Einleitung
Die Weichsel-Oder-Operation der Roten Armee , beginnend am 15.1.1945 , zertrümmerte und zersplitterte die Kräft der deutschen 9.Armee ( zur Zusammensetzung siehe bitte : http://tinyurl.com/yysbfx ) zum großen Teil , andere wurden nach Westpreußen und Schlesien abgedrängt . In einer logistischen Meisterleistung überwanden die Kräfte der Roten Armee den mittelpolnischen Raum fast in einem Zuge . Die Festung Posen konnte zwar relativ lange halten , aber die erhoffte größere Bindung von sowjetischen Kräften fand nicht statt , deren Schnelle Truppen stießen einfach nördlich und südlich der Stadt vorbei . Somit waren auf einer Linie südlich Schneidemühl ( welches ebenfalls zur Festung erklärt wurde , für nähere Angaben hierzu bitte in diesen Verweis : http://tinyurl.com/svtp7 schauen ) über Posen bis runter zur Oder bis auf Truppenfragmente und die besagte Festung Posen keine Widerstandskräfte von deutscher Seite vorhanden !
Stattdessen begann die Mobilisierung aller verfügbaren Ersatztruppen und Schulungseinrichtungen ( diese werden als sog. Gneisenau-Einheiten bezeichnet ) , und diese werden in den Kämpfen zwischen Warthe und Oder noch ihre Rolle zu spielen haben .
Denn die sog. Festungsfront Oder-Warthe-Bogen , welche den einzigen Sperr-Riegel für die Rote Armee auf dem Weg zur mittleren Oder bildete , war dereinst für eine Verteidigungsbesatzung von 5 speziell ausgebildeten und ausgerüsteten Divisionen angedacht . Nur , bei der personellen Lage der Wehrmacht am Beginn des Jahres 1945 : woher nehmen wenn nicht stehlen ?
Die von der Roten Armee eingesetzten Truppen
Von Nord nach Süd ( alle der 1.Weißrussichen Front unter Shukow )
- 5.Stoß-Armee ( Kdr. Generaloberst Bezarin )
- 8.Garde-Armee ( Kdr. General Tschuikow )
- 1.Garde-Panzer-Armee ( Generaloberst Katukow )
- 69.Armee
- 33.Armee
Die deutschen Einheiten im behandelten Raum
Vom stellvertretendem Generalkommando II die Einsatzdivision Woldenberg im Raum Landsberg/Warthe unter Generalmajor Kegler ( siehe http://tinyurl.com/yn4qyy und http://tinyurl.com/ybazuz ) .
Südlich davon , im Bereich des stellvertretendem Generalkommandos XXI die Kampfgruppe Scherer ( siehe hierzu : http://tinyurl.com/yl8ral ) .
Daran schloß sich die Division Nr.433 unter Generalleutnant Vollrath Lübbe ( siehe : http://tinyurl.com/yjbxxp und http://tinyurl.com/ykefkz ) an .
Im Zentralen Bereich befanden sich die Division Nr.463 unter Generalleutnant Rudolf Habenicht http://tinyurl.com/yeytvc sowie eine SS-Kampfgruppe ( siehe : http://tinyurl.com/y45smo ) unter dem SS-Brigadeführer Werner Ballauf ( siehe : http://tinyurl.com/ya3w46 ) .
Ansonsten waren dort noch einige Btl. Volkssturm so wie nicht weiter definierbare Splittergruppen und -grüppchen von zersprengten Einheiten .
An der Oder , also im Hinterland formierte sich bei Frankfurt/oder die Panzergrenadierdivision Kurmark unter Generalmajor Willi Langkeit ( Siehe : http://tinyurl.com/yyvwj4 ) . Details zur Aufstellung dieser neuen Division finden sich in Martin Block exzellentem Artikel an dieser : http://tinyurl.com/y2djxl stelle ! Im Raum Küstrin traf die wieder aufgefrischte 25.Panzergrenadierdivision ein ( siehe : http://tinyurl.com/y5j6ru )
Die deutsche Führung/Maßnahmen und Reaktionen
Als Reaktion auf den sowjetsichen Durchbruch wurde auf Vorschlag des Chefs des Generalstabes des Heeres , Generaloberst Heinz Guderian ,eine neue Heeresgruppe als Führungsorgan geschaffen , und zwar am 25.Januar 1945 die Heeresgruppe Weichsel . Diese wurde zwischen den Heeresgruppen Nord und Mitte und bestand zunächst aus den Resten der 9.Armee sowie der 2.Armee . Allerdings wurde von Hitler , sehr zum Alptraum Guderians , ausgerechnet der RFSS Heinrich Himmler ernannt ! Dieser hatte schon zuvor als Führer der Heeresgruppe Oberrhein wenig Führungsqualitäten bewiesen und wird im Laufe der Kämpfe noch viele negative Entscheidungen zu verantworten haben ( selbst SS-Obergruppenführer Paul Hausser äußerte sich nach dem Krieg dahingehend , das es ein Verbrechen gewesen sei , ausgerechnet Himmler eine Heeresgruppe anzuvertrauen ! ) . Mit SS-Brigadeführer Heinz Lammerding ( siehe : http://tinyurl.com/ymn2jl ) suchte sich Himmler auch noch einen Chef des Stabes aus , der von Generalstabsarbeit ebensowenig verstand wie er selbst ...
Als erste Maßnahme kam die Order zur Mobilisierung der Wehrkreise II und XXI , die Wehrkreiskommandos übernahmen als Stellvertretende Generalkommandos II und XXI die Truppenführung in ihrem jeweiligen Gebiet . Im mittleren und südlichen Bereich der Festungsfront sollte der von der Südfront
herangeführte Stab des V.SS-Freiwilligen-Gebirsgskorps unter SS-Obergruppenführer Friedrich Wilhelm Krüger ( siehe : http://tinyurl.com/yg43xx ) die Führung übernehmen , welches samt einiger Korpstruppen erst zum Ende des Januar 1945 eintraf .
Insgesamt standen in der Festungsfront ( inkl. Volkssturm-Batallione ) meiner Schätzung nach ca. 12-16000 Mann an Kampftruppen zur Verfügung , mit den beiden an der Oder stehenden PzGrenDiv. Kurmark und der 25.Panzergrenadierdivision inkl. anderer Truppenteile im gesamten behandelten Gebiet zu dieser Zeit ca. 40-50000 Mann an Kampftruppen , genaue Zahlen sind leider nicht mehr zu eruieren !
Diese Gesamtsituation legt natürlich nahe , das die Chancen für ein erfolgreiches Halten der Festungsfront vorwärts der Oder sehr gering waren , zumal Himmlers "Führung" noch für eine Unzahl völlig unnötiger Friktionen auf allen Führungsebenen führte . Aber dazu später mehr ....