Lage Soldatenfriedhof (Russland 1941/1942)

  • Hallo an alle,

    bin neu hier und habe kein Wissen...

    Es geht um einen Angehörigen der SS; der in Russland verletzt wurde und im Lazarett starb. Der Arzt schrieb in seiner Benachrichtigung ..."und wird in der Ortschaft XY beigesetzt." Die Kriegsgräberfürsorge hat jedoch am angegebenen Ort keine Soldaten geborgen. Zufällig erhielt aber die Familie ein Frühjahr/Sommer-Bild des Friedhofes mit dem erkennbaren Namen, der im Jahr 1941 (nach plötzlichem Wintereinbruch) gefallen war.

    Vielleicht hat man die Leichen zwischengelagert über den Winter...aber es stellt sich die Frage, wo in dem Ort kann der Soldatenfriedhof gewesen sein?

    Ist das irgendwo in einem Handbuch vielleicht vorher festgelegt worden...?

    Z.B. lässt man ja auch nicht dort die Wäsche am Fluss waschen, wo einige Meter entfernt das Trinkwasser entnommen wird..

    Also, wo ist der Friedhof in dieser frisch eingenommenen Stadt zu finden?

    Hinter dem Lazarett...beim Friedhof der Einheimischen...oder eher außerhalb?

    Danke!

    Anderl

  • Hallo Anderl,

    also bei einer Frontlänge von ca. 2000 km und ca. 3 Millionen deutschen Soldaten sind schon ein paar mehr Informationen erforderlich: Datum, Einheit, Name, Ortsname, Bilder...

    Gruß

    Udo

    Infos willkommen zu: SS-Unterführer Schule Laibach (1945) , Inf. Rgt. 469 / 269. Inf. Div.,
    Pz. Art. Rgt. 13 / 13. Pz. Div , Lw.Baukp. 62/XI u. 1. Kp Lw-Baubataillon 15/IV

  • Hallo Anderl,

    es war im Winter schon möglich, dass durch den hartgefrorenen Boden keine Bestattungen stattfinden konnten. Aber zwischengelagert und verschwunden? Eher unwahrscheinlich.

    Der Volksbund kann oft keine Soldaten finden, bzw. ausbetten. Das hat viele Gründe.

    Keine Sondierungsgenehmigung der Grundstücksbesitzer, der Behörden usw. Zum Teil wurden Friedhöfe nach dem Krieg überbaut und sind somit nicht mehr umzubetten. Desweiteren hat die russische Natur auch so ihre Tücken. Viele Friedhöfe sind mittlerweile durch Sumpf, Wald usw. unzugänglich, oder sind selbst "untergegangen". Grabplünderer spielten, bzw. spielen auch eine große Rolle. Wo keine EM zu finden ist kann auch kein Name den sterblichen Überresten zugeordnet werden. Manche Angaben von damals sind auch sehr ungenau, die Bilder zeigen meist nur Einzelgräber und eine räumliche Einordnung ist somit unmöglich.

    Friedhöfe lagen nicht immer beim Lazarett wie zB. in Porchow. In Tossno liegt der Friedhof dies-, das Lazarett jenseits der Hauptstraße Petersburg - Nowgorod. Außerdem wurden in Tossno auch Soldaten an der Kirche beigesetzt. Auf den Lazarettfriedhöfen wurden die Verstorbenen und die auf dem Wege zum Lazarett verstorbenen Soldaten beigesetzt. Die Gefallenen wurden da eher auf Friedhöfen beerdigt in deren Nähe sie gekämpft hatten. Zum Beispiel Nordostecke Kessel Demjansk. Kirillowschtschina und Chilkowo sind zwei Orte die direkt an der HKL lagen. Erster Friedhof konnte nicht komplett geborgen werden, und zweiter konnte anhand fehlender Orientierung im Gelände garnicht erst gefunden werden. Dieser Ort existiert nicht mehr, ausser einer Scheune. Somit sind diese Soldaten ebenfalls noch nicht geborgen worden.

    Aber ehe wir hier weiterrätseln. Udo sprach es schon an. Russland ist groß. Was hast du für Informationen? Vielleicht hat ja doch einer eine Lösung parat.

    Viele Grüße.

    Björn

  • Hallo Björn,

    Die Frage bezog sich nicht auf einen einzelnen Soldaten. Es ging mir mehr um "Spielregeln", die greifen, wenn man ein Städtchen eingenommen hat: liegt die Kommandantur im Zentrum, wo würde man das Lazarett erwarten (näher oder weiter weg)? Die Stadt hat einen kleinen Fluss. Würde man am Ufer einen Soldatenfriedhof (Lazarettfriedhof) anlegen, oder eher nicht aus Furcht vor Überschwemmungen? Würde man ihn in der Nähe des bestehenden russischen Friedhofs suchen müssen. Alles ist da zum Rückzug 1943 ja plattgemacht worden.

    Danke für die Infos!

    Anderl

  • Hallo Anderl,

    das war von Ort zu Ort anders. Meist wurde nach Häusern, wenn möglich unbeschädigt gesucht. Schulen, Kirchen (Sologubowka) oder ein Haus Im Kurpark von Staraja Russa waren möglich. Auch in Zelten wurde meines Wissens operiert. Je nach Situation. Einen Friedhof direkt am Fluß anzulegen ist eher mit Vorsicht zu genießen. Es sei denn dieser liegt mehrere Meter unter dem ausgesuchten Gelände. Und da dein Angehöriger im Lazarett verstorben ist wurde er wohl auf dem dazu angelegten Friedhof beigesetzt.

    Aber um das Rätselraten ein wenig aufzulockern: Um welchen Ort handelt es sich? Vielleicht kommen wir dann ja weiter. Hier gibt es Experten, die auch etliches dazu beisteuern können. Allerdings nur, wenn du mal ein paar Karten auf den Tisch legst.

    Viele Grüße.

    Björn