Zum Film "Nackt unter Wölfen"

  • Victor, wie wäre es mal, wenn Du die Vorurteile ausblendest?


    Moin zusammen,

    also ausblenden heißt für mich nicht denken. Wenn ich den Inhalt schon als Buch, oder als Film kenne, kann ich nicht abstrakt zuschauen, ohne einen Vergleich zu ziehen. Versuch doch mal Dir eine Neuverfilmung der "Feuerzangenbowle" mit Schweighöfer, Schweiger, Ferres & Co in den Hauptrollen vorzustellen. Die erste Überlegung wäre, wozu? Es gibt doch einen Klassiker, der kaum zu übertreffen ist! Wer soll das bezahlen? Wo liegt denn der Sinn des Ganzen?

    Und beide Filme in Farbe - das geht einfach nicht!!!

    Noch einmal das Ganze von vorn? Ohne mich! Schlimm genug, dass wir als Träger der öffentlich-rechtlichen Anstalten das auch noch finanzieren!

    Gruß Viktor

  • Hallo zusammen,

    grundsätzlich geht es bitte nur um diesen Film, danke.
    Da gibt es aber auch keine Anhaltspunkte, an was ihr das fest macht, eure Aussagen.

    Also oben am Themenanfang gibt es einige Hinweise dazu...

    Und noch ein kleiner Zusatzhinweis, bin zwar kein Mod., aber gehört zum Forum dazu,
    die Ansprache beachten! :)

    Es geht eigentlich auch um die Befreiung dieses Lagers. Und die Aufarbeitung danach der unterschiedlichen Systeme ist doch eigentlich interessant aus heutiger Sicht.
    Ein Aspekt kenne ich auch noch nach einem Besuch dort, was ich auch jetzt erst erfahren habe, also nach der Wende: Die Nachnutzung des Lagers..............aber das ist ja eventuell wieder ein anderes Thema?

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

  • Hallo Det,

    subjektiv kurz von meiner Seite.

    Schauspieler --> gute Auswahl an Charakterdarstellern, schauspielerische Leistung: sehr gut
    Kostüme u. Kulissen --> mit den begrenzten Mitteln, im Vergleich zu ausländischen Produktionen, kann sich das Gesamtergebnis durchaus sehen lassen, für einen dt. Film überraschend (man denke an UMUV)
    Darstellung der Geschenisse --> top umgesetzt, realistisch, die Doku nach dem Film zeigte dies u.a. deutlich

    Grüsse Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

    Edited once, last by Policeman (April 10, 2015 at 4:38 PM).

  • Hallo Victor,

    der Sinn des Ganzen? Eine gesamtdeutsche Erinnerung, die nicht als uralter Schwarzweiss-Schinken aus der Schublade daherkommt. Es gibt im Westen immerhin 99% Bevölkerung, die weder Buch noch Altfilm kennen. Die Umsetzung ist voll und ganz gelungen, inklusive von Korrekturen, die damals ideologisch bedingt eingebaut wurden.

    Über stilistische Mittel kann man streiten, hätte man Spielbergs S/W-Format kopieren sollen? Dann würde immer noch die Oscarreife Filmmusik fehlen.

    Gruß
    Udo

  • Hallo Leute,

    Daniel und Udo treffen eigentlich mit ihren Zusammenfassungen und Erklärungen den Gesamteindruck, den ich auch habe.
    Gut, wäre es natürlich, wenn man beide Ausführungen auch gesehen hat.
    99% haben bestimmt damals in der DDR die APITZ-Verfilmung gesehen - aber das hatten wir ja schon!

    Und Victor vielleicht findest du auch einige Gemeinsamkeiten und dann wiederum die Merkmale der unterschiedlichen Auslegungen aus damaliger Sicht!

    Anm.: Ich finde es immer wieder traurig - diese Tatsache gibt es ja gegenwärtig bestimmt auch noch - das Lager später wieder genutzt werden, um andere Ansichten zu unterdrücken...........In dem Fall Buchenwald war es wohl das NKWD.

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

  • Hallo Det,

    wen du dich mit der Geschichte dieser Lager etwas befaßt, wirst du erkennen, daß es da weniger um Unterdrückung ging. Da wurde nix unterdrückt; die Insassen waren keinen Repressalien oder Folterungen ausgesetzt; es gab keine Zwangsarbeit. Sie waren und wurden einfach nur isoliert, von der Umwelt und von den Verhältnissen im Lande. Ihre Ansichten waren dazu noch nicht einmal relevant, denn es saßen ehemalige KZ-Häftlinge, Juden, Sozialdemokraten, Nationalsozialisten aller Coleur ein. Einfach nur, um sie wegzusperren. Es wurden keine Umerziehungen oder Gehirnwäschen durchgeführt... Die Verhältnisse in den Lagern taten ihr übriges....

    Und ja, warum haben die neuen Machthaber diese alten Lager genutzt? Weil sie einfach da waren; weil Infrastruktur und immobilien noch standen von KL und Stalag's... und auch, weil die anderen Siegermächte das in ähnlicher Weise handhabten... man sollte es nicht glauben, aber es war dort auch in Gebrauch...

    Grüße

    Halle/Saale: Heeres- und Luftnachrichtenschule // Siebel Flugzeugwerke

  • Hallo,

    oh ha, ich habe mich lange Zeit gefragt was Joseph, Paul Spohn und Andere mit "Geschmäckle"
    oder "Beigeschmack" bei gewissen Aussagen meinten. An diesem Beitrag ist mir jetzt allerdings
    klar geworden, was sie damit meinen.

    Quote

    Ihre Ansichten waren dazu noch nicht einmal relevant, denn es saßen ehemalige KZ-Häftlinge,
    Juden, Sozialdemokraten, Nationalsozialisten aller Coleur ein

    Das macht natürlich keinen Sinn, denn alle genannten Gruppen waren enge Freunde
    der Kommunisten.

    Quote

    Da wurde nix unterdrückt; die Insassen waren keinen Repressalien oder Folterungen ausgesetzt;

    Krasse Ignoranz gegenüber mehreren zehntausenden Todesopfern in ca. 5 Jahren.
    Allein 12.000 in Sachsenhausen.

    Für alle an den sogenannten "Speziallagern" Interessierten ohne "Geschmäckle":

    Peter Reif-Spirek, Bodo Ritscher, "Speziallager in der SBZ - Gedenkstätten mit doppelter Vergangenheit"


    Gruß
    Tobias

    "Die Furcht trennt die, die folgen, von denen, welche selber führen."
    Kristian Eivind Espedal

    Edited 4 times, last by Tobias Giebel (April 12, 2015 at 8:51 PM).

  • Hallo,

    was geht denn hier ab?
    Ich hoffe Euch ist bekannt, um welches heikle Thema es hier geht.
    Bei "Fred" muss ich irgendwie zweifeln! :(

    Anm.: Und "Geschmäckle" hin und "Geschmäckle" her: Bitte das es jeder versteht!

    Konzentriert Euch lieber auf den Film und dessen Aussagen.
    Dazu fehlt mir was. :)

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

  • Hallo,

    Tja, lieber Det, mit deinen Anmerkungen in deinen letzten beiden Posts hast du den Weg in den
    "off-topic-Bereich" leider selber gelegt. Wenn dir so viel daran liegt darauf hinzuweisen oder das
    Thema anzuschneiden mache doch einen eigenen Thread dazu auf. Wenn du das allerdings
    hier breit trittst, dann wird Aktion kommen. Und, wie in meinem Fall, Reaktion weil ich
    solche Antworten nicht stehen lassen kann, auch wenn ich meine Toleranzschwelle in den letzten
    Monaten und Jahren deutlich erhöht habe, was sowas angeht und die Finger i.d.R. lieber still halte.

    Irgendwo hörts dann aber auf.

    Gruß
    Tobias

    "Die Furcht trennt die, die folgen, von denen, welche selber führen."
    Kristian Eivind Espedal

    Edited once, last by Tobias Giebel (April 12, 2015 at 11:22 PM).

  • Hallo Tobias,

    mit deinen Aussagen habe ich kein Problem!
    Ich finde aber keine deutlichen Hinweise über Äußerungen zum Film selbst!
    Wenn Du richtig gelesen hättest, könntest Du feststellen, dass ich über "Fred´s" Aussage
    ein wenig schockiert bin!
    Das reicht dann aber auch, sonst geht es ins Kleinliche!

    ergo - Thema beachten!!!

    P.S.: Nicht umsonst Tobias habe ich es mit Anm. signiert.........

    Hinweis für "Fred" : Wenn das deine Meinung ist, dann gehört sie eigentlich nicht hier rein...oder versteh ich das falsch?
    Erklär es!!!

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

    Edited once, last by deproe (April 12, 2015 at 11:35 PM).

  • Also Fred, wenn ich mich mit der Geschichte des Lagers befasse ist das nicht nur ein Sammellager für ...
    Keine Unterdrückung, Repressalien oder Folterungen- was hat dann der Mandrill dort gemacht?
    Buchenwald war kein Vernichtungslager im Sinne von Auschwitz, aber vernichtet wurde da sehr wohl.
    Warst Du jemals dort ?
    Gehört jetzt zwar nicht wirklich zum Film, ich musste das aber mal sagen.

    Beste Grüße
    Nic

    Edited once, last by nicolae (April 12, 2015 at 11:52 PM).

  • Eine gesamtdeutsche Erinnerung, die nicht als uralter Schwarzweiss-Schinken aus der Schublade daherkommt.


    Mon Udo,
    man kann auch den "Großen Diktator" als Schwarzweiss-Schinken abkanzeln, die Karavane zieht aber als Klassiker dennoch weiter!

    Es gibt im Westen immerhin 99% Bevölkerung, die weder Buch noch Altfilm kennen


    Schlimm genug und mit Sicherheit ideologisch und systembedingt!

    Die Umsetzung ist voll und ganz gelungen, inklusive von Korrekturen, die damals ideologisch bedingt eingebaut wurden.


    Genau um diese Korrekturen geht es hier bei all den "Neuverfilmungen" und korrigierten Nachbetrachtungen der Geschichte! In diesem Sinn mag es auch gelungen sein....

    Gruß Viktor

  • Darstellung der Geschenisse --> top umgesetzt, realistisch, die Doku nach dem Film zeigte dies u.a. deutlich


    Moin Daniel,

    Du hast es erfasst, es läuft exakt nach dem gleichen Strickmuster, wie bei UMUV ab - erst werden im Film die Grundthesen szenisch dargestellt, anschließend wird auch für den letzten Depp, der das nicht begriffen hat zerkaut und erklärt, was man mit all dem sagen wollte.

    Was ich allerdings nicht kapiere, in diesem Fall geht es einmal laut Buch um die Rettung eines Jungen im KZ-Buchenwald während der NS-Zeit. Gestern hab ich mir "Doku" dazu "reingewürgt" und nun frage ich mich, was das mit dem Stoff von Bruno Apitz zu tun hat? Hat er etwa um die "Nachnutzung" der KZs und um die Verherrlichung des Wiederstandes in Form von Gedenkstätte was geschrieben?

    In diesem Sinn verstehe ich auch die Empörung über die Aussagen von FredT nicht. Was ist da so falsch? Natürlich waren alle KZs keine Erholungsstätten, sondern Bestandteile des Terrorsystems! Aber diese waren in erster Linie dazu gedacht, alle Andersdenkenden zu isolieren. Dass es dabei zu den systematischen und industriell betriebenen Ermordung der Menschen in einigen davon gekommen ist, ist ja auch unbestritten. Dass fast alle diese Lager nach dem Krieg von den Alliierten für die Unterbringung der Kriegsgefangenen und der "Unliebsamen" genutzt wurden war ja auch vor 1989 bekannt, und viele Grabsteine trugen Inschrift: "gestorben 1946 in Buchenwald". Fast alle Stalags wurden durch die NKWD für die Unterbringung der Kriegsgefangenen genutzt. Das mag aus unserer heutigen Sicht verwerflich und unverständlich sein, damals hat man Pragmatismus walten lassen - gesamte Einrichtung und die Infrastruktur waren für die entsprechende Aufgabe optimiert. Sollte man deswegen das Rad neu erfinden?

    Gruß Viktor

  • Hallo Victor,

    Dir ist bekannt, das Altfilm und Buch der DDR-Zensur unterlagen und das Ende mit Befreiung reine Propaganda war?
    Das das Buch als Neuauflage mittlerweile in einer ursprünglichen vom Autor geplanten Fassung auf dem Markt ist? Man kann über Neuverfilmungen streiten, aber geschönte Propaganda darf auch aus nostalgischen Gründen nicht weiterverwendet werden. Oder sollte man das Altwerk notfalls mit Untertiteln am Leben erhalten -, "Vorsicht, kritische Filmstelle. Hast so nicht stattgefunden..."?

    Ja, Chaplins Meisterwerk ist zeitlos, der hat den kommunistischen Widerstand auch nicht fälschend überbetont...

    Gruß
    Udo

  • Man kann über Neuverfilmungen streiten, aber geschönte Propaganda darf auch aus nostalgischen Gründen nicht weiterverwendet werden


    Hallo Udo,

    na das ist doch ein (Macht)wort!!!
    Genau das findet auf allen Kanälen statt! Wen wundert es denn, dass man permanent aneinander vorbei redet?!

    Gruß Viktor

  • An alle,

    noch einmal unbedingt zur Klarstellung:
    Meine Einlassung bezog sich "nur" auf die Nutzung dieser Lager unter neuem Befehl nach dem 8.5.45 . Etwas anderes habe ich nicht und nie gemeint.

    Und diese Nutzung unterschied sich doch sehr stark von der zwischen 1933 und dem Mai 1945. Das sollte damit ausgedrückt werden... etwas anderes möchte man mir bitte auch nicht unterschieben.

    MfG

    Halle/Saale: Heeres- und Luftnachrichtenschule // Siebel Flugzeugwerke

  • Meine Einlassung bezog sich "nur" auf die Nutzung dieser Lager unter neuem Befehl nach dem 8.5.45 . Etwas anderes habe ich nicht und nie gemeint.

    Und diese Nutzung unterschied sich doch sehr stark von der zwischen 1933 und dem Mai 1945.

    Hallo Fred,

    mal von den Vernichtungslager wie Auschwitz oder Treblinka abgesehen, wie hat man den all die KZs und die Stalags nach Mai 45 genutzt? Ich habe mehrere Augenzeugen gesprochen, deren Alltagsbeschreibung im Lager nach 45 mit den Beschreibungen der Insassen vor Mai 45 sehr ähnlich waren. Mehrere Beschreibungen bezeugten, dass die Männer im Sommer 45 im besten Alter und guter gesundheitlicher Verfassung inhaftiert wurden und starben 3-4 Monate später an Entkräftung und allg. Schwäche. Hatte man die Inhaftierten nach 45 bei den Verhören gefoltert und geschlagen? Aber natürlich!!! Die Sterblichkeit in den Anstalten war auch nach 45 erschreckend hoch! Daher stellt sich die Frage, wie hatte man diese Lager nach 1945 genutzt?

    Gruß Viktor

  • . . . Meine Einlassung bezog sich "nur" auf die Nutzung dieser Lager unter neuem Befehl nach dem 8.5.45 . Etwas anderes habe ich nicht und nie gemeint.
    Und diese Nutzung unterschied sich doch sehr stark von der zwischen 1933 und dem Mai 1945 . . .

    Hallo zusammen,

    ich halte es schon für etwas makaber, wenn man graduelle Unterschiede zwischen menschenverachtenden
    und nicht rechtsstaatlichen Systemen macht nach dem Motto "Der Staat X war lange nicht so schlimm wie der
    Staat Y . . ." !
    Tatsache ist doch, dass das Lager BUCHENWALD vor und nach der Kapitulation "vergleichbaren Zwecken"
    gedient hat, nämlich Menschen wegzusperren, ohne dass ihnen die Rechte zugestanden wurden, die
    heute in einem demokratischen Rechtsstaat jeder Untersuchungs- und/oder Strafgefangene hat.

    Dass die ideologische Zielsetzung des Nazi-Regimes dabei weit über alles bisher Denkbare hinausging,
    macht die "Nachnutzung" weder humaner noch ethisch und/oder juristisch korrekter !

    Gruß
    Rudolf (KINZINGER)

  • Hallo,

    Schätzungen gehen von 45.000 Todesopfern zwischen Kapitulation und 1950 in der SBZ aus. Wie oben bereits
    geschrieben 12.000 davon allein in Sachsenhausen, womit die Sterblichkeitsquote bei fast 30% lag. Inhaftiert
    wurden politische Gegner, Intellektuelle, Andersdenkende. Die Gefangenen litten Hunger und, wie Viktor
    bereits schrieb, wurden nicht mit Samthandschuhen angefasst.

    Eine Verhamlosung und Relativierung ist also völlig unangebracht. Weder waren das "normale Gefängnisse",
    noch wurden "normale Methoden" angewendet. Nur in einem Punkt muss man Fred Recht geben. Sie wurden
    genutzt weil sie halt da waren. Als wenn man kostenlose GULags in Feindesland einfach so ablehnen würde.

    Gruß
    Tobias

    "Die Furcht trennt die, die folgen, von denen, welche selber führen."
    Kristian Eivind Espedal

    Edited 4 times, last by Tobias Giebel (April 14, 2015 at 4:27 PM).

  • ich halte es schon für etwas makaber, wenn man graduelle Unterschiede zwischen menschenverachtenden und nicht rechtsstaatlichen Systemen


    Hallo Rudolf,

    noch makabrer ist es die DDR mit dem II: Reich gleich zu setzen!

    Inhaftiert
    wurden politische Gegner, Intellektuelle, Andersdenkende.


    Hallo Tobias,
    in den meisten mir bekannten Fällen hat man in erster Linie die alten Rechnungen mit Hilfe der Besatzungsmacht beglichen. Ich glaube, von politischen Gegner und von Andersdenkenden konnte man gar nicht sprechen. Es gab nur entweder die aktive Nazis oder die, die man als Mitläufer bezeichnet hatte. Intellektuelle waren zwar auch da, die hat man aber recht zügig in eigene Bereiche integriert. Die Amis hatten die technische Dokumentation und das Fachpersonal, die Russen entsprechend das gleiche beschlagnahmt und meistens außer Landes geschafft. Die zu verfolgen wäre kontraproduktiv.
    Soweit ich überblicke, waren die Gutsbesitzer, Fabrikanten, Großbauern, Polizisten und NSDAP-Aktivisten diejenigen, die Buchenwald und andere Lager füllten. Und wie gesagt, Denunzieren wurde damals zum Volkssport! Manch eine der begehrten Stellen in der Verwaltung, in der Schule oder in anderen Einrichtungen wurde durch die Beseitigung des unliebsamen Konkurrenten durch eine Anzeige bei der SMAD oder NKWD frei!

    Gruß Viktor