12.1943
    Heute früh wird festgestellt, dass wahrscheinlich schon in der Nacht vom 24. auf den 25.12 ein Hivi und ein Kriegsgefangener entwichen sind. Die elektrische Leitung ist jetzt in beiden Häusern fertiggestellt, sowie Haus II angeschossen. Zum Haus I fehlt noch die Außenleitung, die von einheimischen Kräften gebaut werden soll. Daran ist aber vor Anfang Januar nicht zu denken, da die einheimische Bevölkerung wegen dauernder Festtage nicht arbeitet.

    28. bis 31.12.1943
    Lazarettübergabe.
    Die Übergabe vollzieht sich in großen Zügen ohne Anstände. Die Kompanie räumt alle Häuser mit Ausnahme der Garage und des Kammerbaues. Mit ihrer Küche zieht sie in das ursprünglich von der Kompanie als Geschäftszimmer, später als Entlausung in Verwendung gestandene Gasthaus. Die neue Entlausung kann auch übergeben werden und ist jetzt so weit arbeitsfähig. Die Vorräte der Kompanie werden in dem ehemaligen Elektrizitätswerk gelagert. Das Geschäftszimmer und ein teil der Kompanieangehörigen, besonders die Pfleger, werden in 2 Krankenzimmer in Haus II untergebracht, die dadurch freigeworden, dass das Lazarett mit nur 320 Patienten übergeben wird. Die Kompanie räumt weiterhin 20 Privatquartiere für die Zivilangestellten und Funktionäre des Feldlazarettes.
    Die Zahnstation bleibt noch, von uns besetzt, im Betrieb. Sie muss zunächst einmal vor allen Dingen die prothetischen Arbeiten fertigstellen, da das Feldlazarett über keine Prothetikstation verfügt. Dem Feldlazarett wird ferner der eigene Stall beim Geschäftszimmer zur Verfügung gestellt, außerdem ist beabsichtigt, noch einen weiteren Stall zu räumen.

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

    Edited 3 times, last by many (May 30, 2019 at 8:08 PM).

  • 01.01.1944
    Das rumänische Reiterregiment, welches in gegenüberliegenden Ortsteil einquartiert ist, ladet zu einem Gottesdienst mit anschließenden Vorführungen, an dem auch eine Abordnung des Offiziers-Korps teilnimmt, ein.

    02.01.1944

    Keine besonderen Vorkommnisse.

    03.01.1944
    Die Kompanie versieht im wesentlichen Vorbereitungsarbeiten für den Abmarsch. Nachmittags wird exerziert und Unterricht gehalten.

    04.01.1944
    Keine besonderen Ereignisse.

    05.01.1944
    Besichtigung des Lazarettes durch den Vertreter des Heeresgruppenarztes A, Oberstarzt Dr. Walter. Dabei wird zur Sprache gebracht, dass die A.S. A. 573 nach Nikopol verlegt wird. Der Kompanie-Chef fährt daher am gleichen Tage zur Abmeldung und Erkundung der Abtransportmöglichkeit nach Odessa. In Odessa selbst ist über Abtransport nichts bekannt.

    06.01.1944
    Rückkehr des Kompanie-Chefs. Fernmündlich Durchgabe der ASA 573; es werden angewiesen: 1 C-Wagen, 11 G-Wagen. ( F-Wagen und 13 R-Wagen und Transport- Nummer für den 8.1.44 am Bahnhof Bujalik wird erteilt.

    07.10.1944
    Vorbesprechung der Beladung eines Teiles der Fahrzeuge, die in die zur Verfügung stehenden G-Wagen entladen werden sollen.

    08.01.1944
    keine besonderen Ereignisse, Weder bei der Transportkommandantur Triaj (Odessa) noch bei Bahnhofkommandantur Bujalik ist über die für die Einheit bestimmten Wagen etwas bekannt.

    09.01.1944
    Es wird erneut in Triaj und Odessa nach dem Zug gefragt. Es ist noch immer nichts bekannt. Daraufhin wird am abend ein Unteroffizier zur Erkundung und Beschleunigung der Zugsgestellung zur Transportkommandantur Odessa in Marsch gesetzt.
    Die rumänische Feldgendarmerie hat ein m. Krad, das einer deutschen Einheit gestohlen wurde, sichergestellt. Sie hat es unserer Einheit übergeben, die es in die freie Planstelle des m. Krades der Einheit aufnehmen kann.

    10.01.1944
    Fernmündliche Nachfrage bei Transportkommandantur Odessa ergibt, dass diese Dienststelle angeblich alles getan hat, um den Zug rechtzeitig zuzuführen. Die rumänische Eisenbahnverwaltung hat jedoch angeblich noch nichts unternommen. Durch die Transportkommandantur Odessa wird erneut nach dem Zug rückgefragt.

    11.01.1994
    Der Zug soll jetzt angeblich im laufe des Tages kommen, trifft aber bis abends nicht ein. Ein dauernder Posten hält Fühlung mit dem Bahnhofsvorsteher des Einladebahnhofs Bujalik.
    (HK-Nr. W47)

    12.01.1944
    Der Zug trifft gegen 9 Uhr ein. Es sind jedoch nur ein Teil der Fahrzeugwagen, sowie 1 C- und 11 G-Wagen. 10.30 Uhr Ladebeginn. Es sind vorhanden: 1 C-Wagen, 11 G-Wagen und 5 F-Wagen. Der C-Wagen und einige G-Wagen werden im Laufe des Tages mit Wirtschaftgerät, Sanitätsgerät und den Pferden beladen; 1 Wagen davon als Küche- und 3 als Mannschaftswagen eingerichtet. Die Kompanie schläft im wesentlichen bereits in diesen Wagen, ebenso Offiziere und Geschäftszimmer im C-Wagen.

    13.01.1944
    Verschieben der F-Wagen mit Schienen-LKW, die durch eine befreundete deutsche Dienststelle zur Verfügung gestellt wird, sonst wäre Beladung der F-Wagen nicht möglich. Eintreffen der restlichen 18 R-Wagen gegen 10 Uhr, die ab 12 Uhr beladen werden können. Die Verladung der Fahrzeuge geht, wenn man bedenkt, dass keinerlei Überladebrücken, sondern nur Rampe von 60m Länge, die den F-und R-Wagen schlecht angepasst ist, zur Verfügung steht, verhältnismäßig flott vonstatten. Es zeigt sich, dass 1 Kr. Kw. und 1 Pkw auf einem F-Wagen nicht untergebracht werden können. Die kleinen Panje-Fahrzeuge können quer zur Fahrtrichtung verladen werden. Durch geschicktes Einschachteln gelingt es, 2 R-Wagen auszusparen. Der Zug hat aber trotzdem eine Länge von 36 Wagen, da 2 G-Wagen für die Futter-Vorräte benötigt werden. Vollendung der Beladung um 16.00 Uhr, Abfahrt 18.15 Uhr, Fahrt bis Kremidowka, Ankunft 22.00 Uhr.
    ( HK-Nr. W47)

    Der Zug besteht aus:
    1 C-Wagen für Offiziere u. Gesch. Z.
    3 M-Wagen für Mannschaften,
    1 G-Wagen für San. Gerät.,
    2 G-Wagen für Wirtschafts-Gerät,
    2 G-Wagen für Pferde,
    1 G-Wagen für Kleintiere,
    2 G-Wagen für Pferdefutter (Heu, Stroh)
    5 F-Wagen,
    17 R-Wagen

    14.01.1944
    Abfahrt von Kremidowka um 0,30 Uhr, Ankunft Odessa (Triaj) 1.30 Uhr. Von dort Weiterfahrt um 4.30 Uhr, Ankunft Sastawa 7.15 Uhr. (HK-Nr.W47) In Triaj wird die für 15.- 24.1.1944 empfangene Verpflegung eingeladen. Die dorthin geleiteten Einheitsangehörigen aus Odessa sind vollzählich zur Stelle. Auf Abgabe von Leermaterialien und Altbekleidung wird wegen der vorgeschrittenen Tageszeit verzichtet.

    15.01.1944
    Der Zug wird auf ein Abstellgleise gefahren. Es verkehren auf der Strecke Richtung Rasdelnaja im wesentlichen sogenannte “Blitz-Züge”, die frontmäßig bedingte, wichtige Transporte befördern. Es stehen vor dem eigenen Zug 8 solcher Transporte in Richtung Tiraspol ( HK-Nr. V 47). Der eigene Zug steht an vierter Stelle. Oberarzt Dr. Weber und Uffz. Galster werden im Urlauberzug aufgefunden und steigen sofort zum eigenen Transport über.

    16.01.1944
    Abfahrt 5.00 Uhr früh in Saßtawa. Ankunft Rasdelnaja (HK-Nr. V47) 13.00 Uhr. Die Aussichten, von hier aus weiter zu kommen, sind nicht so ungünstig wie in Saßtawa; es ist aber doch mit einem Aufenthalt von mindestens 2 Stunden zu rechnen.

    17.01.1944
    Die Weiterfahrt von Rasdelnaja hat sich wegen dringender Transporte in Richtung Golta und dreier Laz. Züge Richtung Tiraspol verzögert. Die Weiterfahrt erfolgt heute erst abends 21.30 Uhr. Ankunft in Bendery (HK-Nr. V47) morgens gegen 7 Uhr; dort Maschinenwechsel.

    18.01.1944
    Weiterfahrt am 18.1. bis Kischinew. (HK-Nr. V48). Ankunft 15.00 Uhr. Ein weiterer Urlauber wird in dem durchfahrenden Urlauberzug aufgefunden. Er kehrt auf diese Weise schneller zur Kompanie zurück. Weiterfahrt gegen 22.00 Uhr bis Cornesti. (HK-Nr. U48)

    19.01.1944
    Ankunft um 19 Uhr in Ungeni.(HK-Nr. U48). Dort wird ein weiterer Urlauber aus dem Urlauberzug geholt.

    20.01.1944
    Entlausung der Kompanie in einem rum. Entlausungszug. Leider ist Entlausung unvollständig. Verschiedene Leute geben an, sich neue Läuse geholt zu haben. Der Aufenthalt in Ungeni war durch 4 Laz. Züge und noch weitere andere wichtige Transporte bedingt. Die Streck ist angeblich deshalb so überlastet, weil dies die einzige Verbindung zwischen Transnistrien und dem rumänischen Altreich ist. Abfahrt 15 Uhr.

    21.01.1944
    Der Zug trifft gegen Abend in einem Vorbahnhof von Jasi ein. Dort wird festgestellt, dass in Jasi nur Marschverpflegung für 2 Tage empfangen werden kann. Zu diesem Zweck fährt der Verpflegungs-Feldwebel mit vier Mann mit der Straßenbahn voraus, um den Transport anzumelden. Diese Vorsichtsmaßnahme erweist sich aber als nicht notwendig.

    22.01.1944
    Abfahrt in Jasi (HK-Nr. U48) gegen 12.00 Uhr. Gegen 15.00 Uhr Ankunft in Suszawa Burdujeni. Der Zug wird auf einem Nebengleis abgestellt.

    23.01.1944
    Keinerlei Aussicht auf Weitertransport. Die Kompanie wird in das benachbarte etwa 4 km entfernte Suszawa beurlaubt.

    24.01.1944
    Auf die dringenden Vorstellungen der Kompanie hin, ist von den Rumänen nach Czernowitz telegrafiert worden. Das Telegramm trifft erst gegen Abend ein. Die Abfahrt soll mit der nächsten freien Lok erfolgen. Abfahrt um 23.00 Uhr.

    25.01.1944
    Der Zug erreicht gegen 16.00 Uhr Czernowitz (HK-Nr. T49) und wird von dort schnell weitergeleitet. Er bleibt aber für den größten Teil der Nacht zwischen Czernowitz und der Grenze stehen.

    26.01.1944
    Koloma wird etwa gegen 9.00 Uhr erreicht. Seit der Transport wieder auf deutschem Gebiet fährt, geht es bedeutend schneller. Ankunft in Stanislau (HK-Nr. T49) gegen 12 Uhr. Bei der dortigen Reichsbahndienststelle wird festgestellt, dass der Transport nicht nach Bobrka, sondern nach Jezupol, (HK-Nr. T50) etwa 20 km nördlich Stanislau, geleitet wird. Diese Tatsache wird durch die Ortskommandantur Stanislau bestätigt. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass die Kompanie wahrscheinlich dem stab Stockhausen, einer Außenstelle der Heeresgruppe A, unterstellt wird. Da in Stanislau Verpflegung gefasst werden muss und so der Zug einen längeren Aufenthalt hat, setzt sich Kompanie-Chef sofort mit Stab/ Stockhausen in Verbindung. Durch den zufällig anwesenden Heeresgruppenarzt A erfährt er, dass für die Einheit als nächster Einsatzort wahrscheinlich Nadworna, 40 km südlich Stanislau, in Betracht kommt. Dies bedarf aber näherer Erkundung, Daraufhin wird mit LSO beim Stab/Stockhausen vereinbart, am 28.1.1944 nachzufragen. Da sich durch diese verschiedenen Tatsachen die Rückkehr des Kompanie-Chef verzögert hat, fährt dieser mit B-Krad nach. Der E-Transport erreicht jezupol gegen 15 Uhr. Entladung soll erst morgen werden.

    27.01.1944
    Entladung von 7-15 Uhr. Diese verhältnismäßig lange Zeit ist bedingt durch eine zweistündige pause, die durch Verspätung der Verschiebelok eintritt. An Gerät sind insgesamt vorhanden: 7 LKW mit Wirtschaftsgerät, 4 LKW mit Verpflegung, 3 LKW mit San. Gerät. Die Kompanie wird in einem ehemaligen polnischenGutshof untergebracht. Die Einrichtung ist noch nicht völlig fertig, aber neu und sauber. Wasser, Ställe und Nebenräumlichkeiten sind ausreichend vorhanden.

    28.01.1944
    Rückkehr von 3 Urlaubern, die berichten, dass 8 Urlauber und 27 Mann Ersatz in Bobrka auf die Kompanie warten. Kompanie-Chef erkundet in Stanislau. Dabei wird geklärt, dass Kompanie in Nadworna eingesetzt werden soll.

    29.01.1944
    Weiter Einrichten der Quartiere. Kompanie-Chef fährt zur Erkundung nach Stanislau und erfährt dort, dass eine grundsätzliche Änderung eingetreten ist. Kompanie ist nicht mehr der Heeresgruppe A über Stab/Stockhausen unterstellt, sondern untersteht einsatzmäßig direkt OKH, personell und wirtschaftlich ist ist die Wehrkreisarzt für das Generalgouvernement unterstellt.

    30.01.1944
    In der Nacht treffen 25 Mann Ersatz und 8 Urlauber ein.

    31.01.1944
    Weiterer Einrichten der Quartiere. Beginn der Entlausung. Es wird außerdem das Revier mit 3 Betten und eine kleine Zahnstation für die Kompanie eingerichtet.

  • 01.02.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Beginn mit dem Exerzieren und Unterricht nach festem Dienstplan

    02.02.1944
    Weiter Ausbildung und Unterricht, sonst keine besonderen Ereignisse. Das Wetter ist sehr milde und begünstigt den Außendienst.

    03.02.1944
    Gesundheitsbesichtigung der Kompanie, bei der sich der gute Allgemeinzustand der Kompanie herausstellt. Lediglich der neue Ersatz gibt teilweise an, nicht imstande zu sein, den dienst leisten zu können.

    04.02.1944
    Keine besonderen Ereignisse.

    05.02.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Abfahrt der ersten Kurzurlauber.

    06.02.1944
    Eintreffen der ersten Befehle vom Wehrkreisarzt. Starker Schneefall.

    07.02.1944
    Etwa 25 cm Neuschnee. Durchkommen mit LKW nach Stanislau zur Versorgung- und Meldefahrt
    infolge Schneeverwehungen nicht möglich.

    08.02. bis 11.02.1944
    Keine besonderen Ereignisse.

    12.02.1944
    Die Kompanie wird weiter im Gelände ausgebildet, soweit die augenblicklich herrschende Witterung, starke Schneefälle, dazu Gelegenheit lässt.

    13.02.1944
    Die genaue Unterstellung der Kompanie ist nach wie vor noch nicht festgelegt. Ein Anruf bei San. Abteilung Lemberg ergibt keinerlei Tatsachen. Es ist zu erwarten, dass die Kompanie einer Armee neu zugeteilt werden wird, nachdem bisher nur endgültig feststeht, dass si aus der Heeresgruppe A ausgeschieden ist. Rückkehr der ersten Kurzurlauber.

    14.02.1944
    Erneute Erkundung bei der San. Abteilung Lemberg, die neuerdings der Heeresgruppe Süd untersteht, ergibt keine Neuigkeiten für die Kompanie.

    15.02.1944
    keine besonderen Ereignisse. Leichter Schneefall.

    16.02.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Starker Schneefall.

    17.02.1944
    Starker Schneefälle. Da von der Ortskommandantur Stanislau mitgeteilt wird, dass mit Sabotage zu rechnen ist, werden die Wachen in der Nacht verstärkt. Es wird ein Alarmplan in der Kompanie aufgestellt. Im Einvernehmen mit dem Kriegslazarett 4/601 werden diesem 8 San. Dienstgrade aushilfsweise zur Verfügung gestellt.

    18.02.1944
    Nachlassen der starken Schneefälle, keine besonderen Ereignisse.

    19.02.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Aufhören der Schneefälle.

    20.02.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Wetter niederschlagsfrei, kalt.

    21.02.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Wiedereinsetzen leichter Schneefälle.

    22.02.1944
    Vom Transportkommissar Stanislau wird fernmündlich angefragt, ob der Bahnhof Jezupol Verladeeinrichtungen aufweist, die ein Verladen der Kompanie in Jezupol ermöglichen. Witterung niederschlagsfrei, kalt.

    23.02.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Wetterlage unverändert.

    24.02.1944
    Keine besonderen Vorkommnisse. Stürmische Witterung bei abnehmender Kälte. Niederschlagsfrei.

    25.02.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Starker Nachtfrost, sonnig.

    26.02.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Starker Nachtfrost.

    27.02.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Frost.

    28.02.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Frost.

    29.02.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Frost.

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

    Edited once, last by many (June 2, 2019 at 1:23 PM).

  • 01.03.1944
    Vom Leitenden San. Offizier, Oberfeldkommandantur Lemberg, trifft ein Fernspruch ein,

    demgemäß Personalbestand und Auffrischung von Personal und Gerät an O.F.K. schnellstens gemeldet werden muss.

    02.03.1944
    Die gestern verlangte Meldung wird fernmündlich und schriftlich mit Kurier an O.F.K. durchgegeben. Am selben Tage kommt ein Fernschreiben vom Wehrkreisarzt i.G.G., Krakau, der die gleiche Meldung ausführlicher, schnellstes verlangt.

    03.03.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Leichte Schneefälle.

    04.03.1944
    Kompanie-Chef fährt zur Berichterstattung und zur Klärung verschiedener Einzelheiten nach Krakau zum Wehrkreisarzt. Regen und Schneefall.

    05.03.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Leichter Schneefall.

    06.03.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Tauwetter. Zuweisung von 4 le. Pkw und 2 Bwg. Krädern.

    07.03.1944
    Rückkehr des Kompanie-Chefs aus Krakau. Dort hat sich folgendes ergeben.
    1.) Die am 1. und 2.3.1944 erwähnte Meldung ist in ihrer Art richtig gewesen, es wird direkt die Methode der Auffrischung mit dem Adjutanten des Wehrkreisarzt besprochen. Außerdem erfolgt in Krakau fernmündlich Rücksprache mit Adjutanten Heeresarzt, danach soll zunächst der Wehrkreisarzt versuchen, das “Fehl” der Kompanie aufzufüllen. Falls dies nicht möglich ist, soll Zuweisung über Heeresarzt erfolgen. Der Wehrkreisarzt bemüht sich zunächst, festzustellen, was von dem angeforderten, fehlenden gerät direkt beschafft werden kann.
    2.) Der Zahnarzt Dr. Stracke, bei der Kompanie bisher als Kriegszahnarzt eingesetzt, jetzt seiner Dienststellung als Kriegszahnarzt entliehen, soll sofort zur San.-Ers. U. Ausb. Abt. 17 in Marsch
    gesetzt werden, um dort den noch notwendigen San. Kurs mitzumachen. Er scheidet aus der Einheit aus. An seine Stelle tritt der jetzt zum Unterarzt (Z) beförderte Fahnenjunker, Feldwebel Dr. Graser.
    3.) Wird die Frage des Einsatzurlaubs besprochen und mündlich zunächst dahin geklärt, dass Einsatzurlaub nur durch Wehrkreisarzt gegeben werden kann, die schriftliche Bearbeitung soll ohne neuen Antrag die neue Kfz.-Zuweisung eingetroffen. Es ist jedoch nicht zu klären, wo Kant 576 zur Zeit liegt, d.h., wo die Fahrzeuge abgeholt werden müssen. Bei der Zuweisung Handelt es sich um 2 NSU-Bwg. Kräder, 2 leichte Pkw Fiat und 1 leichten Pkw Peugeot und 1 mittleren Pkw Imperia.

    08.03.1944
    Es trifft heute eine Zuweisung des angeforderten Nachrichtengerätes, 4 Kopfhörer, 3000m Feldkabel und 1 Amtsanschließer bei der Kompanie ein. Das Gerät ist in Krakau abzuholen. Bei der Abholung soll gleichzeitig versucht werden, festzustellen, wo und wie die Kfz. abzuholen sind.
    Das Unterstellungsverhältnis der Kompanie ist ein mehrfaches. Gem. Heeresgruppenarzt A Nr. Az. 11 (I) vom 28.02.1944 ist die Einheit taktisch und truppendienstlich nach wie vor der Heeresgruppe A unterstellt. Sonst ist sie territorial, wirtschaftlich und personell dem Wehrkreisarzt unterstellt. Witterung. Tauwetter, bedeckter Himmel.

    09.03.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Tauwetter anhaltend.


    10.03.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Leichte Nachtfröste.

    11.03.1944
    Keine besonderen Ereignisse. Tauwetter bedeckter Himmel.

    12.03.1944
    Im Laufe des Tages trifft der Befehl ein, dass die Kompanie im E-Transport bis 17.03.1944 nach Rabka ( 50 km südlich Krakau ) zu verlegen ist. Transportanmeldung wird von O. F. K. Erstellt.

    13.03.1944
    Es wird ein Vorkommando in Marsch gesetzt, bestehend aus 1 San. Offz., 1 Unterarzt, 1 Uffz. und 3 mann. Sämtliches Gerät wird verladen, dazu werden die Fahrzeuge zur benzinersparnis im Mannschaftszug, 30-40 Mann per LKW, an die gewünschten Verladeplätze gezogen.
    Es wird verladen: San. Gerät (unter Verwaltung der Apotheke) auf 3 Lkw., Wirtschaftsgerät (unter Verwaltung des Geräte-Unteroffizier) auf 4 Lkw., für Verpflegung werden 2 Lkw zur Verfügung gestellt (Küchen- und Verpflegungswagen). Diese reichen aber nicht ganz aus. Gasschutzgerät und Unterkunftsgerät werden auf 1 Lkw untergebracht. 1 Wagen wird für das Holz für den neuen Nissen-Anhänger und 1 weiterer als Reserve zur Verfügung gestellt. Betriebsstoff- und Kfz. Gerät müssen sich mit je 1 Lkw begnügen, der Rest soll im G-Wagen verladen werden. 14 Mann des letzten Nachersatzes, die überzählig sind, werden zur San. Ers. U. Ausb. Abt. 17 nach Wien in Marsch gesetzt.

    14.03.1944
    Die Beladung wird fortgesetzt.

    15.03.1944
    Zug ist noch immer nicht da; es besteht auch noch keine Aussicht, obgleich von der Ortskommandantur ausgegeben wird, dass heute nachmittag verladen werden soll. Draht und Nägel können bei der Ortskommandantur Stanislau empfangen werden. Die Ortskommandantur Stanislau erhält von der O.F.K. Lemberg ein Schreiben, aus dem hervorgeht, dass die Kompanie am 17.03.1944 um 14 Uhr verladen soll.

    16.03.1944
    Erkundung in Stanislau bei der Betriebsüberwachung der Eisenbahn ergibt nichts Positives. Die Betriebsüberwachung weiß nichts von einem Zug, weiß auch nicht, woher der Zug kommen soll, da ihr der Deckname “Petersilie” nicht bekannt ist.

    17.03.1944
    Der Zug trifft nicht ein. Der Bahnhof Jezupol erält ein Diensttelegramm, auf dem genaue Vorschrift über den Weg des Zuges angegeben ist. Der Zug kommt aber noch immer nicht.

    18.03.1944
    Am Morgen erfährt man, dass zwei Stationen nördlich Halicz ein Leerzug stehen soll, der angeblich für die Kompanie bestimmt ist. Der Zug kommt bis nachmittags nicht nach Jezupol, sondern bleibt eine Station vorher liegen. Er trifft erst gegen 17 Uhr ein. Dabei stellt sich heraus, dass dieser Zug nicht der für die San. Kompanie bestimmte Zug ist. Durch Verhandlung mit dem deutschen Eisenbahnüberwachungsbeamten gelingt es, zu veranlassen, dass die Kompanie diesen Zug beladen kann, obgleich statt der angeforderten 12 G-Wagen nur insgesammt 9 G-wagen vorhanden sind und 1 C-Wagen überhaupt fehlt. Mit der Verladung wird sofort begonnen. Es werden am gleichen Tage noch 7 LKW und 2 PKW verladen. Danach muss die Verladung abgebrochen werden, da wegen des starken Schneetreibens keinerlei Sicht besteht und die Lok nach Stanislau zurückfährt.

    19.03.1944
    Weiterverladung und Beendigung der Verladung gegen 12 Uhr. Der Zug verlässt um 15.37 Uhr Jezupol und fährt zunächst nach Halicz, wo er gegen 18.00 Uhr eintrifft. Dort wird ein LKW zugeladen, der den der Kompanie zugewiesenen Entlausungsungsanhänger aus Lemberg abholt hat. Weiterfahrt. Eintreffen in Chodorow (HK-Nr. S 50) um 23.30 Uhr, dort Lok Wechsel.

    20.03.1944
    Weiterfahrt nach Strij,(HK-Nr. S 50), dort erneut Lok Wechsel und längerer Aufenthalt. Drohnicz-Sambor.

    21.03.1944
    Zug fährt von Sambor über Kyrow - Sanok - Jaslo bis Neu- Sandez, dort Eintreffen gegen 18.30 Uhr. Transportdienststelle am Bahnhof behauptet, dass für die Kompanie in Neu-Sandez besondere Befehle seien. Diese liegen auf der Ortskommandantur. Aus den Befehlen ergibt sich, dass die Kompanie dem LXXVIII.A.K. unterstellt ist, dass zu einem Unternehmen nach Ungarn eingesetzt wird. Die Kompanie soll angeblich schon lange dort eintreffen. Die Befehle weisen auf eine Meldung in Kaschau (Ungarn) hin. Da die Kompanie nicht genügend Betriebsstoff zum Marschieren hat und die Fahrzeuge nicht genügend im Stand sind und in den Befehlen ein E-Transport offen gelassen ist, wird bei der Transportkommandantur in Krakau danach angefragt. Dort ergibt sich, dass dies erst am nächsten Morgen geklärt werden kann. Die Urlauber und Dienstreisenden werden nach Neu-Sandez geleitet und ebenso wird veranlasst, dass ein E-Transport mit 4 PKW und 2 B.Krädern über Neu-Sandez nach Kaschau geleitet wird. Starker Schneefall.

    22.03.1944
    Der Marsch soll durch E-Transport fortgesetzt werden. Nach Fassen von 2 cbm Sprit und Verladen und Abgabe überflüssigen Unterkunftsgerät, wird die Kompanie um 12.30 Uhr weiter per E-Transport in Marsch gesetzt, nachdem kurz vorher noch das Vorkommando und einige Urlauber aus Rabka eingetroffen sind. Weiter leichter Schneefall. Die Kompanie erreicht gegen 15 Uhr die slowakische Grenze, wo während eines zweistündigen Aufenthaltes der Kompanie Zwecks des neuen Einsatzes mitgeteilt wird. Weiterfahrt gegen 17 Uhr. Eintreffen in Kanschau (HK-Nr. R 49) am 23,03.1944 um 4.50 Uhr. Nebliges, trockenes Wetter.

    23.03.1944
    Bei fernmündlicher Verbindung mit LXXVIII. A. K. wird befohlen, dass die Kompanie im E-Transport weiter nach Miskolc verlegt wird. Dort Eintreffen gegen 20 Uhr. Erneute Fühlungnahme mit LXXVIII. A. K. ergibt, dass die Kompanie in Miskolc auslädt und von dort auf dem Landweg nach Sájonszentpeter (St. Peter), 15 km nordwestlich Miskolc, verlegt wird.
    Meldung des Einheitsführers beim Korpsarzt. Kompanie errichtet Lazarett mit 50 Betten in St. Peter ein und bezieht daselbst Ortsunterkunft. Nachtfröste, trockenes Wetter

    24.03.1944
    Ausladen an der rampe und Marsch nach St. Peter. Dort ist das Quartier (eine Schule) bereits durch ein Btl. Belegt. Es wird mit diesem bzw. mit den Rgt. Kdr. des Regiments “Brandenburg” vereinbart, dass die Kompanie zunächst behelfsmäßig unterzieht und ihr die Räume am 25.03.1944 restlos freigegeben werden. Anhaltende nachtfröste.

    25.03.1944
    Beginn der Einrichtung des Lazaretts um 8 Uhr sowie einer Zahnstation. Außerdem wird gem. Befehl Korpsarzt eine Zahnstation in Miskolc im Rotenkreuz-Krankenhaus errichtet. Leichte Schneefälle nachtsüber- stürmisch.

    26.03.1944
    keine besonderen Ereignisse. Witterung bewölkt, niederschlagsfrei.

    27.03.1944
    keine besonderen Ereignisse. Witterung. Schneefälle, starke Nachtfröste.

    28.03.1944
    Bei Kontrolle der Zahnstation in Miskolc erfährt der Kompanie-Chef bei Korpsarzt LXX VIII. A. K., dass die Kompanie anders unterstellt wird. Zu diesem Zwecke soll sich 1 Offizier zur Entgegennahme von Befehlen in Debrezen melden. Fahrt des Kompanie-Chefs nach Debrezen und Meldung bei IVb beim Deutschen Befehlshaber im Operationsgebiet Ost-Ungarn (B.O.O.). Da Korpsarzt selbst auf Erkundung und Chef des Stabes für eine einzige San. Einrichtung keinen gesonderten Befehl herausgeben will, kehrt Kompanie-Chef unverrichteter Dinge nach Sajószentpeter zurück. Abends Anruf des Korpsarzt beim B.O.O., dass sich Kompanie-Chef am nächsten Tag um 10 Uhr in Debrezen melden soll. Starke Nachtfröste. Sonnenschein.

    29.03.1944
    Fahrt nach Debrezen. Meldung beim L.S.O. (B.O.O.) Befehl Erkundung eines für die Einheit geeigneten Ortes längs der Marschstrasse Vatra-Dornei-Kosnapass-Bethlen-Bistritz-De`s: Dort Erkundung zweier als Lazarett geeigneter Gebäude, ausreichend für etwa 200-300 Betten. Es handelt sich um das städtische Gymnasium und um ein Mädcheninternat, beide sehr günstig zueinander in der Stadmitte gelegen. Weiterfahrt nach Bistritz. Dort wird festgestellt, dass hier bereits in Verbindung mit dem Honvedspital eine deutsche Lazarett-Abteilung durch Teile der 3./K.T.A. 703 eingerichtet ist. Angeblich besteht dort nicht mehr die Notwendigkeit zur Einrichtung eines Lazaretts. Da in De`s (Burglos) sich die Rückwärtsbewegung durch viele Versprengte bemerkbar macht, entschließt sich Einheitsführer zur sofortigen Rückfahrt nach Debrezen, um dort zu erreichen, dass in De`s Ortskommandantur eingerichtet wird. Starke Schneefälle.

    31.03.1944
    In Des trifft SS-Feldgendarmerie zur Organisation der Weiterleitung der deutschen Einheiten und der Versprengten ein. Rückfahrt nach Debrezen über zwei verschneite Pässe, bei dem einmal Schneeketten montiert werden müssen. Meldung beim L.S.O. (B.O.O.). Befehl. Ein Zug der San. Kompanie hat sich um 5 Uhr in Marsch zu setzen und soll spätestens am gleichen Tag abends Lazarett eingerichtet haben. Rückfahrt bei Dunkelheit und Regen. Weitere Schneefälle.

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

    Edited 4 times, last by many (June 13, 2019 at 4:03 PM).

  • 01.04.1944
    Ein Kommando unter Führung von Oberarzt Jeglin setzt sich sofort nach Des in Bewegung. Dieses Kommando kann aber infolge der langen Strecke (420 km) und der steilen Pässe mit Schnee und Eis die Streck am gleichen Tage nicht bewältigen. Kompanie-Chef fährt unabhängig von Kommando nach Des, trifft dort die übrigen Fahrzeuge von Oberarzt Jeglin, die vergeblich versuchen, beim L.S.O. den nötigen Betriebsstoff zu erhalten. Es kann von den Honveds Betriebstoff ausgeliehen werden. Weiterfahrt und Eintreffen bei Dunkelheit in Des. Dort sind beiden beschlagnahmten Gebäude durch den Weiterleitungsstab Stahl besetzt. Auf Vorstellung beim Gen. Ltn. Stahl persönlich wird das größere Gebäude, dass Gymnasium, ab nächsten Tag für das Lazarett wieder freigegeben. In der Zwischenzeit hatte Oberarzt Dr. Weber eine Einsatzmöglichkeit in Tescö erkundet und dies dem Korpsarzt gemeldet. Daraufhin erfolgte Einsatzbefehl für den II: Zug unter Führung von Stabsarzt Dr. Pawelitzki für Tescö. Abfahrt des II. Zuges in Sajoszentpeter um 12 Uhr -Nachtfröste, trocken-

    02.04.1944
    Einsatz Des:(HK-Nr. S48) 9 Uhr Eintreffen der Kommandos unter Oberarzt Dr. Jeglin in Des. Sofortiger Beginn mit Einrichtung des Lazaretts, es sind bereits einige Patienten vorhanden. Stroh und Holz zu beschaffen ist sehr schwierig, gelingt aber in Form von Ausleihen. Um 15 Uhr ist das Lazarett behelfsmäßig einsatzbereit und kann zunächst 80 Kranke oder Verwundete aufnehmen.
    Einsatz Tecsö:(HK-Nr. S49) Abfahrt des Trosses um 6 Uhr früh unter Führung des Oberzahlmeister Hammerschmid nach Tecsö über Debrezen. Es bleibt ein Restkommando unter dem Schirrmeister in Sajoszentpeter zurück. Die Kolonne erreicht gegen Abend den Ort Nagykaroly und übernachtet dort im Gebäude einer deutschen Erziehungsanstalt. -trocken, Nachtfröste-

    03.04.1944
    Einsatz Des: Weiterausbau der Lazarettes auf 60 Betten und 120 Strohlager. Betten können aus hiesigen Internaten entliehen werden. Einrichtung einer Zahnstation in der Nähe des Lazarettes.
    Einsatz Tecsö: Eintreffen des Kommandos unter Führung von Stabsarzt Dr. Rwelitzki in Tecsö um 10 Uhr Einsatzbereitschaft um 18 Uhr gemeldedet, nachdem 24 Betten und 40 Strohlager eingerichtet wurden. - Trocken, Nachtfrost-
    Weiterfahrt der Kolonne Oberzahlmeister Hammerschmid über Szatmar, Huszt nach Tecsö. Ankunft in Tecsö gegen 14 Uhr Weitereinrichtung des Lazaretts, Stroh- und Holzanfahren, Herdbau für die Küche, Latrinenbau. Erkundigung über Inbetriebsetzung einer der Stadtgemeinde gehörigen Entlausungsanstalt. Zugang von 2 Verwundeten. -Nachtfröste, Sonnenschein-

    04.04.1944
    Einsatz Des: Die Versuche, eine weitere Schule oder ein ähnliches Gebäude zu erhalten, das als Infektionsabteilung geeignet ist, sind vergeblich.
    Einsatz Tecsö: Besichtigung durch den aus Des herübergekommenen Chefarzt und Kompanie-Chef der san. Kp. 817. Einrichtung einer Zahnstation. Kein Zugang. -Nachtfröste, Schönwetter-

    05.04.1944
    Einsatz Des: Der Verwundetenzustrom nimmt sehr stark zu, das Lazarett ist mit 148 Verwundeten und Kranken belegt.
    Einsatz Tecsö: Kompanie-Chef fährt mit Hauptfeldwebel wieder nach Des zurück. Zugang an Verwundeten und Kranken: 8. -Witterung bedeckt, mild-

    06.04.1944
    Einsatz Des: Es kommen jetzt in behelfsmäßig ausgerüsteten Güterwagen laufend Verwundete am Bahnhof an. Es wird mit der Transportkommandantur vereinbart, dass nach Sichtung und Versorgung der Verwundeten die Wagen nach rückwärts weiterrollen. Zu diesem Zwecke wird behelfsmäßig ein Ärztlicher-Versorgungs-Punkt am Bahnhof in den Räumen des Bahnhofarztes eingerichtet. Verpflegung ist sehr schwierig, es kann zeitweise nur Brot und Marmelade empfangen werden. Lazarettzug für 270 liegende Transportfähige trifft ein.
    Einsatz Tecsö: Weitere Vervollständigung der Lazaretteinrichtung. Lazaretttätigkeit. Zugang: 7, Abgang: 3. Aufstellung einer Alarmeinheit von 20 Mann. -Tauwetter, Regen-

    07.04.1944
    Einsatz Des: Auch in Klausenburg ist im ungarischen Verpflegungslager keine Krankenverpflegung zu erhalten, es kann dagegen in Des ein kleiner Bestand an Haferflocken, Gries und Reis übernommen werden. Holzbeschaffung spielt sich ein. Beladung des Lazarettzuges
    mit 110 Verwundeten und Kranken. Der Zug bleibt stehen.
    Einsatz Tecsö: 1 San. Offz., 1 Uffz. und 2 Mann werden nach Des zur Verstärkung abgestellt. Befehlsgemäß wird in Marmarosziget in Anlehnung an die Ortskommandantur ein Ärztlicher Versorgungs-Punkt eingerichtet. Zu diesem Zweck wird 1 Uffz. und 2 Mann nach Marmaroziget abkommandiert. Stabsarzt Dr. Lauterbach trifft ein und übernimmt die Leitung der chirurgischen Abteilung. Zugang: 19. - Tauwetter, niederschlagsfrei-

    08.04.1944
    Einsatz Des: Weiterhin starker Anfall. Es wird mit behelfsmäßig eingerichteten Güterwagen weiter abtransportiert. Der Lazarettzug wird weiterhin beladen.
    Einsatz Tecsö: Erweiterung des Lazaretts. Zugang: 31, Abgang: 1. -klare Witterung, Nachtfrost-

    09.04.1944
    Einsatz Des: Lazarettzug ist mit etwa 210 Verwundeten und Kranken gefüllt und rollt nach Tecsö ab. Durch die ungarische Ortskommandantur werden 2 Judenhäuser geräumt und als Infektionsabteilung eingerichtet.
    Einsatz Tecsö: Zugang: 19. Keine besonderen Ereignisse. -Keine Wetteränderung-

    10.04.1944
    Einsatz Des: Infektionsabteilung wird mit 2 Diphtherie- und 3 Fleckfieberkranken belegt.
    Einsatz Tecsö: Zugang: 1. Keine besonderen Ereignisse -Schönwetter-

    11.04.1944
    Einsatz Des: Fahrt des Kompanie-Chef zum Einsatz Tecsö.
    Einsatz Tecsö: Der aus Des nach Tecsö in Fahrt befindliche Lazarettzug trifft in den Vormittagsstunden hier ein. Mit der Verladung wird sofort begonnen und um 3/4 12 Uhr mittags beendet. Es wurden insgesamt 43 Verwundete und Kranke verladen. Der gegenwärtige Belegungstand des Lazarett beträgt 40. -Witterung bewölkt, Temperaturanstieg-

    12.04.1944
    Um 0.30 Uhr Eintreffen des Befehls, nach dem die Hälfte der Kompanie dem LXXVIII:A.K. wieder unterstellt wird, das zur Zeit in Vatra-Dornei ist. Rückfahrt der Kompanie-Chefs. In Des Besprechung mit Korpsarzt LXXVIII.A.K. und L.S.O. beim Stab Stahl. Befehl: Einsatz Tecsö wird aufgelöst und übernimmt Einsatz Des. Einsatz LXXVIII.A.K. jenseits des Kosnapasses eingesetzt. Einsatz Tecsö löst das Lazarett auf. Verwundete und Kranke werden von Feldlazarett Beregszasz aufgenommen, bzw. vom dortigen Kommando zur Betreuung in Tecsö übernommen.
    Die sitzend Transportfähigen werden mit Eisenbahn nach Debreczen in Marsch gesetzt. Um 15 Uhr rückt ein Teil des Einsatzes Tecsö nach Des ab. -Schönwetter-

    13.04.1944
    Fahrt des Kompanie-Chefs nach Vatra-Dornei. Die Pässe sind sehr steil, die Straße sehr schlecht ausgeschaufelt und glatt. Eintreffen der Kommandos um 15 Uhr aus Tecsö unter Führung von Stabsarzt Dr. Lauterbach. Weiterfahrt des Einheitsführers nach Kampulung und Erkundung zur Übernahme des dortigen Hauptverbandplatzes, der im günstigen Gebäude im dortigen Zivilkrankenhaus eingerichtet ist. Rückfahrt bis Vatra-Dornei. Dort Erkundung des Einsatzes. Das dortige Lazarett ist ebenfalls im Krankenhaus und in einem großen Hotel untergebracht. Es ist geplant, einen Teil der Kompanie in Vatra, den anderen Teil in Kampulung einzusetzen.
    -Niederschlagsfrei, wärmer-

    14.04.1944
    Rückfahrt des Kompanie-Chefs nach Des. Auflösung des Kommandos Tecsö und Marsch der Kompanieteile nach Des unter Führung von Stabsarzt Dr. Pawelitzki. Die Einsätze in Kampulung und Vatra-Dornei sind nicht groß, leiden aber unter der schlechten Versorgung mit San.-Material und Verpflegung. -Anhaltender Witterungscharakter-

    15.04.1944
    Einsatz Des: Da schneller Eisenbahntransport über die ungarisch-rumänische Grenze nicht möglich ist, wird das Kommando für Kampulung (HK-Nr. T46) unter Führung von Stabsarzt Dr. Lauterbach mit Hilfe von Kr.Kw. Des Kr.Kw. Zuges 728, des weiteren unterstellt bleibt, in Marsch gesetzt. Gleichzeitig werden 2 Transporte für die beiden Teile der Kompanie bei Transportkommandantur Budapest angemeldet. In marschsetzung des Feldapothekers mit Lkw zur Abholung von Arzneien und Verbandmitteln nach Budapest.
    Einsatz Kampulung: Abmarsch des Hauptkommandos unter Führung von Stabsarzt Dr. Lauterbach mit 5 Kr. Kw. die mit Gerät und Mannschaften des Vorkommandos beladen sind. Die Fahrt ging bis Vatra-Dornei. Dort wurde Unterkunft im Feldlazarett Vatra-Dornei bezogen. Meldung beim Korpsarzt des LXXVIII.A.K -trocken, Sonnenschein-

    16.04.1944
    Einsatz Des: Ohne besondere Vorkommnisse
    Einsatz Kampulung: ( HK-Nr. T46 ) Abmarsch in Vatra-Dornei um 10 Uhr nach Empfang von 5 Verbrauchssätzen Kraftstoff für den Kr. Kw. Zug und die Kompaniefahrzeuge. Ankunft nach zwischenfallfreier Fahrt um 14. 45 Uhr. Nach Fühlungnahme mit dem abzulösenden Feldlazarett wurde Unterkunft bezogen. - trocken, beständig-

    17.04.1944
    Einsatz Des: Kompanie-Chef fährt über Bistritz (HK-Nr. T 48 links.u.) und Vatra-Dornei nach Kampulung H.V.Pl. ist bereits übergeben, die abgelöste Einheit bereits abgerückt. Durch Erkundung bei der fechtenden Truppe wird festgestellt, dass die vordeste Linie bei Gura-Humorului, etwa 25 km ostwärts Kampulung, verläuft am Fuße der Karparten; zur Zeit herrscht Waffenruhe. Rückfahrt bis Kampulung und Übernachtung.
    Einsatz Kampulung: Morgens 9 Uhr Ablösung des Feldlazaretts, das um 12 Uhr abrückt.
    -Sonnig, trockenes Wetter.

    18.04.1944
    Einsatz Des: Weiterfahrt nach Vatra-Dornei. Korpsarzt ist selbst auf Kommando und nicht zu treffen. Neuigkeiten sind nicht bekannt. Die doppelte Unterstellung bleibt bestehen. Weiterfahrt nach Brosteni. Die Strecke dauert für den leichten (O) Pkw 4 Stunden. Die Straße ist z. Zt. so schlecht, dass sie für le (O) Pkw fast nicht befahrbar ist. Weiterfahrt über Maroshevyiz und Sächs. Regeh.
    Einsatz Kampulung: Erkundung von Ausweichquartieren für den H.V.Pl. Entlausung von Truppenteilen zugweise. Fortführung der Einrichtungsarbeiten, Ausbessern der Wege.
    - Schönstes Frühlingswetter-

    19.04.1944
    Einsatz Des: Rückfahrt über Klausenburg (HK-Nr. S47) durch rumänisches Gebiet. In Klausenburg wird festgestellt, dass San. Einheiten noch nicht eingesetzt sind, außer einem Kriegslazarett, das 500 Betten nur für chirurgische und interne Fälle errichtet hat. San. Park ist zwar eingetroffen, hat aber nur wertvolles Gerät mit. Daselbst wird durch Fernschreiben bekannt, dass Einsatz Des durch TEK 655 abgelöst werden soll. Weiterfahrt bis Des.
    Einsatz Des hat in den letzten Tagen wenig Arbeit, man merkt jetzt, dass der Hauptteil der durchziehenden Einheiten vorüber ist.
    Einsatz Kampulung: Fortführen der Ausbesserungs-und Reinigungsarbeiten. -Schönwetter-

    20.04.1944
    Einsatz Des: Dem Geburtstag des Führers wird in einer Ansprache gedacht. Führer der TEK 655 trifft ein. Es wird festgestellt, dass die TEK, die schon früher als Leichtkrankenlazarett eingesetzt war, kein Wirtschaftsgerät und nur sehr wenig ärztliches Gerät hat. Infolgedessen soll weitgehend abtransportiert werden. -wechselnd bewölkt, Regen und Graupelschauer-
    Einsatz Kampulung: Abtransport von 12 Patienten zum Feldlazarett Vatra-Dornei. Fortsetzung der Reinigungsarbeiten am Lazarettgebäude und in der Umgebung. Entlausung einzelner Einheiten. Hauptverbandplatztätigkeit.

    21.04.1944
    Einsatz Des: Eintreffen eines Lazarettzuges, in dem 68 liegend Transportfähige und außerdem die Zugänge des gleichen Tages verladen werden. Einheitsführer der Tek 655 berichtet, dass er auf Grund eines neuen Kommandos die Ablösung nicht vornehmen kann. Im Laufe des Tages stellt sich heraus, dass es sich um einen überholten Befehl handelt und Nachmittag trifft Tek 655 ein.
    Es treffen bis in die Nacht hinein 6 Kr. Kw. und die Gruppe Führer mit 2 Kr. Kw. und 1 Pkw vom Krankenkraftwagenzug 6/562 ein. - Gleichzeitig kommt Nachricht vom LSO b. BOO., dass die Ärzte der Einheit als Kommando zur Betreuung von Flüchtlingstransporten eingesetzt werden sollen. Da dadurch der 2. Teil der Einheit völlig zerrissen werden würde und bei dem Mangel an einsatzfähigen Sa. Einheiten diese Art des Einsatzes den Möglichkeiten der San. Kompanie nicht gerecht wird, schlägt Kompanie-Chef vor, die Ärzte aus zur Zeit nicht einsatzfähigen San. Einheiten zu nehmen und die Einheit selbst als Flüchtlingsmarschstraßen im Südzipfel von Ungarn einzusetzen. Mit TEK 655 wird Ablösung für 22.04. 12 Uhr vereinbart.
    Einsatz Kampulung: Abtransport von 12 Patienten zum Feldlazarett 94 nach Vatra- Dornei; 1 Mann dfg zur Truppe. Hauptverbandplatztätigkeit. -wechselnd bewölkt, Regenschauer-

    22.04.1944
    Einsatz Des: Ablösung vollzieht sich reibungslos und ist in ihren Einzelheiten bis 16 Uhr beendet. Es werden insgesamt 68 Transportfähige übergeben. Da der TEK Gerät fast nicht zur Verfügung steht, muss ein Teil des eigenen Geräts an sie ausgegeben werden. Gem. Weisung Korpsarzt beim Sonderstab Stahl wird 1 San.-Offz. Mit 2 Kr. Kw. nach Berek in Marsch gesetzt. Dieser soll zunächst Fühlung mit Ivb des Sonderstabes Müller aufnehmen. Da bisher nicht geklärt ist, ob Sonderstab Stahl oder Sonderstab Müller die Regelung der Flüchtlingstransporte übernimmt.
    Einsatz Kampulung: Abtransport von 12 Verwundeten und Kranken zum Feldlazarett 94 nach Vatra-Dornei; 1 Mann dfg zur Truppe. Sonst keine besonderen Ereignisse.
    -beständig bei bedecktem Himmel-

    23.04.1944
    Einsatz Des: Eintreffen von Unterarzt Dr. John, der als Hilfsarzt von San Ers. u. Ausb. Abt. 17, Wien, zur Kompanie versetzt wurde. Es ist noch nicht geklärt , was weiter mit der Kompanie geschehen soll, erst am abend wird befohlen, dass sich die Kompanie nach Vatra-Donei zur Ablösung des Feldlazaretts 94 in Marsch zu setzen hat.
    Einsatz Kampulung: Abtransport von 13 Patienten nach Vatra-Donei; 1 Mann wird tot eingeliefert. H.V.Pl-Tätigkeit. -heiter und trocken-

    24.04.1944
    Einsatz Des: Abrücken des 1. Teiles der Kfz. Kolonne unter Führung von Unterarzt Dr. Graser, der Auftrag hat, für die gesamte Kompanie in Vatra- Dornei Quartier zu machen. Im Laufe des Vormittags werden auch die restlichen Fahrzeuge der Kompanie beladen und rücken einzeln in den neuen Einsatzort ab. Ein Restkommando für Instandsetzungsarbeiten an den Kfz. bleibt in Des vorläufig zurück. U. A. Graser trifft noch am selben Tag in Vatra-Dornei ein und bezieht in einem Gebäude des Feldlazarett 94 Quartier. Dort wird auch Unterkunft für die übrigen Kompanieangehörigen sichergestellt. Unterarzt Dr. John wird um 7.30 Uhr zur Ablösung von Oberarzt Dr. Jeglin mit 1 San. Dienstgrad in Marsch gesetzt.
    Einsatz Kampulung: Übliche Hauptverbandplatztätigkeit, sonst keine besonderen Ereignisse.
    - bewölkt, zeitweise Regenschauer-

    25.04.1944
    Einsatz Vatra-Dornei: (HK-Nr. T 48 Rumänien ) Eintreffen der Gerätewagen der Kompanie. Noch am Vormittag erhält Kompanie-Chef Befehl, außer dem Hauptverbandplatz in Kampulung auch in Brostini einen solchen einzurichten. Kompanie-Chef fährt mit Operationsgruppe sowie Pflegepersonal um 13 Uhr nach Brosteni ab Rest der Kompanie entlädt die Fahrzeuge und beginnt mit Aufräumarbeiten, sowie Vorbereitung für den neuen Einsatz.
    Einsatz Kampulung: Abtransport von 12 Verwundeten und Kranken zum Feldlazarett 94 nach Vatra- Dornei. Die Außenarbeiten gehen weiter, ebenso die Arbeiten an den Kfz. 1 San.-Dienstgrad wird heute zum Korpsarzt abgestellt. Eröffnung der Zahnstation.
    -unbeständig mit vereinzelten Regenschauern-
    Einsatz Brosteni: Transport kommt in Vatra-Dornei an. Korpsarzt LXXVIII. A. K. befiehlt, dass zur Unterstützung der bei Suaha liegenden teilen der Regiments Feldherrnhalle in Lugeni bei Brodteni im Bistritztal in dem dortigen kleinen Zivilkrankenhaus ein H.V.Pl. errichtet wird. Die Fahrt über den 1327 m hohen Pass ist schwierig, da die wegeverhältnisse grundlos sind, die 3 Kr. Kw. des Kr. Kw. Zuges 728 kommen aber vermöge ihres Vierradantriebes durch. Brosteni wird gegen 18.30 Uhr erreicht und im dortigen Krankenhaus noch am gleichen Abend der H.V.Pl. als vorgeschobener H.V.Pl. errichtet. Als Arzt ist zunächst nur der Einheitsführer dort, 1 Chirurg kommt nach, da dieser zur Flüchtlingsbetreuung abgestellt ist und erst durch einen anderen Arzt
    abgelöst werden muss. -unbeständig, Regenschauer-

    26.04.1944
    Einsatz Vatra-Dornei: Die Übernahme des Feldlazarett 94 verzögert sich sich, da kein einziger San. Offizier bei der Kompanie in Vatra-Dornei mehr anwesend ist, es ist auch zur Zeit an eine Ablösung nicht zu denken. Weiterführung der Instandsetzungsarbeiten an den von der Ortskommandantur zugewiesenen Mannschaftsquartieren. Um 22 Uhr trifft Oberarzt Dr. Jeglin von seinem Einsatz bei der Flüchtlingsbetreuung ein. 3 Lkw werden nach Des zur Abholung des zurückgebliebenen Gerätes abgeschickt.
    Einsatz Kampulung: Die Entlausung einiger im Orte liegenden Einheiten geht weiter. Fortsetzung der Außenarbeiten, sonst übliche H.V.Pl.-Tätigkeit.
    Einsatz Brosteni: Keine besonderen Ereignisse. Eine Erkundung auf dem Regimentverbandplatz
    in Suha (Rgt. Feldherrhalle) bringt nur den Mangel an Arznei-und Verbandmittel, dem aber sofort abgeholfen werden kann und sonst allgemein ruhige lage. -kalt, bewölkt, Regenschauer-

    27.04.1944

    Einsatz Vatra-Dornei: Oberarzt Dr. Jeglin wird sofort nach Brosteni mit Kr. Kw. in Marsch gesetzt. Weiterführung der Instandsetzungsarbeiten.
    Einsatz Kampulung: Abtransport von 20 Verwundeten und Kranken zum Feldlazarett 94 nach Vatra-Dornei. H.V.Pl.-Tätigkeit.
    Einsatz Brosteni: Der Chirurg trifft ein. Infolge mehrfacher Reifenpannen und eines kleinen Motorschadens war Eintreffen früher nicht möglich. - bedeckt, Schneefall, später Regen-

    28.04.1944
    Einsatz Vatra-Dornei. Die Fertigstellung von Liege-stellen im Mannschaftsquartier geht ihrer Vollendung entgegen.
    Einsatz Kampulung: Abtransport von 15 Patienten nach Vatra-Dornei. 1 San. Dienstgrad wird zur 18. Karpaten-Kompanie kommandiert.
    Einsatz Brosteni: Besuch von Krpsarzt XVII. A. K., der mitteilt, dass XVII. A. K. Den Abschnitt übernimmt und zukünftig San. Komp. 817 diesem unterstellt wird. -kalt und regnerisch-

    29.04.1944
    Einsatz Vatra-Dornei: Eintreffen von 2 Lkw aus Des.
    Einsatz Kampulung: Abtransport von 22 Verwundeten und Kranken nach Vatra-Dornei. Übliche H.V.Pl. Tätigkeit.
    Einsatz Brosteni: Es kommen viele Patienten von vorne, so dass der H.V.Pl., der jetzt über 27 Betten verfügt, fast voll ist. - bewölkt, kalt-

    30.04.1944
    Einsatz Vatra-Dornei: Eintreffen eines weiteren Lkw aus Des. Nach Eintreffen des Gen. Kdo. XVII. A. K. wird San. Kp. 817 der neuen Kommandobehörde unterstellt.
    Einsatz Kampulung: Besichtigung des Hauptverbandplatzes durch Korpsarzt LXXVIII. A. K.
    Einsatz Brosteni: Abtransport mit Großraumwagen nach Vatra-Dornei. -Regen, kalt-

  • 01.05.1944
    Einsatz Vatra-Dornei:(HK-Nr. T 48 Rumänien ) Die Kompanie war bisher im 1. Und 2. Stock des Feldlazaretts 94 ( Hotel Trian) untergebracht. Zur besseren Trennung der Angehörigen der beiden Einheiten muss umgezogen werden. Kompanie ist nunmehr im 2. Stock untergebracht. Schreibstube und Verwaltung werden in das ehemalige Zollgebäude übersiedelt. Eintreffen eines LKW aus Des.
    Einsatz Kampulung: Übliche H.V.Pl. Tätigkeit. Besichtigung durch Oberstarzt Baethke vom XVII. A. K.
    Einsatz Brosteni: Kompanie-Chef erhält Befehl, in Piatro Neamts die Sanitäts-Lage zu erkunden. Kompanie - Chef fährt nach dorthin, Entfernung 90 km hin und zurück, in etwa 3-4 Stunden. Dort befindet sich ein rumänisches Feldlazarett, dass auch die deutschen Verwundeten mit betreut.
    Rückfahrt der Kompanie-Chef nach Brosteni. -trocken, beständig-

    02.05.1944
    Einsatz Vatra-Dornei: H.V.Pl. Brosteni soll heute abgelöst werden. Kompanie-Chef befiehlt Inmarschsetzung von 3 Lkw und 1 Kr. Kw. nach Brosteni. Es erreicht jedoch nur der geländegängige Kr. Kw. sein Ziel, die übrigen werden zurückgeschickt, da Straße für andere Kfz. gesperrt ist. Durch Aufnahme von Verbindung mit Kommandeur Nachschubtruppen wird Leerladeraum von 8 t für H-V.Pl. Brosteni zur Verfügung gestellt. Diese Lkw werden jedoch auf den Weg über Bistritz (HK-Nr. T 48 Rumänien ) umgeleitet. Mit ihrem Eintreffen in Brosteni ist erst am 3. Mai zu rechnen. Feldapotheker John erhält durch den Heersapotheker beim Korpsarzt XVII. A. K. Befehl, am nächsten Tag San. Material aus Klausenburg und Kronstadt Abzuholen.
    Einsat Kampulung: Die Entlausung der in und um Kampulung liegenden Einheiten geht weiter. Auch Fronteinheiten finden sich auf dem Hauptverbandplatz zwecks Entlausung ein. Sonst keine besonderen Ereignisse.
    Einsatz Brosteni: Es trifft ein Fernspruch ein, nachdem San. Komp. 817 wahrscheinlich heute an San. Komp. 2/238 übergeben soll. Daraufhin wird Inmarschsetzung von weiteren 2 Lkw nach Brosteni von Vatra- Dornei aus befohlen. Diese letzteren 2 Fahrzeuge werden aber unterwegs angehalten, der Kr. Kw. trifft nachmittags ein, er ist geländegängig und hat die strecke ohne Schwierigkeiten passiert. Von der Ablöseeinheit ist bisher nichts festzustellen, die Übergabe wird vorbereitet. -freundlich und trocken-

    03.05.1944
    Einsatz Vatra-Dornei: Feldapotheker John setzt sich über Bistritz nach Klausenburg in Marsch. Es soll San. Material und Wirtschaftsgerät zur Errichtung von 500-600 Betten für ein durch die Kompanie einzurichtendes Ortslazarett herangeschafft werden. 2 Lkw der Kompanie werden nach Kampulung zur Fertigstellung von neuen Holzaufbauten in Marsch gesetzt.
    Einsatz Kampulung: Der Zugang an Schwerverwundeten hat etwas nachgelassen. H.V.Pl. Tätigkeit.
    Einsatz Brosteni: Nachmittags trifft der Einheitsführer der ablösenden Einheit ein und es wird Ablösung mit dem 4.5.44. 8 Uhr vereinbart, da früher die Fahrzeuge der ablösenden Einheit nicht hier sein können. 2 Lkw der Fahrkolonne des Korps treffen ein -etwas kühler, aber beständig-

    04.05.1944
    Einsatz Vatra-Dornei: Keine besonderen Ereignisse.
    Einsatz Brosteni: Ablösung gut vorbereitet, wird von 8 Uhr bis 8.30 Uhr durchgeführt. Anschließend marschieren 2 geländegängige Fahrzeuge auf dem direkten Wege, die übrigen Fahrzeuge auf dem Umwege über Ungarn zurück. Mittags treffen die beiden geländegängigen Fahrzeuge in Vatra - Dornei ein. -veränderlich, sehr kühl-

    05.05.1944
    Einsatz Vatra-Dornei: Die Kompanie übernimmt als Leichtkrankenlazarett das Hotel Trian.
    Einsatz Kampulung: Übliche H.V.Pl.-Tätigkeit. Eintreffen des Kompanie-Chef.
    -wärmer, trocken-

    06.05.1944
    Einsatz Vatra-Dornei: Laut Befehl Korpsarzt wird ein weiterer großer Gebäudekomplex als Lazarett eingerichtet. Die Einrichtung muss größtenteils selbst gestellt werden. Ebenso können als Kompanieunterkunft weitere Räume belegt werden.
    Einsatz Kampulung: Keine besonderen Ereignisse. -freundlich und trocken-

    07.05.1944
    Einsatz Vatra-Dornei: Keine besonderen Ereignisse.
    Einsatz Kampulung: Keine besonderen Ereignisse. -regnerich, bewölkt-

    08.05.1944
    Einsatz Vatra-Dornei: Die Arzneimittelausgabestelle des Korps wird in das gleiche haus, wo sich die Geschäftszimmer der Kompanie befinden, verlegt. Das 2. Haus, dass als Geschlechtskrankenabteilung eingerichtet werden soll, ist gesäubert, mit Bettenbau wird begonnen.
    Einsatz Kampulung: Keine besonderen Ereignisse. -heiteres Wetter, windig-

    09.05.1944
    Einsatz Vatra-Dornei: Einsatz Kampulung soll abgelöst werden, Befehl liegt noch nicht vor.
    Einsatz Kampulung: Die Ablösung wird für die Nacht angekündigt, trifft aber noch nicht ein.
    Übliche H.V.Pl. Tätigkeit. -freundlich und trocken-

    10.05.1944
    Einsatz Vatra-Dornei: Befehl zur Ablösung der Einsatzes Kampulung erfolgt heute, Ablösung durch Geb. San. Kp. 1/8. Kompanie-Chef nimmt an den Feierlichkeiten anlässlich des rumänischen Staatsfeiertag teil.- Die Geschlechtskrankenstation wird eingerichtet und hat bereits die ersten 6 Patienten, davon 3 Rumänen.
    Einsatz Kampulung: Das Vorkommando der ablösenden Einheit trifft gegen 8 Uhr ein. Nachmittags 3 Uhr ärztliche Übergabe. Die nicht mehr benötigten San. Materialien sowie die Verpflegung geht morgens mit dem BVZ nach Vatra-Dornei. -unverändert-

    11.05.1944
    Einsatz Vatra-Dornei: Einsatz Kampulung trifft gegen Mittag in Vatra-Dornei ein. Unterbringung erfolgt in der Haut-und Geschlechtsstation. San. Kompanie 2/8 soll Leichtkrankenlazarett in Vatra-Dornei ablösen und übernimmt lt. Befehl Korpsarzt die Geschlechtskrankenabteilung. Das Gebäude wird sofort geräumt und der Einheit noch am gleichen Tage ais Quartier zur Verfügung gestellt. Als Ausweichstelle für die Kompanie wird durch Korpsarzt Dorna-Candreni bestimmt.
    Einsatz Kampulung: Übergabe des H.V.Pl. um 7 Uhr an die Geb. San. Kp. 1./8. Der größte Teil des Kommandos geht mit BVZ nach Vatra-Dornei, der Rest verlässt Kampulung mit Kraftwagen. Vatra-Dornei wir von allen Kommandierten ohne irgendwelche Zwischenfälle am Mittag bzw. am Nachmittag erreicht. _ regnerisch, zeitweise freundlich-

    12.05.1944
    In Dorna-Candreni wird durch Vorkommando Unterkunft in einer größeren Gewerbeschule und umliegenden Gebäude belegt, nachmittags ziehen die nicht benötigten Teile der Kompanie nach Candreni um. Ein zum Lkw-Aufbau in Kampulung verbliebenes Restkommando von 2 Mann erhält Befehl, schnellstens nach Dorna-Candreni abzurücken. - Gewitter, warm-

    13.05.1944
    Übergabe an das abzulösende Feldlazarett 1/8. Die ganze Kompanie bezieht Unterkunft in einer Schule in Dorna-Candreni. -trocken, warm-

    14.05.1944
    Instandsetzungsarbeiten an den Fahrzeugen, Geräten und Waffen. -trocken, warm-

    15.05.1944
    12 Uhr fernmündlicher Befehl zum Abmarsch eines Vorkommandos nach Sarospass. Der schriftliche Marschbefehl von der Dienststelle des Korpsarztes kann erst um 18 Uhr empfangen werden. Daher marschiert das Vorkommando erst im Morgengrauen des 16. Mai 1944 unter Führung von Oberarzt Dr. Weber mit Ass. Arzt (Z) Appel und 20 Mann ab. -trübe, trocken-

    16.05.1944
    Vorbereitung des Abmarsches für die Restkompanie. -sehr schlechtes Wetter-

    17.05.1944
    Abmarsch um 5 Uhr über Des und Klausenburg nach Gyala, wo auf Anweisung der Ortskommandantur Klausenburg Unterkunft bezogen wird. Etwa 50 Schlauchpannen bei den großen Lkw,s während die Wagen motorisch in Ordnung sind. -sehr heiß und sonnig-

    18.05.1944
    Vormittags Instandsetzungsarbeiten an 6 Wagen im Kraftfahrzeuginstandsetzungspark Klausenburg. Vulkanisieren einiger Schläuche u.s.w., Waffenappell. Abfahrt 14 Uhr bei sehr guter Autostraße nach Großwardein. Wetter zunächst gut, dann schwerer Gewitterregen beim Überqueren der Passstraße. Unterkunft in Großwardein in einer Schule. Beim OKH-Reifenlager gelingt es, ohne besondere Anweisung 11 Reifen und Schläuche zu tauschen. Diese sofort aufmontiert, wodurch sich der Abmarsch verzögert.

    19.05.1944
    9 Uhr Abmarsch nach Debreczen. Hier Meldung beim B.O.O.-Ungarn. Besondere Anweisungen über den Einsatz Kampulung sind nicht zu erfahren. Weitermarsch nach Niygeryhaza. Unterkunft in einer Schule. -heiss, trocken-

    20.05.1944
    8 Uhr Weiterfahrt über Tokaj nach Sarospatak. Eintreffen 10 Uhr. Es wird das Englische Kollegium bezogen. Erkundung der übrigen für den Ausbau des Lazaretts vorgesehenen Gebäude.
    - heiss, trocken-

    21.05.1944
    Einrichtung und Instandsetzungsarbeiten an Kraftfahrzeugen und Gerät. Es wird ein kleines Spital, was für die Belegung mit Betten zu klein ist, als Geschäftszimmer, Verwaltung und Apothekenunterkunft erkundet und bezogen. -heiss, trocken-

    22.05.1944
    Eine außerhalb des Ortes in 1,4 km Entfernung vom Hauptgebäude gelegene Schule mit 3 großen Klassenzimmern und Nebenräumen wird als Infektionsabteilung vorgesehen und eingerichtet. Erkundung einer Werkstätte zur Vornahme größerer Kraftfahrzeugereparaturen in einer Marmeladenfabrik. -trübe, trocken-

    23.05.1944
    Stellv. Kompanie-Führer meldet sich bei der neuen vorgesetzten Dienststelle. Es werden u.a. 400 Betten angefordert, sowie Unterkunft und Nachrichtengerät, außerdem ein leichter Satz für die Zahnstation. Die Zahnstation soll in einer ehemals jüdischen Praxis eingerichtet werden. Die grundsätzlich Genehmigung durch die ungarische Finanzdienststelle ist erteilt. - Rgen,kühl-

    24.05.1944
    Nach Rückkehr des stellv. Kompanieführers Stabsarzt Dr. Lauterbach aus Budapest Übergabe an den aus dem Urlaub zur Kompanie zurückgekehrten Stabsarzt Dr. Pawelitzki. -heiter, trocken-

    25.05.1944
    Weiter Einrichtung des Lazaretts. Arbeitsdienst. -trocken, warm-

    26.05.1944
    Arbeitsdienst. Weiter Einrichtung des Lazaretts. -unverändert-

    27.05.1944
    Anruf vom ref. für Organisation beim LSO-Ungarn mit dem Auftrag, eine Unterkunft für die San. Mat. Ausgabestelle 15 zu erkunden. Es wird die katholische Schule im Ort in Aussicht genommen. Weiterhin Lazarett Einrichten. Arbeitsdienst. -warm, trocken-

    28.05 bis 29.05.1944
    Pfingsten 1944. Soweit es der Kompaniedienst erlaubt, wird dienst frei gegeben. Am zweiten Pfingsttag findet ein öffentliches Fußballspiel zwischen einer ungarischen (Levente) und einer von der Kompanie aufgestellten Fußballmannschaft statt. -heiss, trocken-

    30.05.1944
    Fahrt des stellv. Kompanie-Führer zum O. Qu. Ungarn zu einer Besprechung wegen Austauschversetzung in Begleitung des Oberzahlmeisters. Bei der HUV wird die Lieferung von 200 Doppelbetten, 50 Tischen, 100 Stühlen u.s.w. festgelegt. -warm, trocken-

    31.05.1944
    Rückkehr des stellv. Komp. Führers. Weiter Lazarett Einrichten. Am Nachmittag Sport. Beginn mit dem Aufbau bei 2 Lkw,s. Das Lazarett ist für 179 Betten und 154 Lagerstellen einsatzbereit.
    - warm und trocken-

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

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