Schützen Regimenter 21 und 26 der 24. Panzerdivision

  • Moin zusammen,

    auf die o. g. Schützen Regimenter (später: Panzergrenadier Regimenter) bin ich durch Fotos des Kriegsberichterstatters Dieck aufmerksam geworden.

    Dieck scheint im Sommer 1942 bei der 24. Panzerdivision eingesetzt gewesen zu sein.

    Da diese Panzerdivision durch Umgliederung der 1. Kavallerie-Division entstand, frage ich mich wie man sich eine solche Umgliederung vorstellen kann/muss. Vor allem interessiert mich dies in Bezug auf die beiden Schützen Regimenter.

    Es ist doch wohl nicht damit getan, dass man den Kavalleristen die Pferde wegnimmt und ihnen erklärt, dass sie zukünftig zu Fuß gehen müssen.

    Hat hier jemand genauere Informationen zum Thema "Umgliederung" dieser Einheiten?

    Lohnt sich das Buch über die 24.PD (Dr. F. M. von Senger) ?

    Vielen Dank!

    Gruß

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    die Pferde wurde im Osten zurückgelassen. Siehe dazu:

    1. Kavalleriedivision/ 24. Panzerdivision

    Ansonsten hier einige Hintergründe zur Umgliederung überhaupt:

    Quelle: Kriegstagebuch der Panzergruppe 2 (NARA T313 R86)

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    19.10.1941, 22.10 Uhr

    Auf Befehl des O.K.H. ist die 1.K.D. nach Durchführung ihrer derzeitigen Aufgaben nach Gomel in Marsch zu setzen. Von dort wird die Division nach Ostpreußen mit der Eisenbahn transportiert werden, wo sie zur Pz.Div. umgebildet wird.

    ...

    Die Umbildung der 1.K.D. als der einzigen Kav.Div. des deutschen Heeres in eine Panzer-Division war von dem Div.Kdmr. selbst in einer längeren Ausführung dem O.K.H. am 13.9.41 vorgeschlagen worden.

    Der Vorschlag befindet sich in den Anlagen zum K.T.B. vom 13.9. als Anlage 20c.

    Der Vorschlag wurde vom Bef. der Pz.Gruppe 2, Gen.Obst. Guderian, damals befürwortend weitergegeben.

    23.10.1941, 11.30 Uhr

    Funkspruch von H.Gr.Mi: „Abtransport der 1.K.D. beginnt am 7.11. ab Gomel.“ Der Antrag der 2.Pz.Armee auf Verladung ab Roslawl wurde hiermit abgelehnt.

    25.10.1941, 13.10 Uhr

    Hr.Gr.Mi befiehlt: „1.K.D. wird ab 25.10.41, 24.00 Uhr, dem Heeresgruppenkdo. unmittelbar unterstellt.“

    Dies ist nun der endgültige Abschied von der letzten Kav.Div. des deutschen Heeres.

    =====================================================

    Gruß

    Jörg

  • Moin Jörg,

    vielen Dank!

    Mich interessieren aber noch viel mehr die Details.

    Wie bereits angedeutet, ist es ja nicht damit getan, einem Kavalleristen sein Pferd, Reithose, Reitstiefel samt Sporen abzunehmen und ihm zu erklären, dass er jetzt zur "Infanterie" gehört.

    Mal ganz abgesehen von den Schützenpanzern, brauchte man doch auch die schweren Waffen (sMG, PAK, GrW, IG usw.) der Infanterie für die neuen Schützen-Regimenter. Und damit war es ja auch noch nicht erledigt. Wo kamen die entsprechenden Ausbilder für diese Waffen her?

    Gibt es diesbezüglich irgendwelche Quellen?

    Vielen Dank

    Gruß

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    das Buch von Dr. F. M. von Senger und Etterlin jn. "Die 24. Panzer-Division vormals 1. Kavallerie-Division 1939-1945"

    lohnt sich auf jeden Fall. Deine spezielle Frage nach dem WIE einer solchen Umgliederung/Umstrukturierung wird allerdings

    fast übergangen. Sollte Interesse an der Division im Allgemeinen bestehen, so kann ich das Buch nur empfehlen.

    Auszug:

    "Die gleiche Herkunft der Schützenregimenter und des Panzerregiments, die alle vorher infanteristisch kämpfende

    Reiterregimenter gewesen waren, war das Unterpfand gegenseitigen Verstehens und Vertrauens bei der Zusammenarbeit

    dieser Kampftruppen der Division. Die bald einsetzenden großen Verbandsübungen der Division auf den französischen

    Plätzen Mailly le Camp in der Champagne und Coetquidan in der Bretagne gaben Gelegenheit, den mechanisierten

    Kampf gründlich zu üben. Dazu fanden häufig Marschübungen größerer Verbände statt, um Die Truppe mit Leistungfähigkeit

    und Technik des neuen Materials vertraut zu machen. Stabsrahmenübungen förderten das Zusammenspiel der Führungsstäbe."

    Gruß

    Tobias

    "Die Furcht trennt die, die folgen, von denen, welche selber führen."
    Kristian Eivind Espedal

  • Moin Jörg,

    vielen Dank!

    Ein sehr interessantes Dokument.

    Mein Vater hat sein KVK II ohne Schwerter dafür bekommen, dass er als einer der wenigen Soldaten seiner Truppe (IR 55) seine Pferde über den Winter 1941/42 retten konnte. Dafür hat er auch Häuser "geplündert" und die Matratzen und alles was sonst noch brauchbar war an seine Pferde verfüttert hat.

    Gruß

    Wolfgang