Sammelthread zum Thema Heirat in der SS

  • Guten Abend,
    mir ist aufgefallen das es zum Thema Heirat, keinen eigenen Thread im Subforum Allgemeine SS gibt. Ich hoffe ich habe ihn nicht übersehen. 8) DiesesThema hatte bei der SS und gerade beim RFSS einen großen Stellenwert. Ich denke es ist sehr interessant, auch für Nichtkenner dieser Thematik, in einem Thread gebündelt Informationen zu erhalten.
    Im Anhang zwei Dokumente aus dem Jahr 1937.
    Auf eine Erklärung verzichte ich gerne, da die Dokumente für sich selbst sprechen.

    Mit freundlichen Grüßen Achim

  • Guten Abend Achim,

    sehr gut,

    ich darf einen Vorschlag machen?
    Die Anhänge in den Text einbinden, Text, den du zum jeweiligen Anhang beigeben könntest, kurz und knapp gesagt, worum es in dem jeweiligen Anhang geht.
    Beispiel: Das Reichssportabzeichen wird laut SS-Befehl vom 27.04.1937 zur Bedingung für zukünftige Bräute der SS-Männer.
    Quellenangabe wäre sicher auch nicht übel.

    Dann "hier" das Dokument.

    Sowas macht Sinn, wenn weitere Dokumente dazu folgen, je nach "Menge" könnte man im Ausgangspost sowas wie eine "Übersicht " erstellen.

    Grüße Thomas

  • Guten Abend Thomas,

    dein Vorschlag verleiht dem Thread eine gute Übersicht und Struktur, vielen Dank dafür. Ich hoffe doch stark , das dieses Thema auch andere Forumsmitglieder dazu verleitet, ihre Dokumente über dieses Thema hier einzustellen.
    Die Quelle reiche ich morgen nach.

    Beste Grüße Achim

  • Guten Abend allerseits,

    anbei der Beitrag: 10 Jahre Verlobungs- und Heiratsbefehl in der Schutzstaffel

    10 Jahre Verlobungs- und Heiratsbefehl in der Schutzstaffel.png

    Quelle: Der Erbarzt Band 10, Heft 4, April 1942.

    Die Zeitschrift Der Erbarzt war zur Zeit des "Dritten Reiches" das Fachjournal für Rassenkunde, etc. in dem auch die "Granden" der damaligen Forschung regelmäßig publizierten.

    Der Beitrag stammt aus der Rubrik Umschau. Hierin werden Beiträge aus anderen Publikationen kurz referiert um grundsätzlich darauf aufmerksam zu machen. Wer also der Thematik genauer nachgehen möchte, sollte sich die entsprechende Publikation in "Volk und Rasse" ansehen. Kopienbestellungen von alten Fachzeitschriften sind in jeder Bibliothek, die an die Fernleihe angeschlossen ist möglich.

    Grundsätzlich lohnt es sich medizinische Publikationen dieser Zeit im Hinblick auf Informationen zu NS-Formationen, etc. durchzusehen. Es liegt hier noch sehr viel Unentdecktes, gerade auch in Sachen Lazarettwesen und Sanitätsdienst.

    Beste Grüße

    OB

  • Guten Abend zusammen,

    Paule, Quelle deiner Dateianhänge? Welche Rolle ist das?

    Der ganze Seich mit der Heirat, arischer Nachweis, auch der der zukünftigen Frau,
    Gebärfreudigkeit, alles geregelt, doch nie wirklich 1:1 umgesetzt.
    Soviele Ausnahmen, so oft geändert, ausgesetzt, Kompromisse gemacht, relativiert.

    Wir werden nie eine Struktur in diese Sache reinbringen können, es gab keine,
    all die Befehle des RFSS, all die Ergänzungen dazu, reine Makulatur,
    so s o l l t e es wohl laufen, lief es aber nicht.

    Himmler selbst ruderte so oft zurück, machte Ausnahmen,
    ihm war dann wohl doch die Vergrößerung seines Ordens wichtiger als seine bisher gemachten Vorgaben.

    Davon ab, man schaffte es gar nicht, all die Anträge zeitnah zu bearbeiten, Bürokratie halt.

    Grüße Thomas

  • Hallo,

    Der ganze Seich mit der Heirat, arischer Nachweis, auch der der zukünftigen Frau,
    Gebärfreudigkeit, alles geregelt, doch nie wirklich 1:1 umgesetzt.
    Soviele Ausnahmen, so oft geändert, ausgesetzt, Kompromisse gemacht, relativiert.

    hier wäre vielleicht das Erwähnen der Himmler-Biografie (P. Longerich) ganz hilfreich. Mit einem über 100 Seiten starken Kapitel "Die SS-Famile" zeigt er sehr anschaulich auf
    dass man mit oben aufgeführten Fundstücken fast nur bedeutungslose Stilblüten sammelt.
    Letztendlich wurde fast alles durchgelassen, alle zeitraubenden und entwürdigen Prüfungen der Frau bis auf die Zeit nach dem Endsieg verschoben.
    Erfreulich auch, wie bereitwillig der blonde SS'ler auf die Regeln pfiff bei der Wahl seiner Zukünftigen, man konnte u.a. jederzeit ein Formular ausfüllen (...auf eigene Gewähr/Gefahr).
    Dann war das mit der Ehe ok nur kam die Frau nicht in den Genuß von bestimmten Vorzügen der SS-Sippschaft.

    Übrig blieb fast nur ein Himmler als kurioser Begutachter und Eheberater der den Seinigen das Leben schwermachte oder "väterlich" intervenierte. Oder auch zum Kinderwunsch verhalf, mit kostenloser Hormonbehandlung
    in einer SS-Klinik. Und natürlich dutzende Verwaltungsbeamte, die fast wöchentlich neue Phantastereien in den Heiratsvordrucken unterbringen mussten. Oder unter den sich stauenden Bergen
    an Ehenwünschen mit Unterlagen zusammenbrachen. Dann tobte auch wieder Himmler das wenige Wochen nach Genehmigung meist schon die Frau im Kreissaal gebar.

    Sehr zu empfehlen das Buch, auch wegen der mindesten 100 aufgeführten Fälle der Himmlerschen "Eheberatungen"

    Viele Grüße
    Malte

    Edited once, last by MaltePe (October 30, 2017 at 7:25 PM).

  • Guten Abend zusammen,

    Malte,
    da du mich zitierst,
    ich kann dir versichern, dass ich Himmler / Longerich schon gelesen habe, wie wohl jeder hier,
    der sich "etwas" intensiver mit der SS beschäftigt.  8)

    In der Tat, ein Standardwerk.

    Grüße Thomas

  • Hallo Thomas,

    das habe ich angenommen. Daher nur der Hinweis für weitergehend Interessierte. Unkommentiert wirken die Funde wie ein Horrokabinett,
    was dann in der Realität doch ganz anders lief


    Viele Grüße
    Malte

    Edited once, last by MaltePe (October 30, 2017 at 8:15 PM).

  • dass man mit oben aufgeführten Fundstücken fast nur bedeutungslose Stilblüten sammelt.

    Hallo Malte,

    nun ich denke es geht hier nicht nur um das Sammeln an sich um sagen zu können "genau so war es". Sondern die Dokumente sollen einerseits zeigen welches Selbstverständnis man (in der Theorie) hatte und v.a. und für mich am interessantesten welche "Kreise" sich mit dieser Thematik befassten. Quellen sind ja nicht immer nur Beweis oder Gegenbeweis, sondern eben auch Teile eines Gesamtgefüges.

    Viele Grüße

    OB

  • Hallo Zusammen,

    anbei ein Nachweis, das zu einem bestimmten Zeitpunk an, leider liegt mir der Befehl des RFSS mit Datum nicht vor.
    "Jede Braut eines SS-Mannes muss einen Mütterschulungskursus besucht haben."
    Das eingestellte Dokument datiert vom 17.09.1937

    Mütterschulungskursus.JPG

    Mit freundlichem Gruß Achim
    Ouelle. Staatsarchiv Darmstadt Bestand N1-28
    Edit:Quelle ergänzt unf fehlendes Wort

    Edited 2 times, last by Joachim67 (November 7, 2017 at 8:21 PM).

  • Hallo Achim,
    ... ist schon beachtlich, um was man sich da alles so gekümmert hat. Die jungen Helden hielt man ganz schön kurz an der Leine, sozusagen...Wobei ich einerseits die Forderung nach der "Frühehe", dann aber doch wieder erst ab 25 Jahren, schon etwas merkwürdig finde; der Zeitkorridor war also mit maximal fünf Jahren vorgegeben (ab 30 kann man wohl nicht mehr von einer "Frühehe" sprechen, oder?) .-- Das Alter der Braut, sofern sie den sonstigen Anforderungen genügte, schien wohl nach unten nicht begrenzt zu sein , also durchaus unter 25 Jahren, nehme ich an.
    Herzliche Grüße
    Eberhard

    Suche alles über die 101. Jägerdivision.

  • Hallo,
    anbei noch ein Dokument was das Thema "Heirat in der SS" berührt.

    Eheweihe 25.10.1935.JPG

    Ende 1935 war es verboten über die sogenannten Eheweihen in der SS öffentlich zu berichten.
    Ob dann im laufe der Zeit eine Änderung eingetreten ist, ist mir nicht bekannt.

    Gruß Achim
    Quelle: Staatsarchiv Darmstadt Bestand N1 Nr.5