Hallo zusammen,
ich suche Infos und Erfahrungsberichte aus der Zeit der Anfänge des Russlandsfeldzuges 1941, welche die Einnahme von deutschensprachigen Dörfern in der damaligen Sowjetunion enthalten.
Der Großteil der deutschstämmigen Bevölkerung in der Ukraine und auch Allgemein alle deutschen Anwohner der Siedlungen welche westlich der Wolga lagen, wurden auf Befehl Stalins nach Beginn des Russlandsfeldzugs hinter den Ural, hauptsächlich nach Kasachstan und Sibirien deportiert.
Allerdings konnte die Wehrmacht noch einige "deutsche" Siedlungen erreichen bevor die Bevölkerung dort durch die Sowjets deportiert werden konnte.
Tageuchaufzeichnungen: http://chort.square7.ch/Buch/TNeud.htm
Anbei noch ein kurzer Abriss der Geschichte der deutschen Siedler:;
QuoteDisplay MoreDiese "Russlanddeutschen" waren vor und nach 1800 auf Einladung der Zaren, in nicht geringer Zahl von deutschen Gebiet gen Osten gezogen um sich dort, wie viele andere in Amerika, ein neues Leben aufzubauen.
Die Dörfer behielten ihre deutsche Sprache und Dialekte bei, ebenso ihre Trachten und Traditionen - es war auch nicht gestattet sich mit der russ. Bevölkerung zu verheiraten.
Da man von den russ. Zaren große Ländereien bekam, wurden nach einigen Jahren schwerer Arbeit viele der Siedler wohlhabend, das Groß der Getreideernte Russlands und später der Sowjetunion kam bis in die 1920er von deutschstämmigen Bauern.
Die deutschen Siedler brachten auch technologische Neuerungen mit nach Russland, sie waren die ersten welche Dampfmaschinen betrieben und später auch Traktoren/Erntemaschinen benutzten, während sich viele russ. Menschen als Knechte bei den Deutschen verdingten.
Mit der Einführung des Kommunismus wurde den Deutschen in der Sowjetunion ihr gesamtes Land und Vieh enteignet und in Kollektiven zusammengeführt.
Das Vieh verendete zum größten Teil vor den Augen ihrer ehemaligen Besitzer, es klappe einfach nicht mit der Organisation der Sowjets, genauso mit der Landbestellung.
Es kam zu mehreren durch Stalin inszenierten Hungersnöten wodurch Millionen von Russen und auch Deutschstämmigen starben.
Als es sich in der 1930er herauskristallisierte dass es wohl bald Krieg geben würde, wurden 1937/38 in vielen deutschstämmigen Familien, die Väter und auch ältere Söhne meistens nachts vom Geheimdienst abgeholt und kamen zum größten Teil nicht mehr zurück. Sie wurden erschossen weil sie deutsch waren. Verfahren gab es dann erst im Nachhinein, die Angehörigen bekamen allerdings keine Nachricht vom Verbleib ihrer Väter und Söhne, erst in den 90ern erfuhren die meisten dass ihre Angehörigen erschossen worden sind. Viele kamen in die Trud Armee, das Arbeitslager.
Anbei ein Bericht wie das so ablief, in Englisch http://www.odessa3.org/collections/wa…nk/kronstal.txt
Als dann der Krieg gegen die Sowjetunion begann, wurden wie bereits erwähnt alle Deutschen die greifbar waren in den Osten deportiert wo sie unter sehr schlechten Bedingungen ein neues Leben anfangen mussten, das hier aufzuführen sprengt den Rahmen, es herrschten auf jeden Fall unglaubliche Bedingungen, man war praktisch vogelfrei als Deutscher.
Die Deutschen welche das Glück hatten zunächst von den Deutschen befreit zu werden, kamen im Laufe des Krieges nach Deutschland wo sie eingebürgert wurden und z.B. im Warthegau Land zum Siedeln bekamen. Viele junge Männer wurden Soldaten und kämpften in der WH und der Waffen-SS. Als die Russen Deutschland eingenommen hatten, machten sie allerdings Jagd auf diese in der Sowjetunion geborenen Deutschen und holten diese sogar aus den Westzonen zurück und brachten sie nach Kasachstan wo sie, ähnlich ihrer Leidensgenossen welche Anfang des Russlandfeldzuges deportiert wurden, mit Nichts außer dem was sie am Leibe trugen ein neues Leben anfangen mussten.
Ich suche nun nach Berichten über den Einmarsch/Eroberung/Befreiung dieser deutschen Dörfer durch die Wehrmacht. Genauso über Berichte von Deutschen aus diesen Gebieten in der Wehrmacht und Waffen-SS und ihrem Einsatz.
Es gibt einige sehr interessante und hoch detaillierte Internetseiten über die Geschichte dieser deutschen Kolonien, mit den Namen und Daten nahezu aller Siedler, Heiraten und und und...
Da es jedoch nur ein eher geringer Teil war, der durch die Wehrmacht befreit wurde, gibt es relativ überschaubare Mengen an Berichten darüber.
ich würde mich freuen wenn hier etwas mehr zusammen kommen könnte.
hier z.B. sieht man welche Dörfer in der Molotschna-Kolonie deportiert wurden und welche durch deutsche Truppen befreit wurden.
http://chort.square7.ch/FB/D0717.html
Auch wäre es interessant welche Einheiten dort gekämpft haben, durchgezogen sind.
Natürlich spielt auch ein persönliches Interesse hierbei eine Rolle, da mein Urgroßvater in der Molotschna-Kolonie geboren ist und als die Kommunisten an die Macht kamen nach Deutschland geflüchtet ist ( da er als Dolmetscher für die Deutsche Armee gearbeitet hatte während des 1.WK) Ein Teil meiner Vorfahren kam dann 1943 nach Deutschland.
Schöne Woche noch
Grüße Ju
EDIT: Unter den folg. Links sind ganze Bücher und z.T. auch Ausschnitte aus Publikationen u.Ä. zu sehen, für die die es interessiert mehr darüber zu erfahren.