Hallo!
Es ist ja weithin bekannt, dass es eine sehr hohe Anzahl von Opfern unter der Zivilbevölkerung an diesem Tag/Nacht gegeben hat. (Gelinde gesagt)
In der DDR gab es eine offizielle Zahl von ca. 35 tausend Toten. Diesen gegenüber standen andere Zahlen von 200-600 tsd. Diese Zahlen werden aber von Seiten der Historiker negiert.
Nach der Wende wurden die Stimmen immer lauter, die forderten doch endlich die "richtigen Zahlen" zu nennen. Rechtsradikale Gruppierungen instrumentalisieren Dresden bis heute.
Fasst man die Wiki zusammen:
QuoteDisplay MoreHohe Schätzungen berufen sich meist auf Aussagen von Zeitzeugen, die nicht mehr überprüft werden können, sowie auf schon früh verbreitete Fehlinformationen:
* Ein Dokument des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz von 1946 gab über 275.000 Tote an. Diese Zahl war kein Ergebnis eigener Nachforschungen, sondern von „Berichten“, zu denen auch als falsch erwiesene Angaben aus dem Ministerium von Goebbels gehörten.
* Der ehemalige Dresdner Generalstabsoffizier Eberhard Matthes, der damals mit Aufräumarbeiten befasst war, behauptet seit 1992, bis zum 30. April 1945 seien 3.500 Leichen voll, 50.000 teilweise und 168.000 gar nicht identifiziert worden. Dies habe man in seinem Beisein an Adolf Hitler persönlich gemeldet. Einen schriftlichen Beleg dafür gibt es nicht, es wird auch bezweifelt, dass Hitler am Tag seines Suizides eine solche Meldung angefordert habe.
* Auch populäre Lexika (Britannica, Bertelsmann, Brockhaus) und Printmedien (Süddeutsche Zeitung, Die Welt, F.A.Z.) gaben oft nicht verifizierte Zahlen von 60.000 bis zu 300.000 Toten an.Die ungenauen Schätzungen beruhen auch darauf, dass einige Faktoren nicht exakt bekannt sind:
* Dresdens Einwohnerzahl im Februar 1945, von der die Einschätzung der Siedlungsdichte im Innenstadtbereich und der davon prozentual Getöteten mit abhängt
* die Zahl der Dresdner, die sich damals als Soldaten, KZ-Häftlinge oder Flüchtlinge – etwa aus Furcht vor Fliegerangriffen, Raumnot oder Nahrungsknappheit – außerhalb des Stadtgebiets befanden
* die Zahl der Flüchtlinge aus dem Osten – darunter Schlesier wie die Bewohner Breslaus –, die die Stadt im Februar 1945 durchquerten und vorübergehend im Innenstadtbereich Quartier fanden
* die Zahl der unbekannten, wegen der Kriegssituation von keinem Angehörigen gemeldeten Toten
* die Zahl der nicht aufgefundenen, vollständig verbrannten oder verschütteten Toten. Bis 1970 fand man bei Bauarbeiten in der Stadt noch weitere ca. 1.900 Leichen.Die USAAF hielt es für möglich, dass sich bis zu einer Million Personen am 13. und 14. Februar im gesamten Großraum aufhielten. Der Dresdner Historiker Götz Bergander ging davon aus, dass Dresden 1944 etwa 700.000 Einwohner hatte. Etwa 200.000 Flüchtlinge hätten sich im Februar 1945 vorübergehend im Großraum Dresden aufgehalten; davon hätten höchstens 85.000 in Notunterkünften der Innenstadt Platz finden können.[20] Berücksichtigt wird auch die Kinderlandverschickung seit 1944, ein Zuzugsverbot und die Anweisung, nicht in der Innenstadt zu übernachten.[14]
Die historische Forschung hat einige relativ zuverlässige Dokumente von damals durchgeführten behördlichen Zählungen der Todesopfer entdeckt:
* In einer polizeilichen „Schlussmeldung“ vom März 1945 heißt es: „Bis 10. 3. 1945 früh festgestellt: 18.375 Gefallene, 2.212 Schwerverwundete, 13.718 Leichtverwundete, 350.000 Obdachlose und langfristig Umquartierte.“ Die Gesamtzahl der Getöteten wird dort „auf etwa 25.000“ geschätzt.
* Am 22. März 1945 erließ der höhere SS- und Polizeiführer Elbe den Tagesbefehl 47: Dieser berichtet von über 20.204 geborgenen Toten und schätzt, dass sich diese Zahl wahrscheinlich auf 25.000 erhöhen werde. Sehr populär in rechtsextremen Kreisen wurde eine von den Nationalsozialisten manipulierte Ausgabe dieses Dokuments, die an alle Zahlen eine Null anhängte, um damit 250.000 Todesopfer behaupten zu können. Sie wurde 1966 in einem Prozess gegen den bekannten und später rechtskräftig verurteilten Holocaustleugner David Irving als Fälschung erwiesen. Dieser räumte am 7. Juli 1966 ein, sich geirrt zu haben.
* Der Lagebericht 1404 der Berliner Polizei erschien am selben Tag wie der Tagesbefehl 47 und bestätigte dessen Erstversion: Darin werden 18.375 geborgene Tote gezählt und ihre Gesamtzahl auf 25.000 bis 35.000 geschätzt. Letztere Zahl gab damals auch einer der Leiter von acht Bergungstrupps an. Sie wird bisher aus einem Addierungsfehler erklärt und für zu hoch gehalten.
* Die 1993 im Dresdner Stadtarchiv gefundenen Akten des Bestattungs- und Marstallamtes führen rund 25.000 Tote auf, die bis zum 17. April 1945 beigesetzt wurden. In dieser Zahl sind schon viele Opfer der Tagesangriffe am 14. und 15. Februar 1945 mit enthalten.Auf dieser Basis schätzen die meisten Historiker heute, dass mindestens etwa 25.000, höchstens 40.000 Menschen durch die Bombenangriffe ihr Leben verloren haben.
Die Stadt Dresden beauftragte zum 60. Jahrestag der Angriffe eine Historikerkommission mit der Überprüfung der bekannten Quellen und weiteren Nachforschungen.[21] Leiter ist Rolf-Dieter Müller, Militärhistoriker am Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Potsdam, Mitglieder sind u. a. Wolfgang Fleischer vom Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden, Götz Bergander, Thomas Widera vom Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung, Luftkriegsexperte Horst Boog, Stadtarchivleiter Thomas Kübler und der Historiker Friedrich Reichert.[22] Bis zum 800-jährigen Stadtjubiläum 2006 sollte eine möglichst verlässliche Gesamtzahl der Getöteten ermittelt werden, um die Unsicherheitsfaktoren zu reduzieren und Geschichtsfälschungen zu begegnen.
Die Kommission arbeitete ergebnisoffen und zog außer den Primärquellen neuere Berechnungen und Zeitzeugenberichte heran, zu denen die Bevölkerung aufgerufen wurde. Ausgehend von den Bestattungsakten und dokumentierten Leichenfunden ermittelte sie bis Juni 2006 eine Gesamtzahl von mindestens 25.000 Toten, bei einem Unsicherheitsfaktor von bis zu 20 Prozent.[23] Dann beschloss der Finanzausschuss des Dresdner Stadtrats, der ehrenamtlich arbeitenden Kommission die Sachmittel zu sperren. Diesen Beschluss revidierte der Stadtrat jedoch am 18. Januar 2007, so dass damit gerechnet wurde, dass die Kommission ihre Arbeit bis Ende 2007 abschließt und ihren Bericht 2008 veröffentlicht.[24]
Über die Legenden (die auch widerlegt wurden) betr. Tieffliegerangriffe usw. sowie über die Frage ob FORMAL Kriegsverbrechen oder nicht möchte ich hier auch nicht zu Disk. stellen.
Mein Anliegen ist einmal näher zu bringen, was genau macht diese Kommission, wie geht diese vor, welche Ansätze gibt es , welche Quellen, welche Fragestellungen.
Denn ich glaube dies ist weniger bekannt.
Meine Quelle:
QuoteDisplay MoreTagber: Quellen zum 13. Februar 1945. Arbeitsmethoden der
Historiker
------------------------------------------------------------------------Landeshauptstadt Dresden in Zusammenarbeit mit dem
Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e. V. der TU Dresden,
dem Institut für Geschichte der Technischen Universität Dresden und mit
freundlicher Unterstützung des Deutschen Hygiene-Museums Dresden
26.04.2006, DresdenBericht von:
Constanze Münzner
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=1254>
Ich fasse zusammen:
QuoteDisplay MoreDabei haben Zahlen immer die wichtigste Rolle gespielt.
Nachdem noch das nationalsozialistische Propagandaministerium wider
besseres Wissen die Verbreitung der weit überhöhten Zahl von 200.000
Angriffsopfern veranlasst hatte, bemühte sich in der Nachkriegszeit die
kommunale Verwaltung um Tatsachenfeststellung. In den Unterlagen sind
etwa 25.000 Todesopfer nachweisbar. Weil aber für die Propagandisten der
SED eine antiimperialistische Stoßrichtung der Fakten wichtiger war als
die Transparenz der Aktenlage, verzichteten sie bewusst darauf, den Weg
der Quellenrecherchen offen zu legen. Bedenken blieben deswegen
bestehen, Ergebnisse wurden angefochten und die Diskussion verstummte
nicht.Wichtigste Aufgabe der Kommission ist folglich neben der
historischen Untersuchung die Beseitigung zahlreicher Unklarheiten, auch
wenn wissenschaftliche Rationalität allein sicherlich nicht den letzten
unbelehrbaren Zweifler zu überzeugen vermag.
Nach einem einleitenden Grußwort von Oberbürgermeister Roßberg wies die
Stellvertretende Direktorin des Hygiene-Museums, Gisela Staupe, auf die
inhaltliche Verbindung zwischen einer aktuellen Ausstellung zum Thema
„Mythos Dresden“ am Veranstaltungsort und dem Arbeitsauftrag der
Kommission hin.Anschließend umriss der
Wissenschaftliche Leiter der Arbeitsgruppe, Rolf-Dieter Müller
(Potsdam/Berlin), die Kommissionsarbeit, die wesentlich darin besteht,
moderne Forschungspotentiale für die Fragestellung zu erschließen. Es
werde in jeder Hinsicht ergebnisoffen gearbeitet und an einen Abschluss
sei noch nicht zu denken. Der Fokus der Veranstaltung lag darum
ausschließlich auf der Vorstellung der Arbeitsmethoden und
Forschungsansätze.
Im ersten der insgesamt acht Vorträge sprach Thomas Kübler, Leiter des
Stadtarchivs Dresden, zum Sachstand der Quellenauswertung im
Stadtarchiv. Er gab zunächst einen Überblick, wo überall die für das
Thema der Historikerkommission relevanten Quellen lagern und
verdeutlichte mit Beispielen aus den vielen laufenden Metern der Akten
deren Relevanz und die Dimensionen der Arbeit. Das Stadtarchiv
veröffentlichte mehrfach Presseaufrufe an Zeitzeugen und bat 845 Archive
in der gesamten Bundesrepublik Deutschland um Amtshilfe. Bei der Klärung
offener Fragen gehe es um folgende Schwerpunkte: Die Zahl nachträglicher
Opfer unter den aus Dresden geflohenen oder evakuierten Personen, die
Flüchtlingsbewegungen, den Zustrom in die Krankenhäuser der Umgebung.
Erfragt wurde außerdem die topografische Mobilität, die Richtung, die
Aufenthaltsdauer und die Rückkehr der Flüchtlinge.Matthias Neutzner von der Interessengemeinschaft „13. Februar 1945“ e.V.
(Dresden) referierte über "Bergung und Bestattung von Luftkriegstoten in
Dresden/ Organisation und Verlauf". Zu Beginn präsentierte er das von
ihm geleitete Teilprojekt "Statistisch-geografische Analyse". Dabei
werden sämtliche verfügbaren Informationen von Personen, die bei den
Luftangriffen auf Dresden zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 getötet
wurden, in einem elektronischen Raster erfasst, gezählt und "kartiert" –
ein Unterfangen, das weit über die herkömmlichen Möglichkeiten der
Forschung hinausweist.
Im zweiten Teil ging er auf die damalige
Organisation der Planung von Bergung und Identifizierung der
Luftkriegstoten ein und stellte den Planungen den realen Ablauf der
Leichenbergung gegenüber. Laut Konzeption hätte jeder identifizierte
Tote anhand von Kennzetteln 8-fach nachweisbar und jeder nicht
identifizierte Tote 6-fach nachweisbar sein müssen. Daher stellt sich
die Frage, ob mit den heute nicht zuletzt infolge der Kriegsverluste
lückenhaft vorhandenen Nachweisen der Opfer marginale Abweichungen von
der Regelerfassung vorliegen oder eine bezüglich aller Opfer
unvollständige Registrierung die Regel war.
Der im Stadtmuseum Dresden tätige Friedrich Reichert beschäftigte sich
mit den schriftlichen Quellen und ihren Aussagen zum bisherigen
Kenntnisstand.
Die Ergebnisse widersprechen allerdings den
Vermutungen. Gleiches gilt für die große Zahl von Entschädigungsanträgen
im Kriegsschädenamt. Vielmehr bestätigten sich alle bisherigen Angaben
über die dokumentierten 25.000 Todesopfer.Nachfolgend berichtete die Landesarchäologin Judith Oexle, Leiterin des
Landesamtes für Archäologie (Dresden), über die systematischen Grabungen im Stadtzentrum nach 1993.
Nirgends wurden Skelettreste oder Merkmale von Leichenbränden gefunden. Bei
Temperaturen von 600 °C bis etwa 700 °C bleiben immer Zähne und
Hohlknochen übrig, in jedem Fall hätten organische Überreste
identifizierbar sein müssen. Insbesondere Leichenbrände in Primärlage
hätte das kalkhaltige Milieu des Verfüllungsschuttes exzellent
konserviert und sie wären bei den sorgfältigen Grabungen der Mitarbeiter
des Landesamtes entdeckt worden.
Rolf-Dieter Müller, Wissenschaftlicher Direktor des
Militärgeschichtlichen Forschungsamtes der Bundeswehr, widmete sich der
Rolle der Wehrmacht bei der Bewältigung der Katastrophe in Dresden und
der Haltung ihrer örtlichen Repräsentanten. Er identifizierte das Umfeld
des damaligen Dresdner Wehrmachtkommandanten als eine Gerüchteküche, von
der möglicherweise die überhöhten Opferzahlen ausgegangen sind. Denn
noch am 14. Februar 1945, während Dresden brannte, traf ein neuerlicher
Befehl zum weiteren Ausbau des Verteidigungsbereiches ein. In der
Folgezeit könnte unter Hinweis auf riesige Opferzahlen der Versuch
unternommen worden sein, die Befehle zum Stellungsbau stornieren zu
lassen. Die Aussagen ranghoher Offiziere genossen ein allgemein hohes
Maß an Glaubwürdigkeit. Faktisch aber geben bis auf Major Eberhard
Matthes alle Zeitzeugen nur Informationen aus dritter Hand wieder.
Dieser einzige Zeuge wiederum, der authentische Aufklärungen zur
strittigen Frage beitragen könnte, blieb während der gesamten Debatte um
die Dresdner Opfer, die lautstark in den ost- und westdeutschen Medien
ausgetragen wurde, stumm. In Anbetracht dieser und anderer Hinweise
sieht Müller in dem erst 45 Jahre später aufgezeichneten Bericht
Matthes' eine Fälschung.Helmut Schnatz (Koblenz) richtete seine Perspektive generell auf die
Luftkriegsopfer in deutschen Städten bei Flächenangriffen der Royal Air
Force (RAF) von 1942 bis 1945. Bei Vergleichen untersuchte er das
Verhältnis zwischen Bombenopfern und abgeworfener Bombenlast der
Angriffe. Absicht seiner Berechnungen war eine Wirkungsstatistik der
jeweiligen Angriffseffizienz, um darüber zu Aussagen einer
grundsätzlichen Größenordnung der personellen Verluste bei den
Bombenangriffen der RAF zu gelangen.
Insgesamt bezog er 238 Angriffe in
die Aufstellung ein. Auf einer abstrakt mathematischen Effizienzskala
erziele die Bombardierung Dresdens am 13./14. Februar 1945 bei einer
Zahl von 25.000 Toten einen Spitzenwert, der von jeder darüber liegenden
Zahl übertroffen würde. Wer also ohne Beweismittel für ein Vielfaches
der dokumentierten Opferzahlen plädiere, müsse unbedingt die
physikalischen Grundlagen und materiellen Voraussetzungen einer solchen
Option nachweisen, um den naheliegenden Vorwurf der Unglaubwürdigkeit
auch entkräften zu können. Diese zunächst auf manchen der Anwesenden
befremdlich wirkenden technischen Herleitungen verdeutlichen hingegen
nachdrücklich die Weite des Forschungshorizonts, dem sich
Wissenschaftler stellen müssen bei der Bearbeitung des Themas. Die heute
zur Verfügung stehenden modernen naturwissenschaftlichen Methoden
bereichern die traditionell hauptsächlich auf die klassische
Aktenrecherche gestützte Geschichtswissenschaft erheblich.Das gilt ebenso für die Ausführungen von Thomas Widera
(Hannah-Arendt-Institut, Dresden), der die Analysemöglichkeiten der
Temperaturverhältnisse des Flächenbrandes in der Nacht vom 13. zum 14.
Februar 1945 skizzierte. Unzulängliche Angaben über Zeitdauer und
Ausdehnung des Feuersturms damals erschwerten zwar die Untersuchung der
Brandtemperaturen und vorerst müssten neben den Befunden bei der
Enttrümmerung der Frauenkirche Ergebnisse von Versuchsreihen
herangezogen werden. Da im Freien lediglich Temperaturen von 800 °C bis
900 °C und nur in geschlossenen Räumen bis zu 1200 °C erreicht werden,
bezweifeln Rechtsmediziner die massenhafte Verbrennung von Toten zu
Asche.Folglich werde eine Arbeitsgruppe des Instituts für Keramik, Glas
und Baustofftechnik der TU Bergakademie Freiberg in Zusammenarbeit mit
dem Landesamt für Archäologie der Frage nachgehen, wo Voraussetzungen
für die komplette Verbrennung von Menschen bestanden. Dazu werden
Materialproben archäologischer Funde analysiert. Weiterhin ist ein
Brandsimulationsmodell der Dresdner Innenstadt vorgesehen, um mit Hilfe
der Modellrechnungen die Brandtemperaturen zu ermitteln.Abschließend beschäftigte sich Alexander von Plato (Fernuniversität
Hagen) mit den methodischen Problemen der Interpretation von
Zeitzeugenaussagen. Er legte dar, dass die Berichte die gesamte
Dimension des Schreckens wieder geben, weniger die Fakten und
realgeschichtlichen Aspekte. Oft entstand eine kollektive Erinnerung
durch Überlagerungen des Urerlebnisses mit späteren Erfahrungen, die von
Medien, politischen Systemen oder Gemeinschaften von Überlebenden
geprägt wurden.
Im Unterschied zu den tief verwurzelten Stereotypen des
Erinnerns existiere nur eine geringe Zahl von Zeitzeugenaussagen in Form
von Briefen oder privaten Berichten aus der Zeit unmittelbar nach den
Bombenangriffen, die eine Vielfalt des Erlebens widerspiegeln könnten.
Gezielte Zeitzeugeninterviews wurden in den letzten Jahren zum einen von
der Interessengemeinschaft 13. Februar 1945, des weiteren vom
Zeitzeugenarchiv geführt. Geplant seien noch 70 bis 100 Interviews. Erst
dann seien Aussagen über die Bedeutung der Erinnerungskultur auf die
Erzählungen zum historischen Geschehen möglich.
URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=1254>
Edit: Überschrift geändert! Weil es hier nicht um Dresden geht, sondern um den Bericht und wie man vorgeht und zu welchem Ergbniss man kommt.