Hetzer (Jagdpanzer 38(t))

  • Hallo Leute,

    was haltet Ihr vom 1944 eingeführten Hetzer (Jagdpanzer 38(t))?
    Besonders im Hinblick auf Panzerung und Bewaffnung ( 75L48 ).

    Viele Grüße
    Ronald

  • Hallo Ronald,


    Jetzt hätte ich dich eigentlich gerne auf die Forumssuche respektive das Archiv verwiesen, pech gehabt. Daher ist deine Frage wohl legitim und sollte auch behandelt werden.


    Ich halte den "Hetzer" für einen ganz ausgezeichneten Jagdpanzer.

    Er war klein, wendig und besaß mit der 7,5-cm PaK 39 L/48 eine sehr gute Waffe.

    Es war gelungen, das veraltete 38(t) Fahrwerk in die Konstruktion eines effektiven Panzerfahrzeuges einfließen zu lassen.

    Hauptsächlicher Nachteil war die Seitenpanzerung, die lediglich 20 mm betrug und damit die Achillesverse des Panzers markierte. Die Frontalpanzerung mit 60 mm war ausreichend.


    MfG

    Whoever saves one life, saves the world entire.
    Talmud Jeruschalmi

  • Die Frontalpanzerung war zwar "nur" 60mm, daür aber stark abgeschrägt. Somit hatte er einen bessere Frontpanzerung als der Tiger! Das darf man nicht vergessen!

    Ich halte den hetzer für den besten Jagdpanzer des 2.WK, zusammen mit dem Jagdpanther.

    Edited once, last by Arik-buka (January 22, 2007 at 5:02 PM).

  • Die Panzerung eines Tigers Ausführung E betrug an der Fahrerfront 100mm, somit war sie dicker als die des Hetzers. Am Bug war ebenfalls eine 100 mm Panzerung , die an der Blende betrug sogar 110 mm!!!

    Bezogen auf die Neigung beim Aufbau des Panzers hast du wahrscheinlich recht. Was jetzt der wichtigere Faktor sit weiß ich nicht genau, vll kannst du mir ja helfen...

    Edited once, last by kostonfan (January 22, 2007 at 4:49 PM).

  • Beim Hetzer mussten mehr mm an Panzerung durchschlagen werden wegen der neigung, somit war die Panzerung effektiv dicker. Man nehme seine hand, halte sie senkrecht, messe die breite und dann schräg und messe die breite (jeweils die Breite der Horizontalen). Die dicke der Hand bleibt gleich, ein auftreffendes projektil muss aber einen weiteren Weg durch die Hand zurücklegen.

    Außerdem ist die Chance auf einen Abpraller bei schräger Panzerung gegeben.


    .

    Edited 2 times, last by Arik-buka (January 22, 2007 at 4:54 PM).

  • ahhh korrekt!

    Das hat mir auch mal jm. beim Praktikum an der WTD 91 erzählt, sehe Panzerung des Leopards, so ist das ja dort auch! jetzt , wo du es sagst , klar!
    Auch ein grund, warum der Panther eigentlich besser war als der Tiger, er blieb halt aufgrund seiner Kinderkrankheiten und geringen Produktioszajl im Schatten des Tigers. Außerdem hatte der Tiger die 8,8 als Kanone.Ansonsten war die Panzerung des Panthers wohl die bessere....

  • Quote

    er blieb halt aufgrund seiner Kinderkrankheiten und geringen Produktioszajl im Schatten des Tigers.

    Vom Panther wurden mehr als 6000 Stück hergestellt, wohingegen vom Tiger nur etwas über 1300 produziert wurden.

  • Hallo,

    wieso geringe Produktionszahlen?

    Von dem Panzerkampfwagen V wurde ca. 6000 Exemplare gebaut, vom Panzerkampfwagen VI und VI B nur ca. 1800!
    Und die Kinderkrankheiten machten dem "Panther" nur zu Beginn Probleme, bei "Zitadelle" und der Zeit kurz danach!

    Gruß
    Tobias

    "Die Furcht trennt die, die folgen, von denen, welche selber führen."
    Kristian Eivind Espedal

  • Außerdem hatte der Panther MEHR Durschschlagskraft mit der Panzergranate, weniger dagegen mit der Sprenggranate. Die 75mm/L70 ist somit der 88mm des Tigers ÜBERLEGEN, wenn man die Durchschlagskraft anschaut. Die Frontpanzerung ist ebenfalls besser.

    Zum HETZER:

    Die Frontpanzerung muss eine Neigung um 55° gehabt haben um dicker zu sein als die des Tigers. DIe Panzerung war genausodick oder dicker wie die 100mm bei 40° des Brummbären, also effektiv mehr als 106mm.
    WEnn man anhand von Bildern am Bildschirm nachmisst kommt das gut hin mit den 55°.

    .

    Edited 3 times, last by Arik-buka (January 23, 2007 at 9:21 AM).

  • laut Aussage eines ehemaligen Hetzerfahrers soll dieses Fahrzeug hervorragend gewesen sein. Auch der "geringe" Benzinverbrauch war ein Plus.
    Die Schweiz bestellte nach dem Krieg noch 140 Hetzer, die unter dem Namen G 13 bis 1970 im Dienst standen.

    Suum cuique

  • Hallo Leute!

    Zur Frontpanzerung: der Hetzer hatte eine 6cm Dicke um 60° geneigte Frontpanzerplatte. Die horizontale Dicke oder Durchgangsstrecke (Spielberger) ist 12cm. Das ist mehr als die 10cm Wannenpanzerung des Tiger1 (ohne Mahlzeitstellung).
    Ich selbst besitze den Spielberger-Band "leichte Jagdpanzer". Dort wird der Hetzer sehr gelobt.
    Bei mir ist es immer dasselbe: ich hab eine Frage will aber nun nicht sämtliche Bücher zu dem Thema kaufen.
    Die Frage zur Panzerung und Leistung der Kanone hat folgenden Hintergrund:
    Die Alliierten setzten 1944/45 einige schwer gepanzerte und mit starken Kanonen versehene Panzer (ab 1944 JS2, ab 1945 Pershing) ein. Konnte der Hetzer dagegen bestehen oder sind Panzerung und Kanone zu schlecht?

    Viele Grüße
    Ronald

  • Ich halte diesen Panzer auch für eine herforragende deutschen Entwicklungen des Krieges. Mit 14,5t und einem Bodendruck von 0,69kg/cm² ein sehr wendiges Fahrzeug und mit der 7,5cm Pak ausreichend bewaffnet.
    Nur für die Besatzung war es wahrscheinlich nicht sehr angenehm, denn durch seine Höhe von nur 2,10m war zwar seine Silhouette sehr klein aber dadurch eben auch der Kampfraum im Inneren des Panzers entsprechend eng.

    mfg
    Patrick

    Suche alles über die 23. Panzer-Division
    speziell Pz.-Rgt. 201

  • Mit dem IS2 konnte der Hetzer es aufnehmen. Der IS2 mag zwar stark gepanzert sein (allerdings haben erst die ganz späten IS2 eine stärkere Frontpanzerung als der HEtzer!!!!) und eine vorteilhafte Form haben(wie der hetzer auch), aber die Kanone ist sein großer Nachteil wie sein roßer Vorteil. Der hetzer schießt wesentlich schneller und genauer, da er eine überlegene Optik hat. Außerdem ist er ein schweres, weil kleines Ziel. Der IS2 hat ein sehr starkes geschütz, die Optik war aber ab 500m mehr oder weniger unzureichend und die Hälfte der Schüsse traf ein voll sichtbares Ziel in Panzergröße ab 500 nicht mehr. Wenn der IS2 trifft wars es das mit dem Hetzer in der Regel, wenn er nicht trifft hat der hetzer Zeit ein paar Schüsse zu plazieren bis der IS2 wieder schießen kann weil er so dermaßen lang zum nachladen braucht. Ich denke der hetzer hatte durchaus Chancen. Aber die besatzung entscheidet letztendlich über den Gefechtswert eines Panzers.

    Danke für die Daten aus dem Spielberger, meine Schätzungen und Rechnungen waren aber nicht so weit entfernt. :D

    Edited once, last by Arik-buka (January 22, 2007 at 9:01 PM).

  • Die Frontpanzerung (Dicke+Neigung) war gut genug um im Kampf zu überleben. Die Seitenpanzerung fällt mit 20mm natürlich dürftig aus, allerdings sollten die Jagdpanzer im Kampf natürlich immer mit der Kanone/Frontpanzerung zum Feind stehen und an den Flanken von Panzer IV (o.ä.) gedeckt werden. Mit der 7,5 cm PaK war er so gut bewaffnet wie der Panther und konnte damit jedem mittleren Kampfpanzer gefährlich werden. Die wie schon erwähnte kleine Silouhette, der geringe Bodendruck und die geringen Produktionskosten sind weitere Pluspunkte für den Hetzer.

    Im Kampf gegen die schweren Feindpanzer war der Jagdpanther mit seiner 8,8 cm PaK, meiner Meinung nach, jedem anderen deutschen Panzer überlegen.

  • ACHTUNG! Der Hetzer und der Panther haben 2 verschiedene 7,5cm geschütze!(KwK 42 L/70 beim panther und KWK 40/48 beim Hetzer).Die sind von der Leistung absolut nicht zu vergleichen!

    Durchschlag auf 1000m bei 0° Auftreffwinkel

    8,8 L/71: 191mm (z.B.Jagdpanther)
    7,5 L/70: 142mm (z.B. Panther)
    8,8 L/56: 129mm (z.B. Tiger)
    7,5 L/48: 106mm (z.B. Hetzer)

    (Werte muss ich nochmal überprüfen!)

    Laut WIKIPEDIA

    Durchschlag auf 1000m bei 30°

    8,8 L/71: 167mm
    7,5 L/70: 111mm
    8,8 L/56: 100mm
    7,5 L/48: 89mm

    Edited 2 times, last by Arik-buka (January 22, 2007 at 9:32 PM).

  • Hallo,

    Wie Arik-Buka schon richtig erwähnt hat, erlaubt die besonders günstige Anordnung der Frontpanzerung eine höhere Abprallwahrscheinlichkeit als bei herkömmlichen Panzern. Sehr zum Vorteil bei der Bekämpfung von oft an Zahl überlegenen Feindpanzern.


    Quote

    Die wie schon erwähnte kleine Silouhette, der geringe Bodendruck und die geringen Produktionskosten sind weitere Pluspunkte für den Hetzer.

    Vor allem fiel die Hetzerkonstruktion auch industrietechnisch sehr positiv auf. Schließlich konnten die Werke ohne große Änderungen, abgesehen von einer weiteren Laufrolle, die Fahrwerke weiterbauen, was erhebliche Produktionseinbußen verhinderte und den Hetzer bald in größeren Mengen verfügbar werden ließ. Zudem setzte man auch auf eine bewährte KwK, die allerdings eine modifizierte Variante war und damit leichter und vor allem schneller herzustellen war - konnte man doch auf die ansonsten obligatorische Mündungsbremse verzichten.


    MfG

    Whoever saves one life, saves the world entire.
    Talmud Jeruschalmi

  • Was die Panzerungen betrifft:

    Die Neigungen beim Hetzer:
    Bug: 60mm/50°
    Fahrerfront:60mm/30°

    Panther Ausf. A:
    Bug:80mm/35°
    Fahrerfront:80mm/35°

    Tiger Ausf. E:
    Bug:100mm/66°
    Fahrerfront:100mm/80°

    Ich würde sagen dies spricht echt eindeutig für den Panther, zumindest was den Schutz und die panzerung angeht.....


    Habe es mir genauer angeguckt, die Produktionszahlen beim Panther waren echt viel höher und das mit den Kinderkrankheiten gilt ebenso für Tiger wie für Panther!Sorry!

    Wie kommt es denn dann eigentlich, dass der Panther immer im Schatten der Tiger standen?

  • Propaganda... Optik.. was auch immer.
    Der Tiger hat halt eine gute Rund.um.Panzerung. Da ist er dem Panther deutlich überlegen.
    Und mit der richtigen Besatzung lässt sich mit dem Tiger durchaus was unternehmen, siehe Wittmann.

  • Stimmt, die Amis haben sich ja im wahrsten Sinne des Wortes eingekackt, als sie Tigern begegnet sind, in ihren reihen ging das Gerücht um man brauche 5 Shermans , um einen Tiger zu "besiegen".Scheint also wohl viel mit Propaganda, aber auch excellenten Panzercrews zu tun zu haben,schließlich gibt man so eine Waffe ja nicht unbedingt gleich den Greenhorns in die Hände....

    Edited once, last by kostonfan (January 22, 2007 at 10:58 PM).

  • Quote

    Original von ft17
    Hallo Leute,

    was haltet Ihr vom 1944 eingeführten Hetzer (Jagdpanzer 38(t))?
    Besonders im Hinblick auf Panzerung und Bewaffnung ( 75L48 ).

    Viele Grüße
    Ronald

    in Hinsicht auf Bewaffnung und Panzerung wäre das Fahrzeug im Mittelfeld anzusiedeln, beides vollkommen ausreichend um die Standardpanzer des Gegners effektiv zu bekämpfen. Sehr günstig in der Herstellung, sehr geringe Rohstoffbedarf, wegen zu schnellen Entwicklung gab es allerdings paar technische Probleme.

    Insgesamt gute Waffe um defensive und offensive Fähigkeiten der Infanteriedivisionen deutlich zu verbessern.