Die letzten Tage von Gotenhafen

  • Hallo Christian,


    ”Pretoria” war aus Danzig in Kopenhagener Freihafen am 25. März 1945 mit 5.126 verwundete
    Soldaten.


    Wenn du mir einen PN mit deinen Email Adresse senden, kann ich dir helfen.



    Ich sitze hier mit Informationen über deine Oma, Rotraut Beckmann, *10.04.1930 in
    Guttstadt. Wohnte in Spirdingsblick. Sie wurde am 2. Juni 1946 in Lager Kløvermarken,

    Kopenhagen konfirmiert. Ich wohnte nur 12 Km davon und war 8 Jahre alt dann.



    Mit freundliche Grüßen
    Olaf

  • Hallo!

    Also ich habe das schiff "Urundi" auslauf in Hella am 30.3.1945

    und über die "Ubena", ja ist tatsächlich aus Gotenhafen Ausgelaufen. mit diesem Bericht.

    Quote

    25.3.1945

    Bei einem sowjetischen Artilleriebeschuß auf den belagerten Hafen von Danzig-Neufahrwasser kann der Flüchtlingstransporter UBENA mit knapper Not entrinnen, während die Munitionstransporter BILLE (665 BRT) und WESER (999 BRT) getroffen werden und explodieren. 250 Mann (überwiegend Militärpersonal) kommen dabei ums Leben.

    Meine quelle für den Bericht über "Ubena":

    https://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/ksp/ostsee/schiffe.htm

    "Mars" ist für den Moment nicht zu finden.

    und meine Quelle über "Urundi"

    https://u-96.livejournal.com/1297641.html

    Russisch sprache, benutzen sie ein Translator.

    Grüße Gerard

  • Inzwischen sind mir ein paar neue Details bekannt:

    Sigrid (ohne e) Beckmann wurde am 10.3.45 bei Bohlschau verwundet und von einem Leutnant Klaus, welcher durch eine frühere Verwundung nur einen Arm hatte, zu dem Hauptverbandsplatz nach Bohlschau gebracht. Hier verliert sich die Spur von ihr.

  • Guten Tag "Past-1",

    ohne Anrede und Gruß, so wie es die Regeln vorschreiben,

    wird es hier sicher nicht weitergehen.

    Wo liegt das Problem sich an Regeln zu halten?

    Grüße Thomas

  • Guten Tag "Past-1",

    ohne Anrede und Gruß, so wie es die Regeln vorschreiben,

    wird es hier sicher nicht weitergehen.

    Wo liegt das Problem sich an Regeln zu halten?

    Grüße Thomas

    Hallo Thomas, ich habe meinen eigenen Beitrag von oben lediglich erweitert ;)

    Gruß

    Christian

  • Sehr geehrte Damen und Herren,

    da ich kein Einstieg finde wo ich mein Thema platzieren kann es aber genau hier passt aus meiner Sicht versuche ich mal so meinen ersten Beitrag zu kommunizieren.

    Name Thomas Moser Jahrgang 1954 und jetzt schon 2 Jahre Rentner. Habe mich mit der Ahnenforschung vertraut gemacht und dabei festgestellt wie wenig ich doch von meiner Mutter (1932 geboren) und Ihrem Bruder (1931 geboren) weiß. Erster Abschnitt war die angeordnete Flucht/Räumung in Ostfelde (Kreis Tilsit Ragnit) verkündet ende Oktober 1944. Los ging es am 5.11.1944 nach Engelswalde, (Kreis Braunsberg) fahrt Dauer etwa 12 bis 14 Tage. Meine Großmutter ist von Engelswalde mit meinem Onkel noch mal zum Heimatort zurück (mit dem Zug bis Werfen) um noch eine Truhe zu holen die man noch mit der Bahn versenden konnte. Dann wurde am 24.2 die Flucht über das Haff nach Adlerhorst (3 Wochen im Kessel gefangen) dann nach Gotenhafen und Ende März nach Hela in kleinen Booten übergesetzt worden. Dort wurde mein Großvater (Jahrgang 1892 schwerverwundet im WKI, musste jedes mal in jedem Ort zur Kommandantur um die entsprechende Freigabe zu bekommen um weiterkommen zu können) wiederum verwundet am Knie durch einen Luftangriff. So wurde die Familie auf ein Schiff gebracht das vor Hela auf Reede lag (wieder mit kleinen Booten) und aus der Erinnerung meiner Mutter war die Bordwand sehr hoch der erklommen werden musste. Sie sind wohl auf einer art Tanker gelandet denn alles roch stark nach Öl. Mein Onkel sagt sie sind 3 Tage und 3 Nächte unterwegs gewesen) Am 2.4.1945 sind sie dann nachts in Kiel angekommen (geplant war wohl Dänemark) und gleich weiter nach Plön mit dem Zug transportiert worden. Jetzt meine Frage gibt es Schiffsnamenlisten die am 2.4.1945 in Kiel eingetroffen sind?

  • Hallo Thomas,

    ich habe in Heinz Schöns Ostseetagebuch nachgeschaut, von Hela ausgelaufen müßte das Schiff am 30./31. März sein, leider sind dort für diese Tage keine Schiffsnamen genannt.

    Hier ein Bericht zur Lage auf Hela vom Leiter der Seeleitstelle Hela Major i.G. (WH), später Brigadegeneral (BW) Udo Ritgen.

    http://doku.zentrum-gegen-vertreibung.de/archiv/odernei…l-6-1-1-9-9.htm

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo Mosert,

    ich finde keine Schiffe, die von Hela direkt nach Kiel gefahren. Von 1. bis 4. April 1945 sind 12 Schiffe von Hela nach Kopenhagen gefahren. Einige andere fuhren nach Swinemünde. Z.B. ”Walter Rau” am 3. April Hela verlassen und nach Swinemünde angekommen. Das konnte mit den Geruch passen, denn ”Walter Rau” war ein Wahlfangreboot.

    Gruß aus Dänemark

    Olaf Berg Nielsen

  • Hallo Thilo,

    herzlichen Dank für die Information. Hela selber konnte auch nicht angelaufen werden von dem großen Schiff,(muss als vorher aus Gotenhafen ausgelaufen sein) evtl. wurden meine Großeltern auch nur bei der vorbeifahrt von dem Schiff aufgenommen aus dem kleinen Boot aus Hela, sicher ist die Ankunft in Kiel am 2.4.1945 Abend/Nachts und die weiterfahrt mit dem Zug nach Plön.

    Liebe Grüße

    Thomas

  • Hallo Mosert,

    ich finde keine Schiffe, die von Hela direkt nach Kiel gefahren. Von 1. bis 4. April 1945 sind 12 Schiffe von Hela nach Kopenhagen gefahren. Einige andere fuhren nach Swinemünde. Z.B. ”Walter Rau” am 3. April Hela verlassen und nach Swinemünde angekommen. Das konnte mit den Geruch passen, denn ”Walter Rau” war ein Wahlfangreboot.

    Gruß aus Dänemark

    Olaf Berg Nielsen

    Hallo Olaf Berg Nielsen,

    danke für die Information, sicher ist nur die Abfahrt aus Hela auf ein vorbei kommendes oder vor Reede liegendes Schiff (wahrscheinlich aus Gotenhafen) und die Ankunft in Kiel am 2.4.1945 Ostermontag (Abends/Nachts) sowie die weiterfahrt nach Plön.

    Geplant war wohl Zielort Dänemark aber Dänemark hatte dann wohl die Grenzen geschlossen und so wurde Kiel angelaufen.

    Mit freundlichem Gruß

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    nein, die Grenze nach Dänemark war nicht geschlossen, denn bis 5. Mai 1945 war Dänemark von Nazideutschland besatz.

    Lustig, daß deine Familie nach Plön gekommen sind. Ein Glaubensfreund war mit Zug nach Plön gekommen. (Jetzt lebt er in Plön). Das Zug sollte weiter nach Dänemark und auf die Seite des Wagons wurde mit Kreide ”Dänemark” geschrieben. Eine von die Flüchtlinge hat es zu einen Stadt in Deutschland geändert. Mein Freund sagt, daß er deswegen verhungert hat. In Dänemark waren die Verhältnisse viel besser. Ich wohnte in Kopenhagen, 7 Jahre alt. Es kamen in 1½ Monate 250.000 deutsche Flüchtlinge und 100.000 verwundete Soldaten.

    Das letztes Schiff, der Gotenhafen verlassen hat, war ”Walter Rau” am 27. März mit Flüchtlinge überfüllt. Es hat am 25. März Kopenhagen verlassen, wo es ca. 5.000 verwundete Soldaten und Flüchtlinge abgeliefert hat. Dann am 3. April kam es nach Swinemünde mit 1.420 verwundete Soldaten , 1.450 Flüchtlinge und 4.175 Soldaten. Auch diesmal kam es aus Gotenhafen.

    Ich glaube keine Schiffe auf diese Zeitpunkt ganz nach Kiel kamen. Wahrscheinlich sind deine Familie von Swinemünde nach Kiel angekommen.

    Alle Zahlen und Daten auch dieses Zeitpunkt sind Ungenau. Auch wie die das erlebt hast falsch errinnern kann.

    Mit freundlichem Gruß

    Olaf

  • Hier ist eine Information, der es wahrscheinlich macht daß es "Walter Rau" war, der deine Familie nach Kiel führte.

    Die Walter Rau hat auf der letzten Reise von Swinemünde über 6000 Flüchtlinge nach Eckernförde transportiert. Das Schiff wurde am 04.05. stillgelegt und nachdem alle Menschen von Bord waren erfolgte am 06.04. noch ein Luftangriff durch britische Flugzeuge (ohne Menschenverluste).

    Quelle: Volker Hartmann/Hartmut Nöldeke "Verwundetentransport über See" Winkler Verlag

    Nach der Ausschiffung der Flüchtlinge wurde das Schiff durch Bombenflugzeuge attackiert und beschädigt.

    Im November 1945 wurde das Schiff an Großbritannien ausgeliefert und soll später an Norwegen abgehen worden sein.

    Das letzte Schiff verlässt am 27.3.1945 Gotenhafen ("Walter Rau")

    Quelle: Flucht über die Ostsee 1944-45 im Bild, Heinz Schön

    Eckernförde liegen nur 30 Km von Kiel.

    Mit freundlichem Gruß

    Olaf

  • Hallo Thomas,

    nein, die Grenze nach Dänemark war nicht geschlossen, denn bis 5. Mai 1945 war Dänemark von Nazideutschland besatz.

    Lustig, daß deine Familie nach Plön gekommen sind. Ein Glaubensfreund war mit Zug nach Plön gekommen. (Jetzt lebt er in Plön). Das Zug sollte weiter nach Dänemark und auf die Seite des Wagons wurde mit Kreide ”Dänemark” geschrieben. Eine von die Flüchtlinge hat es zu einen Stadt in Deutschland geändert. Mein Freund sagt, daß er deswegen verhungert hat. In Dänemark waren die Verhältnisse viel besser. Ich wohnte in Kopenhagen, 7 Jahre alt. Es kamen in 1½ Monate 250.000 deutsche Flüchtlinge und 100.000 verwundete Soldaten.

    Das letztes Schiff, der Gotenhafen verlassen hat, war ”Walter Rau” am 27. März mit Flüchtlinge überfüllt. Es hat am 25. März Kopenhagen verlassen, wo es ca. 5.000 verwundete Soldaten und Flüchtlinge abgeliefert hat. Dann am 3. April kam es nach Swinemünde mit 1.420 verwundete Soldaten , 1.450 Flüchtlinge und 4.175 Soldaten. Auch diesmal kam es aus Gotenhafen.

    Ich glaube keine Schiffe auf diese Zeitpunkt ganz nach Kiel kamen. Wahrscheinlich sind deine Familie von Swinemünde nach Kiel angekommen.

    Alle Zahlen und Daten auch dieses Zeitpunkt sind Ungenau. Auch wie die das erlebt hast falsch errinnern kann.

    Mit freundlichem Gruß

    Olaf

    Post aus dem Zitat "befreit"....Huba

  • Moin! Ich bin Klaus, der ganz Neue hier. Ich bin im Rahmen meiner Ahnenforschung (Stichwort Gotenhafen) auf diesen BLOG gestoßen. Mein Vater war an der Reichspostdirektion in Danzig für die Organisation des Kraftfahrtwesens zuständig, insbesondere dafür, dass die deutschen Landser an der Front ihre Feldpost erhielten. Ich versuche grade, seinen Weg von Danzig nach Schleswig-Holstein zu ergründen.

    Mein Vater erhielt seinen Marschbefehl durch den Präsidenten der Reichspostdirektion Danzig am

    25. März 1945. Da Danzig/Zoppot/Gotenhafen bereits im Kessel lagen, blieb nur der Weg mit dem Schiff.

    Ich habe gesehen, dass es oben nur noch 4 Schiffe gab, die in Frage kommen konnten, mit denen er den Kessel verlassen konnte. Weiterer Vermerk auf seinem Marschbefehl: "Mit Flüchtlingsdampfer eingetroffen und am 1. April gemeldet. Kopenhagen, den 2. April 1945."

    Ist es die "Walter Rau" gewesen, die am 1. April 1945 in Kopenhagen eingetroffen ist, oder war es eines der anderen Schiffe? Wer kann dazu etwas sagen?

    Ergänzung: mein Vater ist dann wohl mit dem Zug weitergekommen, hatte auch früher schon einmal berichtet,

    dass durch den dänischen Widerstand ein Anschlag auf den Zug verübt wurde, die Detonation hatte aber glücklicherweise erst dann stattgefunden, als der Zug schon vorübergefahren war, aber die Schienen sollen in die Luft gezeigt haben. Mein Vater konnte dann unverletzt weiter fahren, und ist am 9. April 1945 in Meldorf/Dithmarschen angekommen

  • Hallo Klaus,

    du fragst: Ist es die "Walter Rau" gewesen, die am 1. April 1945 in Kopenhagen eingetroffen ist, oder war es eines der anderen Schiffe? Das ist schwer zu sagen, denn folgende Schiffe kamen zum Kopenhagener Freihafen am 1. April 1945:

    Askari

    Urundi (aus Gotenhafen)

    Lappland

    Regina

    Alle waren mit in "Rettungsaktion Danzig".

    Aber "Walter Rau" war es nicht. Es war kein Dampfer, sondern ein Wahlfangerschiff und waren in Kopenhagen am 25. März.


    Hast du diesen Marschbefehl? Vielleicht steht etwas brauchbares daran. Die meisten Flüchtlinge und Soldaten kamen mit Zug weiter, denn Kopenhagen war voll von Flüchtlinge und Soldaten. Wenn er weiter mit einen Zug voll von Wehrmachtangehörigen war es nicht ungewöhnlich, daß die dänischen Widerstand die Scheinen in die Luft gesprungen haben.

    Gruß aus Dänemark

    Olaf

  • Moin lieber Olaf, danke für deine Infos zu den 4 Schiffen, da kann man nichts weiter machen.

    Ist bekannt, wo/wann die 4 Schiffe gestartet sind? (ok, Urundi ab Gotenhafen) Es blieb meinem Vater

    ja nicht viel Zeit, Marschbefehl war ja der 25.3.

    Ja, der Marschbefehl liegt im Original vor, daraus geht aber zum Schiff nichts hervor, im Wesentlichen nur, wo/wann er (und für wie lange) Verpflegung (Essensmarken) erhalten hat......

    Gruß aus Moorrege (in Holstein, also im Prinzip also Jütland :)), Klaus