Elbübergang 1945 - Düsenjäger der RAF

  • Hallo,

    zwar keine Luftwaffe, aber RAF....hoffe es passt hier:

    Monrgomery schreibt in seinem Buch: " Von der Normandie zur Ostsee" u. a. dass am 29. April 1945, beim Elbübergang, die Düsenjäger der RAF gegen die deutschen Flugstaffeln am wirksamsten gewesen wären.
    Gibt es hierzu irgendwelche Einzelheiten?

    Grüße von Karl

  • Moin Karl,

    das dürften Gloster Meteor F Mk. III Maschinen gewesen sein, von denen am 20. Januar 1945 die ersten vier Stück nach Melsbrook in Belgien verlegt wurden. Im März 1945 folgte dann der Rest der Staffel (No.616 squadron) und flog für den Rest des Krieges Aufklärungs- und Bodenangriffseinsätze. Zu Duellen mit Maschinen der deutschen Luftwaffe kam es jedoch nicht, sämtliche Abschüsse waren wohl Maschinen auf dem Boden.

    Quelle:
    Rickard, J (13 February 2008), Gloster Meteor during the Second World War, http://www.historyofwar.org/articles/weapo…eteor_WWII.html

    Gruß aus dem (immer noch verschneiten) Norden

    Yannik

    EDIT: Bert war schneller :D
    Ein Mitgrund dafür, dass man nichts über Einsätze im Reichsgebiet findet ist wohl, dass man es den Piloten anfangs verbot, die Grenze zum deutsch besetzten Gebiet zu überfliegen, um das Erbeuten einer eventuell abgestürzten Maschine durch die Deutschen nicht zu riskieren.

    Suche sämtliche Bilder und Schriftstücke zum Infanterie-/Grenadier-Regiment 6

    Edited once, last by Kneip (March 9, 2018 at 10:13 AM).

  • Hallo,
    es wäre sicherlich nicht uninteressant gewesen, wenn es Nachweise über ein Duell zwischen Me 262 und Gloster Meteor F Mk III geben würde. Aber nach Lage der Dinge wohl Fehlanzeige. Schade.
    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,

    danke.....habe dazu gelernt. Allerdings, das mit den Luftkämpfen dachte ich mir, dass das nicht stimmt, wusste es aber nicht.
    Hatte in dem Bericht gleich Fragezeichen als Randnotizen gemacht.

    Gruß Karl

  • Hallo Leute
    2 Maschinen sind verloren gegangen, am 29.4. 1945 stiessen 2 Meteor zudammen und Major Watts und Feldwebel Cartmeil stürzten ab und starben. Es wurde nur Aufklärungsflüge und Bodenziele (Fliegerhorste) getätigt.
    Bis kurz vor Kriegsende waren sie auch in Deutschland stationiert
    Aus Strahlflugzeuge 1939-1945, Seite 116 von Jeffrey Ethell und Alfred Price


    Grüsse Gerhard

    Grüße Gerhard

    Edited once, last by GerhardJ65 (March 9, 2018 at 7:46 PM).

  • Tag allerseits,

    tolle und stabile Flugleistungen erbrachten die bis Kriegsende hergestellten GLOSTER METEOR jedenfalls nicht.
    Die Gloster Meteor litt im Zweiten Weltkrieg unter Gierschwingungen bei Mach-Zahlen von 0,74 und höher, die ihre Eignung als Jagdflugzeug stark einschränkten. Dieses Problem trat bei allen im Zweiten Weltkrieg gefertigten Strahljägern auf, war bei der Meteor aber besonders stark ausgeprägt. Es wurde erst nach Kriegsende gelöst, als man die Bedeutung von gepfeilten Tragflächen erkannte.

    Dazu:

    http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/521708

    Gruß
    Bert

  • Hallo Bert,
    auch da meine Frage, wie verhielt es sich in puncto Gierschwingungen mit der Me 262? Als Laie würde ich sagen, die Flügel besagten Typs waren leicht ,,gepfeilt". Es existiert auf Youtube ein Video Me 262 vs. Gloster Meteor F Mk III. Leider kann ich es nicht verlinken und schlau bin ich aus dem Video ebenfalls nicht geworden.
    MfG Wirbelwind

  • Grüß Dich Wirbelwind,

    auch die Me 262 hatte Gierschwingungen. Jedenfalls waren die nicht derart ausgeprägt, wie bei der Gloster Meteor. Dazu gibt es diverse Fundstelle im Internet.
    Aber die Me 262 hatte mit Aussetzer der Jumo-Motoren zu kämpfen.

    Bei Hochgeschwindigkeits-Testflügen wurde durch Messerschmitt festgestellt, dass die Me 262 bei Geschwindigkeiten von über Mach 0,83 zunehmend kopflastig wurde und Mach 0,86 die oberste Grenze für einen Sturzflug darstellte, in dem ein Abfangen noch möglich war.

    Das kann man jedenfalls unter Wikipedia nachlesen.

    Gruß
    Bert

  • Hallo Bert,
    erst einmal danke für Deine Auskünfte. Sicherlich stimmt Vieles bei Wiki aber eben nicht alles. Im Forum der Wehrmacht gibt es nun mal großen Sachverstand, wie ich festgestellt habe und dem vertraue ich mehr als Wiki. Daher finde ich Deine Ausführungen zur Me 262 für mich sehr hilfreich. :thumbup: Was die Triebwerkaussetzer betrifft, vermute ich mal, dass das mit dem Sondertreibstoff zusammenhängt. Das Triebwerk war wohl so konstruiert, dass dafür kein hochoktaniger Treibstoff erforderlich war. Probleme gab es außerdem mit den Triebwerkschauffeln, die sehr spröde waren und rasch brachen. Klar, 1944, als es in die Serienproduktion ging, war die Rohstofflage für das Deutsche Reich mehr als prekär. Vor diesem Hintergrund ziehe ich den Hut vor den ingenieurtechnischen Leistungen, die in diesem Typ stecken. Unser ehem. Physiklehrer auf der Penne hat eine Me 262 gepflogen und war immer noch begeistert davon. Wenn wir keine Lust am Unterricht hatten, haben wir ihn immer animiert, über seine Einsätze mit diesem Flugzeug zu berichten, dem er gern nachkam. Für mich insofern ein Novum, weil damals an Literatur darüber in der ehm. DDR schwer ranzukommen war.
    MfG Wirbelwind