Hallo,
in diesem Zusammenhang ist vielleicht das Versuchsschießen mit MG 42 aus einer Sechsschartenkuppel des B-Werks Hasenloch (Westwall) im Sept. 1944 von Interesse.
Es wurde gefordert, mit dem MG 42 in einer Stunde 5000 Schuß abzugeben und zwar in Dauerfeuer mit 2 Feuerhöhepunkten zu 200 Schuß, in Sperrfeuerwellen und Vernichtungsfeuer, Restmunition in Störfeuer und kurzen Feuerstößen auf Einzelziele. Feuerpausen nur zum Wechsel der Läufe, Ölen und Verschlusswechsel.
Ergebnis: Die Waffe hielt der Belastung nicht stand und mußte ausgewechselt werden. 5000 Schuß pro Stunde waren nicht zu erreichen. Gen. von Gersdorff forderte, sparsamer mit der Munition unzugehen, da der bisherige Mun.-Vorrat von 3000 Schuß pro MG in weniger als einer Stunde verbraucht würde, zumal nur Lagermöglichkeiten von 3000 Schuß in der Kuppel vorhanden waren.
Die Zahl der Reserveläufe mußte auf 8 festgesetzt werden, diese kühlten nicht soweit ab, daß sie ohne Handschutz angefasst werden konnten, reichten temperaturmäßig aber zum schiessen.
An baulichen Veränderungen war u.a. wegen der erhöhten CO-Anreicherung im Kampfraum nötig, Lüfter von 2,4m³/ Minute einzubauen (bisher für MG 34 1,2³m/Min.) und deren Anzahl von 2 auf 3 zu erhöhen. Wer die handbetriebenen Lüfter bedienen sollte, blieb unklar. Die Festungsbesatzung hatte hierfür kein Personal, die Kampftruppen andere Aufgaben und Volkssturmleute wurden abgelehnt, weil man mit Problemen durch das enge zusammenarbeiten von verschiedenen Einheiten rechnete.
Daneben müßten Lafetten und Wiegen ausgetauscht werden, was Aufgrund der Materiallage nicht möglich war.
Ein ebenfalls durchgeführtes Versuchsschiessen mit MG 81 verlief noch schlechter:
-es gab keine Hülsenabscheidung, die leergeschossenen Hülsen spritzen in der Kuppel umher und behinderten den Schützen
-der Laufwechsel war zu umständlich
-die Waffe war empfindlich gegen Hitze und Kälte
-es wurden Spezialöle benötigt
-die Handhabung erforderte eine besondere Ausbildung
(vergl. M. Groß: Der Westwall zwischen Niederrhein und Schnee-Eifel, Rheinlandverlag 1982, S.350ff.)
Grüße
Thilo