General der Luftwaffe

  • Hallo an alle Dienstgrad-Spezialisten.

    Mit Stichtag 1.3.1939 gab es 3 Generäle der Flieger, die Chefs der Luftflotten 1-3.
    Zum anderen gab es noch 2 Generäle der Luftwaffe, die Chefs der Luftwaffenämter.

    Was ist nun der Unterschied zwischen einem General der Flieger und einem General der Luftwaffe ?
    Ich gehe davon aus, dass es sich hier um Dienstgrade und nicht um Dienststellungen handelte, ähnlich
    dem General der Jagdflieger etc.

    Bericht stammt aus einem Zeitungsartikel der damaligen Zeit - ein Verschreiber ?

    Gruss
    Potfuse

  • Hallo Pottfuse,
    der " General der Luftwaffe" war ein Sonderfall im Lw- Rangsystem.
    Diese Bezeichnung erhielten die (2) Generalleutnante, die keiner spezifischen Lw-Waffengattung bei ihrer Beförderung ( zb Flieger, Flakart, Fallschtr oder Luftnachrichtentr) zugeordnet werden konnten.

    Beste Grüsse
    Ingo

  • Hallo Ingo,

    vielen Dank, das leuchtet ein.
    In diesem speziellen Fall handelte es sich also um "artfremde" Generäle mit dem Dienstgrad Generalleutnant, welche dann wohl nur kurzzeitig den Zusatz "General der Luftwaffe" nehme an eine Dienststellung, erhielten.
    Bei dem "General der Flieger" handelt es sich wenn ich richtig verstehe um einen sogenannten Waffengeneral-Dienstgrad, angesiedelt zwischen Generalleutnant und Generaloberst.

    Beste Grüsse aus dem Bauland

    Potfuse

  • Hallo Pottfuse,
    Du siehst es etwas " schief" :)
    Der " General der Luftwaffe" war ein regulärer DIENSTGRAD(!) zwischen dem Generalleutnant u dem Generaloberst.
    Er wurde solchen Offizieren verliehen, die keiner Lw-Waffengattung eindeutig zugewiesen werden konnten. Z.B General Wecke als früherer Polizist.
    Görings Luftwaffe ging damit einen "Sonderweg".
    Denn im Heer wurde jedem Offizier der dritthöchsten Stufe "General der...." eine Waffengattungsbezeichnung zugewiesen, die in der Regel der ursprünglichen Stammwaffe des Generals entspracht: Gelernter Artillerist = General der Artillerie; gelernter Reiter= General der Kavallerie usw).
    Mit dem Aufkommen "neuer" Waffengattungen bzw dem Aufrücken von jungen Generälen in Spitzenstellungen, wurden neue Waffengattungen hinzugefügt ( Gen der Pioniere, Nachrichtentruppe, Panzertruppe, Gebirgstruppe).
    Das führte dazu, dass in solchen Fällen das " Stammwaffen-Prinzip" durchbrochen werden konnte. Z.B Rommel=Infanterie; wurde Gen der Panzertruppe. Schörner=Infanterie; wurde Gen der Gebirgstruppe.
    Das Heer brauchte also keine Sonderregelung.
    Bei dem " General der Luftwaffe" scheint sich m. E. eher um "politische" Beförderungen zu handeln, vielleicht um "treue Dienste" zu belohnen?

    Beste Grüsse
    Ingo

  • Hallo Ingo,

    du machst mich etwas konfus.

    In einem ersten Beitrag schreibst du, dass die beiden Generalleutnante den Zusatz "General der Luftwaffe" erhielten, als waren sie kein General der 3. Stufe.
    Es sei denn, sie wurden zeitgleich befördert - wenn nicht, dann war dieser "General der Luftwaffe" eher ein honoriger Titel wie du bereits geschrieben hast.

    Bauländischer Gruss
    Potfuse

  • Hallo Pottfuse,

    ich wollte Dich nicht konfus machen, tut mir leid..
    Wahrscheinlich habe ich mich im 1. Beitrag "schief" ausgedrückt.
    Ich meinte: die 2 Generalleutnante .... die zur Beförderung zum "General 3. Stufe heranstanden"....
    Das heißt, sie sollten zu diesem Rang (wie General der Flieger etc.) befördert werden, man wusste aber noch nicht, wie man diese beiden atypischen Offiziere denn konkret bezeichnen sollte.
    Eigentlich ein "Luxusproblem"; denn ein schlichter "General der Flieger" hätte es auch getan. Aber wie das in Görings Luftwaffe so war: Alles sollte seine Ordnung haben....
    ...und wer weiß, vielleicht hätten die "richtigen" Generäle protestiert?? :)

    Beste Grüße
    Ingo