Hallo zusammen
ich glaube nicht, dass ich in Erfahrung bringen werde, was genau mein Großvater im Zweiten Weltkrieg gemacht hat. Aber ich hoffe, dass ich ihm näher komme, wenn ich die Umstände kennenlerne, unter denen er 1943/44 als Hauptwachtmeister der Gendarmerie im „Reichskommissariat Ukraine“ (Bezirk Shitomir) seinen Dienst versehen hat. Spätestens seit 1943 bis zum 26. April 1944 war er eingesetzt im Posten Dschulinki und gehörte zur Gend.-Hauptmannschaft IV Gend.-Zug IV/18 (Gaissin) (Hajssyn, Winniza).
Ganz offensichtlich war mein Großvater nicht bei der Wehrmacht (denn als Wehrdienst wird in einer Personalakte nur die Zeit vom 26.9.1939 bis zum 20.3.1940 angegeben) und auch nicht bei der SS (obwohl die Ordnungspolizei dem Reichsführer SS unterstand).
Über die Sekundärliteratur habe ich in Erfahrung bringen können, dass Gaissin an der „Durchgangsstraße IV“ lag, die vom „Generalgouvernement“ bis zum Asovschen Meer führte. Sie wurde auch „Straße der SS“ genannt und war von strategischer Bedeutung. Deshalb versuchte man, sie auszubauen und setzte dazu Zwangsarbeiter ein. Alle zehn bis zwanzig Kilometer gab es ein Lager und Gendarmerieposten. Hier fand die „Vernichtung durch Arbeit“ statt, und in diese Zeit fällt auch die „zweite Welle“ der Erschießung von Juden in der Ukraine.
Mein Großvater war nun in Dschulinki eingesetzt, bei dem es sich vermutlich um den bei Google Maps als „Dzhulynka“ bezeichneten Ort handelt:
https://www.google.de/maps/place/Dzh…5377!4d29.75091
Weiterhin ist in einem Dokument von Kämpfen mit Partisanen am 14.8.1943 bei „Pogolora, Rayon Dshulinki“ die Rede. Allerdings konnte ich diesen Ort nicht finden.
Sollte jemand über diese Region bescheid wissen, würde ich mich über entsprechende Hinweise freuen.