Tag allerseits,
danke an Chris für die Ergänzung i.S. Arier.
Das Problem der in Deutschland damals lebenden Deutschen jüdischen Glaubens war vielfach, dass sie sich in erster Linie als Deutsche und sich dem deutschen Bürgertum zugehörig fühlten. Viele sog. "Mischlinge" (Viertel- und Halbjuden) wollten auch diesem damaligen Staat in der Wehrmacht dienen. Im Bürgertum der Deutschen jüdischen Glaubens in den Städten
Deutschland gab es kaum Strenggläubige; vielfach waren es auch "Glaubensferne".
Heute geht man davon aus, dass in der Wehrmacht - trotz der Vorschriften des Wehrgesetzes - bis zu 150.000 Juden und "jüdische Mischlinge" dienten.
Ich zitiere aus der FAZ
...Das nationalsozialistische Regime tat sich - dies wird sehr deutlich - mit den "Mischlingen" außerordentlich schwer. Nicht nur bei den verschiedenen Machtinstanzen des Regimes waren unterschiedliche Auffassungen anzutreffen, sondern auch Hitler selbst schwankte in der Mischlingsfrage und legte ein widersprüchliches Verhalten an den Tag. Selbst noch in der letzten Kriegsphase verwandte er viel Zeit darauf, Anträge von "Mischlingen" auf Befreiung von den Rassegesetzen persönlich zu überprüfen und zu entscheiden. Tausende hat er für "deutschblütig" erklärt.
Doch die generelle Tendenz einer Verschärfung bei der Behandlung von Soldaten jüdischer Herkunft ist eindeutig. Aufgrund einer Vereinbarung zwischen Hitler und dem Reichskriegsminister im Jahr 1936 hatten Halb- und Vierteljuden Wehrdienst zu leisten, durften aber ohne Zustimmung Hitlers nicht zu Vorgesetzten ernannt werden. 1940 wurde angeordnet, "Halbjuden" und Ehemänner von Jüdinnen oder "Halbjüdinnen" aus der Wehrmacht zu entlassen; Ausnahmen waren möglich. Und weil viele Einheiten diesen Erlaß nicht durchführten und weil zahlreiche Ausnahmegenehmigungen erteilt wurden, blieben Tausende von Halbjuden in der Wehrmacht. Viele wollten unbedingt Soldat bleiben und kämpften verzweifelt um ihre Anerkennung als "Arier" - auch mit dem Motiv, auf diese Weise ihre Angehörigen zu schützen....
Dazu:
http://www.deutschlandfunk.de/…ml?dram:article_id=102249
Grüße
Bert