6. SS Gebirgsjäger Division in der Wetterau und Vogelsberg 30.03.1945 bis 03.04.1945 (Ostern 1945)

  • Hallo zusammen,

    Ich finde das Buch sehr lesenswert. Dort stehen auch Einzelheiten zu den anderen Kolonen aus Pferdegespannen, die am Glauberg oder zwischen Bindsachsen und Kefenrod empfindlich getroffen wurden. Dies war mir bisher in solchen Einzelheiten nicht bekannt.

    Grüße Euch!

    Vogelsberg

  • Moien,

    nach den Kämpfen bei Zerf Krs. Trier und anschließend bei Waldesch Hunsrückhöhenstrasse war die Einheit nicht mehr sonderlich kampfstark, beim Rheinübergang im Raum um Rhens kam es zudem noch zu zahlreichen Desertationen. In den Taunus könnten nur noch wenige Reste gelangt sein. Die Angaben von Brenner selbst sind mit Vorsicht zu geniesen.

    h.

  • Hallo,

    Ich konnte folgenden Artikel finden. Hier werden die Fahnenjunker sowie das Feld Ersatz Batallion erwähnt die die 'Division' aufstockten. Trotzdem trifft die Bezeichnung kampfgruppe eher zu....


    USINGEN - Mit dem Einmarsch der amerikanischen Truppen in der Karwoche und an den Ostertagen 1945 war auch die Heimat im Usinger Land zur Front geworden. Der Usinger Heinrich Nitschke hat zusammengefasst, wie die heute noch lebenden Zeitzeugen die das Kriegsende in den März- und Ostertagen vor 70 Jahren in Erinnerung haben. Er beschreibt zunächst die militärische Gesamtlage: Auf der östlichen Rheinseite wurden die noch kampffähigen Truppenteile durch ein kurzfristig ausgebildetes Feld-Ersatz-Bataillon (ca. 500 Mann) und die Heeres-Offiziersschule Weilburg (ca. 650 Mann) personell aufgefüllt. Diese so neu formierte Division "Nord" erhielt ständig wechselnde, mitunter völlig unsinnige und widersprüchliche Befehle und wurde am 23. März in den Raum Limburg befohlen.

    Eine Frontlinie bestand zu dieser Zeit nicht mehr, nur sogenannte Kampfgruppen der Divisionen - fast ohne schwere Waffen und Munition - zogen sich am 27./28. März aus dem Raum Diez/Limburg in den Taunus zurück. Dadurch wurden der Taunus und das Usinger Land in den letzten Märztagen vom 27. März bis 1. April 1945 zum Front- und Kampfgebiet.

    Nachdem mehr als 100 schwere amerikanische Panzer von Limburg auf der Autobahn in Richtung Camberg durchgebrochen waren und der Gefechtsstand der Nord-Division nach Schwickertshausen verlegt worden war, zogen sich die schwachen und total verwirrten Verteidiger nach Steinfischbach und Esch zurück. Dort wurden sie durch die 600 Offiziersanwärter aus Weilburg verstärkt. Doch der verbissene Kampf der noch immer kampfbereiten Truppen war völlig aussichtslos.

    Gefecht bei Riedelbach

    Von Camberg aus stießen US-Formationen zur Tenne vor, wo heftig gekämpft und nach erheblichen Verlusten auf beiden Seiten Riedelbach von US-Panzern erobert wurde. Ein weiterer US-Angriffsverband rückte von Cratzenbach nach kurzen Kampfhandlungen in Rod an der Weil ein, wo die Kleinmühle und einige Gebäude im Ortskern in Brand geschossen wurden und stießen weiter nach Gemünden, Emmershausen und Ober- und Niederlauken vor.

    SS in Schmitten

    In Schmitten hatten sich die jungen Offiziersanwärter aus Weilburg, sowie SS-Einheiten der Norddivision in Verteidigungsstellungen verschanzt. Zwar gelang ihnen der Abschuss zweier US-Panzer, doch der zähe Widerstand war völlig aussichtslos und kostete zahlreiche Opfer. 89 Amerikaner und 18 deutsche Soldaten wurden allein in Schmitten getötet.

    Die US-Panzerkolonnen rollten weiter nach Dorfweil, Brombach und Rod am Berg. Nach kurzem Artillerie-Duell konnte der Anspacher Bürgermeister Henrici den Ort kampflos übergeben. Er befolgte sinnvollerweise alle Anordnungen der Amerikaner, um Verluste und Zerstörungen in seiner Gemeinde zu vermeiden. Doch als ein deutscher Gegenstoß zu einem kurzfristigen Erfolg führte, wurde er von deutschen SS-Leuten wegen Sabotage und Defätismus verhaftet und zum Verhör und zur Verurteilung in die Usinger Ziegelei Jack gebracht (heute Schleichenbach).

    Kampflos in Neu-Anspach

    Glücklicherweise führte die schnelle Eroberung der Kreisstadt am Ostermontag zur überstürzten Flucht des SS-Verhörkommandos, sodass Henrici lebend nach Anspach zurückkehren konnte. Es war in den letzten Kriegstaten durchaus üblich, dass sowohl Soldaten oder Zivilisten, welche die weiße Fahne aufzogen oder Orte kampflos übergaben, strafrechtlich erschossen oder erhängt wurden. Aus dem Usinger Land sind aber solche Verurteilungen nicht bekannt.

    Auch der Grävenwiesbacher Raum geriet ab 29. März in die Hauptkampflinie. Aus dem Raum Weilburg-Limburg stießen schnelle Panzerverbände aus Grävenwiesbach vor. An den Dorfeingängen von Naunstadt und Mönstadt her hatten sich SS-Männer mit Maschinengewehren festgesetzt, um dem Vordringen der Amerikaner Einhalt zu gebieten. Nur mit größer Mühe gelang es beherzten Männern und dem Bürgermeister, die Verteidiger zum Verlassen ihrer MG-Nester zu bewegen, und die dem Dorfe drohenden Gefahren eines Feuergefechtes abzuwenden. Versprengte Soldaten suchten im Dorfe Unterschlupf, zogen sich aber dann in Richtung Wetterau zurück. Nach einer ruhelosen Nacht kam der Karfreitag. Immer näher war das Rauschen der Panzer zu hören, immer näher hallten die Schüsse. Die Erregung unter der Bevölkerung stieg von Minute zu Minute. Gegen 10 Uhr ging es wie ein Lauffeuer durch das Dorf: "Die Amis kommen von Mönstadt!"

    "Amis von Mönstadt"

    Vor dem Dorf machte die Spitze der amerikanischen Panzereinheit halt. Von Grävenwiesbach bis Mönstadt stand Panzer an Panzer. Die ersten Spähwagen tauchten in den Dorfstraßen auf. Alle Gassen und Ecken wurden durchsucht, dann rollten die Panzer durch die Dorfstraßen in Richtung Hasselborn. Gleichzeitig rückten amerikanische Verbände von Naunstadt kommend in das Dorf ein. Zwischen Grävenwiesbach und Hasselborn wurde Biwak bezogen. Plötzlich ging eine Schreckensnachricht durch das Dorf: "Das Dorf wird zusammengeschossen! Rette sich wer kann in die Wälder oder in das freie Feld!" Was war geschehen? Einzelne SS-Männer hatten sich im Felde hinter Strohhaufen versteckt und schossen von da auf amerikanische Soldaten, die die Umgebung des Dorfes durchkämmten. Zwei Amerikaner wurden tödlich getroffen, der Kommandant der Amerikaner hatte als Sühnemaßnahme den Zusammenschuss des Dorfes befohlen. Die Amerikaner waren der Meinung, die Schüsse seien von Zivilisten abgegeben worden. Nachdem beherzte Männer den Kommandanten von der Unrichtigkeit dieser Vermutung überzeugt hatten, wurde der Befehl zurückgenommen. Im Dorf selbst wurde nun Haus für Haus von den Amerikanern durchsucht. Ihr Hauptinteresse war natürlich auf deutsche Wehrmachtsangehörige gerichtet. Wer sich nicht ordnungsgemäß ausweisen konnte, wurde in Gefangenschaft genommen. Auf dem Bürgermeisteramt herrschte Hochbetrieb: Waffen und Fotoapparate mussten abgeliefert werden. Mehrere Wohnhäuser mussten von ihren Besitzern geräumt werden und dienten dem Ortskommandanten mit seinem Stab als Unterkunft. Es dauerte Wochen, bis die Ortseinwohner wieder zur Ruhe kamen, denn immer wieder wurden Hausdurchsuchungen vorgenommen, Vernehmungen angestellt und sonstige "Sicherheitsmaßnahmen" durchgeführt.

    Am Karfreitag sollte auch Wehrheim noch "bis zur letzten Patrone" verteidigt werden (wie der UA am vergangenen Samstag in einem Beitrag von Johanna Koppenhöfer berichtete). Während der Nacht zum Ostersamstag verschanzten sich in Wehrheim auf dem Rückzug nochmals einige SS-Soldaten. Nach heftigem Artilleriefeuer nahmen die Amerikaner das Dorf am Ostersonntag um 11 Uhr endgültig in Besitz. Zwölf gefallene deutsche Soldaten fanden auf dem Wehrheimer Friedhof ihre letzte Ruhestätte. Verluste auf amerikanischer Seite wurden nicht bekannt.

    Merzhausen brennt

    Eine starke US-Einheit rückte von Riedelbach her am 30. und 31. März 1945 in Richtung Merzhausen vor. Der dortige Flugplatz war kurz zuvor endgültig geräumt, sämtliche Einrichtungen zerstört worden. Das Dorf Merzhausen wurde jedoch am Karsamstag noch etwa zwölf Stunden lang von SS- und Landessturmmännern von MG-Stellungen aus verteidigt. Durch Panzer- und Artilleriebeschuss gerieten 36 Scheunen und 14 Häuser in Brand. Es gab Verletzte unter der Bevölkerung und deutsche Soldaten starben, ehe die Verteidiger den sinnlosen Widerstand aufgaben.

    Merzhausen war der Ort im Usinger Land, der durch Kampfhandlungen starke Zerstörungen an Gebäuden zu verzeichnen hatte. Viele obdachlose Einwohner erhielten bei Verwandten und Freunden Unterkunft im Dorf. Merzhäuser Zeitzeugen berichteten, dass es trotz unerschrockenen Einsatzes dem damaligen stellvertretenden Bürgermeister Nöll und einer Frauengruppe sowie eines Majors Hüttepohl nicht gelungen war, den SS-Kommandanten und dessen Truppen zum Abzug oder zur Kapitulation zu bewegen. Das Dorf sei nicht zerstört worden. Die US-Soldaten, von denen einige auch die deutsche Sprache beherrschten, waren durchweg freundlich und friedlich gewesen und hatten sich um die Obdachlosen gekümmert.

    GRUß

  • Guten Abend "Hitman24",

    da du den Text hier reinkopiert hast,

    gehe ich mal davon aus, das auch das Urheberrecht am Text bei dir liegt...

    Grüße Thomas

  • Hallo Zusammen,

    Zum allgemeinen Interesse kann noch die folgenden Informationen aus amerikanischen Quellen zu diesem Thema hinzufügen :

    Nach der Gefangennahme von SS-Sturmbannführer Goebel (Kommandeur des 6. SS Gebirgs-Artillerieregiments) und dessen Befragung (Interrogation Report Nr. 178 der 5. US Infanterie-Division) ergibt sich folgendes Bild in Bezug auf die Kämpfe der 6. SS Gebirgsjäger-Division in Hessen :

    - Die Division mit einer verbliebenen Stärke zwischen 1200 und 1500 Mann überschritt bei Boppard den Rhein und marschierte über Limburg/Lahn in den Raum von Usingen; dort wurde sie am 31.03.1945 gegen 16.00 Uhr von Teilen der 5. US-Infanterie-Division festgestellt.

    - Da die Division zu diesem Zeitpunkt bereits von den amerikanischen Truppen eingekesselt war, entschied der Divisionskommandeur SS-Gruppenführer Karl-Heinz Brenner am 01.04.1945 den Ausbruch über eine noch bestehende Lücke bei Udenhain. Aus dem G2 Periodic Report des übergeordneten XII US Corps geht hervor, dass die Amerikaner von etwa 4.000 eingekesselten deutschen Soldaten ausgingen, die hauptsächlich der 6. SS-Gebirgsjäger-Division zugeordnet wurden. Zu diesem Zeitpunkt war die Division, laut amerikanischen Informationen, zusätzlich mit Versprengte und Alarm-Einheiten verstärkt worden.

    - Für den Ausbruch bildete der Divisionkommandeur 3 Kampfgruppen, die sich wie folgt zusammensetzten :

    1) Kampfgruppe Brenner mit 250 Mann und 120 Fahrzeugen, von denen 50% erbeutete US-Fahrzeuge waren.

    2) Kampfgruppe Raithel (SS-Standartenführer Helmuth Raithel, Kommandeur des 11. SS-Gebirgsjäger-Regiment) mit 300 Mann

    3) Kampfgruppe Goebel mit 500 Mann.

    - Die Kampfgruppe Goebel wurde am 02.04.1945 von den amerikanischen Truppen zerschlagen und SS-Sturmbannführer Goebel verfügte am 03.04.1945 nur noch über 30 Mann als er bei Stockheim von 15 amerikanischen Panzern angegriffen wurde. Trotz der aussichtslosen Situation weigerte sich Goebel sich den weit überlegenen Amerikanern kampflos zu ergeben und leistete mit den ihm verbliebenen 30 Mann Widerstand.

    Die Bilanz waren 17 Tote und 13 Gefangene.

    Zu den noch verbliebenen Truppenteile der Division kann ich die folgenden Angaben aus den G2-Periodic Reports verschiedener Einheiten hinzufügen :

    - Am 29.03.1945 stellte die 4. US-Panzerdivision im Raum Lauterbach-Münzenberg das 11. SS-Gebirgsjäger-Regiment fest.

    - Am 02.04.1945 wurden das 11. SS-Gebirgsjäger-Regiment und die 6. SS-Gebirgs-Aufklärungs-Abteilung durch das XII US Corps festgestellt

    - Am 04.04.1945 wurden das 11. SS-Gebirgsjäger-Regiment, das 6. SS-Gebirgs-Artillerie-Regiment, das 6. SS-Gebirgs-Pionierbataillon und die 6. SS-Gebirgsnachrichten-Abteilung durch das XII US Corps im Raum Leisenwald festgestellt.

    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo Vogelsberg,

    Es freut mich, dass ich dir mit meinem Beitrag weiterhelfen konnte; in der Zwischenzeit habe ebenfalls die G2-Berichte des VIII US Korps für den gleichen Zeitraum durchgesehen und denke, dass ich dabei noch ein paar interessante Informationen gefunden habe. Das VIII US Korps rückte von Norden her kommend in das Gebiet nördlich von Frankfurt vor.

    1°) Aus Gefangenenaussagen setzte sich die 6. SS Gebirgsjäger-Division am 28.03.1945 wie folgt zusammen :

    - +/- 600 Mann Infanterie im Raum Usingen; wahrscheinlich die Reste des I. und III. Bataillons des 11. SS Gebirgsjäger-Regiments

    - Die Panzerjäger-Abteilung der Division im Raum Aumenau mit +/- 100 Mann, 3 Stück 75 mm PAK, 3 Stück 37 mm Flak/PAK sowie 3 Sturmgeschütze.

    - Teile der Nachrichten-Abteilung der Division

    - 6. SS Gebirgs-Pionierbataillon mit +/- 300 Mann

    - 6. SS Gebirgsartillerie-Regiment mit der Kampfgruppe Rappenecker (Obersturmführer Rappenecker) bestehend aus 3 Kompanien mit je 60 - 70 Mann, die aus der 3. und 4. Batterie des 6. SS Gebirgsartillerie- Regiment gebildet wurden

    Das 6. SS Gebirgsartillerie-Regiment bestand ursprünglich aus :

    - I. und II. Abteilung, die pferdebespannt waren und mit 75 mm Gebirgshaubitzen ausgerüstet waren; beide Abteilungen überquerten den Rhein in einem guten Zustand. Die II. Abteilung befand sich am 28.03.1945 im Raum Niederbrechen.

    - III. und IV. Abteilung, motorisiert, waren mit 105 mm und 150 mm Geschützen ausgerüstet; beide Abteilungen zerstörten wegen Munitions- und Treibstoffmangels den grössten Teil ihrer Geschütze und bis auf 6 Fahrzeuge ebenfalls alle übrigen Fahrzeuge auf dem linken Rheinufer, bevor sie den Rhein überschritten.

    2°) Am 29.03.1945 wurden von der 6th US Cavalry Group und von der 76th und 89th US Infantry Division folgende Einheiten der Division identifiziert :

    - I. Bataillon des 12. SS Gebirgsjäger-Regiments

    - Teile des 11. SS Gebirgsjäger-Regiments

    - 6. SS Gebirgsartillerie-Regiment

    - 6. SS Nachrichten-Abteilung

    - 6. SS Sanitätsbataillon

    - 6. SS Panzerjäger-Abteilung

    An diesem Tag war die 76th US Infantry Division im Raum Bad Camberg im Einsatz

    Am gleichen Tag identifizierte die 4. US Panzerdivision, die aus dem Raum östlich von Frankfurt nach Norden vorstiess Teile des 11. SS Gebirgsjäger-Regiments im Raum Lauterbach und Münzenberg.

    3°) Am 30.03.1945 wurden im Raum Usingen durch die 76th US Infantry Division folgende Einheiten der Division identifiziert :

    - 2. und 16. Kompanie des 11. SS Gebirgsjäger-Regiments

    - Stab des 6. SS Gebirgsartillerie-Regiments

    - Divisionsstab der 6. SS Gebirgsjäger-Division

    - 1 Kompanie des 6. SS Sanitätsbataillons

    Nach Gefangenenaussagen zog am 30.03.1945 der Divisionsstab der 6. SS Gebrigsjäger-Division durch Friedberg in Richtung Osten

    Ebenfalls laut Gefangenenaussagen befand sich das 6. SS Gebrigsartillerie-Regiment am 30.03.1945 im Raum Oberlauken; es bestand noch aus +/- 450 Mann und die I. Abteilung verfügte über 10 Stück 75 mm Geschütze und die II. Abteilung über 7 Stück 105 mm Geschütze. Das Regiment zog am 30.03.1945 aus dem Raum Hausen-Arnsbach zusammen mit Teilen des 11. SS Gebirgsjäger-Regiments in nordöstliche Richtung.

    4°) Am 31.03.1945 wurden im Raum Usingen durch das VIII US Korps die folgenden Einheiten der Division identifiziert :

    - 6., 15. und 16. Kompanie des 11. SS Gebirgsjäger-Regiments

    - die Veterinärs- sowie die Versorgungskompanie

    - Stab und 8. Batterie des 6. SS Gebirgsartillerie-Regiments

    5°) Am 01.04.1945 wurden durch die 76th US Infantry Division die folgenden Einheiten der Division identifiziert :

    - 1., 3., 6., 13., 15. und 17. Kompanie des 11. SS Gebirgsjäger-Regiments

    - 1. und 2. Kompanie des 6. SS Sanitätsbataillons

    - 2. und 3. Kompanie der 6. SS Panzerjäger-Abteilung

    - Stab und 3. Batterie des 6. SS Gebirgsartillerie-Regiments

    Gemäss den Aussagen einiger Offiziere der 6. SS Gebirgsjäger-Division sollte die Division Ende März 1945 nach Osten in den Raum Frankfurt/Oder verlegt werden, um dort zusammen mit der 10. SS Panzerdivision aufgefrischt zu werden. Diese Aussagen würden mit dem Unterstellungsverhältnis der Division passen, denn die 6. SS Gebirgsjäger-Division war bis zum 27.03.1945 zusammen mit der 276. Infanterie-Division dem LXXXIX AK unterstellt und wurde bis zu diesem Datum durch die 1151. Artillerie-Abteilung des ARKO 489 verstärkt, während die zweite Abteilung des ARKO 489, die 457. Artillerie-Abteilung, die 276. Infanterie-Division verstärkte.

    Dagegen sprechen aber die folgenden Fakten :

    - Die Rücknahme des 12. SS Gebirgsjäger-Regiment aus der Front und dessen Verlegung in den Raum Heidelberg zur Auffrischung

    - Die erneute Identifizierung der Division am 06.04.1945 durch das VIII US Korps südwestlich von Ohrdruf; die Stärke der Division wurde durch die Amerikaner zu diesem Zeitpunkt auf +/- 500 Mann geschätzt.

    - Die Identifizierung der folgenden Einheiten der Division durch das XII US Korps am 07.04.1945 im Raum südöstlich von Suhl :

    11. SS Gebirgsjäger-Regiment, 6. SS Gebirgsartillerie-Regiment, 6. SS Gebirgs-Feldersatz-Bataillon und 6. SS Gebirgs-Panzerjäger-Abteilung.

    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo. Ich bin neu in diesem Forum, kenne also die Vorgehensweise nicht. Allerdings bin ich derjenige, der das Buch über das Ende der Division "Nord" geschrieben hat. In den Konversationen sind sehr viele Ungenauigkeiten, die ich hier nicht kommentieren will. Meine Frage richtet sich an Wolfgang Grote - jener Interrogation Report No. 178 von Johann-Georg Goebel; wo ist er zu finden? Wäre für mich von großem Interesse, wiewohl am 3.4.45 in Stockheim keinerlei Kämpfe stattgefunden haben und Goebel im Raum Kefenrod in Gefangenschaft kam. Übrigens war die Division nie bei Ohrdruf, sie wurde ja bei Waldensberg zerschlagen. Die G-2 Reports der Amerikaner sind dennoch korrekt; es waren genese Verwundete aus den Vogesen-Kämpfen, die nicht mehr zu den Resten der "Nord" zurückkehrten, sondern anderen Einheiten unterstellt wurden, die sich nach Thüringen zurückzogen. Die Amerikaner haben nur die Einheitszugehörigkeit notiert, was aber nicht bedeutet, dass die gesamte Einheit dort lag.

  • Hallo

    Willkommen!!

    Ohrdruf sollte Sammelpunkt sein für die Reste der Division, für eine geplante Wiederaufstellung!

    Die Amerikaner stellten 2 Offiziere zur Rede, die diese Aussage zu Protokoll gaben.

    Jan

  • Hallo Hiirisaari,

    Der Interrogation Report Nr. 178 befindet sich bei den G2 Periodic Reports der 5. US Infanterie-Division aus dem Monat April 1945.

    Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass die Genauigkeit der amerikanischen G2-Berichte nicht mit deutschen Orginaldokumenten vergleichbar ist, aber es trotzdem ein Glück, dass ein Grossteil dieser Berichte erhalten geblieben ist, denn die meisten deutschen Dokumente wurden gegen Kriegsende vernichtet. Soweit ich weiss, gibt es nur wenige Orginaldokumente der 6. SS Gebirgsjäger-Division aus dem Jahr 1945, die den Krieg überlebt haben.

    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang Grote und Endzeit-Jan (weshalb "Endzeit?),

    herzlichen Dank für die prompte Antwort. Ich weiß nicht, ob Ihr mein Buch gelesen habt, jenes "Letzte Schlacht im Taunus". Da steht geschrieben, was ich gefunden habe - ich hatte nie einen Zweifel - besser die Hoffnung - das andere noch mehr Details haben. Zunächst zu Jan - ich habe nur die Aussagen von Gebirgsjägern und Wehrmachtsangehörigen, dass als Ziel zunächst Bamberg ausgegeben war. Bedeutet nicht, dass wer auch immer das Ziel Thüringen ausgegeben hat, das müsste allenfalls die Nordgruppe unter Goebel betroffen haben. Sind diese Verhörprotokolle noch vorhanden? Darf ich sie einsehen?

    An Wolfgang Grote. Ich habe Amerika nach den Verhörprotokollen von Goebel und Raithel abgesucht - erfolglos. Raithel war ganz erpicht darauf, sein Verhörprotokoll zu lesen, aber er hat es auch nie gefunden. Als ich das mit dem Interrogation Report las, bekam ich sozusagen leuchtende Augen. Ich hatte direkt bei der NARA nachgehakt, sie sollten mal den G-2-Report durchforsten, habe aber noch keine Antwort. Ich habe unendlich viele Unterlagen - nicht so den G-2 der 5. ID - ich hatte keine Hoffnung, ihn dort zu finden, was falsch war. Gibt schon Sinn, er wurde von Einheiten der 5. ID gefangengenommen. Darf ich ihn einsehen? Vielleicht finden die Amis ihn ja nicht.

    Mein Dank wäre Euch gewiss. Zudem bin ich jederzeit bereit, Gegenfragen zu beatworten, so ich denn kann. Meine E-Mail-Adresse ist taunus1945@web.de


    Gruß

    R.K.

  • Guten Tag zusammen,

    Roland,

    Quote

    (weshalb "Endzeit?),

    solche Fragen zaubern mir immer ein Lächeln ins Gesicht,

    dann, wenn man sich mit "hiirisaari" anmeldet und den Gruß mit R.K. signiert.;)

    Warum "hiirisaari", warum das Kürzel R.K.?

    Jan interessiert sich sehr für die letzten Monate des Krieges, ich würde es so deuten.

    Egal, Jan wird uns sicher aufklären.:thumbup:

    Beste Grüße Thomas

  • Hallo Hiirisaari bzw. R.K.

    Ich werde das Vernehmungsprotokoll heraussuchen und dir zuschicken; es kann aber bis Ende der Woche dauern, da ich viel unterwegs bin.

    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo zusammen,

    dies klingt ja wirklich gut. Es würde mich freuen, wenn hier in dem Thema insbesondere der Zeitabschnitt aus den Tagen in der Wetterau bis hin zu Waldensberg/Leisenwald aus den Verhörprotokollen für alle veröffentlicht wird.

    Ich bin sehr gespannt.

    Danke!

    Gruß

    Vogelsberg

  • Hallo die Herren,

    ich wollte keine Irritationen hervorrufen. Nicht ich habe mich im Forum angemeldet, sondern einer der Benutzer - und wollte gemäß der allgemeinen Gepflogenheit ein Kennwort. Offenbar ist es manch einem lieber, wenn er anonym bleibt. Gebt Ihr "Letzte Schlacht im Taunus" ein (was etwas missverständlich ist, geht bis Leisenwald), seht Ihr meinen Namen doch auf dem Buchcover - ich habe damit kein Problem, Roland Krebs, deshalb R.K.. Wer immer noch eine Information hat - ich bin dankbarer Abnehmer. Aber bitte nur Primärquellen, diese Abschreiberei von anderen Büchern bringt uns der Wahrheit nicht näher. Siehe "The 6th Waffen-SS Gebirgsdivision" von Massimiliano Afiero - wunderbares Papier, wunderbares Layout, verheerender Text.

    Gruß Roland (recht so?)

  • Hallo

    Jan interessiert sich sehr für die letzten Monate des Krieges, ich würde es so deuten.

    Ja Thomas du deutest es richtig.

    Die Info hatte ich aus einem Buch vom Rockstuhl-Verlag. Welchem nur?

    Da ging es um die Kämpfe im Eichsfeld.

    Eventuell gibt es in diesen Büchern eine Fussnote.

    mfg Jan

  • Guten Tag Roland,

    bevor wir aneinander vorbei reden,

    würderst du mir diesen Satz eräutern?

    Quote

    ich wollte keine Irritationen hervorrufen.

    Nicht ich habe mich im Forum angemeldet, sondern einer der Benutzer - und wollte gemäß der allgemeinen Gepflogenheit ein Kennwort.

    Offenbar ist es manch einem lieber, wenn er anonym bleibt.

    Ich blicke das nämlich nicht, du hast dich nicht hier angemeldet, welcher Benutzer denn dann?

    Was für ein Kennwort?

    Grüße Thomas

  • Die übrigen Mikrohistoriker meinten, ich müsste in das Forum und haben die Anmeldung für mich erledigt. Mit Kennwort meine ich das Pseudonym "hiirisaari"