Beförderungen in Friedenszeiten

  • Hallo Soldat1943,

    für Wehrpflichtige habe ich das gefunden (die Wehrpflicht dauerte ab 1936 im Frieden normalerweise 2 Jahre):

    "Geeignete Mannschaften konnten zum Gefreiten oder am Ende des zweiten Dienstjahres zum Obergefreiten befördert werden, dann erhielten sie eine Ausbildung als Gruppenführer. Auch eine Ausbildung zum Reserveunteroffizier war während der zweijährigen Dienstzeit möglich, eine Beförderung zum Unteroffizier erfolgte aber erst beim Ausscheiden aus dem Wehrdienst.
    http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Soldat/Wehrdienst.htm

    Viele Grüße
    Bernhard

  • Hallo Bernhard_63 , wie war das mit Teilnehmern des ersten Weltkrieges?
    Mein Vater, geb 1891, kämpfte 1914 bis 1918 an der Somme , zuletzt als Meldereiter beim Regimentsstab eines schlesischen Regimentes,
    Er ging 1918 als Leutnant ab mit EK 1 und 2 und zwei schweren Verwundungen.
    Er kämpfte vermutlich bei einem Clausthaler Studenten-Freikorps in Schlesien mit
    .Er war nach 1934 mindestens zweimal in den Schulferien- er war Studienrat - zu Wehrübungen in Döberitz.
    1938 wurde er zum Hauptmann der Reserve befördert.
    Mit Kriegsbeginn Aug .1939 wurde er reaktiviert.und 1942 wegen eines Herzfehlers entlassen.
    1944 wurde er zum stellv. Kommandeur des Volkssturmes unserer Heimatstadt ernannt.
    Meine Frage: Gab es für Kriegsteilnehmer des WW I eine Beförderungs- Ordnung?
    Dank Euch für eventuelle Informationen.
    Jostdieter

    Edited once, last by jostdieter (February 25, 2018 at 11:43 AM).

  • Hallo zusammen!

    Bert, wo kann man Laufbahnvorschriften für Berufssoldaten der Wehrmacht finden? In Friedenszeiten war es für Berufssoldaten wohl möglich, nach einer zweijährigen Dienstzeit zum Unteroffizier befördert zu werden.

    Gruß Cristiane

    "Feigheit ist die Mutter der Grausamkeit" Montaigne

    Suche Einsatzorte 3./schwere Artillerie Abt. 848 ab Juni 1943

  • Hallo zusammen,

    massgebend fuer die Befoerderungen der Unteroffiziere und Mannschaften war die H.Dv. 29 "Bestimmungen für Beförderung, Ernennung und Versetzung der Unteroffiziere und Mannschaften des Heeres".
    Im Forum lassen sich zu diesen Bestimmungen einige Information finden.


    Gruss Chris

  • Hallo zusammen!

    Herzlichen Dank für Eure Antworten.
    Rudolf, bei meinem Vater war es ähnlich: Diensteintritt 1933 (Reichswehr), Beförderung zum Unteroffizier 1935, nach fast 2 Jahren.

    Gruß Cristiane

    "Feigheit ist die Mutter der Grausamkeit" Montaigne

    Suche Einsatzorte 3./schwere Artillerie Abt. 848 ab Juni 1943

  • Tag Chris,

    da schoss ich übers Ziel hinaus. Die Berufssoldaten waren statusrechtlich keine Beamten, auch wenn Besoldung und Pensionsbezüge analog den beamtenrechtlichen Vorschriften
    gewährt wurden. Auch die Laufbahnen der Wehrmacht und der Bundeswehr sind in gewisser Weise mit den Beamtenlaufbahnen vergleichbar: einfacher Dienst, mittlerer Dienst,
    gehobener Dienst, höherer Dienst. Das Reichsbeamtengesetz wurde 1937 durch das Deutsche Beamtengesetz abgelöst.

    Gruß
    Bert

  • Hallo Bert,

    wenn Du einschlägige Veröffentlichungen (Gesetze, Verordnungen, Besoldung) liest/hörst,
    dann achte mal darauf: Es werden als Statusgruppen immer genannt: "Beamte, Richter und
    Soldaten". Das hat seinen Grund; denn auch wenn bestimmte Dinge (z.B. Besoldungsstruktur)
    identisch sind, so unterscheidet sich das Dienstrecht doch ganz erheblich.

    Gruß
    Rudolf (KINZINGER)

    P.S. Und schon beim Diensteid merkst Du den Unterschied, denn ich weiß nicht, ob von einem
    Beamten jemals besondere Tapferkeit verlangt wurde !?!

  • Grüß Dich Rudolf,

    ich danke Dir für Deinen Hinweis.

    In den 60er-Jahren machten Klassenkameraden Karriere bei der BW. Damals gab es keine Einsätze der BW im Ausland, bestenfalls große Manöver.
    Mein Vater, der selbst Berufssoldat war, verzichtete nach 1955 auf eine Offizierskarriere bei der BW. Er sagte immer: "Der Krieg findet nicht in Saale statt!"

    Dein Verweis, dass im Rahmen des Diensteides von Soldaten auch die Tapferkeit eine besondere Rolle spielt, halte ich für wichtig.

    Grüße
    Bert