Hallo zusammen,
bisher war mir lediglich bekannt, was in dem Befehl vom 18.10.1943 angeordnet wurde
Der Reichsführer-SS Feldkommandostelle, den 18.10.1943
Vorgang: Truppenübungsplatz „Kurmark“ der Waffen-SS
An das
Reichssicherheitshauptamt, Berlin SW 11, Prinz Albrecht Str. 8,
an den
Chef der Ordnungspolizei, Berlin NW 7, Unter den Linden 74,
an das
SS-Führungshauptamt der Waffen-SS, Berlin-Wilmersdorf, Kaiserallee 188,
...
Zur Schaffung des Truppenübungsplatzes „Kurmark“ ist das entsprechende Gebiet nach Durchführung der organisatorischen Vorarbeiten sofort zu räumen.
Als verantwortlichen Leiter der Aktion bestimme ich den SS-Brigadeführer Hintze. Für die verantwortliche Durchführung der Ab- und Ansiedlung unter der Leitung des SS-Brigadeführers Hintze werden eingesetzt:
1.) Das Reichssicherheitshauptamt: Es errichtet auf dem Platzgebiet am Ort des Einsatzstabes des SS-Brigadeführers Hintze eine Außenstelle des SD mit Wagen und Fahrer. Es führt weiter durch seine Dienststelle die Absiedlung der Besitzer von Ersatzhöfen durch, soweit es sich um Angehörige fremden Volkstums (Polen und Tschechen) handelt. Bei dieser Aussiedlung ist auf die daraus entstehenden politischen Auswirkungen weitgehendst Rücksicht zu nehmen.
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5.) Das Hauptamt Ordnungspolizei stellt für die Betreuung (Polizei als Freund und Helfer) zwei Kompanien motorisierte Schutzpolizei, die nach den Weisungen des Leiters des Einsatzstabes – SS-Brigadeführer Hintze – eingesetzt werden.
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Gez. H. Himmler
(Rudolf Kuntzsch, Die letzten Junker von Treskau, S. 292 - 295)
Durch Zufall (Fundstelle Ebay) ist nun ein Feldpostbeleg eines Wachtmeisters d.Sch. d.Res. W. Baldauf vom 22.11.1943 aufgetaucht, der in seinem Absender „Pol.-Sondereinsatz-Stab II. Komp. SS-Truppenübungsplatz Kurmark, Jamlitz Kr. Lübben Niederlausitz“ aufführt.
Der Dienststempel ist der des „Polizeipräsidenten in Berlin – Auswärtige Verwendung – Abteilung W“.
Wie lange die Polizisten dort als „Freund und Helfer“ eingesetzt wurden, ist mir leider bisher nicht bekannt.
Da es sich ja um keinen „auswärtigen Einsatz“ im eigentlichen Sinne gehandelt hat, gab es auch keine Feldpostnummer, die man evtl. „verfolgen“ könnte...
Vielleicht tauchen ja noch weitere Angaben zu diesem Stab und den Kompanien auf.
Herzliche Grüße Roland