II. / Artillerie-Regiment 40, Einsatz an der Ostfront 1942/43 (Stalingrad und Abwehrkämpfe in der Mius-Donez-Stellung)

  • Hallo zusammen,

    ich bin erst am Anfang der Recherche meines am 26.7.1943 gefallenen Angehörigen. Er war Angehöriger der II. Abteilung der dortigen 5. Batterie. Das Lexikon der Wehrmacht besagt dazu: (...) Mitte März 1942 unterstand
    die Abteilung der 6. Armee. Im Kessel von Stalingrad verlor die Abteilung die 4. Batterie. Sie bestand ab diesem Zeitpunkt nur noch aus der 5. und 6. Batterie. Im Januar 1944 unterstand die Abteilung im Raum Kirowgrad dem
    LII. Armeekorps. (...)

    Dazu meine Fragen an die Spezialisten mit den entsprechenden Fachbüchern:

    1. War die II./AR 40 tatsächlich an der Schlacht um Stalingrad beteiligt? Wenn ja, erfolgte der Einsatz direkt im Stadtgebiet? Wie gelang für die 5./ und 6./ das Entkommen aus dem Inferno? Ausbruch auf Befehl oder selbstständiges "verpieseln" noch vor der Kapitulation?

    2. Wem war die II./AR 40 im Jahr 1943 und speziell im Juli unterstellt? Wenn es immer noch die (neu aufgestellte) 6. Armee war, dann müsste mein Angehöriger am 26.7. bei der Donez-Mius-Offensive der Russen gefallen sein? Die Grablege findet sich in Uspenka, südlich von Luhansk (Ukraine). Laut Karte Lagekarte der Donez-Mius-Offensive bei Wikipedia müsste das an der linken Flanke der 6. Armee gewesen sein, welche von der russischen 2. Gardearmee, 51. Armee, 54. Schützenkorps angegriffen wurde.

    3. Als "Todesort" wurde mir von Volksbund nur "Alexejewka" mitgeteilt (die WASt-Anfrage steht noch aus). Das einzige Alexejewka was ich da finde liegt jedoch 300 Km weiter nördlich zwischen Charkow und Woronesch, was zum dem Zeitpunkt aber schon lange wieder in russischer Hand war. Wie kann das sein? Ich nehme daher den Todesort nicht für bare Münze und warte erstmal auf die WASt-Auskunft... oh jeh, 2 Jahre dauert`s bestimmt :whistling:

    Danke für eure Hilfe vorab!
    Viele Grüße
    guardsman

    Suche alles zum ***PANZER-REGIMENT 31*** und zur 5. (PANZER) KOMPANIE der ***FÜHRER-BEGLEIT-DIVISION*** (ehem. FB-Bataillon, -Regiment, -Brigade)! Wer hat Infos zum Einsatz der Panzer-Grenadier-Brigade „von Werthern“ im Jahr 1944 in Litauen?

  • Danke Eumex,

    für deinen Tipp. An die Transliteration habe ich noch gar nicht gedacht. Damit ist meine Frage 3 faktisch beantwortet (im Sinne, dass sie unklar bleibt).
    Blieben noch Frage 1 und 2 offen, vielleicht weiß ja der eine oder andere Stalingrad- oder Artilleriespezialist mehr.

    Grüße
    guardsman

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  • Hallo Eumex,

    danke für den Hinweis, das werde ich machen. Gut zu wissen, dass es zu jeder Truppengattung hier im Forum echte Fachleute gibt.

    Beste Grüße
    guardsman

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  • Hallo guardsmann

    Schau mal hier
    http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/K…XXIVPzKorps.htm
    Und dann bei Korpstruppen Arko 143 schauen.

    Am 13 Juli 1943 war die Einheit beim XXIVPzKorps eingesetzt.
    Anbei eine Lagekarte vom 26.07.1943
    Zu Stalingrad hab ich bis jetzt noch nichts gefunden außer das die 4 Batterie verloren gegangen ist.

    Grüße Stefan

  • Hallo guardsmann

    Laut der " Gliederung der Heerestruppen Heeresgruppe Don" vom 03.12.42 befand sich nur die 4./A.R. 40 mit der
    6.Armee in Stalingrad .
    Hg Don.jpg
    In einer Gliederung des Pz.AOK4 für die Operation "Wintergewitter" vom 13.12.42 ist die II./A.R. 40 (ohne Teile) dem
    57.Pz. Korps unterstellt . Die 5. und 6. Batterie werden daher wohl nicht in Stalingrad eingeschlossen gewesen sein . Man müsste
    weitere Nachforschungen anstellen um herauszufinden, wann und weshalb die Abteilung auseinandergerissen wurde .
    Art.Abt. II.40.jpg

    Mit freundlichen Grüssen
    Roger

  • Guten Abend,

    in den Verlustlisten ist im 5. Nachtrag die 4. Art. Reg 40 aufgeführt. Einige Einheiten konnten ja auch nach süd westen ausweichen und gelangten so nicht in den Kessel.


    Gruß Hubert

  • Hallo,

    @ RoCo, @ hubl 131: Danke für eure Infos. Die I. und II. scheint wirklich getrennt von einander in oder um Stalingrad eingesetzt worden sein.

    @ Heinz1982: Danke für die Karte. Hmmm, irgendwas stimmt da nicht. Das Grab in Uspenka liegt definitiv unterhalb von heutigen Luhansk/damals Woroschilowgrad. Wenn ich der Lagekarte glaube, dann war die II./AR 40 noch am 13.7.43 beim XXIV PzKorps genau auf der ostwärtigen Richtung von Donezk/damals Stalino eingesetzt. Da sind an der Front tatsächlich viele russischen Feineinheiten verzeichnet, ein Artillerieeinsatz also sinnvoll.

    Jedoch verstehe ich nicht wieso das Grab aber in Uspenka viel weiter in Norden und auf der russischen Frontseite liegt? So weit ich die Lagekarten vergleiche, war die Front in dem Bereich südlich von Luhansk/damals Woroschilowgrad seit mehreren Monaten gleich, nämlich bevor der am 17.7. beginnenden russischen Donez-Mius-Offensive. Ok, immerhin noch im Bereich der 6. Armee, aber das man innerhalb von 13 Tagen eine Artillerie-Abteilung über 2-3 Korps-Bereiche verlegt kann ich mir schwer vorstellen.

    Das ist sehr mysteriös. Was jemand Rat?

    Grüße
    guardsman

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  • Hi

    Im Lexikon steht das auch so aber ab März 43 bis Juli 43 ist nix zu finden.

    http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Arko/Arko121.htm

    Ja das mit Uspenka versteh ich auch nicht sind auch immerhin 60 bis 80 km von XXIVPzKorps entfernt aber es gab da einige Bahnstrecken da wäre Transport schnell möglich.

    Gruß Stefan

    Suche alles zu Gerätepark 661 und Sturm-Bataillon AOK 8.

    Edited 2 times, last by Heinz1982 (October 21, 2017 at 7:19 PM).

  • Hallo,

    @Chicagoland, Heinz1982: Danke für die weiteren Infos.

    Ich fasse zusammen: Anfang Februar 1943 war die II./AR40 (15cm sFH 18) definitiv noch der 4. Panzerarmee zugeordnet. Spätestens Anfang September 1943 ist sie jedoch bereits wieder der 6. Armee zugeordnet, siehe http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Armeen/6Armee.htm , und war dann im Oktober des selben Jahres der 1. Panzerarmee zugeordnet (http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/ArtReg/AR40.htm).

    Daraus schließe ich, dass die schwere Artillerie zumindest im Südabschnitt der Ostfront einer Feuerwehr gleich jeweils immer an die Brennpunkte geworfen wurde. Ich werde mich daher mal genauer der russischen Donez-Mius-Offensive widmen um vielleicht Näheres zu erfahren. Vielleicht hat ja auch noch Ari-Spezialist Schwarzermai einige Hinweise, zumindest ob meine vorgenannte Annahme so stimmt.

    Viele Grüße
    guardsman

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  • Hi Guardsman

    Hab mal was gefunden über die Kämpfe bei Alexejewka aber leider ein paar Tage später

    II. Luftwaffen Jäger Regiment 30

    Und Uspenka war so weit ich das festellen konnte noch bis ca ende August 43 von der Wehrmacht besetzt. lässt sich leider kaum was finden darüber.

    Grüße Stefan

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    Edited once, last by Heinz1982 (October 22, 2017 at 12:49 PM).

  • Hi

    und wieder was gefunden musste es aber übersetzen daher etwas schlechtes deutsch


    Höhepunkt der Defensivschlacht.

    Am 20. Juli versuchten die Sowjets, ohne die Ankunft des gesamten IV-Garde-Mechanisierten Korps zu erwarten, einen Durchbruch mit den zur Verfügung stehenden Kräften zu erzwingen. Dazu gehörten die verbleibenden Panzerelemente des II. Garde-Mechanisierten Korps und der 32. Unabhängigen Panzerbrigade, und eine Infanterie-Streitmacht erhöhte sich von sechs auf neun Schützendivisionen (einschließlich der 118. und 387. Schützendivisionen, die kürzlich aus dem Russki-Sektor verschoben wurden).

    Den Russen gelang es, Saur Mogilski zu erobern und das Panzeraufklärungsbataillon 116 zu zwingen, Hill angesichts eines schweren Panzerangriffs Hill 230.9 zu geben. Nordwestlich von Saur Mogilski begann das Ingenieurbataillon 675 jedoch, den Angriff zu beenden, indem er den Feind auf Hügel 277,9 prüfte. Die hartnäckige Verteidigung dieses Bataillons kaufte Zeit für die 23. Panzerdivision, um einen schnellen und geschickten Gegenstoß in die sowjetische Infanterie zu bringen, die Hill 214.3 anfänglich wiederaufnahm, und folgte diesem Erfolg, indem sie Saur Mogilski selbst an jenem Abend zurückeroberte.

    Elemente der 306. Infanteriedivision stießen einen Panzerangriff von Garany zurück, zwei Angriffe gegen den Hügel 196,0 und einen gegen die Kommandohöhen südlich von Paradrievo.

    Leider konnte eine solche Situation nicht von Dauer sein. Am 21. Juli trat das IV-Mechaniker-Korps (bestehend aus der 12., 13. und 15. Garde-Mechanisierten Brigade) mit weiteren 200-250 Panzern in den Kampf ein.

    Das IV. Garde-mechanisierte Korps leitete seine ersten Angriffe am 21. Juli nach Südwesten in Richtung Uspenskaya; Ein konzentrierter Angriff gegen das Panzergrenadierregiment 156 (16. Panzergrenadier Division) nordöstlich von Kalinovka führte zu einer tiefen Durchdringung. Das XVII. Korps schickte eilig Elemente der 16. Panzergrenadier- und 294. Infanteriedivisionen zu einem Gegenangriff, der die russischen Speerspitzen zerstörte und die ursprüngliche Kampflinie wieder herstellte. Die Sowjets hatten Grigorjewka und das Hochland im Nordosten gefangen genommen, von wo aus sie einen Tankangriff östlich von Kalinovka antraten. Sowjetische Angriffe von Saur Mogilski gegen Hill 196.0, Angriffe nördlich von Stepanovka und Angriffe gegen Nikiferov und Paradrievo scheiterten mit dem Verlust von dreißig bis vierzig gegnerischen Panzern. Die russischen Angriffe erreichten ihren Höhepunkt am 22. Juli mit dem Engagement des gesamten IV-Garde-Mechanisierten Korps für einen Durchbruch in Richtung Artemovka-Kolpakovica.

    Zu dieser Zeit übernahm das XXIV. Panzerkorps von General Nehring die Kontrolle über diesen höchst kritischen Sektor und hatte am 22. Juli vormittags seine panzerbrechenden Waffen und eine Handvoll Panzer umgruppiert, um den erwarteten russischen Vormarsch zu blockieren. General Hollidt hatte solche Verstärkungen begangen, wie sie verfügbar waren. Das XXIX. Korps brachte eine Regimentskampfgruppe um das Hauptquartier des Grenadierregiments 70 (III. Infanteriedivision) nach Alexejewka, um der 294. Infanteriedivision beizutreten. Das gerade eingetroffene Sturmgeschützbataillon 236 war an der 16. Panzergrenadierdivision befestigt.

    Das IV. Korps von General Mieth übergab dem XVII. Korps das mechanisierte Bataillon, das der Armee zur Verfügung gestellt worden war. Die Russen eröffneten 1530 Uhr, wie erwartet, zwischen Grigorjewka und Saur Mogilski den Angriff auf die Front des XXIV. Panzerkorps.

    Den russischen Panzern gelang es zum ersten Mal, einfach an den deutschen Verteidigern vorbeizugehen und eine tiefe Durchdringung in Richtung Krinichka zu erreichen.

    Dieser Erfolg kostete jedoch das IV Guards Mechanized Corps sehr, da unsere Truppen auch in der vergangenen Woche einige taktische Lektionen gelernt hatten. Wir erkannten, dass sich die Kampfqualitäten der sowjetischen Infanterie so stark verschlechtert hatten, dass eine Schlacht schon halb gewonnen war, wenn es gelänge, die Gewehrtruppen von ihren Panzerträgern zu trennen. Am 22. Juli entschied dieser Faktor für den Kampf des Tages. Sobald russische Panzer über unsere Linien rollten, wurden sie von ihren Stützen isoliert und in die vorbereiteten Panzerabwehranlagen des XXIV. Panzerkorps gelockt. Panzer nach Panzer wurde auf den westlichen Berghängen im hinteren Teil unserer dünnen Grenadierlinie vernichtet - nach einer Stunde überlebten nur noch eine Handvoll der feindlichen Panzer, die unsere Stellungen durchdrungen hatten. Die sowjetischen Panzer, die gegen Kalinovka anstießen, erlitten das gleiche Schicksal. Die 294. Infanterie- und 16. Panzergrenadier-Divisionen berichteten, dass sie in kürzester Zeit 93 Gegnerfahrzeuge geschlagen hätten.

    So kostete der Hauptangriff des IV Garde-Mechanisierten Korps, obwohl es Kalinovka erobert hatte, der Roten Armee weitere 130 Panzer.

    Während das IV. Mechanisierte Korps nach Kalinovka geschlagen hatte, gelang es dem XVII. Korps, alle russischen Angriffe vom nördlichen Rand der Durchdringungszone nahe Hill 214,0 und Nikiferov vollständig abzustoßen. Für General Hollidt war daher der 22. Juli ein entscheidender Abwehrerfolg, der vor allem der Tapferkeit der 16. Panzergrenadier-Division von General von Schwerin zuzuschreiben war.

    Abnehmende Stärke des russischen Angriffs.

    Da Luftwaffenaufklärungsflüge die Ankunft zusätzlicher sowjetischer Verstärkungen in der Operationszone gemeldet hatten, erwartete General Hollidt am 23. Juli einen weiteren Großangriff. Er befahl allen möglichen Maßnahmen, um eine fortlaufende Verteidigungslinie zu reformieren, in der unsere Infanterie zurückgedrängt worden war. Die entstandene Linie verlief südwestlich der Olchowtschik-Schlucht und bis zum Hügel 188,4 südwestlich von Kalinovka. General Nehring erhielt im XXIV. Panzerkorps-Hauptquartier den Auftrag, ein Panzergrenadier-Regiment (verstärkt mit Panzern) aus der 23. Panzerdivision zu einer mobilen Reserve zu machen. Weil General Nehring Schwierigkeiten hatte, die Kommunikation und den Kontakt mit General Brandenbergers XXIX. Korps aufrechtzuerhalten, ordnete General Hollidt die gesamte 294. Infanterie-Division dem XXIX. Korps an. Dies erforderte die Verschiebung der Grenze zwischen den beiden Korps entlang einer Linie, die durch Kolpakovka, Grigoryevka und die Südspitze von Dmitrievka führte.

    Die Russen starteten bereits um 03.00 Uhr aus dem Sektor Yelizavetinski-Kalinovka den ersten in einer Reihe von unzusammenhängenden Stößen. Bei Sonnenaufgang waren zehn feindliche Panzer in Semenovski eingedrungen, aber die 16. Panzergrenadier-Division zerstörte acht und schickte die beiden anderen Packungen. Die 294. Infanteriedivision kehrte gleichzeitig in schweren Kämpfen südlich von Kalinovka in den Hügeln 5.0 und 175.5 und der Straßenkreuzung nördlich von ihnen einen weiteren Angriff zurück.

    Nachdem beide Angriffe gescheitert waren, warfen die Sowjets neue, stärkere - wenn auch gleichfalls erfolglose - Angriffe gegen die Front des XXIV. Panzerkorps in der Nähe von Semonovksi und Hill 277,9 nordwestlich von Saur Mogilski. Entlang der Achse des Hauptangriffs des IV. Garde-Mechanisierten Korps vom 22. Juli versuchten die Sowjets nichts, sondern versuchten weitere Teilangriffe (noch einmal ohne Erfolg) von Stepanovka gegen die Hügel 214.3 und 214.0. Trotz all dieser Bemühungen haben die Russen am 23. Juli keinen Boden gefunden.

    Das OKW-Bulletin vom 25. Juli lautet:
    Im Gefecht am Mius hat sich die 16. Panzergrenadier-Division aus Rheinland-Westfalen sehr hervorgetan.
    Auch die Tapferkeit des Panzerjäger-Bataillons 661 verdient besondere Erwähnung, denn die Geschütze und ihre Mannschaften dieses Bataillons blieben am 22./23. Juli während russischer Panzerangriffe oftmals in ihren Stellungen, auch nachdem ihre Infanterie-Truppen überrannt worden waren. Mit einer kühlen Auflösung setzen diese Kanoniere einen großen Prozentsatz der zerstörten feindlichen Panzer außer Gefecht.

    Die Einheiten, die mehrere Tage lang die Hauptlast der Kämpfe tragen mussten, besonders die 16. Panzergrenadier und die 294. Infanteriedivisionen, waren so erschöpft, daß ihre Stärke die Grenze erreicht hatte. Als einziges Beispiel betrug die Infanteriestärke der 16. Panzergrenadier-Division (einschließlich vier Panzergrenadier-Bataillone, ein Ingenieur-Bataillon und ein Feldersatz-Bataillon) bis zum 23. Juli nur 550 Mann.

    General Hollidt, wie er es am 19. Juli getan hatte, verbrachte die kritischen Stunden des 23. Juli in den vorderen Bereichen des XXIV. Panzer und XVII. Korps. Er hatte eine aktive Rolle in den Kämpfen übernommen, indem er Befehle erteilte, Verstärkungen aufbrachte und zusätzliche Munition beschaffte.

    Im Vergleich zum 21. Juli hatte sich zudem die Panzersituation sowohl der 16. Panzergrenadier als auch der 23. Panzerdivisionen durch Verstärkungen verbessert. Die beiden Divisionen waren am 24. Juli bereit zur Anstellung:
    Vermindernde Angriffe.

    Wie erwartet, griffen die Sowjets in der Nacht vom 23. auf den 24. Juli und wieder am Morgen des 24. Juli die Südflanke der Dmitrievka-Durchdringung an. Obwohl wir das Dorf Semenovski verloren haben, haben russische Angriffe aus Yelizavetinski und Grigoryevka und gegen Hill 188.4 alle gescheitert. Die 306. Infanteriedivision stieß auch eine Ablenkungssonde westlich von Shelobok zurück.

    Am 24. und 25. Juli verloren die Sowjets zusätzliche Panzer und konnten bei einer Reihe von unzusammenhängenden Tag- und Nachtangriffen keinen Boden gewinnen. Die Gruppe von Vormann der 23. Panzerdivision, die vor der Front des XVII. Korps als Vorsichtsmaßnahme gegen einen solchen Angriff aufgezogen worden war, musste nie begangen werden.

    Am 26. Juli machten die Russen zwei stärkere Angriffe. Der erste Stoß traf den linken Sektor der III. Und 294. Infanteriedivisionen und bestand aus Infanterie, die von zehn Panzern und Nahträgern unterstützt wurde. Unsere Truppen haben neun der zehn sowjetischen Panzer geschlagen, als sie diesen Angriff besiegt hatten. Zwei Schützenabteilungen, die von ungefähr 100 Flugzeugen mit enger Unterstützung unterstützt wurden, dreißig Panzer und dreißig Raketenwerfer, machten einen stärkeren Schub vom Garany-Gebiet aus. Die Panzer brachen in aufeinanderfolgenden Wellen von acht Fahrzeugen vor, aber der gesamte Angriff brach unter dem Abwehrfeuer der 16. Panzergrenadier-Division zusammen.

    Am 27. Juli traten in den gleichen Gebieten noch schwächere Angriffe auf - wieder gleichmäßig erfolglos und teuer im Hinblick auf russische Panzerverluste. Die Sowjets versuchten auch zwei Ablenkungsangriffe (unterstützt von Panzern). Die erste Umleitung zielte Ryazhanaya im XXIX. Korpssektor auf niemanden besonders überrascht, während die zweite nordwestlich von Krasnaya Polyana auf der linken Flanke des XVII. Korps auftrat. Der erste kollabierte vor unseren Drahtverflechtungen, und der zweite führte zu einer unbedeutenden Durchdringung und dem Verlust von Hill 290,8. Die gesamte Front der sechsten Armee blieb am 28. und 29. Juli ruhig. Die bei Ryazhanaya begangenen feindlichen Kräfte marschierten nach Norden ab. Auf der anderen Seite verstärkten die Russen ihre Dmitrievka-Penetration mit Panzern, Raketenwerfern und frischer Infanterie (einschließlich der 315. Schützendivision), als sie eine deutsche Konzentration und Gegenoffensive antizipierten.

    Abschließende Situation am 29. Juli.

    Die russische Offensive im Dmitrievka-Sektor war zum Stillstand gekommen. Die Angriffsabteilungen waren erschöpft, und die Gefahr eines Durchbruchs bestand nicht mehr. So viele Panzer waren vom II. Und IV. Garde-Mechanisierten Korps sowie von zwei unabhängigen Panzerbrigaden verloren gegangen, so daß der geringe Rest als zwei kleine Brigaden konzentriert war, die dann an das I und XIII Garde-Schützenkorps angeschlossen wurden. Insgesamt hatten unsere Truppen etwa 580 sowjetische Panzer zerstört oder außer Gefecht gesetzt, darunter zwei deutsche Pzkw III, die zuvor vom Feind gefangen worden waren. Wir mussten natürlich davon ausgehen, dass im Verlauf der dreizehntägigen Schlacht wahrscheinlich viele Panzer, die gemeldet wurden, ausgerottet worden waren. Dieser Umstand machte es sehr wahrscheinlich, dass wir einige Panzer zweimal zählten, das heißt, als sie ein zweites Mal außer Gefecht gesetzt wurden. Zweifellos gelang es jedoch nur einem Bruchteil der autorisierten Stärke der in Dmitriewka begangenen russischen Panzereinheiten, der Zerstörung zu entkommen. Zwischen dem 17. und 29. Juli nahm die 6. Armee 3.972 Gefangene auf und verarbeitete 597 Deserteure. Wir haben auch siebzehn Feldartilleriegeschütze, drei Raketenwerfer, fünfundfünfzig Mörser, sechzehn Panzerabwehrkanonen, 504 Maschinengewehre, 105 Panzerabwehrgewehre und 222 Maschinenpistolen gefangen genommen.
    Quelle: Kursk, the german view. Chap 11.


    Gruss Stefan

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    Edited once, last by Heinz1982 (October 22, 2017 at 2:33 PM).

  • Hallo Guardsman,

    Laut Lagenkarte der 6.Armee vom 28.07.43, dürfte die Auskunft vom Volksbund stimmen .
    1 Batterie der II/40 befindet sich zu diesem Zeitpunkt bei Alexejewka, ein paar Kilometer nördlich von Uspenskaja (Uspenka) .
    II.40 6.Armee.jpg

    Mit freundlichen Grüssen
    Roger

  • Vielen Dank Stefan,

    das lese ich mir mal in Ruhe durch... es ist immer interessant den Angriff auch von der russischen Seite aus zu betrachten. Auch habe ich noch nie einen Bericht einer Luftwaffen-Feld-Division zu Gesicht bekommen... hoch interessant! Dortiges Zitat: "In dem zehnmonatigen Bestehen des Luftwaffen-Jäger-Regimentes 30 betrugen die Gesamtverluste von der ursprünglichen Kriegsstärke von 2 900 Mann allein 2 650 Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften." Das Regiment ist ja regelrecht verheizt worden, jedenfalls meine Meinung.

    Übrigens habe ich jetzt das richtige Uspenka (direkt an der russischen Grenze!) mit der ursprünglichen Grablege gefunden. Es sollte sich um dieses hier handeln: http://www.kriegsgraeber-ukraine.info/Friedhoefe/uspenskaja.html , siehe auch

    https://www.google.de/maps/place/Usp…39!4d38.7104304

    Damit ist auch klar, dass die II./AR40 am 26.7.43 dem XXIV PzKorps bei der 6. Armee zugeordnet war. Der Volksbund teilte mir mit Schreiben vom 12.10.2017 mit, das eine Umbettung meines Angehörigen vom Soldatenfriedhof Uspenka zur deutschen Kriegsgräberstätte Charkow erfolgt ist. Nun gut, das kann man sehen wie man will. Ich denke in Charkow kann sich der Volksbund in Zukunft optimaler um die Gräber kümmern.

    Danke an auch RoCo, ich habe deinen Beitrag gerade beim Schreiben gelesen. Kann man solche detaillierten Lagekarten irgendwo im Internet finden?

    Gruß
    guardsman

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  • Damit ist auch klar, dass die II./AR40 am 26.7.43 dem XXIV PzKorps bei der 6. Armee zugeordnet war.

    Konkretisierung nach erfolgter NARA-Rollen-Recherche des XXIV. Panzerkorps (24.): Unterstellung) der II./AR40 am 24.7.43 zur 16. PzGrenDiv (dort 294. ID), also zwei Tage vor dem Todeszeitpunkt meines Angehörigen.

    Grüße
    guardsman

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  • Hi Guardsmann

    Dann passt das auch zu den texten die ich gepostet habe und da sind deine punkte 2 und 3 geklärt.

    Gruß Stefan

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