Das Ende der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung 1945

  • Hallo zusammen,

    ich habe hier mal zusammengefasst, was ich zum Thema "Das Ende der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung" gefunden habe, auch habe ich Erwähnungen von "Polizei-Panzern" im April 1945 im Raum Wien erfasst, da ich nicht genau weiß, in wie weit diese damals im Zusammenhang mit der Ersatz-Abteilung standen...

    Ergänzungen usw. sind natürlich gerne gesehen!!

    Herzliche Grüße Roland


    Das Ende der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung

    Die Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung verblieb bis Anfang April 1945 in Wien-Purkersdorf und sollte zuletzt noch zur Verteidigung Wiens eingesetzt werden.
    Hierzu kam es jedoch nicht. Am 5.4.1945 verlegte die Abteilung nach Schlüßlberg bei Grieskirchen in Oberösterreich.
    Die Panzer des Panzerzeugamtes bleiben alle oder zum größten Teil in Purkersdorf zurück, da sie zum größten Teil nicht fahrbereit waren. Dort standen sie nach dem Krieg in der Gendarmerie-Kaserne und umgebenden Straßen.
    (Regenberg, S. 174, auch andere im Bereich Wiens vorhandene Beute-Panzer kommen nicht mehr zum Einsatz: „… Auf die Meldung hin, dass im Bereich der KTL der Waffen-SS sowj. Beutepanzer stehen, die dort Lehrzwecken gedient haben, wird auf Befehl des Div.- Kommandeurs (der 3.SS-Pz.Div.) aus panzerlosen Besatzungen, Werkstattpersonal und ehem. KTL-Angehörigen ein Stoßtrupp zusammengestellt, um zumindest einige dieser Panzer zu bergen. Der Stoßtrupp erreicht ohne Verluste den Abstellplatz im Kasernengelände.
    Doch das Unternehmen ist ein Schlag ins Wasser. Die T 34 und andere sind nicht aufgetankt, Treibstoff ist nirgendwo zu finden. Auch fehlt die Munition…“ (Vopersal, Soldaten, Kämpfer, Kameraden, Band Vb, S. 902)

    Die „Verlegung“ am 5.4.1945 stand im Zusammenhang mit dem Vorstoß der Roten Armee auf Wien.

    Die erste Krise erwuchs den Verteidigern Wiens am 4.April durch den Beginn der Westumfassung der Stadt… In der Nacht vom 4. auf den 5.April sah sich der Kampfkommandant von Wien gezwungen, alle noch verfügbaren Teile… anschließend an die Stellung der 2.SS-Panzer-Division bei Mödling bis zur Westbahnlinie vorzuverlegen.
    Auch eine Panzerkompanie mit alten österreichischen Panzern des Typs „Fiat-Ansaldo“ soll in die Gegend von Purkersdorf verlegt worden sein.
    Aus Führungsgründen wurden alle diese Einheiten der 2.SS-Panzer-Divison unterstellt, von der sie Aufklärungs- und Sperraufträge erhielten.
    (Manfried Rauchensteiner, Der Krieg in Österreich 1945, Bundesverlag Wien 1984, 3. unveränderte Auflage, S. 161, s.a. S. 414, Anm. 57 Mitteilung von Herrn Otto Hauck, Wien, an den Verfasser)

    Bei den „alten österreichischen Panzern des Typs „Fiat-Ansaldo“ dürfte es sich um den CV 33 oder CV 35 = L 3/33 oder L 3/35 gehandelt haben?!

    Im Westen von Wien öffnete die 9. Sowjetische Gardearmee am 5.April 1945 mit der Einnahme von Pressbaum das Wiental als weitere Bewegungslinie in Richtung Gauhauptstadt. Sie wird unverzüglich zum Stoß auf Purkersdorf genutzt. Die Angriffsspitze stößt hier auf die zur Abriegelung befohlene 5. HJ-Kompanie z.b.V. unter dem Kommando des kriegsversehrten Fw. Fischer. Ein T 34 wird abgeschossen, in der Gefechtspause trifft ein Polizeibataillon als Ablösung ein.
    Fred Borth, Angehöriger dieser Kompanie, berichtet:
    „…Einige Kameraden trugen die Verletzten nach Purkersdorf hinein. Von dort quälte sich ein uralter Panzerwagen heran. Er gehörte der Schutzpolizei und war vermutlich zum letzten Mal im Jahre 1934 eingesetzt gewesen… Er wurde von uns mit Hohngelächter und zynischen Witzen begrüßt. Trotzdem taten uns die Männer leid, denn sie klagten darüber, ständig Ladehemmung zu haben, da die belgische Munition nicht in Ordnung wäre… Wir konnten ihnen einige Gurte abgeben.
    Da kamen die sowjetischen Panzer! Gleich ihr erste Schuss war ein Volltreffer, der von dem Polizeifahrzeug nicht viel übrig ließ: Ein Chassis mit zwei Sitzen drauf, während es den ganzen Oberbau hinweg geblasen hatte…“
    (Hans Egger, Franz Jordan, Brände an der Donau. Das Finale des Zweiten Weltkriegs in Wien, Niederösterreich und dem Nordburgenland, Leopold Stocker Verlag, 2004, S. 115 , aus Fred Borth, Nicht zu jung zum Sterben. Die „Hitler-Jugend“ im Kampf um Wien 1945, Wien 1988, S. 140 - 142)

    5.April 1945 Die Zange um Wien beginnt sich zu schließen. Das XXXVIII.Gd.SK tastet sich aus dem Raum Wolfsgraben weiter nach Norden vor. Die westl. Wien stehenden schwachen deutschen Sicherungen werden geworfen oder zersprengt. Aus Wien vorgeworfene Alarmeinheiten, darunter ein Pol.-Bataillon, leisten den ganzen Vormittag der sowjetischen Angriffsspitze „tapferen Widerstand“ (Tagesmeldung H.Gr. Süd).
    Schließlich wird das beiderseits Preßbaum sichernde Pol.-Bataillon von 9 Feindpanzern durchbrochen und gespalten, der eine Teile auf Rehawinkel und der andere Teil auf Purkersdorf zurückgeworfen.
    Abends wird das Pol.-Bataillon auf Hütteldorf zurückgenommen, wo es von der Wiener H.J.-VSt.-Kp. z.b.V. unter dem H.J.-Bannführer Höfer aufgenommen wird.

    Feldgendarmerie und Wehrmachtsstreifendienst übernehmen in Wien den Ordnungsdienst, da die Wiener Schutzpolizei in Kampfbataillonen zusammengefasst ist.
    (Wolfgang Vopersal, Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division, Band V b, Bielefeld, Selbstverlag der Truppenkameradschaft, 1991. S. 882)

    Aus einem Tagebuch: Eintrag Donnerstag, 5.April 1945, Abends ½ 20 h: „… Sie hat Rud. mitgebracht, der mit einem LKW um Sanitätsmaterial aus Steiermark gekommen ist… Rud. erzählte bei schwarzem Kaffee… Er fuhr über Bruck – St. Pölten. Auf der Reichsstraße vor Purkersdorf Aufenthalt und große Aufregung, Polizei auf Krads kommt aus dem Süden gejagt und meldet, dass russische Panzer auf den Wienerwaldstraßen gegen die westliche Reichsstraße vorstoßen. Angeblich auch T 34 mit Tankwagen. Rud. schimpfte sehr auf die Feigheit der Polizei, die gar nicht versucht habe, die wenigen Panzer auf den engen Talstraßen, wo sie gar nicht auskönnen, abzuschießen…
    (Eva-Maria Csáky, Franz Matscher, Gerald Stourzh (Hrsg.), Josef Schörner, Wiener Tagebuch 1944/1945, Böhlau Verlag, 1992, S. 129, Veröffentlichung des Berufsdiplomaten Josef Schörner)

    Weitere Einheiten im Raum Wien am 5.April 1945:

    Im Laufe des Tages beziehen Alarmeinheiten des KK Wien, darunter ein Pol-Bataillon mit Hotchkiss-Panzern, auf dem Nordufer des Liesing-Baches und auf dem Laaer Berg Auffangstellungen – südlich von Wien
    (Wolfgang Vopersal, Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division, Band V b, Bielefeld, Selbstverlag der Truppenkameradschaft, 1991. S. 884)

    Der Kommandeur der hier eingesetzten SS-Flak-Abteilung 2 „Das Reich“, SS-Hauptsturmführer Josef Dreike, erinnerte sich: „… Wir wurden wieder eilig nach Norden befohlen. Nun waren alle südlichen Ausfallstraßen Wiens von russischen Panzervorstößen bedroht.
    Für die Hauptausfallstraße war ein Oberstleutnant der Schutzpolizei Wien verantwortlich. Er kontrollierte seine Straße von Zeit zu Zeit mit einer Kavalkade von quietschenden und klappenden Hotchkiss-Tanks aus dem 1.Weltkrieg. Wir waren auf Zusammenarbeit miteinander angewiesen, aber er stellte sofort seinen höheren Dienstgrad heraus.
    Ich hatte die Abteilung mit allen verfügbaren Hilfskräften in den Einschnitten und zwischen den Erdaufwürfen der großen Autobahnbaustelle vom Wiener Berg bis zum Laaer Berg eingenistet….
    Da kam der Polizei-Oberstleutnant mit einem ganzen Stab von Leuten zu mir zur Verbindungsaufnahme. Sein Hauptanliegen aber war von ganz anderer Art: Ich sollte einen „Haufen Deserteure“ erschießen lassen, die er aufgegriffen und in einem Ausflugslokal an „seiner“ Straße gesammelt hatte. Das Lokal hieß, glaube ich, „Wiener Garten“ und lag an einer spitzwinkeligen Straßenecke…. Ich brauchte dringend Soldaten und daher übernahm ich den Haufen von dem Polizeioffizier, sozusagen als Freiwild…“
    (Otto Weidinger, Division Das Reich, Band V: 1943 – 1945, Munin-Verlag, Osnabrück, 1982, S. 494 – 495)

    Eine weitere Erwähnung findet die Polizeieinheit am Laaer Berg in der Chronik der 2.SS-Pz.Div. nicht mehr.


    Um 20.00 Uhr befiehlt das II.SS-Pz.-Korps infolge des stetig wachsenden Feinddrucks die Rücknahme der Stellungen auf den Abschnitt Mauer – Liesing – Inzersdorf unter Beibehaltung des Brückenkopfes Vösendorf.
    Von der allgemeinen Absetzbewegung werden die Alarmeinheiten am Liesing-Bach und das Pol.-Bataillon am Laaer Berg erfasst. Sie verlassen ihre Stellungen.
    (Wolfgang Vopersal, Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division, Band V b, Bielefeld, Selbstverlag der Truppenkameradschaft, 1991. S. 884, s.a. S. 890: „Das zum Schutz der Flakstellungen eingesetzte Pol.-Bataillon hat in der Nacht seine Stellungen verlassen….“)

    Außer den sich auf Wien zurückkämpfenden Resten des II.SS-Pz.-Korps sind die dem Kampfkommandanten Wien zur Verfügung stehenden und nur mit Handfeuerwaffen und Panzerfäusten ausgerüsteten Alarmeinheiten denkbar gering, u.a. die Polizei, zusammengefasst im Pol.Rgt. Wien.
    (Wolfgang Vopersal, Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division, Band V b, Bielefeld, Selbstverlag der Truppenkameradschaft, 1991. S. 883)

    06.04.1945
    Um das auf der Anhöhe der Laaer Berge gelegene Kloster entwickeln sich heftige Kämpfe. Das Pol.-Bataillon meldet: „ ... Feind wird durch intaktes öffentliches Telefonnetz gegen eigene Stellungen herangeführt… Artillerie- und Granatwerferfeuer auf eigene Stellungen von Telefonzellen aus geleitet…“
    (Wolfgang Vopersal, Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division, Band V b, Bielefeld, Selbstverlag der Truppenkameradschaft, 1991. S. 890)

    Soweit erkennbar die letzte Erwähnung der Polizei-Einheiten im Raum Wien bei Vopersal?!

    Die Kapitulation

    Josef Eder, Grieskirchen: „….Ab Mitte April 45 kontrollierten amerikanische Doppelrumpf-Jagdmaschinen vom Typ Lockheed P 38-H-5 Lightning das Trattnachtal. So meist um 13 Uhr herum kam vom Westen kommend eine Staffel dieser stählernen Vögel im Tiefflug entlang der Eisenbahn geflogen. Man sah die Piloten mit ihren Fliegerhauben und den Handschuhen in den Kanzeln sitzen. Einer winkte uns sogar einmal zu. Jede Truppenbewegung war daher den Alliierten bestens bekannt.
    Man wusste also auch, dass mein Elternhaus, das Schachermayergut in Schlüßlberg, bedingt durch seine günstige geographisch-strategische Lage seit Monaten zum Hauptquartier der SS-Panzerpolizei Wien-Purkersdorf umfunktioniert war. Der Stab der Heeresstreife mit den höchsten Offizieren, die nur auf Führerbefehl operierten und niemandem sonst als Hitler unterstellt waren, traf nach dem Fall von Wien in unserem Haus die ihnen notwendig erscheinenden Befehle für den Endsieg. Mein Elternhaus lag aber laut Genfer Konvention in der Drei-Kilometer-Radiuszone vom A-Lazarett Bad Schallerbach, in der keine Kampfhandlungen stattfinden durften. Eine 1,5 mal 1,5 m große weiße Tafel mit dem Rotkreuzzeichen und dem schwarz geschriebenen Zusatztext "Lazarettzone" war von Grieskirchen aus kommend etwa 100 Meter westlich unseres Gehöftes am Straßenrand aufgestellt worden.

    Am sonnigen 25. April 1945 um 13.40 Uhr flogen die Lightnings wieder ihre Strecke ab. Doch diesmal scherten drei Maschinen von der Staffel aus und umkreisten uns. Bei der dritten Umkreisung bekamen wir die lieben Grüße in Form eines Tiefflieger-Bordwaffenbeschusses übermittelt. Ein nicht getarntes Auto brannte aus. Das Wirtschaftsgebäude brannte, konnte aber durch den Luftschutzdienst der Polizei gelöscht werden. Von da an wurde besser getarnt.

    Die Spannung unter den Offizieren stieg von Tag zu Tag. Die gemeinsam getroffene geheime Parole lautete schließlich: "Die Regenbogendivision widerstandslos zu empfangen und sich geschlossen zu ergeben."
    Um aber nicht überrascht zu werden, war seit 2. Mai 1945 auf dem Schlossturm Tollet ein Vorposten installiert. Zwei Kradmelder sollten unsere Offiziere verständigen, sobald die Amis in Obertrattnach zu sehen wären. In Wirklichkeit gingen die Polizisten in Zivilkleidern ab Tollet stiften. Nur gegen die Russen schickte man alle zu Gebote stehende Kraft, um diese auf noch niederösterreichischem Boden aufhalten zu können. Tag für Tag brachten unsere Polizisten der Heeresstreife bis zu 200 Landser. Diese wurden von unseren zwei Feldküchen versorgt, mit neuen Marschbefehlen ausgestattet und gegen Osten in den Einsatz kommandiert.

    So kam der 4. Mai. Er sollte uns die Befreiung oder die Niederlage (jeder nannte es anders) bringen. Am Vormittag fuhr noch eine kampfstarke Kompanie (etwa 120 Mann) von uns in den Raum Enns/Steyr. Der Fahrer eines schweren LKW-Zuges führ schon nach etwa 70 m Fahrt absichtlich auf eine Schotterbank, diese gab nach und der Zugwagen mit über sechs Tonnen Kriegsgerät, wie Panzerfäusten, Pistolen, Maschinenpistolen, LMGs und der dazugehörigen Munition, kippte noch auf unserem Feld um. Der Tiefladeranhänger blieb an zwei in der Straßenböschung stehenden Bäumen hängen. Nun musste das noch bei uns anwesende Stammpersonal von etwa 40 Mann unter der Leitung von Oberleutnant Steininger die Ladung bergen.
    Etwa um 14.30 Uhr fuhren die ersten Jeeps bei uns vor. Ein KZler aus Dachau saß im ersten Jeep mit der rotweißroten Armbinde und wusste, dass bis Breitenaich freie Fahrt sein wird (Lazarettzone). Entsetzt darüber, dass beim Schachermayr drei Panzer mit den Geschützrohren gegen Westen, also gegen die Amis, gerichtet rund ums Haus standen, wurde der Konvoi gestoppt und im Schutze des Auwaldes beim Mandlteich zum Bahndamm ausgeschwärmt. Dieser Vorgang entging unseren Leuten. Plötzlich gellten MP-Salven und man hörte die "Hands up!"-Rufe. Mit erhobenen Händen wurden die Polizisten zum Haus getrieben. Auch ich und zwei Schulkollegen waren unter ihnen. Im Vorhaus des Bauernhofes angekommen, erwartete uns schon die übrige Familie. Vater war sichtlich froh und besonnen und ging mit einem Ami zur Schnapsflasche, Mutter war sehr aufgeregt und musste Marmeladebrote richten. Uns Kindern tat man dann die Hände herunter.

    Die Landser wurden aufgeklärt, dass sie sich in der Kreisleitung die Entlassungspapiere holen könnten. Nach etwa vier Stunden kamen diese auch tatsächlich wieder retour. Unsere zum Landdienst eingesetzten Kriegsgefangenen feierten ihre Befreiung. Um 15.30 Uhr hörte man die ersten Panzer einherrollen. Ein paar M60 drehten bei und schlugen die Optik und die Startanlagen unserer Panzer kaputt. Somit waren diese fahr- u. kampfuntauglich. Es hieß aufsitzen und die Panzer rollten gegen Osten. Etliche davon fuhren bei der Haltestelle Schlüßlberg über die Bahn und einer davon sogar über die mit sechs Tonnen beschränkte neue Trattnachbrücke. Diese gab unter der zehnfachen Last natürlich nach. Sie tat aber noch bis in die Siebzigerjahre ihren Dienst.

    Die kriegsgefangenen Franzosen organisierten sich die Überfallsautobusse von uns und ein 200-Liter-Fass mit Treibstoff und fuhren tags darauf heimwärts. Polen und Russen kamen, zum Teil stark angetrunken, und organisierten und plünderten. Unsere Russen halfen meinem Vater, sodass es zu keinen gröberen Ausschreitungen kam. Abends kam die Zivilbevölkerung und konnte auch alles brauchen. Sogar mein eigenes altes Puch-Fahrrad wurde aus der Kammer geklaut. Auch ich hatte alle Hände voll zu tun. Ich sammelte die herumliegenden Pistolen der Offiziere ein und versteckte diese im Entenstall. Auch meine Jugendkollegen deckten sich mit allem nur denkbaren Kriegsgerät ein; das Begehrteste darunter waren wohl die vielen Fliegerhauben, welche man noch nach Jahren bei tiefen Wintertemperaturen zu sehen bekam. Aber auch Decken, Schuhe und einfach alles, was so in einer Kaserne zu finden ist, wurde bis in die tiefe Nacht hinein weggeschleppt. Um Mitternacht gingen wir Kinder zu Bett.

    So erlebte ich den 4. Mai 1945.”
    (Grieskirchen vor 50 Jahren. Zeitzeugen berichten: Josef Eder Das Schuljahr 1944/45
    aus der Sicht eines Hauptschülers
    http://www.ooezeitgeschichte.at/Zeitzeugen/Zei…Grieskir_6.html

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Grüß Gott Roland,

    kleine Ergänzung,der angesprochene M60, dürfte es nicht gewesen sein,diese wurden erst in den 50er Jahren entwickelt und ins US-Heer eingeführt.

    Servus Eumex

  • Hallo Eumex,


    vielen Dank für die Korrektur, ich habe den Bericht erst einmal so übernommen, mit den "Details" der Amerikaner habe ich mich - ehrlich gesagt - gar nicht auseinandergesetzt.... :whistling:

    Herzliche Grüße Dein Rolandus

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Wünsche einen schönen Nachmittag

    Mit Hilfe

    REGENBERG, Werner; Panzerfahrzeuge und Panzereinheiten der Ordnungspolizei 1936-1945

    und einem Arikel aus

    PALLASCH vor April 2007

    sieht's folgendermaßen aus:


    Die Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung im Kampf um Wien 1945


    Die Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung setzte sich [nach Anfang März 1945] wie folgt zusammen:

    -> Stab der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung (3 Offz., 1 Rev.Offz. & 12 Uffz. bzw. Männer)

    -> Polizei-Panzer-Ausbildungs-Kompanie (3 Offz., 1 Rev.Offz. & 23 Uffz. bzw. Männer)

    ---> 2 Polizei-Panzer-Ausbildungs-Zügen

    ---> 1 Werkstatt-Zug

    -> Polizei-Panzer-Ersatz-Kompanie (4 Offz. 6 Uffz. bzw. Männer)

    ---> 3 Polizei-Panzer-Ersatz-Zügen

    -> Polizei-Panzer-Nachrichten-Kompanie (2 Offz. & 11 Uffz. bzw. Männer)

    ---> 1 Polizei-Panzer-Nachrichten-Zug

    -> Polizei-Panzer-Lehr-Kompanie (5 Offz. & 12 Uffz. bzw. Männer)

    ---> 4 Polizei-Panzer-Lehr-Zügen

    -> Polizei-Panzer-Zeug-Amt (1 Rev.Offz. & 21 Uffz. bzw. Männer)

    -> Polizei-Panzer-Werkstatt (1 Rev.Offz. & 12 Uffz. bzw. Männer)

    -> Polizei(-Panzer)-Kraftfahr-Staffel (1 Offz., 1 Rev.Offz. & 16 Uffz. bzw. Männer)

    Die Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung hatte somit eine Gesamtstärke an Stammpersonal von 137 Köpfen (18 Offz., 5 Rev.Offz. und 119 Unterführer und Männer). Die Zuteilung von noch fehlendem kraftfahrtechnischem Personal und Kraftfahrzeugen sollte durch Sondererlaß erfolgen, ebenso die Abordnung von Nachrichten-Personal.


    An Fahrzeugen [nach Anfang März 1945] waren vorhanden:

    a) Kraftfahrzeuge:

    3 Pkw. 4

    3 Stkw. 4

    2 SStkw. 8 (Befehlsfunkwagen)

    2 Wkw. 1

    6 Wkw. 3

    10 Krad m. Beiwagen

    15 Krad

    b) Panzer:

    6 Pzkw. Panhard

    1 Pzkw. Steyr

    4 K-Pzkw. Renault

    4 K-Pzkw. Hotchkiss

    1 K-Pzkw. BT 7

    1 K-Pzkw. BT 5

    1 K-Pzkw. T 26

    1 K-Pzkw. T 34


    Mit Wirkung vom 05. Feber 1945 wurden im Zuge der Freimachung einsatzfähiger Unterführer vom Stammpersonal der Polizeischule für Kraftfahrwesen Wien drei Unterführer zur Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung abgeordnet und für drei weitere Unterführer die Abordnungen zum Stammpersonal der Kraftfahrschule aufgehoben. Dienstantritt bei der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung war für alle Unterführer am 05. Feber 1945. Sämtliche Unterführer hatten für den auswärtigen Einsatz bei Polizei-Panzer-Kompanien bereitzustehen. Die genannten Unterführer waren bis zu ihrer Abordnung zum auswärtigen Einsatz in der Polizei-Panzer-Werkstatt und bei der Polizei(-Panzer)-Kraftfahr-Staffel zu verwenden. Die genannten Unterführer waren mit Bekleidungs- und Ausrüstungsstücken nach dem RdErl.d.ChefsO. vom 24. 10. 1944 - R la (2) 100 Nr. 206/44 (Befh.O. S.383) auszustatten. Außerdem hatte jeder dieser Unterführer mitzunehmen: Eine Pistole 08 oder 7,65 mm mit 80 bzw. 50 Patronen, ein Seitengewehr, eine Gasmaske und seine Erkennungsmarke.

    Alle Unterführer waren bei der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung amtlich unterzubringen und zu verpflegen. Sie hatten sich bei der zuständigen Kartenstelle gegen Abmeldebescheinigung, die mitzubringen war, abzumelden.

    Die SS-Soldbücher der Unterführer waren zu vervollständigen. Die Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung hatte vor Abgang der Unterführer zum auswärtigen Einsatz die Fahrtberechti-gungsausweise einzuziehen und an Kdo.Pers. einzusenden. Gleichzeitig waren die Unterführer anzuweisen, sich beim zuständigen Wehrmeldeamt abzumelden. Eine Verfügung über die erfolgte Abordnung der Unterführer zum auswärtigen Einsatz war dem Kdo.Pers. von der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung vorzulegen.

    Weiterhin wurden mit Wirkung vom 5. Feber 1945, im Zuge der Maßnahmen betreffs Fronthilfe 1945, vom Stammpersonal der Kraftfahrschule elf Unterführer zur Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung abgeordnet und für zwölf Unterführer die Abordnung zum Stammpersonal der Kraftfahrschule aufgehoben. Sämtliche dieser Unterführer blieben bis auf Weiteres zur Dientleistung der Kraftfahrschule zugeteilt.

    Sie waren aber durch die Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung karteimäßig entsprechend ihrer Verwendung bei dem für den Einsatz vorgesehenen Personal der Polizei-Panzer-Werkstatt und der Polizei(-Panzer)-Kraftfahr-Staffel zu führen. Nur zwei dieser Unterführer waren als Ersatzkräfte bei der Polizei-Panzer-Ersatz-Kompanie nachzuweisen. Auch hier ist nicht bekannt, ob diese Unterführer noch Panzereinheiten zugeteilt wurden.

    Welche Ausbildungen und Aufstellungen noch bis Ende des Krieges durchgeführt wurden, läßt sich wegen der mangelnden Quellenlage z.Zt. nicht belegen. Zumindest die 1. Polizei-Panzer-Kompanie (siehe dort) wurde noch einmal neu aufgestellt und gelangte ab dem 22. Feber 1945 zum auswärtigen Einsatz.

    Ein ehemaliger Zugführer, der an dem Lehrgang für Besatzungen der K-Pzkw. (Renault) und Pzkw. (Steyr) vom 27. Juni 1944 – 23. September 1944 teilgenommen hatte, berichtet, daß er nach dem Lehrgang zu seinem Heimatstandort zurückkehrte und ab dem 1. Jänner 1945 bei einem Pol.Btl. im Westen zum Einsatz gelangte. Von dort wurde er Ende Feber 1945 zur Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung nach Wien zur Aufstellung einer Polizei-Panzer-Kompanie z.b.V. beordert. Diese ab Anfang März 1945 aufgestellte Polizei-Panzer-Kompanie z.b.V. gliederte sich nach seinem Bericht wie folgt:

    Gruppe Führer mit

    Nachschubkolonne,

    Polizei-Panzer-Nachrichten-Zug,

    Polizei-Panzer-Werkstatt-Zug

    1. Polizei-Panzer-Kampfwagen-Zug (3 Pzkw. Panhard)

    2. Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug (5 K-Pzkw. I)

    3. Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug (5 K-Pzkw. Hotchkiss)

    Diese Polizei-Panzer-Kompanie z.b.V. wurde in Wien-Schwechat stationiert. Anfang April wurde die Polizei-Panzer-Kompanie z.b.V. für einen Einsatz in Jugoslawien auf die Bahn verladen. Südlich Wiener-Neustadt blieb der Transport jedoch stecken, da die Bahnlinie von den vorrückenden russischen Truppen blockiert wurde. Der Transport wurde nach Wien zurückgeleitet und die Polizei-Panzer-Kompanie z.b.V. mit Resten an beiden Donaubrücken eingesetzt. Bevor Wien eingekesselt wurde, setzte sich die Polizei-Panzer-Kompanie z.b.V. nach Westen ab und war zuletzt mit geringen Kräften an der Rollfähre bei Krems zur Sicherung eingesetzt.

    Die Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung verblieb bis Anfang April 1945 in Wien-Purkersdorf und sollte zuletzt noch zur Verteidigung Wiens eingesetzt werden. Hierzu kam es jedoch nicht. Am 5. April 1945 verlegte die Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung nach Schlüsselberg bei Grieskirchen in Oberösterreich. Die Panzer des Polizei-Panzer-Zeug-Amts blieben alle oder zum größten Teil in Wien-Purkersdorf zurück, da sie zum größten Teil nicht fahrbereit waren. Dort standen sie noch nach dem Krieg in der Gendarmerie-Kaserne und umgebenden Straßen.

    Am 4. Mai 1945 gingen die Reste der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung bei Grieskirchen in amerikanische Kriegsgefangenschaft.


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    Vor Ostern 1945 wurde unser Polizei-Panzer-Panzer-Zug als Teil der Polizei-Panzer-Ersatz-Kompanie z.b.V. zum Einsatz südlich von Wien befohlen. Wir rollten am Ostermontag früh mit vier ADGZ an der Spinnerin am Kreuz vorbei, zwischen den dort eingerammten Panzersperren aus Stahlträgern durch nach Guntramsdorf. Dort ging es über eine Betonbrücke über die Schwechat, wo wir an einem Waldrand Stellung bezogen. Durch unsere Feldstecher beobachteten wir, wie russische Infanterie von Münchendorf kommend über die Felder in Richtung Guntramsdorf vorrückte. Da russisches Artilleriefeuer einsetzte und die Gefahr bestand, durch die Zerstörung der Brücke abgeschnitten zu werden, kam der Befehl, uns über die Brücke nach Mödling zum Damm der Südbahn (Gendarmerieschule) abzusetzen. Da Mödling von russischen Tieffliegern angegriffen wurde, ging am nächsten Tag der Rückzug bis nach Vösendorf/Ziegelwerk weiter, wo wir verwundete SS-Leute aufnehmen und in das Allgemeine Krankenhaus nach Wien transportieren mussten. Der ADGZ war innen so geräumig, dass er zur damals sechsköpfigen Besatzung noch an die vier bis fünf verwundeten SS-Leute, diese mehr oder weniger bequem sitzend, transportieren konnte.

    Vom Allgemeinen Krankenhaus in der Alserstraße sollten wir in die Kaserne nach Wien-Purkersdorf zurück, kamen aber nur bis Hadersdorf-Weidlingau. Überraschenderweise lag dort unser Polizei-Panzer-Werkstatt-Zug und teilte uns mit, dass Wien-Purkersdorf bereits geräumt werden musste. In Hadersdorf-Weidlingau, an der Mauer des Lainzer Tiergartens, standen Baracken einer deutschen Nachrichtenabteilung, die schon lichterloh brannten.

    So erhielten wir den Auftrag, mit zwei ADGZ in die Gendarmerie-Schule Landstraße zu fahren. Über die Felberstraße entlang der Westbahn fahrend, sahen wir, wie die Lagerhäuser des Westbahnhofs geplündert wurden. Über den Gürtel erreichten wir die Gendarmerieschule Landstraße, wo wir die Nacht verbrachten. Als am nächsten Tag der Auftrag kam, über die Donau abzurücken, entschieden sich mein Wagenkommandant und ich, nicht mehr mitzufahren.

    Mit Wissen unserer Kameraden blieben wir in der Kaserne. Der Polizei-Panzer-Zug rollte statt mit mir mit meinem Reservefahrer (einem Sudetenländer) an der Spitze durch Wien auf die andere Seite der Donau. Uns beiden gelang es, bei Bekannten des Kommandanten Unterschlupf zu finden.

    (aus einem PALLASCH vor April 2007)

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    Wenn man's genau liest, sollte es ab Ende Feber 1945 bis Mitte April 1945 folgende Einheiten

    ab 19450222:

    eine neu aufgestellte

    1. Polizei-Panzer-Kompanie mit

    --> 1. Polizei-Panzer-Kampfwagen-Zug

    --> 2. Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug

    --> 3. Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug

    ab 194503IV:

    eine

    Panzer-Kompanie z.b.V. mit

    --> 1. Polizei-Panzer-Kampfwagen-Zug (3 Pzkw. Panhard)

    --> 2. Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug (5 K-Pzkw. I)

    --> 3. Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug (5 K-Pzkw. Hotchkiss)

    ab 194503IV: [von der Stäke her] (IV ..... 4te Monatsdekade)

    eine

    Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung mit [grob]

    --> 2x Polizei-Panzer-Kampfwagen-Züge ( je 3 Pzkw. Panhard)

    --> 1x Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug (4 K-Pzkw. Hotchkiss)

    --> 1x Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug (4 K-Pzkw. Renault)

    --> 1x Polizei-Ketten-Panzer-Kampfwagen-Zug (4 K-Pzkw. russ. Beutepanzer)


    ab 194504I bzw. II: (I bzw. II ..... 1te bzw. 2te Monatsdekade)

    und aber auch eine

    Polizei-Panzer-Ersatz-Kompanie z.b.V. mit zumndest

    --> 1x Polizei-Panzer-Kampfwagen-Zug (4 Pzkw. Steyr ADGZ)

    und andere Züge

    geben.


    Ob die 4 Pzkw. Steyr ADGZ aus anderem Verband als die Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung stammen, entzieht sich meinem Wissen.


    mit freundlichem Gruß,

    mICHi

  • Hallo Michi,

    vielen Dank für diese umfangreiche Ausarbeitung!

    Leider haben sich durch nicht genaues Lesen ein paar Fehler eingeschlichen.

    Die Gliederung und der Bestand an gepanzerten Fahrzeugen der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung stammt (nach Regenberg)

    aus einem Erlaß vom 5. Januar 1944 und nicht März 1945.

    Von Januar 1944 bis März 1945 könnten sich schon einige Veränderungen ergeben haben.

    Regenberg erwähnt auch nicht, dass die Anfang März aufgestellte und in Wien-Schwechat stationierte Panzer-Kompanie, den Zusatz z.b.V. führte.

    Die in Regenberg "Panzerfahrzeuge und Panzereinheiten der Ordnungspolizei 1936 - 1945" erwähnte Kompanie und die in dem sehr interessanten Artikel aus dem Pallasch

    erwähnte Polizei-Panzer-Ersatz-Kompanie (z.b.V.) müssen nicht identisch sein!

    Die Polizei-Panzer-Ersatz-Kompanie war Bestandteil der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung. Die Aufgabe der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung war die Ausbildung von Personal

    und die Ausrüstung von Polizei-Panzer-Einheiten, die dann aber nicht mehr Bestandteil der Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung waren.

    Bitte vorsichtig mit der Verknüpfung von Wissen (Erkenntnissen) sein, sich ergebende Zusammenhänge sind oft plausibel aber häufig auch nicht richtig!

    Da hab ich auch schon viel Lehrgeld gezahlt!

    Mit besten Grüßen

    Werner

  • Hallo Werner,

    sehr aufmerksam auf das "Pz.Kp.z.b.V." geschaut!

    Die oben genannte "Polizei-Panzer-Ersatz-Kompanie z.b.V." ist bisher nur im Erinnerungs-Bericht eines ehemaligen

    Polizisten genannt. Die Existenz einer Polizei-Panzer-Ersatz-Kompanie ist mit Original-Dokumenten belegt, der Zusatz "z.b.V." meines Wissens bisher

    nicht.

    Die im Denkmalprojekt erwähnte, 1963 gefundene (?!), Erkennungsmarke hat mit Polizei-Truppeneinheiten sicher nichts zu tun.

    Eine Vs (Versuchs?, Verstärkte?, Volkssturm?, ???) HJ (Hitlerjugend) Pz.Kp.z.b.V. (Panzer Kompanie zur besonderen Verwendung)

    ist wohl außer auf dieser Erkennungsmarke auch bisher nirgendwo dokumentiert.

    Bei Kriegsende kann es viele merkwürdig bezeichnete Einheiten gegeben haben, Vorsicht ist bis zum Beweis immer geboten.

    Mit besten Grüßen

    Werner

  • Hallo Werner,

    mein Beitrag war mehr auf den 1. Beitrag von RolandP bezogen, dort steht:


    Quote

    Im Westen von Wien öffnete die 9. Sowjetische Gardearmee am 5.April 1945 mit der Einnahme von Pressbaum das Wiental als weitere Bewegungslinie in Richtung Gauhauptstadt. Sie wird unverzüglich zum Stoß auf Purkersdorf genutzt. Die Angriffsspitze stößt hier auf die zur Abriegelung befohlene 5. HJ-Kompanie z.b.V. unter dem Kommando des kriegsversehrten Fw. Fischer. Ein T 34 wird abgeschossen, in der Gefechtspause trifft ein Polizeibataillon als Ablösung ein.

    Ich denke die Marke bedeutet 5. Volksturm HJ Panzer(vernichtungs? ) Kompanie - zbv - aber das ist nur ein Gedanke - Weil HJ-Panzerkompanie macht ja keinen Sinn- da die HJ´ler wohl kaum auf Panzern ausgebildet worden sind, etc. Panzervernichter/Panzerzerstörer Kompanie könnte eher passen, es gab ja einige dieser HJ-Einheiten im ganzen Reich.

    wie schon gesagt die Einheit taucht auch sonst nie auf... ?(


    Schade das es nicht mehr Infos dazu gibt...


    Grüße Werner

  • Hallo Werner,

    da habe ich nicht hoch genug geschaut, sorry! Ist aber immer noch keine Polizei-Einheit.

    Die 5 dürfte aber nicht die Nr. der Kompanie sondern die Zählzahl der ausgegebenen Marke sein.

    Also 5. Marke der Vs-HJ-Pz.Kp. z.b.V.! Sonst hätten alle Angehörigen der Kompanie die gleiche Marke und

    wären nicht über diese zu identifizieren.

    Beste Grüße

    Werner

  • Hallo,

    folgende Polizei-Panzer-Kompanien waren vom 26.03.1945 bis Mitte April 1945 in Wien-Purkersdorf.


    3. Polizei-Panzer-Kompanie - FPN 48767 - ab 21.04.1945 Raum Meck.-Pom. 3.Kp..JPG
    7. Polizei-Panzer-Kompanie - FPN 06370 - ab 21.04.1945 Raum Meck.-Pom. 7.Kp..JPG
    9. Polizei-Panzer-Kompanie - FPN 29842 - verblieb im Raum Wien 9.Kp..JPG


    Vielleicht gibt es ja hier Zusammenhänge.

    Auffrischung der Kompanien durch die Polizei-Panzer-Ersatz-Abteilung?

    Quelle FPÜ I siehe Auszüge

  • Hallo,

    das könnte durchaus sein, es sind nicht wenige Gefallene aus Genthin, welche der Polizei angehörten, welche dort Anfang Mai 1945 fielen.

    Grüße Werner

  • Hallo Mathias,

    besten Dank für die Auszüge aus der Feldpostübersicht.

    Kannst Du da noch etwas erläutern?

    Bei der 3. Pol.Pz.Kp., FPN 4767, wird Wien-Purkersdorf gestrichen und die 436 gesetzt. Du schreibst

    Meck.-Pom. Zu der Zeit gab es kein Meck.-Pom. nur die Länder Mecklenburg-Schwerin,

    Mecklenburg-Strelitz und Vorpommern. Die Zusammenlegung passierte erst nach dem Krieg.

    Steht wirklich Meck.-Pom. zur Erläuterung für die 436?

    Bei der 7. Pol.Pz.Kp, FPN 06370, lese ich nur Wien-Purkersdorf, nichts von 436? Besteht da ein Kopierfehler mit Meck.-Pom.?

    Bei der 9. Pol.Pz.Kp., FPN 29842, ist abw. gestrichen (seht das für "in Abwicklung") und Wien-Purkersdorf gesetzt?

    Vielen Dank und beste Grüße

    Werner

  • Hallo Werner,

    hier muss ich mich korrigieren, es haben sich ein paar Fehler eingeschlichen.

    7. Pol.Pz.Kp, FPN 06370

    Ab 21.04.1945 zur Kenn-Nummer 634 - gehörte dem Fp.A. 366.

    im Januar 1945 wird das Fp.A. 366 der Division Deneke zugeteilt und mit dieser Einsätze bis Ende April 1945 in Pommern und Mecklenburg. Bei Kapitulation in englische Gefangenschaft. Letzter Postleitpunkt war in Güstrow.

    7. Kp..JPG

    3. Pol.Pz.Kp., FPN 4767

    Ab 21.04.1945 zur Kenn-Nummer 436 - gehörte zum Fp.A. Pz.Div. Feldherrnhalle 1

    Aus Feldpostamt 160 (neu) wurde mit Befehl vom 27.11.1944 das Fp.A. Pz.Div. Feldherrnhalle (im April 1945 kam die 1 dazu). Vom März bis Mai 1945 Einsätze in der Slowakei und im Protektorat, im Mai 1945 im Raum Deutsch-Brod in russ. Gefangenschaft. Letzter Postleitpunkt war Prag DDPA D.

    abw. in verschiedene Publikationen wir von abweichend gesprochen, was Falsch ist.

    Der Vermerk "abw" an Stelle einer Kenn-Nummer bedeutet:

    Sendungen bei den Postsammelstellen lagern lassen, bis Kenn-Nummer oder Abholamt angegeben werden.

    Für mich bedeutet dies, das die Einheit in der Abwicklung war.

    Die Zusammenarbeit des AHA mit dem HPM und anderen Stellen lässt sich in diversen NARA-Rollen belegen, wenn es um die Abwicklung von Einheiten geht.