Hallo Forum,
ich bin neu hier und schreibe dieses Thema, da ich mit der Recherche zu der Geschichte meines Vaters, meiner Familie beschäftigt bin. Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Forum hier das Richtige ist, um damit anzufangen, oder ob ich mich besser zuerst an offizielle Stellen (und wenn, dann welche) wende. Kurz zur Sache. Mein Vater lebt noch, ist Jahrgang 1927 und war 1945 an der Ostfront. Er hatte sich freiwillig zur LSAH gemeldet. Er sollte sich am 15.1.1945 in Spreenhagen bei der Panzergrenadier Division LAH melden. Das tat er, bekam seine Grundausbildung (sein Zug war in 4 Gruppen unterteilt, jeweils 16 Mann) und wurde an die Front geschickt. Nach dem Rückzug nach Berlin kam er in Kriegsgefangenschaft, sein Stammlager war in Rjasan. Durch sehr viel Glück hat er überlebt und ist nach ca. 2,5 Jahren nach hause gekommen. Noch anzumerken ist, daß seine Kompanie und sein Bataillon kurz vor seinem Marschbefehl zur Kampfgruppe Falke zusammengelegt wurde.
Da ich gerade dabei bin die Geschichte aufzuschreiben (wir haben lang zusammengesessen und ich habe ihn interviewt) bin ich für jede Hilfe und Informationen sehr dankbar. Es geht darum seine Geschichte seinen Enkeln und Enkelinnen aufzuschreiben, damit sie wissen, wie ihr Opa damals wirklich war und was er erlebt hat. Natürlich auch, um ihm selbst ein bisschen bei der Erinnerung zu helfen.
Vielen Dank im Voraus!
hier noch ein originaler Text meines Vaters. Er kam 45 von einer Heimatreise zurück zur Einheit. Es würde mich sehr interessieren, wo diese Schlacht genau war:
So, nun nach dem abenteuerlichen Ritt mit der Bahn von Stuttgart nach Berlin, die ja bekanntlich 8 Tage dauerte kam ich dann völlig erschöpft und ungewaschen, ungepflegt bei meiner Einheit in Spreenhagen an. Die Kameraden freuten sich alle mich wiederzusehen, denn sie wussten ja genau, daß wir bereits den Marschbefehl an die Front hatten. Wir waren alle in einer sogenannten Kampfgruppe vereinigt. Ein ganzes Regiment junger, freiwilliger Soldaten der Waffen-SS. Ich habe mich in der Schreibstube zurückgemeldet und der Spiess, wie man die Mutter der Kompanie oder der Hauptfeldwebel nannte damals hat zu mir gesagt:
„Hoffentlich hast du genug Belege, daß du überall auf der Fahrt aufgehalten worden bist.“
Das hatte ich glücklicherweise und so war die Sache für mich erledigt. Ich bin wieder in meine Kompanie, in meinen Zug eingegliedert worden und habe noch einige Tage Dienst mitgemacht, bis dann der sogenannte Marschbefehl kam und wir wurden dann per Bahn Holzbänke bei allem (?) wie das damals üblich war an die Ostfront gefahren. Ich kann nicht mehr sagen, wie der Ort hieß, es war jedenfalls östlich von Frankfurt an der Oder.
Ach und noch etwas. Der Gruppenführer meines Vaters hiess Eugen Stengen aus
Küstrin/Westpreussen: Original Text meines Vaters: Eugen war Untersturmführer (Leutnant), war Frontsoldat mit EK I, Nahkampfspange in Gold, und dem sogenannten Gefrierfleischorden, den es für den Wintereinsatz, für besondere Leistungen im Kampf gegen den Feind gegeben hatte.
Dieser Eugen war dann noch in der Gefangenschaft dabei und starb an der Ruhr in den Armen meines Vaters. Falls jemand Informationen über diesen Mann hat wäre das natürlich auch sehr interessant.