Wast-Unterlagen bekommen- suche Informationen zu meinem Großvater

  • Hallo Gabriela,

    mit der Ortung der Lazarette ist es sehr schwierig.
    Hier im Forum wurde mal nach dem Hauptverbandsplatz des Lazarett Nr. 2128 Kahlberg gefragt, was nicht geklärt werden konnte:
    Hauptverbandsplatz Lazarett Nr. 2128

    Ich habe Dir ein paar Berichte aus dem Fischer kopiert, in denen die Situation im März 1945 und die Transporte vom Festland (Kessel Heiligenbeil)
    auf die Nehrung ausführlicher beschrieben werden. Einen derartigen Transport hat Dein Großvater mit ziemlicher Sicherheit mitgemacht.
    Eventuell findest Du Näheres unter den angegebenen Quellen.

    Liebe Grüße Christa

    Hubert Fischer: Der deutsche Sanitätsdienst 1921 - 1945
    in mindestens 5 Bänden
    Biblio Verlag, Osnabrück

    Bamm, Peter: Die unsichtbare Flagge
    Bickert und Grossmann: ohne Literaturangabe im Fischer
    Brustat-Naval, F.: Unternehmen Rettung. Letztes Schiff nach Westen. Herford, Koehler 1970
    Haupt, W.: keine genaue Literaturangabe im Fischer (9 Bücher werden genannt)
    Nitz, G.: Die 292. Infanterie-Division. Berlin, Bernard u. Graefe 1957
    Podzun, H.H.: Weg und Schicksal der 21. Infanterie-Division. Kiel, Remember-Verlag 1951

  • Hallo Gabriela,

    Quote

    Verstorben 22.03. 1945 im Lazarett Pillau infolge Granatstecksplitterverletzung linke Kniekehle, phlegmonöse Erysipel ( Wundrose)

    mein Großvater ist am 04.03.1945 im Feldlazarett (mot.) 6 , nach Verwundung in Mehlsack, gestorben Beerdigt ist er auf der Kriegsgräberstätte Baltjsk (Pillau) begraben.
    Die meisten in Pillau gestorbenen wurden an anderen Orten verwundet und dann in Pillau weiter behandelt und wenn die Prognose gut war hat nach Westen aus geschifft
    wurden. Der Rest blieb zum Sterben in Pillau zurück.
    Ein Großteil wurde wurde dann auf dem genannt Friedhof beerdigt

    Quote

    Ja ich habe heute bei der Kriegsgräberfürsorge angerufen und sie
    teilten mir mit, dass mein Großvater noch nicht gefunden sei. Es gäbe
    noch viele Vermisste. Sie wüssten im moment nicht wo sie graben sollten,
    er wurde wohl von Sanitätern oder Soldaten irgendwie und irgendwo
    begraben, auf einem Friedhof in Pillau.



    Das ist, mit Verlaub Quatsch !

    Es war trotz des Chaos alles sehr geregelt und es haben viele Sachen noch "normal" funktioniert.

    Quote

    Ich bekam den Rat, bei der WAST mich mit dem Krankenbuchlager in Verbindung zu setzten,

    Das ist erst mal eine Gute Idee. Ich würde zu der erhaltenen Auskunft eine Nachfrage stellen ob die Akten der Krankenbuchlagers
    schon hinzu gezogen wurden und wenn ja was in der Akte steht. Was ich nicht glaube ist ob der Erschließungszustand soweit ist
    das sich mit andere Todesfälle zusammen führen lassen. Dazu kommt noch der Datenschutz

    Quote

    Was ich euch fragen wollte, wisst ihr ob es eine Karte gibt oder ähnliches, eine Liste wo die Lazarette in Pillau/Baltijsk eingetragen wurden?

    Ich kenne nur einen Standort der mir von eine Ortsansässigen genannt wurde, eine Schule bzw. Schulgebäude im Hafengebiet (siehe Bild)
    Welches Lazarett dort untergebracht war weiß ich nicht.

  • Vielen , vielen Dank Christa und Dieter!

    Ich habe es gerade gelesen und es hat mich gefühlsmässig schon sehr betroffen gemacht.
    In all dem Chaos, wie man dennoch versucht hat sich zu helfen um soviele wie möglich zu retten. Das muss man doch würdigen und auch jedes einzelne Schicksal.

    Dieter, woher wusstest du denn dass dein Großvater im Feldlazarett( mot) 6 gestorben ist? Stand dies denn in der Krankenbuchakte oder heißt es Krankenbuchlager? Hattest du diese Info von der WAST?

    Ich habe jetzt eine Mappe für meinen Großvater angelegt, wo ich alle Informationen zusammentrage, die ich bekomme und auch für meine Großmutter. Ich habe alles ausgedruckt und reingelegt was ihr mir und auch die anderen Forumsmitglieder geschickt habt.
    Ja, ich warte jetzt mal ab was mir die WAST noch schickt und werde dann gegebenenfalls nochmal nachfragen. Ich habe jetzt auch die Sterbeurkunde meines Großvaters beantragt, erst 2 Jahre nach seinem Tod, also im Jahr 1947 konnte meine Großmutter, den Sterbefall beurkunden lassen.
    Ich hoffe so sehr dass man ihn noch findet und aus der Anonymität befreit.
    Grüße an euch alle
    Gabriela

  • Hallo, Gabriela.

    Unter folgendem Link können Sie einige Fotos der internationalen Erinnerungs Bestattung in Baltijsk zu sehen. Nach Informationen aus Internet-Quellen auf dieser Bestattung mehr als 13,5 tausend Menschen ruhen. 7452 Menschen - die deutschen, die Soldaten der Wehrmacht und Zivilisten, die im Jahre 1945 bei dem Angriff auf Pillau ums Leben. Die Namen der 3500 von Ihnen festgestellt und auf den Platten der Gedenkstätte verewigt. 6048 beerdigt - die Kriegsgefangene verschiedener Nationalitäten.

    https://www.tripadvisor.ru/Attraction_Rev…n_District.html

    Grüße, Nikolay

  • Hallo Gabriela,

    Quote

    Dieter, woher wusstest du denn dass dein Großvater im Feldlazarett(
    mot) 6 gestorben ist? Stand dies denn in der Krankenbuchakte oder heißt
    es Krankenbuchlager? Hattest du diese Info von der WAST?

    Indirekt, ein Soldat der der in Pillau in russische Gefangenschaft geraten ist hat Vorschriftswidrig ein Sterbebuch an sich gebracht
    und dieses Buch einem Major der aus der Gefangenschaft entlassen wurde mitgegeben. Der hat das Buch dem DRK übergeben
    und von hier kam ist Info zur WASt.

    @ Nikolay,

    es soll zu dieser Zeit eine Abhandlung eine russischen Forschers (auf russisch) geben die relativ neu ist (2015/16 ? ) Ist dir dazu etwas bekannt
    da du ja näher dran bist

    Gruss Dieter

  • nikolay, danke für die Fotos hab sie mir grad aneschaut, das sieht ja ziemlich apokalytisch aus, Kriegshanger für Flugzeuge, Bunker, Türme zum Schießen und eine gesprengte Brücke oder was es sonst ist aus den roten Ziegeln, alles Spuren dieser Zeit.
    Also so wie ich es jetzt verstanden habe ist da die Mole wo viele Soldaten und noch Zivilisten der Gustlof beerdigt sind, Die anderen sind auf Friehöfen oder irgendwo unter der Erde und so wie ich sehe sind dies ja noch tausende die nicht gefunden wurden bis jetzt.

    @ Dieter Danke für die Rückmeldung!

    Grüße Gabriela

  • Hallo, Gabriela.

    Ich möchte einige Informationen über den Weg des 9 Grenadier-Regiment in Ostpreußen berichten. Informationsquellen - Aufklärungsbericht und die Aussagen der Gefangenen aus den Dokumenten der Russischen 3. und 50. Armeen.
    Des 9 Grenadier-Regiment zusammen mit 67 und 68 Grenadier-Regiment in der Zusammensetzung des 23. Infanterie-Division gehörten.
    Ende Dezember 1944 - Anfang Januar 1945, nach den kämpfen in Nord-Estland der 23.ID durch Danzig in Ostpreußen im Gegend von Arys zum Auffrischung und Nachschub verlegen wurde. Während der ersten Hälfte des Januars durch Marsch-Bataillone aus Berlin und Breslau der 23.ID der Mannschaften gefüllt war.
    In der zweiten Hälfte des Januar der 23.ID ohne Kämpfe in nordwestlicher Richtung Anfang zurückweichen.
    25.01.45. des 23.ID in der Gegend von Passenheim wurde in den Kampf eingeführt.
    9.-10.02.45. Teile der 23.ID in die Gegend von Heiligenbeil zurückverlegen wurden. In Heiligenbeil große formbare Punkt für den Nachschub der Teile befand sich. Ein Teil der Mannschaften des GR67 und GR68 auf die Nachschub der 102.ID und 129.ID verlegen wurde. Der Rest des Mannschaften des GR67 und GR68 auf die Nachschub der 9 Grenadier-Regiment verlegen wurde. Der Stab des 23.ID und der Stabe des GR67 und GR68 in Deutschland ging, und das GR9 27.02.45. zu der 24. Panzer-Division unterstellt wurde und weiter in seiner Zusammensetzung kämpfte.
    Wenn Ihr Großvater aus des 415 Baupionier-Bataillon in der Zusammensetzung des GR9 gerichtet war (in der Gegend von Arys oder in Heiligenbeil) kann ich nicht sagen.
    Mit 01.03. bis 08.-09.03.45. der GR9 an die vordere Linie der Front südwestlich von Heiligenbeil Kämpfe führte, danach in die Reserve geschickt wurde.
    20.03. russische Truppen Angriff von Heiligenbeil begann und das GR9 wurde wieder in den Kampf geworfen. 24.Panzer-Division Aufgabe hatte Rückzug und Evakuierung der Truppen aus dem Hafen von Rosenberg bedecken und musste Brückenkopf Heiligenbeil unter dem letzten Teile der Wehrmacht verlassen.
    Die Kämpfe in der Gegend von Heiligenbeil ausschließlich erbitterten Charakter hatten und 26.03.45. endeten.
    Über die Wut dieser Kämpfe ich weiß auch, weil im Jahr 1992-1993 ich in der Armee im Heiligenbeil diente. Oft mussten wir verschiedene Arte von Erdarbeiten in der Umgebung von Heiligenbeil durchführen. Überall, überall, wo Sie anfangen die Erde zu Graben, habe ich die Spuren des Krieges gefunden: rostige Waffen, Minen, Granaten, Patronen, Splitter, Helme, Töpfe, Trinkflaschen und vieles, vieles mehr. Buchstäblich jeder Zentimeter der Erde dort mit Eisen gespickt.

    Grüße, Nikolay

  • Hallo,

    wenn damals ein Mensch begraben wurde,
    ob Einzel- oder Massengrab ohne Erkennungsmarke. Was auch üblich
    war, eine Glasflasche mit einem Zettel wo die Daten der Toten drauf
    waren. Ein Kreuz mit Namen oder Raubgräber, was soll man da noch
    finden.

    Beantwortet deine Fragen nicht, um sich
    der Lage mal bewusst zu machen.

    [media]https://www.youtube.com/watch?v=ipx4df9CIoM[/media]

    [media]https://www.youtube.com/watch?v=yII1V8uSJPE[/media]

    [media]https://www.youtube.com/watch?v=81q1ADc64H8[/media]

    Gruß Mich@el

    Vergiss, mein Volk, die teuren Toten nicht und schmücke auch unsere Urne mit dem Eichenkranz !
    Quelle : Theodor Körner 1791 bis 1813 (Lützower Jäger und Dichter) und http://www.denkmalprojekt.org

    Edited 3 times, last by 227 J.R. (October 13, 2017 at 3:49 PM).

  • Vielen Dank Nickolay und Mich@el.
    Ja ich habe grad soviele Gedanken und stelle mir das vor, habe mir schon den ersten Film auch angeschaut, doch jetzt brauch ich wieder eine Pause. Es ist sehr viel was sich da atmospärisch entwickelt, so als ob man in dies Zeit eintaucht und diese auch in gewisser Weise spürt.

    Morgen komme ich wieder

    Grüße
    Gabriela

  • Hallo,

    Legendenbildung, darum geht es hier nicht.

    Augustdieter,
    es sind sehr wohl in der Kriegsgräberstätte Pillau, wohl 204 Seelen
    der Wilhelm Gustloff beigesetzt, Link PDF.

    https://www.dropbox.com/s/q4oaus37v4a6…eibung.pdf?dl=0

    Gabriela,
    hast Du meine PN erhalten, links oben Anmeldename, Benachrichtigungen
    und Persönliche Nachrichten, schau mal nach Erkennungsmarke.

    Gruß
    Mich@el

    Vergiss, mein Volk, die teuren Toten nicht und schmücke auch unsere Urne mit dem Eichenkranz !
    Quelle : Theodor Körner 1791 bis 1813 (Lützower Jäger und Dichter) und http://www.denkmalprojekt.org

  • Hallo Mich@el,

    Quote

    Legendenbildung, darum geht es hier nicht.

    dann sind wir uns ja einig. Das der VDK das so schreibt stimmt
    dabei handelt es sich aber um die Zweitbestattung,

    Gruss Dieter

  • Meine Mutter erzählte mir , mein Vater und sie haben nie über den Krieg gesprochen,sie hatte keinerlei Informationen was mein Vater gemacht hat wo er war, was mit meinem Großvater war, und sie kann sich auch an nichts von ihrem Bruder erinnern außer das er bei der Kriegsmarine war, in Odessa, aber was und wo und wie sie Kriegsende erlebt haben weiß sie auch nicht.

    Hallo Gabriela!

    DAS ist ein großes Thema - und es hat in meinen Augen, auch wenn es vielleicht etwas wegführt von Deinem Post, mit einer ganzen Reihe von Faktoren zu tun. Das war in meinen Augen sehr stark eine Typfrage. Jeder ist anders umgegangen mit seinen Kriegserlebnissen. Es gab den Draufgänger und Abenteurer, der über Jahre hinweg gerne und in schillernden Farben von seinen Erfahrungen an der Front berichtet hat - der sich vielleicht sogar (je nach dem Kreis, in dem er sich bewegt hat) damit gebrüstet hat.

    Es gab den Veteran, der all die Schrecken mit sich selbst ausgemacht und sie mit ins Grab genommen hat. Der innerlich daran zerbrochen ist; nicht wusste, wohin mit seinem Zorn, seiner unverarbeiteten Wut und seinen schlimmen Gefühlen und seine Kinder verdroschen hat.

    Und: Es gab meinen Großvater (stellvertretend für viele anderen). Er hat sehr lange geschwiegen - und die wirklich schlimmen Dinge nur seiner Frau, meiner Oma, erzählt. Bis er eines Tages gemerkt hat, dass ich mich für die Zeit interessiere. Bei gemeinsamen Wanderausflügen hat er allmählich zu erzählen begonnen - Geschichten von Kameradschaft, Kurioses, Witziges, von der Grundausbildung; was den Ohren eines Neunjährigen eben zuzumuten war.

    Und irgendwann war das wie ein Stöpsel, den jemand aus einer Flasche gezogen hat. Er hat sich 50 Jahre später regelrecht befreit von seinen Erinnerungen und plötzlich bei jeder Gelegenheit vom Krieg erzählt. Meist war es sogar meine Oma die ihn wieder eingebremst hat. "Ach, hör´ doch auf, Du träumst nur wieder davon." Solche und ähnliche Dinge hat sie zu ihm in diesen Momenten gesagt.

    Auch was beim Einmarsch der roten Armee mit meiner Großmutter väterlicherseits passiert ist wusste sie nicht, sie haben nie über den Krieg gesprochen sondern sich ein neues Leben aufgebaut.

    Ja, in vielen Familien ist der Krieg, sind die unvorstellbaren Erfahrungen auch einfach verdrängt worden - abgelegt in einer Schublade weit, weit unten. Das hatte, wie ich meine, sicherlich auch stark und entscheidend damit zu tun, welche Schuld jemand möglicherweise auf sich geladen hatte; in welcher Einheit er war - und was er glaubte, verdrängen oder sich vor seinem eigenen Gewissen eingestehen zu müssen.

    Jetzt, gerade beim Schreiben, kommt mir eine Anekdote in den Sinn, die ich in meinem Zivildienst auf der inneren Station eines Krankenhauses erlebt habe. In einem Zimmer lagen Mitte der 90er zwei Veteranen Bett an Bett. Der eine hat mir minutenlang vorgeschwärmt, wie wunderbar seine Zeit bei der Kriegsmarine war.

    Und der andere? Hat eine Weile zugehört und den anderen irgendwann angeherrscht: "Etz hör´ a mal auf, dem Boum (Jungen) a su an (so einen) Scheißdregg zu erzähl´n. Sag´ ihm halt a mal, wie´s wirklich war! Erzähl´ ihm halt a mal vom Rückzug in Frankreich - vo die ganzen doudn (toten) Pferde und Soldaten im Straßengrab´n. Erzähl´ ihm des a mal!"

    Irgendwo zwischen diesen beiden Polen bewegt sich die Erinnerungsarbeit dieser Generation, denke ich - soweit ich mir dieses Urteil als "junger Mann" erlauben darf.

    Im Übrigen, Gabriela, steht Dein Post in meinen Augen bespielhaft dafür, wie es hier laufen kann und laufen sollte. Weil hier an anderer Stelle gerade über die Rolle und das Auftreten der neuen Forumsmitglieder diskutiert wird (ich bin ja selbst auch "erst" zwei Jahre dabei ;) ) DU gibst extrem viel, Du bist mit Emotionen dabei, Du zeigst ehrlich auf, worum es Dir geht - und dafür wird Dir geholfen; dafür bekommst Du extrem viel zurück. Das freut mich für Dich!

    Viele Grüße aus dem Süden!

    Frank/Evergreen

    Edited 3 times, last by Evergreen (October 16, 2017 at 12:43 AM).

  • Guten Abend
    erstmal vielen, vielen Dank für alle eure Rückmeldungen und Informationen!

    @Mich@el, ja danke für die mail, ich habe sie bekommen und heute gelesen. Ich habe mir die Erkennungsmarken angesehen und weiß jetzt auch was du meinst mit unten abbrechen, die eine Hälfte. Auch habe ich mir den link angeschaut mit den Fotos von Stalingrad und bin erschrocken über die vielen toten Soldatenskelette, von beiden Seiten, die man da immer noch findet mit ihren Schuhen und Taschen. Ich frage mich wieso wurden sie denn nicht von russischer Seite aus begraben, da liegen doch auch ihre Leute, wenigstens ein würdevolles Grab mit Gedenkstein. War dies ein finanzieller Aspekt?
    So wie ich es verstanden habe, kann der Verein deutscher Kriegsgräber noch nicht so lange nach Russland um dort zu graben und würdevolle Bestattungen zu machen. Doch das Sinnlose empfinde ich dadurch noch sinnloser.

    Als ich die Fotos sah, habe ich mich erinnert, dass als junger Mann der Lebensgefährte meiner Mutter da war, in Stalingrand. Als er dann so 78 Jahre alt war hat er immer vom Krieg erzählt wie das war in dieser Kälte, und von all den Kameraden die so jung gefallen waren und dass sie gefrorene Ölsardinen gegessen hatten. Aber diese Erinnerungen kamen erst als er älter war und dann auch bald starb.

    @Robert, danke für den Reisebericht, ich werde ihn lesen, denn ich habe mir schon überlegt eine Reise ins ehemalige Pillau und Heiligenbeil zu machen, einige Dörfer mir anzuschauen, oder ehemalige Güter, doch vermutlich ist das immer noch sehr zerfallen und zerstört.
    Dieter, mit der Gustlof das habe ich schon auch so verstanden, dass ca 200 Tote angeschwemmt wurden und man dann ihre Skelette am Strand fand und deshalb kamen sie mit den Soldaten ins Molegrab.

    @FRank da hast du auch deine Erfahrungen gemacht mit Menschen, die darüber nicht erzählen können, oder erst viel später. Bei meiner Großmutter denke ich war es vielleicht nicht nur der Typ, also ob man es mehr innerlich für sich oder nach außen verarbeitet, vielleicht war es auch ein Thema von Scham, dass ihr sowas passiert ist und dass es von der Erziehung her auch so war, dass darüber nicht gesprochen wird, zu peinlich, zu beschämend.
    Doch ihr Körper hat gesprochen immer wieder mit schlimmsten Bauchschmerzen und Unterleibsschmerzen ins Krankenhaus, dass ging so über 30ig Jahre und dann ist sie an Krebs gestorben und jetzt wissen wir, durch Tagebucheintragungen von Zeitzeugen, was bei Kriegsende in dem Dorf wirklich passiert ist. Ich habe sie nur krank gekannt. Und vorher immer nur Andeutungen oh, die Oma hat was Schlimmes erlebt, als die .....................kamen.

    Ich habe mir jetzt auch ein Buch bestellt, um da noch die Umstände zu erfahren in denen gearbeitet wurde als Sanitäter und Arzt, es heisst: Als Stabsarzt in Danzig, Westpreußen und Ostpreußen, diesen Impuls bekam ich von dir Christine, mit den interessanten Kopien die du mir geschickt hast.
    Ich denke ich habe jetzt viel in die Wege geleitet was das Auffinden des Grabes meines Großvaters betrifft und vielleicht habe ich Glück und wenn man es nicht mehr findet, vielleicht ist es dann gut so, dass er bei den vielen Kameraden begraben ist.
    Ich wollte euch aber noch diesen link geben, http://www.russland-kriegsgraeber.de/?page_id=22
    bei Vermisstensuche und Gräbersuche habe ich gestern gefunden, und ich denke ich werde da eine Suchmeldung noch reinsetzen.
    Danke Frank für dein Lob, ja ich finde die Unterstützung hier ganz toll, obwohl ich gar nicht soviel beitragen kann an Wissen oder links und Büchern und was ihr eben schon alles wisst, ich kann nur mit euch teilen was ich erzählen kann oder selbst erfahren habe.
    Ich merke auch die Beschäftigung mit diesem Thema hat für mich schon was sehr Dunkles und Zerstörerisches, und doch ist es für mich dran mehr zu erfahren und fehlende Teile zusammenzusetzen, auch das Unausgesprochene, was ich als Kind immer gespürt habe, zu fassen, ihm ein Gesicht, ein Bild zu geben. Doch es geht nur zeitweise, dann brauche ich wieder lichte und helle Inhalte und Leichtigkeit, bis ich dann spüre so jetzt kannst du wieder in den Keller.

    Also sonnige Grüße
    Gabriela

  • Hallo,

    bis dein Buch da ist, hier einmal ein Link zu einer Seite, wo sich jemand viel Mühe gegeben hat.

    http://www.klee-klaus.de/der_untergang_ostpreussens.htm

    Auf der Seite ist das mit Nemmersdorf wohl falsch dargestellt !
    Ich habe Videos gesehen wo Zeitzeugen dieser Aussage widersprechen, Quelle ARD-ZDF.


    Gruß Mich@el

    Vergiss, mein Volk, die teuren Toten nicht und schmücke auch unsere Urne mit dem Eichenkranz !
    Quelle : Theodor Körner 1791 bis 1813 (Lützower Jäger und Dichter) und http://www.denkmalprojekt.org

    Edited 2 times, last by 227 J.R. (October 17, 2017 at 1:22 PM).

  • Hallo Gabriela,
    nach unseren Telefonat hier zwei Links.
    Ob die WASt Information aus den Krankenakten deines Großvater besitzt oder herausgibt entzieht sich meiner Kenntnisse.
    Ich selber habe keine Informationen bis heute erhalten.
    https://www.berlin.de/lageso/versorgung/krankenbuchlager/
    Aber ich würde es beim DRK mal versuchen, vielleicht habe sie dort Informationen über das Lazarett und deinen Großvater.
    https://www.drk-suchdienst.de/de/suchanfrage…eiter-weltkrieg.
    Wünsche Dir viel Erfolg, und wie gesagt die Hoffnung stirbt zuletzt.

  • @ Mich@el, danke für den link ich habe es mir durchgelesen und heute ist auch mein bestelltes Buch gekommen, was ich heute Abend mal anfangen werde.

    @Chevy nochmals danke für die Tips, ich habe gestern Abend gleich die Suchanfrage beim DRK gemacht mal sehn ob ich noch ein paar Infos bekomme. Heute bekam ich von der WAST einen Brief bezüglich meines Onkel in dem sie mir mitteilen dass ich mit einer Bearbeitungszeit von etwa 2Jahren rechnen muss.

    Gruß Gabriela