Hilfe beim Entziffern Postkarte

  • Hallo,

    ein Versuch:

    Liebe Mutter,
    Erhielt dein Paket besten
    Dank, war ganz überrascht nach
    so langer Zeit wieder einen
    feinen Kaffe Stollen zu bekom-
    men ich glaubte das weiße
    Mehl auf der ganzen
    Welt schon ausgegangen.
    Mir geht es immer noch gut
    und ich hoffe weil doch noch
    kein Friede in Aussicht
    im August oder Sept, wieder
    zu sehen. So Gott will, in
    der Hoffnung, daß dich diese
    Zeilen in bester Gesundheit
    antreffen verbleibe ich bis dahin
    ...( Rest senkrecht geschrieben - vllt. kann es ein Anderer lesen)


    MfG Ludwig

    Never let go!

  • grüß euch!
    @ Ludwig: gute Arbeit - lese soweit das Gleiche.
    Ergänzung - lese: Swirany den 18. V. 16 - also 18. Mai 1916.
    1. Zeile quer: ?
    noch darunter: Dein Sohn Georg.
    lg, Waltraud

    grüß euch!
    Letzte Zeile: antreffen verbleibe bis dahin
    quer: unter ? Grüßen an euch alle
    lg, Waltraud

    grüß euch!
    reiberl: bin ein neugieriger Mensch - weißt denn, in welcher Einheit dein Urgroßvater gedient hat?
    lg, Waltraud

    3 Posts zusammengefügt...Huba

  • Hallo,
    ich bin ganz überrascht wie schnell ich hier Hilfe bekomme, danke vielmals.
    Ich dachte bis jetzt auf dem Bild ist mein Urgroßvater, da die Karte mit Georg signiert ist muss es sich um seinen Bruder also meinen Urgroßonkel handeln.
    Näheres weiß ich leider nicht.

    https://www.dropbox.com/s/g072oih1ytytv4y/Georg.jpg?dl=0
    Hier das dazu gehörige Bild.

    Noch eine Frage. Mich verwundert, dass mein Urgroßvater überhaupt eingezogen wurde. Er war Geburtsjahr 1871, Landwirt, hatte 7 Kinder und war 1914 bereits 43 Jahre alt. war das normal ?
    Diese Bilder hab ich von meinen Urgrossvater
    https://www.dropbox.com/s/v4vip849pgt5…r-1914.jpg?dl=0
    https://www.dropbox.com/s/1yazek7lgbnk…azaret.jpg?dl=0

    Bilder vom externen Hoster hochgeladen und angehängt, Diana

  • Hallo reiberl,

    ein Vorname wäre für eine Anrede nicht schlecht. Aber nun zu deiner Frage.

    Aus welchem Wohnort stammt den der Urgroßvater. Wäre für die Zuordnung der Einheit wichtig.

    Auf dem Foto 1914 (Josef Hoepfinger) ist ein Infanterist (einfacher Soldat) mit Schießauszeichnung (Schnur) zu sehen.
    Ich denke jedoch nicht, dass dieser Mann zum Zeitpunkt des Fotos schon 43 Jahre war.

    Auch scheinen mir die Person auf dem Foto 1914 und der auf dem Lazarettfoto markierten Person nicht identisch zu sein.
    Möglicherweise ist hier einiges durcheinander geraten, oder wurde von den Nachfahren falsch bezeichnet.

    Das der Urgroßvater geb. 1871, mit 43 Jahren noch eingezogen wurde ist nichts Ungewöhnliches.
    Allerdings sollte er mit diesem Alter zur Landwehr bzw. Landsturm einberufen worden sein.
    Dazu passt aber die Uniform auf dem Foto 1914 nicht.

    In den Verlustlisten aus dem WK 1 gibt es zu einem Josef Hoepfinger keinen Eintrag. Würde bedeuten, er hat den Krieg unverwundet überlebt.
    Aber auch dies würde ja nicht zu einem Lazarettfoto passen.

    Schreibt man den Namen jedoch Höpfinger, gibt es in den Verlustlisten einige Einträge. Jedoch keinen mit Vornamen Josef.
    Es war nicht selten, dass ein Name in den Verlustlisten falsch geschrieben wurde. Aber wie gesagt, kein Eintrag zu einem Josef.

    Ich würde, sofern dies noch möglich ist, nochmals in der Familie die Identität der Personen auf den Fotos bestimmen lassen.
    Nicht selten können dabei Verwechselungen / Zuordnungen von Fotos doch noch aufgeklärt werden.

    Viele Grüße

    Frank

  • Hallo Frank,
    mein Urgroßvater überlebte den 1.Weltkrieg und starb erst 1952. Da ich einen Familienstammbaum erstellen möchte ich die wenigen Bilder die es gibt auf die richtigen Personen zu ordnen und wichtige Daten hinzufügen. Es könnte sein, dass das Einzelfoto aus seiner Wehrdienstzeit stammt. Laut meiner leider schon verstorbenen Großmutter handelt es sich auf dem Bild um meinen Urgroßvater.

    Grüße
    Reinhard

  • Grüß Gott Reinhard,

    nehme mal an,dein Urgroßvater war aus Bayern.
    Dann wäre mit der Nr.20 auf der Pickelhaube ,eventuell das 20.Bayr.Infanterie-Regiment gemeint.
    https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6ni…_Franz%E2%80%9C
    Oder er war beim 20.Königlich-Bayrischen-Reserve-Infanterie-Regiment RIR 20,diese Regiment gehörte zur Kgl.Bayr.6.Reserve-Division.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kgl._bay._6._Reserve-Division
    das könnte eventuell besser passen,wegen der Soldaten,Ersatzreservisten,Freiwillige usw.

    Servus Eumex
    Vivat Bavaria

    Edited 3 times, last by Eumex (September 12, 2016 at 5:59 PM).

  • Hallo,

    Quote

    Es könnte sein, dass das Einzelfoto aus seiner Wehrdienstzeit stammt.

    nein. ein 1871 geborener wäre etwa 1890-91 zum Wehrdienst einberufen wurden, dazu passen weder die Uniform noch das Gewehr 88 mit erkennbarem Umbau auf Ladestreifen, 1914 kommt absolut hin, die Regimentsnummer steht auf dem Helmbezug. Woher kam er? Bayern oder Rest Deutschlands?

    Grüße
    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Guten Morgen,

    Eumex: Der Hinweis auf Bay. Reserveinfanterie Regiment Nr. 20 (RIR 20) sollte hinkommen. Wobei auch Bay. IR 20 nicht grundsätzlich auszuschließen wäre.

    @ Thilo: Du hast ja richtige "Adleraugen". ;) Den K 88 mit Umbau habe ich nicht erkannt.

    @ Reinhard: Da der Urgroßvater aus Bayern stammt ist stark anzunehmen, dass er in einer der von Eumex schon genannten Einheiten diente.
    Die sogenannten "Kriegstammrollen" (ist sowas wie Personalbogen) der Bayrischen Armee sind erhalten und liegen im Bay. Staatsarchiv München.
    Du solltest dort die Stammrollen vom Bay. IR 20 und Bay. RIR 20 nach dem Namen deines Urgroßvaters durchsuchen. Bitte denke dabei aber an
    den vollständigen Namen (also alle Vornamen) und das Geburtsdatum zur genauen Identifikation.
    Sonst findest du bei Namensgleichheit möglicherweise den "Falschen".

    Man kann diese Stammrollen aber auch auf Ancestry einsehen. Das spart den Weg und die Suche im Staatsarchiv.
    Allerdings ist die Nutzung von Ancestry gebührenpflichtig. ( z. B. für 6 Monate p. Mon. um die 9,00 €)
    Wenn du an einem Familienstammbaum arbeitest ist eine Anmeldung bei Ancestry vielleicht sinnvoll. Man kann dort
    auch jede Menge Geburts - und Todesdaten in Kirchenbüchern u. ä. einsehen. Sicher eine große Hilfe bei einer Suche nach den Vorfahren.

    Ich wünsche euch allen einen schönen Tag.

    Viele Grüße

    Frank

  • Grüß euch, guten Morgen!
    Schließe mich der Meinung von Frank an, dass Reinhard evtl ein paar Euros opfert, um die Kriegsstammlisten einsehen zu können. Mein Abo läuft diese Tage ab, hat mir aber sehr viele Erkenntnisse gebracht.
    Habe in den Listen 2 mal gefunden:
    Josef Höpfinger, geb. 18.2.1871 in Ezham, Bauer dort. Dieser hatte auch einen Lazarettaufenthalt in Marienberg Boppard (2.3. - 22.3.1916).
    Dies würde alles zum Urgroßvater Josef w.o.a. passen.
    An Einheiten habe ich zu diesem Josef gefunden:
    1. Inf. Regt. 6. Komp. (1. Infanterieregiment 6. Kompanie) 7.11.1891 Rekrut, 18.9.1893 z. Res. entl. (zur Reserve entlassen) - das war also der "Grundwehrdienst".
    19.8.15 b. 4. Ldst. Inf. Btl. München 3. Kp. (04 Landsturm Infantrie Bataillon München I B 20 3. Kompanie)
    Landsturm Infanterie Ersatz Bataillon München I B 16: 22.3.16 v. (vom) 4. Ldst. Inf. Btl. München bzw. Reservelazarett Marienberg Boppard
    Von dort Entlassung am 14.6.16 nach Ezham.
    Passt das zu den Fotos? Bitte um die Meinung der Forumsgemeinde.

    Auch zum Georg Höpfinger (geb. 17.1.1877 Etzham) und noch 3 mit Geburtsort Etzham (=Etzham?) gibt es Kriegsstammlisten.
    Aber das mußt Du Reinhard entscheiden, ob das Verwandte von Dir sind, ich vermute ja (gleiche Eltern eingetragen).

    lg, Waltraud

    Edited once, last by WMeier (September 13, 2016 at 9:22 AM).

  • Hallo,

    bzgl. der Waffe muß ich mich korrigieren- er trägt kein G 88/14 sondern eine russische Beutewaffe, ein Mosin-Nagant Modell 91 Infanteriegewehr. Erkennbar am Verschluss für den Magazinkasten, der Riemenbefestigung und dem im Vergleich zum G 88 kurzen, gedrungenen Kammerstängel. Dazu das typische Vierkantseitengewehr, mit dem diese Gewehre bis 1936 auch eingeschossen wurden, ohne Seitengewehr daher schlechtere Trefferleistungen.

    Daher ein ganz besonderes Bild!

    @Waltraut,

    Passt 100% Einheit auf dem Bild war das 4.bayerische Landsturm-Infanterie-Bataillon München.


    Grüße
    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Grüß euch miteinander!
    Super, dass man das Bild zuordnen kann.
    reiberl: Wer auf dem Lazarett-Foto, meinst du, ist der UrgroßvaterJosef?
    Und im Lazarett war er nicht verletzungsbedingt, sondern wegen Krankheit - deshalb wohl auch kein Eintrag in den Verlustlisten.

    Gefunden habe ich noch: Rupert, geb. 17.7.1887, Sebastian, geb. 11.10.1873, und Valentin, geb. 7.1.1885.

    Noch etwas zum Georg Höpfinger aus den Stammlisten:
    a) Eintritt am 5.10.98 (1898!) beim 4. Chev.leg.Reg. (Cheveauxlegers Regiment) als Rekrut
    Austritt am 30.9.01 (1901) als Gefreiter
    aktive Dienstzeit 3 Jahre.
    b) Bayerische Magazin-Fuhrpark-Kolonne 186 Gefreiter seit 2.8.14
    wurde dort bis zum Serg. (Sergeant) befördert
    entlassen im Nov. 1918.

    lg, Waltraud

    Edited 2 times, last by WMeier (September 13, 2016 at 6:53 PM).

  • Guten Morgen liebe Forumsfreunde,

    @Thilo : ob nun G 88 oder Nagant Karabiner - hätte ich nicht erkannt - Du hast eben doch "Adleraugen"

    @ Waltraut: da hast du ja fleißig auf Ancestry gesucht und gefunden - Respekt und auch von mir ein Dankeschön

    @ reiberl: bitte prüfe unbedingt das Geburtsdatum deines Urgroßvaters mit dem des "Höpfinger" aus den Stammrollendaten
    Wenn ich das richtig sehe, schreibt sich der Name deines Urgroßvaters Hoepfinger. Nur damit wir nicht den Falschen erwischt haben.

    @ alle: Für mich bleibt noch eine Frage offen. Die Helmnummer auf dem Foto 1914 passt nicht zur Einheit 4.bayerisches Landsturm-Infanterie-Bataillon München.
    Wie in meinem ersten Post geschrieben, vermute ich, dass dieses Foto nicht den Urgroßvater zeigt. Was meint Ihr dazu ?

    Hier noch der Link zu den Verlustlisteneinträgen mit dem Namen Höpfinger.http://des.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search/index
    Reinhard, vielleicht finden sich ja darunter weitere Verwandte.

    Viele Grüße

    Frank

    Edit: Link "blau" gemacht

    Edited once, last by askanier (September 14, 2016 at 7:57 AM).

  • Guten Morgen zusammen,
    - 4. bayerisches Landsturm-infanterie-Bataillon München: die Bayern zählten separat durch --> I B. 20 = 4. bayer. ...
    http://wiki-de.genealogy.net/Milit%C3%A4r/F…turm-Regimenter
    Bitte das Forum um Korrektur, wenn das falsch ist.
    - Danke Frank, hab noch ausgenutzt, dass mein Abo bei ancestry noch ein paar Tage läuft, und uns Bayern diese Unterlagen überhaupt erhalten geblieben sind..
    - ansonsten gebe ich Dir, Frank, Recht, man sollte alle Daten gegenchecken - gerade auch, weil in den Stammrollen schon viele Fehler beim Aufschreiben passierten (bei einem Großonkel meines Mannes fand ich in 3 Stammrollen 3 verschiedene Geburtsdaten) und beim Übertragen durch die ancestry-Leute noch einmal. Wer schon mal was per ancestry in den Kriegsstammrollen gesucht hat, weiß wovon ich rede.
    Hab dem Reinhard (reiberl) deshalb per PN auch noch solche Sachen wie Name der Ehefrau und der Eltern, die in den Rollen standen, geschrieben. Muß ich ja hier nicht veröffentlichen, sondern das kann Reinhard machen, wenns notwendig sein sollte. Und er hat noch ein paar Infos zur Kontrolle.

    Allen noch einen schönen Tag,
    Waltraud

  • Hallo Waltraut,

    SUPER Arbeit. Du hast natürlich vollkommen Recht. IB 20 ist bei den Bayern das 4. bayerische Landsturm-Infanterie-Bataillon München.
    Ich hatte nicht bedacht, dass die Bayern ihre Einheiten anders zählen als der Rest der "Deutschen". Naja, in Bayern war und ist man immer etwas "Anders". ;)

    Damit stimmt die Helmnummer auf dem Foto und mein Zweifel ist ausgeräumt. Wird auch noch durch die Ausrüstung mit einem russischen Beutegewehr bestätigt.
    Das war bei Landwehr - bzw. Landsturmeinheiten häufig der Fall, da es immer zu Engpässen bei Bewaffnung, Uniformen und Ausrüstung kam.

    Viele Grüße

    Frank