Die Bergführer der deutschen Ordnungspolizei

  • Hallo,

    anbei noch ein kleines Fundstück zur Ausbildung der Polizei-Bergführer, darin erwähnt auch wieder die Errichtung der Polizei-Hochgebirgsschule, die schon im anderen Thread hier im Forum behandelt wird.
    Quelle: Salzburger Volksblatt, Folge 234 vom 4.Oktober 1941, Seite 8

    Gruß, J.H.

    Edit: Leider hab ich wohl etwas die Übersicht verloren, irgendwo in den Polizei-Gebirgs-Threads hatte ich auch einen Hinweis auf eine "Ski-Schule der Schutzpolizei in Kitzbühel" gelesen, aber mit der Forumssuche noch nichts weiter dazu gefunden?
    Vielleicht entscheiden sich die Forumsmoderatoren und Polizei-Fachleute ja doch zu einer Zusammenfassung der bestehenden Threads zum Thema "Polizei im Gebirge"?

    https://www.forum-der-wehrmacht.de/index.php/Thre…te-der-Polizei/
    https://www.forum-der-wehrmacht.de/index.php/Thre…rdnungspolizei/

  • Hallo Johann Heinrich,

    ich persönlich wäre mit der jetzigen Zusammenfassung der Threads hier zufrieden.

    Hier wird die Hochgebirgsgendarmerie behandelt, also der Einzeldienst der Gendarmerie.
    Wenn man alles zusammenfasst, geht die Übersichtlichkeit verloren.
    Ich suche ja meinerseits auch schon nach der Hochgebirgsgendarmerie in den Unterlagen.

    Gruß aus München
    Marcus

    Suche ALLES zu Polizei-Bataillonen aus dem Wehrkreis VII und dem Einsatz in Slowenien sowie zur PV. Litzmannstadt
    "Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." (Benjamin Franklin)

  • Polizeischule für Hochgebirgsausbildung - Ausbildungsstützpunkt Misurinasee

    Servus!
    Die deutsche Ordnungspolizei hat am Misurinasee in den Dolomiten (Provinz Belluno, Nähe Cortina, Italien) einen Bergstützpunkt unterhalten.
    Dies erscheint mir - aufgrund mehrerer Erwähnungen in verschiedenen Nachlässen von Bergführern - als sicher!
    In welchem Gebäude diese Schule untergebracht war, ist leider unbekannt. Der Misurinasee ist ein kleiner Bergsee, an dem lediglich zwei
    große Hotels stehen. Es könnte sein, daß man eines der Hotels oder aber eine der umliegenden Berghütten genutzt hat.
    Weiß jemand mehr darüber oder hat gar Fotos?


    Grüße aus dem
    Bayer. Alpenvorland

  • Servus!

    Die Wiesbadener Hütte in der Silvretta/Montafon/Vorarlberg in Österreich (damals Ostmark genannt) wurde von der Deutschen Ordnungspolizei regelmäßig als Bergstützpunkt
    für die Unterbringung der Lehrgangsteilnehmer genutzt. Dies ganz besonders im Rahmen der Polizeibergführerausbildung. Dort wurde auch mindestens ein Alpinlehrgänge des
    Polizeigebirgsjägerregimnt 18 nach dessen Aufstellung 1942 abgehalten. Dass die Wiesbadener Hütte ein äußerst wichtiger Bergstützpunkt war, lässt sich m.E. durch den
    eigenen Hüttenstempel belegen. Dieser lautet.“ Polizeischule für Hochgebirgsausbildung – Wiesbadener Hütte (unter dem Hoheitsabzeichen der Deutschen Ordnungspolizei)“.
    Gefunden im Fotoalbum eines Polizeibergführers, welcher dort Ende 1944 geprüft und anschließend ernannt wurde. Bereits am 14. Oktober 1944 war dort schon eine Bergführer-
    prüfung abgehalten worden. Die neuen Polizeibergführer erhielten – offensichtlich nur bei diesem LG – keine Besitzurkunde, sondern lediglich ein einfaches Besitzzeugnis,
    unterschrieben von Oberstleutnant Lukas, dem Leiter der PS für Hochgebirgsausbildung Innsbruck. Das Besitzzeugnis für Jakob Hörtnagl ist bei Niemann Bewertungskatalog
    Orden & Ehrenzeichen Deutschland 1871 - 1945, Seite 407, abgebildet. Diese Urkunde trägt als Ausstellungsort "Wiesbadener Hütte" und das Datum vom 14.10.1944. Es ist
    dies eines von zwei derartigen Dokumenten. Das zweite wurde kürzlich im Auktionhaus Thies angeboten. Es ist ausgestellt für den PBF Josef Birkenberger. Leider sind die
    Hüttenbücher der Wiesbadener Hütte verloren, bzw. derzeit nicht auffindbar. Dies trifft leider auf fast alle mir derzeit bekannten Bergstützpunkte der Orpo zu. Eine der klassischen
    Bergtouren von der Wiesbadener Hütte führte zum 3316 m hohen Piz Buin.

    Viele Grüße aus dem Bayer. Alpenvorland

    Berggeist

  • Hallo Berggeist und alle an diesem Thema Interessierte,

    mir liegt ein FP-Brief vor vom 26.10.1942, Kastenstempel "Dorf Silvretta" und Poststempel Parthenen (dem letzten Dorf des Tales vor der Auffahrt zum Silvretta-Stausee oberhalb dessen die Wiesbadener Hütte liegt).
    Weiterhin ist etwas undeutlich der Dienststempel "Kommandeur der Hochgebirgsschule der Ordnungspolizei" abgeschlagen. Wahrscheinlich ein Vorläufer des von Dir vorgestellten eigenen Dienststempels der Wiesbadener Hütte.

    Herzlichen Gruß
    Dieter

  • Polizeischule für Hochgebirgsausbildung Innsbruck – Bergstützpunkt Turtagrö/Norwegen

    Servus!

    Die deutsche Ordnungspolizei hat nach der Besetzung Norwegens in Turtagrö (Horunger Gruppe im Jotunheimengebirge) einen Ausbildungsstützpunkt eingerichtet. Die offizielle Bezeichnung lautete „Hochgebirgsausbildungsschule der Ordnungspolizei in Norwegen“.

    Dorthin waren immer mehrere Bergführer von Innsbruck aus abgeordnet um Gebirgsausbildung (Berg- und Ski-Ausbildung) für Mann-schaften und Offiziere der in Norwegen eingesetzten Einheiten durchzuführen. Da Norwegen bekanntermaßen ein sehr gebirgiges Land ist, war die Notwendigkeit einer derartigen Ausbildung sehr schnell deutlich geworden. Diese Schule war in einem Touristenhotel in dem Weiler „Turtagrö“ oder "Turtagroe" untergebracht. In norwegischer Schreibweise "das o mit Schrägstrich". Dort befanden sich neben dem Hotel nur noch einige wenige andere Gebäude. Die Schule hat seit mindestens 19.08.41 bestanden, da ein Schreiben (Unfallbericht) dieses Datums bekannt ist. Es ist an den B.d.O./I.Sp. Norwegen in Oslo gerichtet und vom Leiter der Schule (verm. Oberleutnant Schulz) unterzeichnet.

    Leider sagt das beigefügte Bild nicht sehr viel aus, aber es ist das einzige, an dem ich die Rechte habe!

    Vielleicht kann ja jemand bessere Fotos und weitere Infos beisteuern!


    Viele Grüße aus dem

    Bayer. Alpenvorland

    Berggeist

  • Hallo,

    Quote

    Leider sagt das beigefügte Bild nicht sehr viel aus, aber es ist das einzige, an dem ich die Rechte habe!

    Vielleicht kann ja jemand bessere Fotos und weitere Infos beisteuern!

    Gerard hat hier ein Bild des Hotels:

    http://www.militaria-archive.com/AlbumsIV/Pol.-…Rgt-18-0036.jpg

    Es steht noch:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Turtagrø

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo,

    hier ein paar weitere Fotos aus Polizei-Fotoalben vom Hotel und den Gebäuden in Turtagroe/Norwegen.

    1.jpg 2.jpg 3.jpg

    Grüße

    Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

  • Berg-und Skiausbildung der deutschen Ordnungspolizei - Die Ski-Lehrer/Schi-Führer der Polizei und Gendarmerie

    Servus!

    Der Kontakt zu einigen Interessierten im Forum zum obigen Thema erbrachte zusätzliche und zum Teil grundsätzlichen Infos, die es möglich machten, den nachfolgenden Bericht zu erstellen! Hier mein Dank an „Lockenheld“ und ganz besonders an „Danuser“. Dieser hat mir in enormer Arbeit viele Unterlagen kopiert und zur Verfügung gestellt!

    Bereits 1938 führte die Orpo Lehrgänge zur Ausbildung von Polizeiskilehrwarten resp. Polizeiskilehrern durch. Diese endeten mit einer entsprechenden Prüfung. Diese ersten Kurse wurden auf der Franz-Senn-Hütte/Stubaital/Tirol, der Knorrhütte/Zugspitzgebiet/Bayern

    und der Polizeiskischule Oberjoch/Bayern, abgehalten.

    Der Versuch, diejenigen Beamten der Polizei und Gendarmerie namentlich zu erfassen, welche in der Zeit von 1938 bis 1945

    zum Polizeiskilehrer ausgebildet und schließlich ernannt wurden, ist schlichtweg unmöglich. Leider ist nicht einmal eine begründete Schätzung zur Gesamtzahl der Skilehrer der Orpo möglich! Eingeschränkt wage ich dies nur für die Jahre 1938 – 1941.

    Es wäre ganz einfach, hätte der RFSSuChd.DtPol. so wie 1938/39 geschehen, alle Ernennungen durch RdErl. im RMBLiV veröffentlicht. Leider war das in späteren Jahren nicht mehr so. Zunächst ist alles noch klar: 1938 wurden laut RdErl. vom 27.09.1938 62 Beamte zum Polizeiskilehrer ernannt. Die Kurse waren auf der Knorrhütte und der Polizeiskischule am Oberjoch durchgeführt worden.

    Die nächste Ernennung erfolgte mit RdErl. vom 18.01.1939 für 38 Beamte im Anschluß an einen Lehrgang auf der Franz-Senn-Hütte.

    Mit RdErl. vom 24.04.1939 werden weitere 40 Mann zu Polizeiskilehrern ernannt. Dieser LG mit Prüfung war wieder auf der Polizeiski-Oberjoch abgehalten worden. In allen drei Erlassen wird auf die Ergebnisse von "Skilehrwartlehrgängen" verwiesen. Bisher haben wir also 140  Polizeiskilehrer !

    Daraus lässt sich folgern, dass die Ausbildung zum Polizeiskilehrer wahrscheinlich in zwei Schritten (resp. Lehrgängen oder Kursen) erfolgt ist. Offenbar mußten die Anwärter zunächst den "Skilehrwart" erwerben, ehe sie dann in einem weiteren Kurs die Polizeiskilehrerprüfung ablegen konnten.

    Im Jahrgang 1940 der RMBLiV wurden keine Ernennungen von Pol.-Skilehrern veröffentlicht, lediglich eine Liste mit 40 Namen von Beamten, die in der Zeit vom 20.11. bis 19.12.1940 zu einem Skilehrgang auf die Dresdener Hütte/Stubaital/Tirol abgeordnet wurden. Aufgrund der Formulierung im Schreiben "die Durchführung der Skilehrerprüfung am Schluß des Lehrganges wird durch Sondererlaß geregelt", legt aber den Schluß nahe, daß es im Anschluß neue Skilehrer gab. Aber mindestens 1 Teilnehmer war bereits Skilehrer!

    Im Jahrgang 1941 wurde mit RdErl. vom 07.02.1941 eine Liste mit den Namen von 31 Beamten veröffentlicht, welche zu Skilehrern der Orpo ernannt wurden. Für mich unverständlich hierbei ist jedoch, dass ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass es sich dabei um das Ergebnis eines Überprüfungslehrganges für Pol.-Skilehrer in Stuben am Arlberg handelte. Es wurden also Skilehrer ernannt, die schon Skilehrer waren!!!

    Selbstverständlich mußten sich die Polizeiskilehrer regelmäßigen Überprüfungen unterziehen, um ihre "Lehrbefugnis" zu behalten. Dass sie danach jedoch "wieder ernannt" wurden, ist schon seltsam. Und tatsächlich, wenn wir die 31 Namen aus dem Überprüfungslehrgang mit den drei Ernennungslisten aus 1938/39 vergleichen, finden wir 16 bekannte Namen wieder. Diese 16 Mann waren also bereits - wie in einem RMBLiV veröffentlich - zum Polizeiskilehrer ernannt worden! 1942, 1943 und 1944 finden sich leider keine Ernennungslisten im RMBLiV. Obwohl es sehr wahrscheinlich ist, dass auch in diesen Jahren eine Ausbildung von Pol.-Ski-Lehrern erfolgt ist. Wenn man jetzt eine Liste erstellt mit den Namen aller bisher mir bekannten Ski-Lehrer und Bergführer, kommt man auf die Zahl von 288 Skilehrer/Schi-Führer der Ordnunspolizei.

    Diese Zahl ergibt sich aus:

    1938/39 = 140 sichere Ernennungen

    1940 = 39 wahrscheinliche Ernennungen

    1941 = 15 sichere Ernennungen

    ergibt also 194 Mann. Dazu die mir namentlich bekannten Bergführer, da ja nur zum Pol.-Bergführer ernannt werden konnte (resp. die Ausbildung überhaupt erst beginnen konnte), wer die Skilehrerprüfung erfolgreich abgelegt hatte. Die wenigen Doppelnennungen (bei den Bergführern und den Ski-Lehrern) wurden abgezogen und deshalb 94 Bergführer hinzugerechnet, was ja beileibe nicht die Gesamtzahl der Polizeibergführer darstellt!.

    Bei der geschätzten Zahl von jetzt 288 Polizeiskilehrern dürfte es sich um die absolute Mindestzahl handeln. Die tatsächliche Anzahl liegt verm. deutlich darüber.

    Eine genauere Schätzung ist derzeit aufgrund der fehlenden Informationen der Jahre 1942-1945 nicht möglich.

    Mit der Stiftung des Pol-Schi-Führer-Abzeichen nach RdErl. vom 17.11.1942 änderte sich die Bezeichnung des Polizeiskilehrers in Polizei-Schi-Führer. Wie viele Beamte mit dem Schi-Führer-Abzeichen beliehen wurden ist offen. Die Schi-Führer haben neben dem Abzeichen auch eine Besitzurkunde erhalten. Ob die Ski-Lehrwarte bzw. die Ski-Lehrer ebenfalls eine Urkunde

    als Nachweis bekamen, ist unklar. Obwohl es mir als sehr wahrscheinlich erscheint, ist mir bisher noch kein derartiges Dokument untergekommen.

    Eine Besitzurkunde für das Schi-Führerabzeichen werde ich noch einstellen, sobald ich weiß, wie ich sie verkleinern kann!!!

    Für weitere Infos, Fotos, Berichtigungen und sachliche Kritik bin ich immer dankbar.

    Grüße aus dem Bayer. Alpenvorland

    Berggeist

    Schiführer ohne HKr.jpgErlass Schi-Abz. 1.jpgErlaß Schi-Abz.2.jpgErlass Schi-Abz. 3.jpgErlass Schi-Abz. 4.jpg

  • Hallo,

    anbei noch ein kleines Fundstück zu einem Gend.-Hauptwachtmeister und Polizei-Bergführer.

    Quelle: Gräberdatenbank Volksbund u. Innsbrucker Nachrichten Nr. 283 vom 30.November 1943, Seite 6

    Gruß, J.H.

    Nachname: Innerkofler

    Vorname: Maximilian

    Dienstgrad: Hauptwachtmeister

    Geburtsdatum: 05.07.1907

    Todes-/Vermisstendatum: 02.11.1943

    Maximilian Innerkofler ruht auf der Kriegsgräberstätte in Costermano. Endgrablage: Block 10 Grab 1025

  • Hallo,

    schade, dass bei Gräberdatenbank Volksbund gibt es keine Erstgrablage.

    Grüsse

    Darko

    The trouble with facts is that there are so many of them. Samuel McChord Crothers

  • Hallo, Lothar,

    der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat Anlage Costermano zwischen 1955 und 1967 errichtet und pflegt die Gräber.

    Deswegen ist Costermano für Maximilian Innerkofler nicht Erstgrablage.

    Meiner Meinung war Innerkofler in OZAK gefallen.

    Grüsse

    Darko

    The trouble with facts is that there are so many of them. Samuel McChord Crothers

  • Hallo Darko,

    mir ist bekannt das diese Kriegsgräberstätte erst 1955 angelegt wurde und somit nicht die Erstgrablage sein kann. Es müssten doch Umbettungsunterlagen bei der Deutschen Kriegsgräberfürsorge für die Umbettungen zu der neuen Kriegsgräberstätte geben. In diesen Unterlagen müsste doch die Erstgrablage verzeichnet sein. Vielleicht dort mal anrufen. Versuch ist es wert.

    OZAK ist mir nicht so recht bekannt. Meinst Du damit die "Operationszone Adriatinisches Küstenland" also Raum Triest?

    Bitte um Aufklärung :thumbup:

    Gruß

    Lothar

  • Hallo Lothar,

    ja, genau so.

    Im Oktober und November 1943 gibt es viele Gefechte mit partisanen Einheiten ins Berech des Karst und auch in ehemalige italienische Provinz Lubiana/Laibach/Ljubljana, welcher war dann auch Teil des OZAK.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Operation…K%C3%BCstenland

    Aus Erstgrablage kann man auch vielleicht feststellen, wo war Angehörige des deutsche Einheit gefallen.

    Grüsse

    Darko

    The trouble with facts is that there are so many of them. Samuel McChord Crothers

  • Polizeischule für Hochgebirgsausbildung Innsbruck - Die Polizeihochgebirgskompanie

    Servus!

    Der Zeitungsausschnitt (Traueranzeige Max Innerkofler) den JH. Eingestellt hat, enthält einen sehr interessanten Hinweis auf die/bzw. eine Hochgebirgskompanie der Orpo. Bisher war mir diese Einheit nur durch eine kurze Notiz im Nachlaß des Polizeibergführer L. Brankowsky bekannt. Sie lautet:

    1943 erfolgte die Gründung einer Polizei-Hochgebirgskompanie. Dazu wurden in aller Eile die zwei laufenden Lehrgänge der Hochgebirgsschule von ihren Höhenstützpunkten zurückbeordert und ausgerüstet. Schließlich zu einer Einsatzkompanie formiert, rückte sie zwei Tage später unter der Führung von Hauptmann d. SchP. R. zur südlichen Grenze von "Großdeutschland" ab. Oberltn. d.R. R. mit dem 1. Zug bezog den Stützpunkt Landshuter Hütte (eine Schutzhütte des DAV in 2700 m genau auf der deutsch-italienischen Grenze gelegen); Ltn. d.SchP. M. mit dem 2. Zug den Stützpunkt Wolfendorn in 2500 m Höhe. Der 3. Zug (gleichzeitig Reserve) mit Meister d.SchP. H. kam im Venntal bei einem Bauern unter.

    Auftrag dieser - der Wehrmacht unterstellten - Polizeihochgebirgskompanie war die Sicherung des Brennerpasses und der Nachschubwege. Man hat offensichtlich mit dem Abfall der italienischen Verbündeten und einem entsprechenden Angriff gerechnet. Streifendienst wurde zusammen mit italienischen Wachen geleistet. Diesen gegenüber waren die deutschen Polizisten zu zuvorkommenden und taktvollem Benehmen verpflichtet worden.

    Über die Dauer des Einsatzes hat sich unser Polizeibergführer nicht ausgelassen, auch nicht, ob die Hochgebirgskompanie danach wieder aufgelöst wurde oder ob sie bis Kriegsende existierte!

    Viele Grüße aus dem bayer. Alpenvorland

    Berggeist

  • Berg-und Skiausbildung der deutschen Polizei und Gendarmerie

    Die allgemeine Schi-Ausbildung innerhalb der Ordnungspolizei

    Servus!

    Die allgemeine Schi-Ausbildung der Offiziere und Mannschaften der Polizei und Gendarmerie erfolgte an den verschiedensten Orten. Angefangen von den 3 Schi-Schulen der Orpo am (Oberjoch/Bayrisch Schwaben, Sudelfeld/Bayrischzell/ Oberbayern und Kitzbühel/Tirol)

    bis zu den auswärtigen Schi-bzw. Ski-Schulen in den besetzten Gebieten in Norwegen (Skeikampen, Rjukan und Geilo) und Polen (Zakopane). Außerdem wurden bei Bedarf noch an den verschiedensten Orten Schi-Kurse abgehalten.

    Vom Arlberg über den Brenner und Feldberg bis zur Zugspitze! Diese Aufzählung ist ganz sicher nicht vollständig!

    Die Kurse dürften jeweils 2 Wochen (mit An-und Abreise) gedauert haben, die reine Ausbildungzeit betrug 10 Tage. Die Ausbildung wurde nach den Richtlinien des Reichsbundes für Leibesübungen - Fachamt Skilauf - vorgenommen. Zum Lehrinhalt ein Bericht von Oberst Franz, veröffentlicht in der Ausgabe Nr. 21/22, 17. Jahrgang, Berlin, 25. November 1942, Sport der Ordnungspolizei (Leider hat da mal jemand was herausgeschnitten!)

    Zum Umfang dieser geplanten Ausbildung nachfolgend ein RdErl. vom 18.11.1938.


    Grüße aus dem Bayer. Alpenvorland

    Berggeist