Taktische Manöver der Luftwaffe mit dem Heer

  • Hallo zusammen!

    Ist interessant , was da an Infos zusammenkommt. Ich las übrigens bisher immer, daß die FIK, die Fallschirm-Infanterie-Kompanie, im April 1937 tatsächlich erst startete und durch Luftwaffenpersonal in Stendal ausgebildet wurde. Von der Luftwaffentruppe selbst las ich bei Kühn und Von Roon, daß jene ab 1936 starteten... Man lernt nie aus!

    Fasziniert war ich, daß Olt. Pelz den Hund Seppl als Fallschirmspringer ausbildete, das Tier hatte seinen eigenen Fallschirm! Und er-Dackel Seppl- soll kaum zu bremsen gewesen sein....

    Und den Rest des Flugbuches stelle ich auch ein. Ich habe soviel Informationen betreff der Suche nach meinem vermissten Opa hier so im Laufe der Jahre gewonnen, da bin ich froh, hier auch mal was geben zu können.

    Grüße von Kathrin

    habe ein wenig Probleme hier alle Fotos reinzukriegen, mache ich mal nach und nach.

  • Hallo,

    in dem Buch von Lucas/Cooper: Panzergrenadiere" las ich auf Seite 15 im Zusammenhang mit den Möglichkeiten eines bzw. von Panzereinsätzen folgendes:

    "...so übertrug er (Brauchitsch) beispielsweise Guderian die Leitung der im Winter 1923/24 stattfindenden Reichswehrübungen, bei denen besonders die Zusammenarbeit zwischen Flugzeugen und mtorisierten Heeresverbänden geprobt werden sollte."

    Also relativ früh.....!

    Gruß Karl

  • Hallo Karl,

    auch in "Guderians Erinnerungen" ist diese Abhandlung als Kriegsspiel vermerkt und brachte ihm Anerkennung...…..der Heeresausbildungs-Abteilung und hatte zur Folge, dass er als Lehrer für Taktik und Kriegsgeschichte vorgeschlagen und zu einer sogenannte "Lehrerreise" befohlen wurde...…………

    Hier hieß es aber "Verwendung motorisierter Truppen im Zusammenwirken mit Fliegern", was ja dann wohl Auslegungssache sein wird?

    Wie das dann nun von statten ging, würde mich schon interessieren.

    Gibt es da Hinweise zu dieser Übung?

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

  • Hallo Karl,

    dazu sollte man noch erwähnen,dass diese Zusammenarbeit zwischen Flugzeugen und Heeresverbänden ja schliesslich zur deutschen Taktik gehörte und so auch schon in der H.Dv. 487 "Führung und Gefecht der verbundenen Waffen" vom 1.Sep 1921 Erwähnung fand.


    Gruss Chris

  • Hallo zusammen,

    dann hat sich ja diese Anfrage erübrigt...……………………..

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

  • Hallo Karl!

    Zu den obigen Flugbuch-fotos, die ich für Dich und auch alle anderen Forumsleser reinstellte, will ich noch anmerken, daß sie jetzt auch in der richtigen Reihenfolge drin sind! Am Dienstagabend mußte ich mich- da noch neu im Forum und in diesen Dingen nicht so bewandert- erst einfuchsen, kann also sein, daß die Bilder zunächst durcheinander drin standen. In diesem Fall bitte nochmal checken.

    Grüße von Kathrin

  • Hallo Kathrin,

    alles in Ordnung. Sehr interessant für mich. Gebe zu, dass ich heimlich dachte, die Kathrin hat mit den 80 m Sprunghöhe etwas verwechselt.

    Knochenhart muss das sein. ( bin auch gesprungen, aber nicht aus 80 m Höhe.). Es gab ja auch Verletzungen, wie man lesen kann, aber die waren wohl im Hinblick auf die Gefährdung bei höherem Absprung abgeschossen zu werden, in kauf zu nehmen.

    Gruß Karl

  • Guten Tag,

    wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt, werden bei Völker, Die deutsche Luftwaffe 1933-1939, gemeinsame Manöver erwähnt (Leider habe ich das Buch nicht mehr).

    Boog, Die deutsche Luftwaffenführung, erwähnt, so weit ich das sehe, die taktische Zusammenarbeit Luftwaffe/Heer lediglich bei Kriegsspielen.

    Mit besten Grüßen

    Gebhard Aders

  • Hallo zusammen,

    bei der Auswertung des von BERNHARD eigestellten Links zu

    http://wwii.germandocsinrussia.org/de/nodes/5493-…ode/grid/zoom/1

    habe ich festgestellt, dass es selbst im Frankreichfeldzug noch erhebliche Probleme der Zusammenarbeit Heer - Luftwaffe gab, wenn dort in dem Erfahrungsbericht der Gruppe Guderian auf S. 5 unter

    "IV. Als Wichtigstes : Schaffung einer Funkverbindung zwischen Fliegerkampf und Panzerverband"

    steht. Daraus schließe ich, dass die taktische Zusammenarbeit mit erheblichen Problemen belastet war. Bekanntlich wurden ja eigene, in diesem Falle deutsche Truppen auch angegriffen.

    In dem Bericht werden auch die Fliegertücher und Leuchtsignale zur Verständigung miteinander als verbesserungsbedürftig geschildert.

    Gruß Karl

  • Hallo,

    > "IV. Als Wichtigstes : Schaffung einer Funkverbindung zwischen Fliegerkampf und Panzerverband"

    Hört sich tivial an, war es aber mit den damaligen (1940) technischen Möglichkeiten nicht.

    Die UKW-Sprechfunkgeräte waren damals für Einsätze tageweise auf feste Frequenzen eingestellt. Dazu wurde vor Einsatzbeginn der frequenzbestimmende Kristall am Gerät getauscht. Die jeweilige, wechselnde Tagesfrequenz wurde auf dem Kommandoweg festgelegt - und war natürlich "top secret". So konnten sich auch verschiedene Lw-Gruppen (z.B. Bomberverband und Begleitjäger) nicht einfach "mal so" per Sprechfunk verständigen. Auch zwischen unterschiedlichen Panzerverbänden dürfte das nicht möglich gewesen sein. Und wenn alle auf der gleichen Frequenz senden, hört/versteht wegen "Sprechsalat" niemand mehr etwas - und der Gegner hört mit.

    Beim Einsatz in Kampfeinsitzern konnte der Pilot auch nicht mal zwischendrin in Frequenzlisten rumstöbern oder am Funkgerät herumfummeln.

    Da natürlich ein Flugzeugverband während eines Einsatzes gleich mehrere bis viele Panzer- und Infanterieverbände überfliegt - auf welche Frequenz sollten die Flugzeuge eingestellt sein? Außerdem soll der Flugfunk auch nicht ständig vom Bodenfunk zugesabbelt sein. Und: der Gegner soll nicht mithören!

    Eine sinvolle Lösung bot erst eine eindeutige Freund-Feind-Kennung, automatische Frequnezwahl und codierter "Zerhacker" - alles Dinge des Computer-Zeitalters.

    Auch Fliegertücher helfen nicht wirklich, wenn ein Sturzangriff aus 2000 m Höhe angesetzt und die Bomben bei 600 m ausgelöst werden. Ab welchem Abstand könnt ihr denn die Autobahnschilder erkennen und lesen? Und ... auch noch bei 500-600 km/h Geschwindigkeit?

    Und: mehrfache Anflüge (erst mal gucken - und beim zweiten Mal wirds ernst) gehen nicht - denn die vorgewarnte leichte Flak schießt zu gut!

    Man hätte natürlich auch die Panzer jeden Tag neu lackieren können - von 9 - 14 Uhr gelb mit roten Punkten - ab 14 Uhr gilt blau mit gelben Punkten. Das kann man (vielleicht) auch aus 1000 m Höhe erkennen - 1 Sekunde bevor die Bombe ausgelöst wird.

    Ansonsten half den Bodentruppen nur: auf alles schießen was am Himmel fliegt - Erkennungszeichen schießen - sich gut verstecken - und auf jeden Fall: beten.

    Viele Grüße, Uwe K.

    "Was sprechen die Diesel, Johann? - Die Diesel sind zufrieden, Herr Kaleu."

  • Guten Abend,

    so Umständlich war es dann auch wieder nicht.

    Es wurde vom vorgesetzten Kommando die Frequenzen zugewiesen um eben einen Salat im Äther zu Vermeiden.

    Im Russischen Forum gibt es einige solcher Frequenzzuweisungen, übrigens heute macht man das auch noch so.

    Das Problem ist aber das die Frequenz und die Rufnahmen für die da unten nicht leicht zu bekommen waren da sie ja nicht wussten mit wem sie es zu tun hatten.

    Die Sache lag auf ebene der Division die musste ihren Einheiten rechtzeitig einen Funktrupp zuteilen der die entsprechenden Geräte hatte um mit den Fliegern kontakt aufzunehmen.

    Ich habe irgendwo Funkunterlagen dazu muss sie noch raussuchen.

    Grüße

    Ralf

  • Hallo,

    > Die Sache lag auf ebene der Division die musste ihren Einheiten rechtzeitig einen Funktrupp zuteilen der die entsprechenden

    > Geräte hatte um mit den Fliegern kontakt aufzunehmen.

    Ja klar - das geht aber nur bei einem (vorher) koordiniertem Schwerpunktangriff, an dem wenige Einheiten am Boden und in der Luft beiteiligt sind. Oder bei der Bekämpfung von Punktzielen (Bunker, Stellungen) bei denen die Heeresverbände explizit Luftunterstützung angefordert haben. Dafür lassen sich auch entsprechende Freuenzen vorher abstimmen.

    Ich meine aber den schnellen Blitzkrieg-Vorstoß schneller, motorisierter und gepanzerter Bodenverbände bei gleichzeitigem freien Operieren den Luftwaffen-Verbände: sog. Straßenjagd, freie Jabo-Einsätze, Bekämpfung von gegnerischen Kolonnen und Verkehrszielen im gegnerischen Hinterland - mit freier Zielauswahl, nach Gelegenheit, der Luftwaffenverbände.

    Beim Vorstoß mehrerer Panzergruppen bis weit hinter die gegnerischen Linien (mit völligem Durcheinander von eigenen EInheiten und Gegner) - oder wenn so ziemlich alle Einheiten der Luftwaffe auf Dünkirchen einfliegen - wobei jede Gruppe eine andere Frequenz zugewiesen bekommen hat - da stelle ich mir die Funk-Koordination in der Praxis ziemlich schwierig vor.

    Dafür gibt es heute AWACS und andere Mittel.

    Und die Luftwaffe wartet im Normalfall auch nicht, bis sie von der Bodentruppe ein Ziel zugewiesen bekommt und sich sozusagen "fernsteuern" lässt. Das Ganze noch unter gegnerischen Jägerangriff auf die eigenen Bomberverbände.

    Koordiniert mit Bodentruppen in der Auftaktphase eines Großangriffs (Ziele: gegnerische Stellungen, Pak, Artillerie). Die Stukas der VIII. Fl.Div. operierten zeitweise so - im Zusammenspiel mit einer einzelnen Panzerdivision, oder einem Panzerkorps. Dazu muss aber die Bodenlage hinreichend gut aufgeklärt sein. Darüber hinaus wird es schwierig, speziell bei schnellen Bewegungskrieg-Operationen.

    Zur Bekämpfung von gegnerischen Punktzielen in Sicht- oder Hörweite gibt es die Artillerie - oder Panzerkanonen. Evtl. unterstützt durch Heeresflieger und Nahaufklärer. Ein Boden-Funktrupp kann nur solche Ziele an die Luftwaffe zuweisen, die im unmittelbaren Aufklärungsbereich der Bodentruppe liegen.

    Eigentlich macht es andersherum Sinn: die Luftwaffe führt die Bodentruppe per "Fernsteuerung" (Artillerieflieger). Die Aussicht und der Überblick ist aus der Luft einfach viel besser. Besonders bei totaler Luftüberlegenheit, wenn der Angreifer keine Feindjäger befürchten muss. Siehe AWACS.

    Viele Grüße, Uwe K.

    "Was sprechen die Diesel, Johann? - Die Diesel sind zufrieden, Herr Kaleu."

    Edited once, last by DR40eghs (March 8, 2019 at 8:14 PM).

  • Guten Abend,

    Uwe da stimme ich dir zu das die Flieger die Bodentruppen leiten müssten aber die aus der ferne sehen nicht was sich im Detail am Boden abspielt.

    Hier http://wwii.germandocsinrussia.org/de/nodes/2410-…r-luftwaffe-okl wirst du erkennen wie die Luftwaffe versuchte etwas zu verstehen.

    Ich habe die Seiten bisher nur überflogen aber es gibt einige Akten wo die Gliederungen der einzelnen Kompanien angeführt sind, bei anderen ist der Einsatz von Schlachtfliegern mit al den Problemen dargestellt und auch die Fernmelderei mit dem Boden habe ich schon entdeckt. Also ein großes Betätigungsfeld.

    Das Problem des Heeres ist auch auf anderen Seiten dargestellt.

    Das Problem mit der Luftnahunterstützung ist aber auch bis in den heutigen Tag nicht gelöst solange sic sich in Bewegung befinden.

    Entweder zu weit weg von den eigenen oder Frendly Fire

    Grüße

    Ralf

  • Hallo,

    ich denke mal, dass das Problem der Flieger - Erkennungsflaggen hauptsächlich dann eines der Wehrmacht, insbesondere des Heeres wurde, als die Luftüberlegenheit eindeutig bei den Alliierten lag. Denn dann war dieses praktisch eine "Zielerkennung" oder eindeutige Identifizierung der feindlichen Ziele.

    Beispiel: Hakenkreuzflagge usw.

    Übrigens, trotz modernster Nachrichtenmittel gibt es das Problem trotz IFF noch heute, vielleicht besonders durch Täuschung und Tarnung (Steahlt) usw.).

    Gruß Karl