Ab 2023 keine Suchanfragen mehr beim DRK


  • das Ende vom DRK-Suchdienst ist vielleicht auch ein Zeichen unserer Zeit. Die Intresse zum Thema 2.Weltkrieg schwindet immer mehr. Ich meine, der größte Teil in unserer Republik interessiert sich doch nicht die Bohne was damals passiert ist.

    Hallo,

    dem möchte ich widersprechen. Wenn man sich einmal die Zahlen und Jahresberichte der einzelnen Organisationen ansieht, dann sprechen diese eine deutliche und andere Sprache. Der ITS in Bad Arolsen hat im Jahr 2016 rund 16.000 Anfragen zu Opfern und Verfolgten des NS-Regimes, der Suchdienst des DRK im Jahr 2015 rund 12.000 Suchanfragen alleine zu Kriegsopfern und Vermisstenschicksalen des 2.Weltkrieges bearbeitet. Bei der WASt ist die Bearbeitungszeit für Anträge inzwischen auf fast zwei Jahre angestiegen, der Volksbund hatte im vergangenen Jahr 2016 rund 40.000 Anfragen von Familienangehörigen und Institutionen zu Grablagen und Umbettungen und 30.000 Umbettungsprotokolle zu bearbeiten.
    Dass in den jüngeren Generationen auch kein Interesse mehr an (Familien-)Geschichte vorhanden sein soll, lässt sich wohl auch eindeutig durch den Erfolg verschiedener Online-Genealogieportale wie z.B. Ancestry, Myheritage u.ä. in den letzten Jahren widerlegen.

    Gruß, J.H.

  • Hallo Johann ,

    das sind schöne Zahlen.
    Doch wieviel Vermisstenfälle liegen denn noch unbearbeitet beim DRK weil keiner mehr danach fragt ?
    Hast Du auch diese Zahlen ?
    Diese werden bestimmt die 12.000 Suchanfragen übersteigen und warum ? Weil es keinen interessiert.
    Es mag sein das Intresse an Familien-Geschichte besteht doch aber nur im allgemeinen.
    Also ich bleibe dabei, daß das Thema 2.Weltkrieg immer weniger anklang findet.
    Ich glaube, wenn man eine Umfrage starten würde mit "Was geschah am 1.9.1939 ?" , würde einem beim Ergebnis nur schlecht werden.
    Ist meine Meinung.

    Viele Grüße Micha

    Suche alles zur 208.Infanterie-Division

  • Guten Morgen zusammen,

    ich habe durchaus auf diese Information mit Entsetzen reagiert. Ehrlich gesagt, ich mag es nicht, allein mit Zahlen zu reagieren, mir geht es bei diesem Thema (sei es der DRK, die WASt, ...) auch um den moralischen und geschichtlichen Aspekt.
    Es ist für mich ok, wenn der DRK sich heutigen Vermisstenfällen (ebenfalls !!) widmen möchte. Das hat sicher seine Berechtigung. Ggf. passt es aber auch nur zur Publicity, keine Ahnung. Das Kapitel Zweiter Weltkrieg (vor dem Zweiten gab es übrigens einen Ersten) aber zuzumachen, weile es ja solange her ist, kann nur einen einzigen Grund haben.

    Ich würde mir Henry Jones´ Wunsch der Digitalsierung wünschen, es wird aber, nach meiner Einschätzung, eher auf Thilos Vermutung hinauslaufen. Geld verdienen. Man kann mit allem Geld verdienen heutzutage,ob ich "outsource" oder sonstwie vorgehe. Um moralisches geht es heute nicht mehr, es geht heute nur noch darum, Geld zu machen.

    Eine enttäuschende Entwicklung, in vielerlei Hinsicht.

    Grüße
    Wuschel

  • Moin,

    Ich war angesichts dieser Nachricht auch überrascht. Sicher, es ist mittlerweile viel Zeit vergangen. Man darf aber auch nicht vergessen, wieviele Jahr nur sehr begrenzt nach Angehörigen gesucht werden konnte.

    Ich persönlich bin auf den Spuren meines Großvaters, welcher in Kroatien vermisst wird. Vom DRK haben wir hierzu nur ein sehr allgemeines Gutachten über die Einheit erhalten. Es deckt sich mit der üblichen empfohlenen Literatur hier und hat mich daher nicht wirklich weiter gebracht.

    Die Antworten liegen möglicherweise immer noch in der Erde Kroatiens und Sloweniens und in den Archiven in Serbien. Auch auf Grund des Balkankriegs war und ist es auch heute nicht ohne weiteres möglich, dort entsprechende Nachforschungen anzustellen.

    Und wenn man dann auf Youtube sieht, was im Osten alles aus dem Boden gezogen wird, ergreift einem schon eine ganze Portion Wut.

    Ich denke es gibt hier noch sehr viel zu tun, für DRK, WAST und den Volksbund.

    Gruß
    Kai

  • Hallo,

    kann mir jemand sagen, ob sich eine separate Suchanfrage beim DRK lohnt?
    Oder ist dies bei einer Anfrage bei der WASt automatisch mit abgedeckt?

    Ich habe noch zwei Vermisstenmeldungen in der Familie.
    Bei meinem Uropa habe ich ein Gutachten des DRK von 1970.
    Ist ja schon ne Weile her.
    Beim zweiten Fall weiß ich nicht, ob ein Gutachten vorliegt.
    In den Vermisstenbildlisten sind beide gelistet.

    Danke.

    Gruß
    Andreas

    Herzlichen Dank an alle die mir bei meinen Fragen und Anliegen geholfen haben.

    Ich wünsche euch viel Erfolg bei den eurigen.

    Gruß

    Andreas

  • Hallo Andreas,

    ich würde auf jeden Fall eine seperate Anfrage beim DRK stellen, denn auch bei meinen Opa hatte die WASt nichts und vom DRK kam die komplette Gefangenen Akte der Russischen Gewahrschaft.
    Auch zum Gutachten aus den Jahre 1970 würde ich nochmal eine Anfrage stellen, denn seit den 1990er Jahren, als die Archive geöffnet wurden hat sich viel getan.

    Schöne Grüße aus Südtirol

    Reinhard

    Suche alles über das SS-Polizei Regiment Brixen und die 31.SS-Freiwilligen-Grenadier-Division

  • Hallo Reinhard,

    vielen Dank.

    Dank werde ich heute mittag mal die Anfragen an das DRK schicken.

    Gruß
    Andreas

    Herzlichen Dank an alle die mir bei meinen Fragen und Anliegen geholfen haben.

    Ich wünsche euch viel Erfolg bei den eurigen.

    Gruß

    Andreas

  • Hallo ,

    wenn das DRK ein Vermisstenschicksal aufgklärt hat, bekommt dann der Volksbund eigentlich automatisch eine Meldung vom DRK ?

    Ich gebe zur Zeit die Namen, aus den VBL der 208.ID, in die Datenbank des Volksbundes ein (letztes mal vor 2 Jahren) um zu sehen ob sich inzwischen
    ein Vermisstenschicksal aufgeklärt hat.
    Bisher habe ich die Namen der Regimenter 309 und 337 in die Datenbank eingegeben und nur bei zwei Männern hat sich das Schicksal aufgeklärt.
    Alle anderen Männer gelten noch immer als vermisst.

    Gruß Micha

    Suche alles zur 208.Infanterie-Division

  • Hallo Micha,

    kann ich leider nicht sagen.
    Auf der Seite des Volksbundes steht nur, dass noch nicht alle Meldungen online erfasst sind.
    In den nächsten Jahren sollen noch 500.000 Namen eingetragen werden.
    Sonst einfach mal beim Volksbund anfragen, die reagieren eigentlich auch schnell.

    Gruß
    Andreas

    Herzlichen Dank an alle die mir bei meinen Fragen und Anliegen geholfen haben.

    Ich wünsche euch viel Erfolg bei den eurigen.

    Gruß

    Andreas

  • Auf der Seite des Volksbundes steht nur, dass noch nicht alle Meldungen online erfasst sind.
    In den nächsten Jahren sollen noch 500.000 Namen eingetragen werden.
    Sonst einfach mal beim Volksbund anfragen, die reagieren eigentlich auch schnell.


    Hallo Andreas,

    worauf der Volksbund schnell reagiert kann ich nicht beurteilen, ich hatte aber einen Schriftstück der DD WASt mit der Aufforderung einige Korrekturen in der Datenbank vorzunehmen. Reichlich 20 Jahre später habe ich eben diese Datenbank-online überprüft, es hat sich nichts getan! Das nenne ich schnell! Soll nicht heissen, ich zweifle daran, dass die Korrektur irgendwann mal vorgenommen wird...

    Gruß Viktor

  • Hallo Viktor,

    ok. Das ist wohl was anderes. Verstehe ich dann auch nicht.

    Mit dem schnell reagieren meinte ich, dass sie schnell auf Anfragen antworten. Zumindest war das immer bei mir so. Habe mich etwas ungenau ausgedrückt.
    Auf der Seite steht nur, dass man ein Suchformular ausfüllen kann, wenn der/die Gesuchte noch nicht im Onlineverzeichnis ist.

    Warum sie den Brief nicht beachtet haben weiß ich nicht.
    20 Jahre klingt eher nach verstorbenem Mitarbeiter oder verschwundenem Brief.

    Gruß
    Andreas

    Herzlichen Dank an alle die mir bei meinen Fragen und Anliegen geholfen haben.

    Ich wünsche euch viel Erfolg bei den eurigen.

    Gruß

    Andreas