Bahnstrecke Berlin - Prag - Gmünd - Wien 1945

  • Hallo Forum!

    Ich habe eine Frage an die Bahnexperten:

    War im Frühjahr/Sommer 1945 nach Kriegsende die Bahnverbindung Gmünd (NÖ) - Schwarzenau - Göpfritz an der Wild - Sigmundsherbeg - Eggenburg - Absdorf-Hippersdorf - Wien für längere Zeit unterbrochen, z.B. durch Bombenschäden oder Sprengungen? Falls ja, etwa welcher Zeitraum?

    Der Hintergrund meiner Frage: Ein Verwandter von mir kam nach Kriegsende von Berlin - Dresden - Prag - Gmünd (NÖ) nach Wien. Für die längere Strecke von Berlin bis Gmünd brauchte er nur drei Tage. Für die kürzere Teilstrecke Gmünd - Wien allerdings elf Tage.

    Gruß,
    Martin

  • Hallo,

    es gab mehrere Gründe, warum der Zug 11 Tage von Gmünd nach Wien unterwegs war.

    Zum Einem waren die heilgebliebenen Strecken mit sogenannten Räumzügen ( rollendes Material aus den östlichen
    RBDen) und Flüchtlingen verstopft, zum Anderen gab es Unterbrechungen durch Zerstörungen der Bahnhöfe.
    Besonderes Ziel waren die Verschiebebahnhöfe. Hier eine Auswahl: "Angriffe auf Eisenbahnziele in der Ostmark (Österreich)"
    Nach Kriegsende ruhte der Personenzugverkehr eine zeitlang:
    Nachschub -und Versorgungszüge der Siegermächte hatten Vorrang.

    Gruß
    Gerd (der aus Bielefeld)

  • Hallo,

    danke für eure Antworten.

    Schon klar, daß die Bahnstrecken durch Bombardierung etc. zerstört waren und daß Flüchtlingszüge etc. das Weiterkommen behinderten. Mich wundert nur, daß das auf der genannten Gesamtstrecke Berlin - Wien so ungleich verteilt war: Berlin - Gmünd drei Tage, aber Gmünd - Wien elf Tage, obwohl dieser Abschnitt viel kürzer ist.

    Gruß
    Martin

  • Hallo

    Hallo,

    danke für eure Antworten.

    Schon klar, daß die Bahnstrecken durch Bombardierung etc. zerstört waren und daß Flüchtlingszüge etc. das Weiterkommen behinderten. Mich wundert nur, daß das auf der genannten Gesamtstrecke Berlin - Wien so ungleich verteilt war: Berlin - Gmünd drei Tage, aber Gmünd - Wien elf Tage, obwohl dieser Abschnitt viel kürzer ist.

    Gruß
    Martin

    Hier http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?p=97915 hast Du doch schon die entsprechenden Antworten bekommen.

    Beste Grüße

    Micha

    Quod non est in actis, non est in mundo. Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt.

  • Hier hast Du doch schon die entsprechenden Antworten bekommen.

    Hmm,
    naja,
    schon schon,
    aber die ursprüngliche Frage, warum es in Österreich so viel langsamer voranging als durchs Nachkriegsdeutschland, das ja noch mehr bombardiert war, bleibt offen. Andererseits - daß in Österreich grundsätzlich alles langsamer geht, ist klar :)

    Gruß
    Martin

  • Servus Martin,

    Quote

    War im Frühjahr/Sommer 1945 nach Kriegsende die Bahnverbindung Gmünd (NÖ) - Schwarzenau - Göpfritz an der Wild - Sigmundsherbeg - Eggenburg - Absdorf-Hippersdorf - Wien für längere Zeit unterbrochen, z.B. durch Bombenschäden oder Sprengungen? Falls ja, etwa welcher Zeitraum?

    bei Sigmundsherberg ereignete sich am 23.04.1945 ein furchtbares Eisenbahnunglück, bei dem ein Eisenbahnzug ( auf dem sich 2 Königstiger, der gepanzerte Aufklärungszug und Teile der Stabskompanie der s.Pz.Abt.509 befanden ) , frontal mit der Lokomotive eines Räumungszuges zusammenstieß. Die Geschwindigkeit des Transportzuges betrug beim Aufprall um die 70 km/h, sodaß sich beide Lokomotiven ineinander verkeilten. Durch das Unglück hatte die s.Pz.Abt.509 16 Tote und eine große Zahl an Schwerverletzten zu beklagen.
    Die Strecke konnte trotzdem binnen kürzester Zeit wieder befahrbar gemacht werden.
    Quelle: " April 1945 - Die Kämpfe im nordöstlichen Niederösterreich " von Franz Jordan / Österreichischer Milizverlag / Salzburg 2003 / Seite 366 ff.

    Da die "Befahrbarmachung" der eingleisigen Strecke nach dem Unglück wohl nur provisorisch erfolgt sein kann, werden vermutlich nach Kriegsende weitere Instandsetzungsarbeiten notwendig gewesen sein.

    Liebe Grüße
    Dein Niki

    ...VIRIBUS UNITIS...

  • Servus Martin,

    wäre es möglich, daß nicht die Fahrt von Gmünd nach Wien elf Tage dauerte, sondern Dein Verwandter nach dem Grenzübertritt bei Gmünd kurzfristig interniert wurde ( Personalienüberprüfung, Formalitäten der Repatriierung, Ausstellung österreichischer Papiere, etc.. ), bevor er nach Wien weiterfahren durfte ?

    Liebe Grüße
    Dein Niki

    ...VIRIBUS UNITIS...