Hans Clausen und der Polizei-Reiterzug Kielce

  • Hallo Polizei-Interessierte,

    dieser Thread soll sich in Zukunft mit einer Einheit der dt. Ordnungspolizei (OrPo) befassen, über die bisher ebenfalls kaum brauchbare Informationen vorliegen, dem Polizei-Reiterzug Kielce.

    Anhand eines Foto-Konvolutes ist ersichtlich, dass der Polizei-Reiterzug Kielce aus der Polizei-Reitschule in Rathenow hervorgegangen ist. Er muss im Herbst (Oktober/November) 1940 in Kielce im Distrikt Radom eingetroffen sein. Untergebracht war der Zug in einer ehemaligen polnischen Schule („Gymnasium“) für Mädchen, welche in verschiedenen Perioden auch weiteren Polizei-Einheiten, u.a. den Polizei-Bataillonen 101, 111 und 305, als Unterkunft diente. Über den genauen Aufgabenbereich der Polizei-Reiter im Raum Kielce und Radom liegen bisher leider keine Erkenntnisse vor.

    „Am 5.5.1943 bildete man aus den Polizei-Reiterzügen Lublin, Zamosc und Radom (zuvor Kielce) die Polizei-Reiterschwadron Lublin.“ Chef der Polizei-Reiterschwadron Lublin war Hptm. d.SchP. Werner Werheim, der später durch Obltn. d.SchP. Hans Clausen abgelöst wurde.
    (Quelle: u.a. Wolfgang Curilla „Der Judenmord in Polen und die deutsche Ordnungspolizei 1939-1945“, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2011, S.819)

    Obltn. d.SchP. Hans Clausen war mit hoher Wahrscheinlichkeit vorher auch Führer des Polizei-Reiterzuges Kielce, später Radom. Seine nachfolgende Kurzbiographie, die aus verschiedenen Quellen erstellt wurde, lässt zumindest darauf schließen.

    Hans Clausen (PV Düsseldorf)
    SS-Nr. 387102
    verheiratet (Stand 01.12.1941)
    13.08.1915 geboren in Kielsgaarde
    00.00.1933 – 00.09.1935 Mitglied der SA
    00.00.1939 in die Schutzpolizei in Düsseldorf eingetreten, dort Angehöriger der Reiterstaffel
    00.01.1939 um Aufnahme in die SS beworben
    01.07.1940 befördert zum Ltn. d.SchP.
    15.12.1940 Pol.-Batl. 305 (Kielce), dort vermutlich Führer des Reiterzuges
    15.03.1941 abg.z.Pol.Batl. 305 in Kielce
    15.06.1941 abg.z.Pol.Batl. 305 in Kielce
    16.07.1941 – 16.08.1941 Abordnung an die Techn. Pol.-Schule in Berlin zur Kraftfahrausbildung für Offiziere, Meister und Wachtm., die für eine spätere Verwendung in den Kolonien vorgesehen sind
    01.09.1941 – 20.12.1941 Abordnung zum 2. Lehrgang für die Kolonialpolizei an die Kolonialpol.-Schule in Oranienburg
    01.12.1941 kein Mitglied d. NSDAP
    15.03.1942 Reiterzug Kielce
    15.05.1942 zum Obltn. d.SchP. ernannt, laut Personalnachrichten in der Propagandazeitschrift „Die Deutsche Polizei“
    15.06.1942 Reiterzug Kielce
    15.12.1942 Pol.-Regt. Radom
    15.03.1943 Pol.-Regt. Radom
    13.06.1943 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    15.06.1943 SS-Pol.Rgt. 25
    29.06.1943 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    27.07.1943 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    15.09.1943 Reiter-Schwadron SS-Pol. 25
    25.09.1943 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    04.10.1943 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    14.10.1943 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    24.10.1943 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    02.11.1943 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    02.11.1943 Abends Teilnahme an der Einsatzbesprechung für die "Aktion Erntefest", der Erschiessung von ca. 40.000 Juden in den Lagern Majdanek, Poniatowa und Trawniki
    15.11,1943 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    02.12.1943 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    18.12.1943 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    15.12.1943 SS-Pol.Reiterschwadron Lublin
    15.01.1944 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    27.01.1944 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    07.02.1944 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    20.02.1944 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    02.03.1944 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt
    08.03.1944 „im Kampf gegen bolschewistische Banden“ gefallen, als Schwadr.-Chef der SS-Pol.Reiterschwadron Lublin
    14.03.1944 zum Regiments-Dienst beim KdO in Lublin eingeteilt, den Dienst auf Grund seines Todes aber nicht angetreten

    Über das Todesdatum von Clausen liegen in der Sekundärliteratur widersprüchliche Angaben vor. Stefan Klemp gab in seiner Veröffentlichung „Aktion Erntefest: Mit Musik in den Tod“, auf Seite 27 den 19.04.1944 als Sterbetag an. Wolfgang Curilla, der sich interessanterweise auf Klemps Buch „Nicht ermittelt“ bezog, gab als Todestag den 10.03.1944 an. Verschiedene Primärquellen, wie z.B. der Nachweis der Pol.-Offz. der PV Düsseldorf 1938-1944, geben als Todestag von Clausen den 08.03.1944 an. Warum diese Diskrepanz entstand ist unklar. In Clausens obiger Kurzbio verwendete ich das Todesdatum aus den Primärquellen.

    Zum Abschluss noch ein paar Fotoaufnahmen zum Thema.

    1.jpg
    Die Unterkunft des Pol.-Reiterzuges Kielce, das ehemalige Mädchen-Gymnasium zu Kielce

    2.jpg
    Beim Pferdebewegen im Raum Konski

    3.jpg
    4.jpg
    "Sylvesterfeier des
    Reiterzuges PolBatl 305
    Kielce 1940"

    5.jpg
    Vergrößerter Fotoausschnitt einer weiteren Aufnahme der Sylvesterfeier. Es könnte sich hierbei um Ltn. d.SchP. Hans Clausen handeln. Leider ist die Qualität des Originals etwas unscharf.

    Über weitere Erkenntnisse und Fragen zu Hans Clausens Werdegang und dem Polizei-Reiterzug Kielce bzw. Radom würde ich mich sehr freuen.

    Beste Grüsse
    Daniel

    Edit: weitere Ergänzungen in der Kurzbio von Clausen

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

    Edited once, last by Policeman (November 15, 2015 at 7:26 PM).

  • Hallo Thilo,

    vielen Dank, war mir bisher nicht bekannt.

    Es ist vielleicht noch anzumerken, dass mir in den Primärquellen drei verschiedene Schreibweisen des Nachnamens aufgefallen sind.

    Clausen - Claussen - Claußen

    Viele Grüsse
    Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

  • Hallo,

    hier mal genauere Angaben zum Tode von Clausen. Zu beachten ist, dass hier der 10.3.44 als Todesdatum angegeben wurde.

    „II. Gend.-Hauptmannschaft Zamosc:

    f) Pol-Reiterschwadron Lublin wurde am 10.3.44 gegen 17.00 Uhr
    zur Aufklärung und Abschirmung der Straße Piaski-Krasnystaw eingesetzt.
    Während der Rückfahrt Krasnystaw-Piaski wurde der Schwadronsführer mit seinem Begleitkdo.
    zwischen Lopiennik und Fajslawice (0 564) von einer größeren
    Bande überfallen. Im Feuerkampf sind lt. bisher vorliegenden
    Meldungen Oblt.d.Sch. Clausen und 2 Rottwachtmeister gefallen
    und 1 Mann verwundet. Der Kraftfahrer, Obw.d.Sch.d.R. Jung (K-Staffel des SS-Pol.25),
    ebenfalls gefallen; das restliche Begleitkommando zog sich Richtung Krasnystaw zurück.“
    (Quelle: Tägliche Lagemeldung des KdO im Distrikt Lublin vom 11.3.1944)

    Beste Grüsse
    Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

    Edited once, last by Policeman (December 25, 2015 at 11:03 PM).

  • Hallo,

    als weitere Ergänzung zum Thema.

    „Beim Überfall auf eine Sicherungsgruppe der SS-Pol.-Reiterschwadron auf der Straße Fajslawice-Lopienik durch bolschewistische Großbande am 10.03.1944 zeigte AKOLK besonderen Mut und Tapferkeit. Er setzte in entschlossenem Zugriff im Nahkampf eine feindliche MG-Bedienung außer Gefecht und hielt in seiner Stellung die angreifenden Bolschewisten so lange nieder, bis es seiner Gruppe gelungen war, sich mit geringen Verlusten von der Übermacht der Bolschewisten abzusetzen. Hierbei nahm er seinen schwer verwundeten Schwadronsführer [Anmerkung des Verfassers: CLAUSEN] auf den Rücken und brachte ihn trotz starken feindlichen Feuers in Deckung und hielt bei ihm bis zur letzten Patrone aus.“

    (Quelle: SS-Pol.-Reiterschw. Lublin, Verleihungsvorschlag zum EK 2. Kl. vom 27.03.1944 für Wachtmeister d.SchP. Ferdinand Akolk (PV Berlin), geboren am 24.07.1919 in Müllhofen)

    Grüße

    Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

  • Guten Tag ans Forum und an Daniel,

    wegen Deines Hinweises auf die verschiedenen Schreibweisen des Familiennamens (Clausen - Claussen - Claußen) habe ich mal meine Unterlagen "durchgeforstet".

    Habe ihn zweimal in Lehrgangs-Erlassen aus Juli 1944 als CLAUSEN gefunden.

    Der Volksbund schreibt ihn ebenfalls so.

    Mehr habe ich nicht über ihn.

    Mit freundlichen Grüßen aus der Normandie

    Peter

    (PH)

  • Hallo Peter,

    vielen Dank für deine Mithilfe. :thumbup:

    Wie muss ich das verstehen, Clausen ist im März 1944 gefallen und er taucht in Lehrgangs-Erlassen vom Juli 1944 auf.:/

    Reden wir von der gleichen Person?

    Beste Grüße

    Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

  • Guten Tag ans Forum und an Daniel,

    Du hast mich bei einem Fehler erwischt. Beide Erlasse stammen aus Juli 1941.

    Oder in Worten: Neunzehnhunderteinundvierzig.

    Man wird alt.

    Mit freundlichen Grüßen aus der Normandie.

    Peter

    (PH)

  • Hallo Daniel,

    meinst Du eine Anfrage im Stadtarchiv Düsseldorf zwecks Mitteilung aus dem Standesamts-Hauptregister Todesfälle könnte neue Infos bringen?

    Schönen Sonntag,

    JR

  • Hallo Freunde

    @ Peter/danuser

    Alles gut, kein Problem. Bei soviel Namen und Zahlen mit denen man sich tagtäglich beschäftigt passiert selbst mir das andauernd, und ich bin noch nicht so alt. ;) Außerdem ist die Arbeit hier im Forum keine Doktorarbeit. Daher sind Fehler auch erlaubt. Man kann ja jederzeit nachfragen sollte etwas unklar sein.

    @ IR75

    Herzlichen Dank für den Hinweis. So eine Anfrage lohnt sich eigentlich immer. Da wir aber zum heutigen Zeitpunkt bereits fünf unterschiedliche Quellen vorliegen haben, welche den 10.03.1944 bestätigen, dürfte eine Anfrage nicht mehr zwangsläufig notwendig sein.

    Folgende Quellen bestätigen den 10.03.1944 als Todestag:

    1). Klemp, Nicht ermittelt

    2). Volksbund

    3). Tägliche Lagemeldung des KdO im Distrikt Lublin vom 11.3.1944

    4). Verleihungsvorschlag zum EK 2. Kl. vom 27.03.1944 für Wachtmeister d.SchP. Ferdinand Akolk

    Zum Abschluss noch eine fünfte Quelle, die ebenfalls den 10.03.1944 als Todestag von Clausen bestätigt.

    "Der Kommandeur der Ordnungspolizei
    im Distrikt Lublin – Ia –

    Lublin, den 13.3.1944

    Betr.: Trauerfeier am 14.3.1944, 16:00 Uhr auf dem Heldenfriedhof in Lublin

    1. Im Kampf mit Banden fielen in treuer Pflichterfüllung am 10.03.1944:

    Oberlt.d.SchP. CLAUßEN, Pol.Reiterschwadron Lublin,

    Rottw.d.SchP. LÖDEL, Pol.Reiterschwadron Lublin,

    Rottw.d.SchP. PIXBERG, Pol.Reiterschwadron Lublin,

    Obw.d.SchP.d.Res. JUNG, Gend.-Zug (mot) 72,

    Zugw.d.SchP. HUMBOLDT, 6./II./SS-Pol. 4

    Zugw.d.SchP. PRZYBYL, Einheit Feldp.Nr. 57 026 C [Anmerkung d. Verfasssers: 10./SS-Pol. 17]

    2. Die Beisetzung der Gefallenen findet am 14.3.1944, 16:00 Uhr, auf dem Heldenfriedhof in Lublin statt.

    3: Mit der Durchführung der Trauerfeier beauftrage ich Hauptmann d.SchP.d.Res. GNADE [Anmerkung d.Verfassers: bis Mai 1943 Chef d. 2./Res.Pol.Btl. 101]

    4. Die Aufbahrung und die Ausschmückung des Friedhofes, die Bestellung der Särge und Kränze sowie die Beschaffung der Flaggen veranlaßt Pol.Reiterschwadron Lublin im Einvernehmen mit den zuständigen Abteilungen.

    5. Es stellen:

    a). Ehrengeleit:

    Wachkompanie,

    Pol.Geschüz-Batterie,

    K-Staffel,

    Regimentsstab,

    sämtlich dienstlich abkömmlichen Unterführer und Männer

    b). 1 Zug zur Abgabe der Ehrensalve:

    Pol.Reiterschwadron, Führer Oblt.d.SchP.d.Res. SIEBER

    c). Ehrenposten für den gefallenen Oberleutnant d.SchP. CLAUßEN:

    Oberlt.d.SchP.d.Res. BENGL,

    Oberlt.d.SchP.d.Res. SCHÜRER,

    Rev.-Oberlt.d.SchP. FUCHS,

    Rev.-Ltn.d.SchP. CHRISTOPH.

    d). Ehrenposten für die gefallenen Unterführer und Männer:

    Die hierzu notwendigen 30 Unterführer und Männer sind den unter 5a genannten Kräften zu entnehmen.

    e). Kranz- und Ordenskissenträger stellt Pol.Reiterschwadron.

    6. Antreten der unter Ziffer 5 genannten Unterführer und Männer am 14.3.1944, 15:00 Uhr, Hof der Polizei-Reiterschwadron, Sachsen-Allee.

    7. An der Trauerfeier haben ferner sämtliche im Standort Lublin stationierten Offiziere und Verw.-Beamten im Offiziersrang teilzunehmen. Sämtliche Offiziere u. Verw.-Beamten im Offiziersrang haben bis 15:45 Uhr auf dem Heldenfriedhof einzutreffen. Den Ort für die Aufstellung des Trauergefolges gibt Hauptmann d.SchP.dRes. GNADE an Ort und Stelle bekannt.

    8. Anzug:

    für die unter Ziffer 5 Genannten

    Stahlhelm, Mantel, außerdem der Zug zur Abgabe der Ehrensalve mit Gewehr

    für die unter Ziffer 7 Genannten

    Mantel und Mütze.

    9. Die Ansprache an den Gräbern erfolgt durch mich.

    10. Gestellung eines Musikkorps ist durch Ortskdtr. zugesagt.

    11. Der Verlauf der Feier richtet sich nach den von mir am 13.3.1944 gegebenen mündlichen Anweisungen.

    gez. RHEINDORF

    Oberstleutnant der Schutzpolizei

    und Regimentskommandeur"

    Beste Grüße

    Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

  • Hallo Daniel,

    mit Überraschung habe ich den Namen Ferdinand AKOLK gelesen. Nach dem Kriege gab es einen Polizeibeamten in unserem Land mit diesem Namen.

    Ich werde mal schauen, ob dessen Personalakte noch existiert.

    Herzlichen Gruß und alles Gute im neuen Jahr

    Dieter

  • Moin zusammen,

    im BA Berlin Lichterfelde befindet sich ein Akte von Ferdinand Akolk.

    Archivsignatur: R 70-POLEN/782

    Akolk, Ferdinand
    Bestandsbezeichnung: Deutsche Polizeidienststellen in Polen
    Amtsbezeichnung/Dienstgrad: Wachtmeister der Schutzpolizei
    Bemerkung:
    Bild 827
    Enthält u.a. : Angehörige der SS-Polizei-Regimenter und der Gendarmerie in den Distrikten Lemberg und Krakau

    Unterlagenart: Sachakte
    Alte Signatur: Slg. Research, Slg. Polen, Film 2
    Benutzungsort: Berlin-Lichterfelde

  • Hallo,

    interessant ein Dokument zu lesen, in dem der personelle Rahmen einer Beerdigung so detailiiert beschrieben wird.

    Daniel : Das Todesdatum dürfte in der Tat sicher sein. Manchmal (nicht immer) gibt es aber auch noch andere überraschende Hinweise als Randbemeerkungen. In jedem Fall erfährt man, wer den Todesfall gemeldet hat. Manchmal war es (in Bezug auf den 1. WK, für Todesfälle aus dem 2. WK habe ich zu wenig Erfahrung) die Familie, manchmal die letzte Einheit.

    Gruß,

    JR

  • Hallo,

    ich packe folgende Info mal hierein.

    31.10.1940

    Neuzugänge von Formationen:

    Am 31.10.1940 sind in Lublin und Zamosc je 1 Reiterzug eingetroffen.

    Stärken:

    Reiterzug Lublin 1/38, 36 Pferde

    Reiterzug Zamosc 1/37, 38 Pferde

    Die Reiterzüge sind den örtlichen Bataillonen dienstlich und wirtschaftlich unterstellt.

    (Quelle: Pol.-Regt. Lublin, Regiments-Befehl Nr. 32 v. 05.11.1940)

    01.12.1940

    Abordnungen:

    Polizei-Bataillon 307 ordnet je einen Wachtmeister als Beschlagungsschmied zu den Reiterzügen Lublin und Zamosc ab. Meldung der Wachtmeister am 01.12.1940 bei den Reiterzügen. Wirtschaftliche Betreuung übernehmen die Polizei-Bataillone 306 bezw. 10. Der beim Polizei-Bataillon 307 befindliche Wachtmeister, der die Beschlagungs-Meisterprüfung abgelegt hat, verbleibt beim Polizei-Bataillon 307 und übernimmt die Beschlagschmiede des Bataillons nach Anweisung des Leitenden Polizei-Tierarztes beim Regiment. In disziplinarischer und dienstlicher Hinsicht untersteht das gesamte Beschlagschmiede-Personal dem Leitenden Polizei-Tierarzt des Regiments.

    (Quelle: Pol.-Regt. Lublin, Regiments-Befehl Nr. 35 v. 27.11.1940)

    Grüße

    Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly