Handelsschiffe im Dienst der Kriegsmarine und deren Vita

  • Hallo Dieter,

    einige kleine Ergänzungen bzw. Änderungen zur "Robert Bornhofen".

    1920 "Bothwell", Canadian Pacific Lines, London
    1934 "Tower Crown", Tower Streamship Co, London

    Ab Oktober 1939 in Dienst als "Sperrbrecher III.", 2. Sperrbrechergruppe
    Februar 1940 ausser Dienst
    Mai 1940 in Dienst als "Hilfssperrbrecher C", 1. Sperrbrechergruppe unter der Reichsdienstflagge
    Juli 1940 ausser Dienst
    September 1940 als "Sperrbrecher C", 1. Sperrbrecher-Flottille unter der Kriegsflagge
    November 1940, 3. Sperrbrecher-Flottille
    November 1941 ausser Dienst als "Sperrbrecher C". Danach vorgesehen als Artillerieschulschiff bzw. Zielschiff. Für beides ist das Schiff nicht geeignet.
    Juli 1942 Rückgabe an die Reederei. Einsatz als Transporter.
    Am 12.09.1942 nach Minenexplosion im Porsangerfjord, gelegt durch das sowjetische U-Boot K-1 gesunken.

    Räumerfolge: 9 als Sperrbrecher C

    Quelle: Deutsche Sperrbrecher 1914 - 1945 von Peter Arndt

    Gruß
    Lothar

  • Hallo Lothar,

    Danke, so hatte ich mir das vorgestellt.

    Weis jemand warum die "Robert Bornhofen" immer wieder aufgelegt wurde
    War sie für die Aufgabe ungeeignet ?

    Gruss Dieter

  • Hallo Dieter,

    leider habe ich keine genaue Informationen über die außer Dienststellungen des Schiffes. In der Literatur wird nur auf die "erheblichen Mängel" des Sperrbrechers hingewiesen. Leider habe ich auch keine KTB der einzelnen Sperrbrechergruppen bzw. -Flottillen, wo man hätte nachschlagen könnte.

    Gruß
    Lothar

  • Hallo,
    in dem von Lothar genannten Buch steht auf S. 71, 85 mit Bezug zum Schiff nur unspezifisch "am 1.2.19140 mußten aber bereits zwei Sperrbrecher, die Sperrbrecher II u. III wegen erheblicher Mängel außer Dienst gestellt werden". Das war nach deren Einsatz in dänischen Gewässern. Bis zu seiner Wiedereinstellung am 17.05.1940 lag die R.B. noch nicht wieder völlig zum Handelsschiff zurückgebaut in HH auf. Aus Mangel an Alternativen wurde das Schiff trotz seiner bekannten Mängel als Reserve mit dem Namen Hilfssperrbrecher C reaktiviert. Als Hilfssperrbrecher mit gemischter Mannschaft aus Soldaten und Zivilisten führten sie die Reichsdienstflagge. Erst am 1.9.1940 wurden die Hilfssperrbrecher in Sperrbrecher umbenannt, die Besatzung bestand nun ausschließlich aus Soldaten und am Heck wehte nun die Reichskriegsflagge. So auch bei der Robert Bornhofen, die ihren Namen nun von Hilfssperrbrecher C zu Sperrbrecher C änderte.
    Mehr kann ich leider nicht beisteuern.
    JR
    PS: Falls es interessiert: Zu Sperrbrecher X (Vigo) habe ich einige Fotos und Werftunterlagen aus 1942 zur Wiederherstellung durch Dtsche Schiff-u.Maschinen AG Wsmde

    Edited once, last by IR75 (January 16, 2018 at 7:12 PM).

  • Moin zusammen,
    ich möchte eine kleine Korrektur zu ROBERT BORNHOFEN anbringen:
    Das obere Foto zeigt ROBERT BORNHOFEN (1), den späteren Sperrbrecher,
    das mittlere Foto ROBERT BORNHOFEN (2) am 22. Januar 1944 nach dem Stapellauf im dänischen Nakskov,
    das untere Foto ROBERT BORNHOFEN (4), erbaut 1955/56 in Elsfleth.
    Gruß Hans

  • Hallo Dieter,

    hätte ich meine Glotzpickel vorher aufgemacht, hätte ich die unterschiede gesehen. Aber Hans hat recht. Es gab nach 1945 noch zwei "Robert Bornhofen".
    Auf deinem Bild ist die untere "Robert Bornhofen" (4) die auf der Elsflether Werft 1956 gebaut wurde.
    Die "Robert Bornhofen" (3) ist die ehemalige "Stormarn", die 1948 wieder in Dienst gestellt wurde.
    Die von Hans erwähnt mittlere "Robert Bornhofen" (2) ist am 22. Januar 1944 von Stapel gelaufen und gehörte zur Handelsflotte.
    Der Sperrbrecher "Robert Bornhofen" (1) ist das obere erste Schiff auf dem Bild.

    Zur "Robert Bornhofen" (3) hier einige Infos: http://www.shipspotting.com/gallery/photo.php?lid=2644521

    und hier: https://www.sjohistorie.no/no/skip/23993/

    Gruß
    Lothar

    Edited 2 times, last by Albert64 (January 20, 2018 at 6:53 PM).

  • Hallo zusammen,

    per Zufall auf diesen Interessante Geschichte gestoßen.

    Werft: Akt. Burmeister & Wain's Maskin og Skibsbyggeri, Kopenhagen (Dänemark)
    ON: 165168
    Vermessung: 161.0 x 21.3 x 10.7 m (558.0 x 70.0 x 43.4 FT.) 12,636 Net: 6,209 DW: 13,750
    Maschine: zwei 6-Cyl. 2 S.C.S.D.A. Burmeister & Wain 662WF140 Schweröl-Maschine
    Auf zwei Schrauben
    Type: Kühl/Frachtschiff
    Bestellung: 22.02.1938
    Stapellauf: 30.12.1939 (Bau-Nr.646) als Adelaide Star für die Blue Star Line Ltd.
    Abnahme: 06.11.1940 sofort umbenannt in Seeburg, bereedert durch die Hamburg-Amerikanische Paketfahrt A.G., (Hamburg-Amerika Line) Hamburg.
    Einsatz bei der Kriegsmarine als U-Boot´s Tender.
    Eingesetzt 19.11.1940 bei der 27. Unterseeboots-Flottille Gotenhafen ( Gdynia, Polen ) als U-Boot´s Tender und Ziel-Darstellungs-Schiff.
    Verbleib: Torpediert am 02.12.1944 22:00 Uhr durch das russische Torpedo Boot SC407
    vor Heisternest (Jastarnia, Polen) im Golf von Danzig
    Gehoben 1952 durch polnische Bergefirma und bei Gdynia auf Strand gesetzt.
    Instandgesetzt 1955 bei der Gdynia-Werft. Reederei Polish Ocean Lines Umbenennung Dzierzynski. Eingesetzt im Fern-Ost-Fahrt

    Kollision am 16.09.1963 auf der Reise Shanghai-Antwerpen-Gdynia mit dem griechischen Dampfer Fouli vor der Insel Ouessant(Ushant).
    Zur Inspektion und vorläufigen Reparaturen in Brest eingelaufen. Beim anlaufen auf Vlissingen (Flushing) wurden weitere vorläufige
    Reparaturen durchgeführt und eine defektes Seeventil repariert. In Antwerpen stieß die Dzierzynski an eine Kaimauer an der Schleuse
    Baudouin und als Folge kollabiert/platzte das Seeventile und flutete den Maschinenraum, in der Folge wurde sie vor Lillo(Schelde) auf
    Grund gesetzt. Bei der nächsten Ebbe trat in Höhe der Luke zwei ein Riss auf. Am 01.10.1963 wurde die Dzierzynski gehoben und mit zwei
    Schleppern nach Liefenshoek geschleppt. Bei Boje 92 lief die Dzierzynski wieder auf Grund und brach sich das „Rückgrat“. Es wurde
    entschieden das Schiff in zwei Teile zu teilen und zum abwracken nach Antwerpen zu schleppen Abgewrackt bei Jef de Smedt & Co Antwerpen

  • Hallo zusammen,

    Quote

    Bilder - Die Alstertor mit Nordmeertarnung in Drontheim(Trondheim) .....................................................................

    vielleicht traut sich jemand die Schiffe im Hintergrund von Bild 007 zu identifizieren.

    Im Anhang die vermutlicher Aufnahme Zeitpunkt und Ergänzungen zur Dzierzynski

  • Hallo zusammen,

    hier noch ein recht interessanter Vorgang. Inspiriert dich ein schönes Foto aus dem Netz

    hat sich bei der weiteren Recherche herausgestellt das das Schiff den Krieg überstanden

    hat aber 1947 auf eine Mine lief und sank.


    Tankschiff/Tanker Saint-Yves ex. OSTERODE ex. Cammin

  • Moin Dieter,

    das ist ein Kabelleger, der wie der Name schon sagt, für die Verlegung von Unterwasserkabeln verwendet wurde, Telefon und Telegrafie. Falls aus Deutschland, wird der Heimathafen Nordenham an der Weser gewesen sein. Über den Vordersteven/Bug wurde das Kabel verlegt.

    Gruß,

    JR

    Edited 3 times, last by IR75 (January 13, 2019 at 11:41 AM).

  • Moin,

    die Neptun war als Begleittanker der Legion Condor im Spanieneinsatz 12/36-5/38. Ab 4.09.1939 als Stützpunkt Tanker auf der KM Werft WHV, ab Aug. 1940 Kabelleger des OKW. Kriegsbeute der Briten Juli 1945.

    Aus Gröner Bd. 4, S. 179.

    Gruß,

    JR