Umbettungen unmittelbar nach Kriegsende

  • Hallo an Alle !

    Ich weis nicht, ob ich mein Anliegen in der richtigen Rubrik schreibe.
    Wenn nicht, bitte von einem Moderator verschieben.

    Folgende Probleme:

    1. Ein älterer Herr aus meinem Ort , der jetzt aber in einer Großstadt wohnt, hat mir vor Jahren mitgeteilt,
    wo sich im Sommer´45 ein Feldgrab befand.
    Um das zu untermauern hat er mir sogar eine Kopie seines damaligen Tagebuches und eine Katasterkarte
    mit einem handschriftlichem Kreuz zugeschickt.
    Dies Grab soll nach 1946 nicht mehr bestanden haben.

    2. Ein anderer Zeitzeuge hat mir ein Feldgrab in eines unserer Nachbardörfer beschrieben, das aber irgendwann
    um 1946 umgebettet worden sein soll. Dort sollen mehrere deutsche Soldaten (ca. 10) gelegen haben.

    Um diese beiden Fälle zu erforschen habe ich sowohl bei der zuständigen Kirchengemeinde, dem Standesamt
    und auch beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nachgefragt.
    Alle drei Institutionen sagten mir, das es keine "Umbettungslisten" geben würde.

    In der näheren Umgebung wurden diese Toten jedenfalls nicht zugebettet.
    Der Geschäftführer der Kriegsgräberfürsorge Lüneburg hat mir einige PDF´s von Kriegsgräberstätten
    aus der Nähe geschickt, da erscheinen die Toten aber nicht.

    Meine Frage wäre, wer kann mir bei der Suche helfen ?

    Wer hat Tipps wo noch Unterlagen liegen könnten ?

    Wohin hat die Besatzungsmacht umgebettet?

    Zuerst war unser Gebiet amerikanisch, dann britisch.

    Hat jemand Listen der Kriegsgräberstätten Buschkamp Senne I und Ysselsteyn/ Holland?

    Aus den Büchern von Karl Heinz Schwerdfeger " Das Kriegsende im Wendland" weis ich, das
    gefallene deutsche Soldaten aus dem Kampfgebiet an der Elbe dorthin gebracht wurden.

    LG bfg

  • Hallo "bfg".

    Die Frage ist, wozu du die Grablagen "erforschen" möchtest. Geht es dir darum, dem Volksbund zu helfen, dass die Gefallenen umgebettet werden können oder liegt ein Verwandter von dir in einem der Gräber?
    Hast du Namen der Gefallenen aus dieser Grablage?

    Mit freundlichen Grüßen, Mathias

  • Hallo Matthias !

    Die Grablagen als solche möchte ich nicht erforschen, denn ich glaube sie sind leer.

    Wenn aber nicht, dann würde ich mich freuen ein Vermisstenschicksal zu klären.

    Selbstverständlich bin ich auf die mithilfe des Volksbundes angewiesen.

    Es geht mir um die Personen, die dort gefallen sind, woher sie kamen,
    wer sie waren und wo sie jetzt ihre letzte Ruhe gefunden haben.
    Auch in welcher Einheit sie dienten.

    Namen habe ich keine, bei dem Einzelgrab habe ich aber eine Vermutung zu der Einheit.

    LG bfg alias Bert

  • Guten Abend Bert,

    hast du es schon mal beim zuständigen Pfarrer/Pfarrei probiert.
    Solche Sachen stehen meistens in den Sterbebüchern.

    Solche Einzelgräber wurden in sogenannte Sammelgräber,oder inden nächsten Soldatenfriedhof umgebettet.

    Servus Eumex
    Vivat Bavaria

  • Hallo Bert,

    bei uns liegen Dokumente von Umbettungen im Gemeindearchiv (nicht Standesamt)

    Hast Du schon bei der entsprechenden Gemeinde angefragt.

    Gruß
    Lothar

  • Hallo Eumex !

    In einem anderem Fall habe ich mal die Pastorin aufgesucht, aber da ging es um das Auffinden eines amerikanischen Gefallenen im Jahre 1946.
    Da hatte weder die Pfarrei noch das Standesamt Unterlagen.
    Aber trotzdem , da werde ich es nochmal nachhaken.

    Du schreibst, das in Sammelgräber oder den nächsten Soldatenfriedhof umgebettet wurde.

    Das mag von deutschen Behörden so gemacht worden sein, aber wie war das um 1946 unter britischer Besatzungsmacht?

    Das Sterbebuch unseres damaligen Standesamtes habe ich wegen des Amerikaners schon einmal eingesehen, das ist, man mag es kaum glauben, ein einfaches Schulheft in DIN A 5.

    Hallo Albert / Lothar !

    Unter welchem Stichwort bist Du denn fündig geworden ?

    Den Leuten auf dem Standesamt und Friedhofsamt bin ich schon
    wegen dem ersten Fall ( also dem Einzelgrab) auf die Nerven gegangen.

    Euch Beiden : Habt vielen Dank für eure Antworten.

    LG Bert

    Edited once, last by bfg (May 17, 2016 at 7:39 PM).

  • Hallo Bert,

    schau doch mal im Steberegister nach, wenn noch nicht geschehen.
    Entweder im Pfarramt oder beim Standesamt.
    In meinem Heimatort sind die Gefallenen dort vermerkt, sogar Flüchtlinge.

    Gruß Rico

  • Hallo Rico !

    Anfrage an die Kirchengemeinde habe ich gemacht. Da man sich kennt, geht das ja auch formlos.
    Leider haben die da rein gar nichts über Gefallene !

    Gibt es denn über den Volksbund so eine Art Rückwärtssuche, wenn man den Vermisstenort bzw Todesort eingibt ?

    1. Fall , Einzelgrab wäre Glienitz Kreis Dannenberg, jetzt 29490 Neu Darchau OT Glienitz, LK Lüchow- Dannenberg

    2. Fall, Bahrendorf bei Wietzetze, Kreis Dannenberg, jetzt 29456 Hitzacker OT Bahrendorf LK Lüchow- Dannenberg

  • Den Leuten auf dem Standesamt und Friedhofsamt bin ich schon
    wegen dem ersten Fall ( also dem Einzelgrab) auf die Nerven gegangen.


    Hallo Bert,

    das mit den Gefallenen in den letzten Kriegstagen ist nicht einfach. Für meine Ecke kann ich sagen, dass bis 2-3 Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner wurden die Sterbefälle sowohl vom Standesamt, als auch von der Friedhofsverwaltung beurkundet und dokumentiert. Die Umbettungen in den Jahren 1946-49 wurden zwar nicht protokolliert, jedoch meistens Nachhinein mit einem Vermerk in den Büchern versehen.

    Die einzigen, die Dir in Sache Auskunft geben können, sind die MA der DD-WASt. Ob Du als Privatperson die Auskunft erhältst, vermag ich nicht zu urteilen. Versuch am besten Deinen Landesbeauftragten des Volksbundes in die Sache einzubeziehen.

    Gruß Viktor

  • Hallo Bert,

    ich habe einen Konvolut mit Briefverkehr und Namenskarten über gefallenen Soldaten und Soldatengräber bei uns im Gemeindearchiv unter der Abschnitt "Kriegsangelegenheiten" gefunden. In dem Abschnitt "Kriegsangelegenheiten" befinden sind mehrere Konvolute mit noch mehr Faszikel über alle Kriegsangelegenheiten die meine Heimatgemeinde betraf. Angefangen von "Urkunden zur Kriegskosten-Rechnung 1813 - 1815" über "Einquartierungen von französischen Besatzungstruppen 1919 - 1925" bis zu "Kriegsgräberfürsorge 1947 - 1951". Unter diesen im Gemeindearchiv aufbewarten 107 Faszikeln sind auch die erwähnten.

    In der entsprechenden Stadt oder Gemeinde mal nach ein Findbuch über die im Gemeindearchiv aufbewarten Archivalien anfragen. Vielleicht hat man Glück und man wird fündig.

    Ich möchte aber betonen, das meine Heimatgemeinde schon immer eine selbstständige Gemeinde ist und war. Wir haben auch keine Eingemeindungen mitgemacht. Somit sind unsere Altachivalien immer im "Haus" :D geblieben.
    Leider habe ich auch bei meinen Recherchen erlebt, das Achive von eingemeindeten Orte weitergegeben wurden (Stadt-, Kreis-, Landes- oder Staatsarchive). Vielleicht hast Du Glück und die Altarchivalien sind noch im Ort. In der entsprechenden Gemeinde anfrage. In deinen Fall bei der Gemeinde Neu Darchau bzw. Hitzacker nach den entsprechenden Altarchivalien der betroffenen Ortsteile anfragen.

    Gruß
    Lothar

  • Hallo Bert,
    tatsächlich sind bei der Aktion gem. dem Grundsatz "Kein Amerikaner ruht in Feindesland" offenbar auch gefallenen deutsche Soldaten aus dem LK Lüchow-Dannenberg von den Amerikanern in Richtung Westen mitgenommen worden. Einige liegen heute in Buschkamp und andere in Ysselsteyn. Das Verzeichnis von Buschkamp liegt - vielleicht deswegen - in der Geschäftsstelle des Volksbundes in Lüneburg in Papierform. Einfach einmal hinfahren und einsehen. Das Verzeichnis von Ysselsteyn dürfte in Papierform nur schwer zu kriegen sein, da um einiges dicker und größer.

    K.H. Schwerdtfeger hat das in seinen Werken prima herausgearbeitet!

    Viele Grüße
    Andre


  • Hat jemand Listen der Kriegsgräberstätten Buschkamp Senne I und Ysselsteyn/ Holland?

    Hallo,

    zu den Kämpfen, Erstbestattungen und Kriegsgräbern in den Niederlanden lohnt sich die Anfrage bei Richard Schoutissen. Er ist absoluter Fachmann auf dem Gebiet und arbeitet auch eng mit der Oorlogsgravenstichting, der niederländischen Kriegsgräberfürsorge, zusammen:

    http://www.oorlogsslachtoffers.nl/deurne/

    Die niederländische Kriegsgräberfürsorge hat auch eine eigene Datenbank, ähnlich der Gräberdatenbank des Volksbundes, in einigen Bereichen aber auch erheblich besser:

    http://oorlogsgravenstichting.nl/

    Gruß, J.H.