Hallo zusammen,
dies ist mein erster Beitrag im Forum. Derzeit forsche ich nach der Wehrmachtsvergangenheit meines Großvaters. Leider ist mein Großvater bereits 2006 verstorben. Zu dem Zeitpunkt war ich erst 12 Jahre alt. Mein Großvater hat - wie so viele andere - nicht über die Zeit im Krieg gesprochen. Es gibt nur wenige, kleine Erzählungen. Anders als bei den Kindern meines Großvaters ist meine Neugierde zu seiner Vergangenheit sehr groß.
Meinen Antrag bei der WASt habe ich vor wenigen Monaten gestellt und habe dementsprechend noch keine Rückmeldung erhalten. Dahingegen habe ich vom DRK München eine Rückmeldung auf meinen Antrag erhalten. Zu den Unterlagen zählen Aufnahme- und Entlassungsschein des Kriegsgefangenlagers sowie zwei Seiten des Soldbuches meines Großvaters. Mir fällt es jedoch schwer, die erhaltenen Informationen einzuordnen, da ich ein militärischer Laie bin. Das trifft insbesondere auf die zwei Seiten seines Soldbuchs zu, die glücklicherweise als Kopien in den Unterlagen des DRK enthalten waren.
Was für (weniger offensichtliche) Informationen kann ich aus den zwei Seiten des Soldbuchs über meinen Großvater herausfinden? Vermutlich wird der Antrag bei der WASt mehr Klarheit schaffen, doch möchte ich trotzdem an dieser Stelle versuchen, schon mehr Informationen zu gewinnen.
Meine konkreten Fragen bis hierhin:
1. Mein Großvater ist Jahrgang 1920 und wurde im Oktober 1940 mobilisiert. Laut Soldbuch war er seit dem 1.12.42 Obergefreiter(falls ich das richtig entziffere). Wie ist dieser Rang einzuordnen? Erfolgt so eine Beförderung durch Überschreiten einer bestimmten Wehrmachtszugehörigkeit?
2. Was kann ich aus den vielfachen „Beschriftungen und Nummern der Erkennungsmarke“ schließen? Seine erste Einheit war wohl die „1. Artillerie Ersatz Abteilung 227“. Dies wurde dann wohl gestrichen und durch „768“ ersetzt. Lässt das auf die Zugehörigkeit zur „Schweren Artillerie Abteilung 768“ schließen? Und wie ist die letzte Eintragung zu deuten? „Gen. Battr. A.E.A. 06 Nr. 145“?
Laut des Aufnahme- und Entlassungsscheins aus dem russischen Kriegsgefangenenlagers gehörte mein Großvater zuletzt der „254. Infanterie Division Artillerie Regiment 9. Batterie“ zu. Wieso ist dies nicht im Soldbuch eingetragen?
3. Kann ich ausgehend von der schwer zu entziffernden Wehrnummer weitere Untersuchungen anstellen?
4. Was haben die Zahlen auf der Seite des Soldbuchs zu bedeuten? Damit meine ich die „5“ in der rechten oberen Ecke und die 372 auf der oberen linken Seite.
Ich hoffe, durch eure Hilfe mehr über die Vergangenheit meines Opas herauszufinden.
Viele Grüße,
Thomas