Lebensdauer Lauf MG 42

  • Mit Mythgen und Legenden meinte ich wie du aus "nötig", "absolut notwendig" machst.
    Oder mit andern Worten:
    Aus nach 120 Schuß sollte man den Lauf wechseln, wird man kann nur maximal 120 Schuß mit einem Lauf abgeben.


    Man kann natürlich wesentlich länger mit dem Lauf schießen, allerdings steigt mit der Temperatur auch der Verschleiß, die Streuung wird größer (durch die Temperatur dehnt sich der Lauf aus) und letzendlich kommt es zur plastischen Verformung (der Lauf wird durch die Temperatur weich) wobei es den Lauf auch zerreißen kann.


    Angeblich haben die Schweden mal einen Belastungstest mit dem MG1 gemacht, wobei mehrere tausend Schuß im Dauerfeuer bis zum Versagen der Waffe abgegeben wurden.
    Allerding habe ich noch keine Quelle gefunden die diesen Test bestätig (Ausser hörensagen beim Bund)

  • Hallo,


    wie hier sicher schon in ähnlicher Form ausgedrückt. Üblicherweise ist der Feuerstoß mit max. 3 Schüssen wünschenwert. Das ist eine reine Trainingssache um es hinzukriegen. Auch 2 Schüsse sind möglich. Mit der Lafette kann man sehr präzise schießen.
    Im Angriff liegt die Sache anders.


    Gruß Karl

  • Hallo und Guten Tag!


    Nachstehend mein 1. Beitrag in diesem Forum.


    Die nachstehende Quelle beschreibt zwar nicht das MG 42, zeigt aber auf, wie MG – Läufe sich bei Dauerfeuer verhalten.


    Im 1. WK. Kriegsbuch „Der Glaube an Deutschland“ von „Hans Zöberlein“ (Nazi-Schriftsteller und verurteilter Kriegsverbrecher) findet man u.a. auf der Seite 244 – 247 eine Schilderung aus dem 1.WK., wo er beschreibt, wie die (wassergekühlten) MG – Läufe der Gewehre, bei Dauerfeuer das Glühen anfingen. Er benötigte dazu allerdings schon etwas mehr als 150 Schuß! ;)


    Diese Seiten sind unter dem nachstehendem Link einsehbar:


    http://www.thule-italia.net/ns…ube%20an%20Deutschland%20(1941)%20%5BDE%5D.pdf



    Mit den besten Grüßen zum Jahreswechsel!


    Noricus

  • In den USA gibt es ein Treffen, da schießt man mit allen zur Verfügung
    stehenden automatischen Waffen, von der Mini Vulcan bis zum BAR.
    Ich hab da ein Video, das zeigt so ein Treffen, man sieht u.a. ein MG 42,
    mit welchen so lande "dauergefeuert" wurde bis der Lauf rotglühend war und trotzdem noch schoss. Das ist natürlich keine repräsentative
    Aussage, soll nur aufzeigen, was so ein Ding aushält.
    Liebe Grüße
    wüterich

  • Hallo Leute,


    bei all den Beiträgen über die Lebensdauer des Laufes sollten wir nicht vergessen, dass alle anderen Teile "mitspielen" mussten, denn sonst hatte die Lebensdauer des Laufes keinerlei Bedeutung. Was hilft ein neuer Lauf, wenn z. B. der Schlagbolzen gebrochen ist.


    Gruß Karl

  • Hallo,
    Schlagbolzenbruch bei MG habe ich persönlich noch nie erlebt. Dafür aber eine Hülse, die sich zwischen Gehäuse und Verschluss eingeklemmt hat. Geschoss im Rohr stecken bleiben kommt eher vor. Auch dass die Zweibeinhalterung einfach so den Geist aufgibt, ist mir einmal passiert.
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique

  • Quote

    Original von Rainer
    Hallo,
    hier ein kleines Video aus der BW
    [url=http://www.youtube.com/watch?v=Qath9eGcsAc]
    Gruss
    Rainer


    Hallo,


    das ist doch reine Munitionsverschwendung.


    Gruss

    Edited once, last by wilhelm83 ().

  • Lidschun / Wollert Schreiben in "Schützenwaffen Gestern", Band 1, 3. Auflage 1998, Brandenburgisches Verlagshaus, Seite 200:
    "Ein weiterer, aus der hohen Kadenz [des MG 42] resultierender Nachteil war die verhältnismäßig kurze Lebensdauer des Laufes; statt 5000 bis 6000 Schuß wie beim Universal-MG 34 nur 3500 bis 4000 Schuß. Erst als man die Innenwandung verchromte, war der Lauf länger verwendbar. Trotzdem wird er schon nach kurzer Zeit so heiß, daß der Schütze ihn auswechseln muß."


    Bei einer Kadenz von etwa 1500 Schuß/Minute klingt das plausibel. Wobei ich mal davon ausgehe, daß bei Dauerfeuer der Lauf wohl nicht mal die angegebenen 3500 bis 4000 Schuß ausgehalten hätte.

  • Hallo zusammen,


    nachdem die Meinungen hier im Thread doch einwenig differenzieren,
    stelle ich mal das Original- bzw. Fertigungsblatt des MG 42 ein: :)


    Vielleicht sind diese Erkenntnisse ganz hilfreich !


    Desweiteren Angaben zum Rohstoffbedarf, Fertigungszeit, den
    Herstellerfirmen und dem Preis pro Stück !


    Viele Grüße
    PETER
    .........


    Quelle: Original-Datenblätter Sonderdruck W 127 Waffen-Revue

  • Hallo zusammen,


    Hein Severloh, ( Beast of Omaha Beach )


    von der 352. ID, hielt im Abschnitt des "Omaha" Beaches am Invasionstag etwa 9 Stunden beim Stützpunkt WN62 auf sich selbst gestellt, mit einem MG 42 mit einem "Böhler-Lauf" ausgerüstet, angeblich ein Test-MG
    und 2 Karabinern die Landestruppen auf und verschoss, so die Literatur über 20 000 Schuss "ohne Laufwechsel."


    Alleine vor dieser zertrümmerten Stellung lagen über 3000 gefallene Amerikaner.


    Die Frage stellt sich nun, gab es einen solchen und sofern, was hatte es mit diesem Lauf auf sich und weshalb wurde der angeblich so gute Lauf bei der Waffe später nicht übernommen.


    Über Severloh, hier der Link:



    " http://www.faehrtensucher.com/in-persona/hein-severloh


    Grüsse


    Dieter

    "Schließt Eure Herzen sorfältiger als Eure Tore. Es kommen die Zeiten des Betruges, es ist ihm Freiheit gegeben!
    Die Nichtswürdigen regieren mit List und der Edle wird in ihre Netze fallen." Joh. W. von Goethe: "Götz von Berlichingen."

  • Hallo Dieter,


    von der Firma Böhler wird nicht viel zu erfahren sein.


    BÖHLER in den Jahren 1929 - 1950


    Als erstes Stahlwerk in Europa gründete BÖHLER in Düsseldorf 1929 eine Betriebswirtschaftsstelle, die in exakten Betriebs-untersuchungen Arbeits- und Arbeitsablaufstudien erstellte. Die Ergebnisse dienten zur Festlegung von Leistungslöhnen.


    1933 begann ein großzügiger Ausbau des Werkes und später die teilweise Umstellung auf Rüstungsproduktion. In den letzten Kriegsjahren wurden auf Grund alliierter Bomberangriffe Teile der Produktion nach Österreich verlagert. Im März 1945 wurde das Werk von den Amerikanern besetzt. Bereits am 25. April nahmen rund 300 Werksangehörige die Arbeit wieder auf. Erst ab 1947 kam nach Streichung des Werkes von der Demontageliste ein geordneter Betrieb wieder in Gang.
    Quelle: http://www.bohler.de/german/391.php</a>
    Details über die Jahre 1929 - 1950


    Gruß


    Reinhard

  • Hallo Silberfuchs,


    bei den 3.000 gefallenen Amerikanern wäre ab zu prüfen, ob nicht auch noch andere Waffenwirkung ( andere Schützen, Granatwerfer, Ari etc.) zu deren Tod beigetragen hat. Severloh war sicher nicht allein in diesem Abschnitt, wie wir wissen.


    Gruß Karl


    Edit: Doppelgruß entfernt!

  • Hallo zusammen!


    Sagen Sie bitte, warum haben die Alliirten diese MG-Neste,
    ich nehme an die alle waren im Betonbunker gehaust, wie Steven Spilberg gezeigt hat, nicht von Luft aus angegriffen? Die hatten doch völlige Luftüberlegenheit. Statt dessen haben sie ihren Soldaten auf reine Schlachterei geschickt. Kann jemand mehr sagen?


    Danke im voraus,
    willi


    P.S. Übrigens, Winston Churchill hat in seinem Buch geschrieben, dass die Omaha Beach Sektor, war die einzige Stelle, die hartnäckig verteitigt wurde. Grund dafür, wie Churchill schreibt, eine neue deutsche Division wurde dort geschickt, diese Division war angeblich sehr frisch. Das muss ja Herrn Severloch's 352. I.D. sein.

    Edited 3 times, last by wilhelm83 ().

  • Hallo zusammen,


    Karl:


    Es ist wohl so, daß die Amerikaner davon ausgingen, die Verteidigungsstellungen mit der Schiffsartillerie "plattgewalzt " zu haben was wohl auch für die Bunker, Geschützstellungen und die Granatwerfer zutraf.
    Die Stärke der Besatzung jeweils kann man aus dem ganz unteren Link entnehmen.


    Neben Severloh war allerdings noch


    Franz Gockel - von der Zeit her aber viel kürzer, auch als MG-Schütze aktiv.


    http://www.welt.de/print-welt/…stie_von_Omaha_Beach.html[/URL]



    Nach inoffiziellen Angaben lagen vor dem Abschnitt von WN 58-63 über 4100 Tote.


    In unmittelbarer Nähe ist südwestlich heute ein großer, amerikanischer Soldatenfriedhof.


    Bedenklich ist trotzdem, daß sich Geschichtsinteressierte und Journalisten heute rätseln, wer die "Bestie von Omaha Beach" ist. 8o


    Aber beide Biografien dieser wirklich einfachen Soldaten sind höchst lesenswert.


    Wilhelm:


    Von einer " Division" kann man da nicht sprechen. Aber schau mal den nachstehenden Link an, da siehst du Details.


    http://www.omaha-beach.org/The%20Beach/DeuBeach.html[/URL]



    Mich verwundert allerdings die hohe, abgegebene Schußzahl. Aus einer Lektüre entnahm ich, daß Severlohs MG 42 diesen "Böhler-Luf besaß."


    Kennt aber keiner der Spezialisten,trotzdem mal Danke an Reinhard, der Beginn ist gemacht. :]


    Grüsse


    Dieter

    "Schließt Eure Herzen sorfältiger als Eure Tore. Es kommen die Zeiten des Betruges, es ist ihm Freiheit gegeben!
    Die Nichtswürdigen regieren mit List und der Edle wird in ihre Netze fallen." Joh. W. von Goethe: "Götz von Berlichingen."

    Edited once, last by Silberfuchs ().

  • Hallo,
    die MG-Stellungen waren einfache in die Erde gegrabene Kamlpfstände, die man heute noch erkennen kann, dito die Laufgräben, obwohl sie etwas zusammengefallen/zugeschlammt sind.
    Was die Verluste angeht, so sind die Verluste in der Höhe korrigiert worden. Man rechnet mittlerweile mit knapp 4500 alliierten Toten, im Gegensatz zu den ursprünglich genannten in Höhe von 2500.
    Findet man mit google und D-Day losses.
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo,


    also ich kann i. S. "Böhler - Lauf" beim besten Willen nichts finden. Nur dass es vereinzelt die verchromten Läufe gab, wie im Datenblatt W 127 - s. oben - auch angeführt." Längere Lebensdauer durch verchromen.
    Ein MG 45 kann es noch nicht gewesen sein.


    Gruß Karl

  • Hallo zusammen,


    die Aussage, daß es sich um einen sogenannten Böhler-Lauf gehandelt haben muss, stammt von einem Waffen-Sachverständigen namens Volker Gremler.


    Demzufolge soll ab Frühjahr 1944 die österreichische Waffenfabrik Steyr 300 solche Spezial Läfe für das MG 42 produziert haben.


    Es soll sich um Antinit-Stahl gehandelt haben, der bis zu 20.000 Schuss aushalten sollte.


    Wenige Exemplare sollen auch in die Normandie geschickt worden sein.



    Grüsse


    Dieter

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  • Vielen Dank mal Karl,


    warst ja schon auf dem richtigen Wege. ;)


    Antinistahl - gabs schon sehr früh in der Büchsentechnik. Vielelicht aber doch zu teuer für eine Großserie wie das MG 42- deshalb sicher nur die 300 Stück als Versuch.


    Ich bin nun auch einiges gescheiter.


    Grüße


    Dieter

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