• Der 2. Weltkrieg (1939-1945)

    Mit dem Kriegseintritt Frankreichs während des deutschen Polenfeldzuges gab es auch bald genug zu tun für die Legion. Doch mit dem Blitzkrieg im Westen sollte fast die Geschichte der Legion beendet sein. Damals, wie heute besaß die Legion einen hohen Anteil von deutschen Legionären und Unteroffizieren und manche Kritiker munkelten, dass diese alle Spione seien. Im Rahmen der alliierten Anlandung in Norwegen 1940 sollte eine Kampfgruppe der Legion auf Narvik vorstoßen, um die Gebirgsjäger von General Dietl aus ihren Stellungen zu vertreiben und die wichtigen Erzhäfen zurückerobern. Trotz der Erfolge in Norwegen wurden die Legionäre zurück nach Frankreich beordert, um die deutschen Soldaten welche das Land fast überrannten, zurück zu werfen. Doch die Kampfgruppe kam zu spät, denn Frankreich kapitulierte. Einige Legionseinheiten setzten sich zusammen mit den Engländern und anderen französischen Einheiten nach Großbritannien ab. Durch die nun entstandene Vichy-Regierung spaltete sich Frankreich, und der Anführer der freien französischen Streitkräfte in Großbritannien, General Charles de Gaulle wollte unter allen Umständen Frankreich befreien. Zu diesem Zweck hatte er noch die 13. DBLE (Halbbrigade) der Legion bei sich, die nun den anglo-amerikanischen Einheiten zugeteilt wurde.
    Die Einheiten die für Vichy-Frankreich kämpften waren noch das 1.REI in Sidi-bel-Abbès, das 1.REC, das 3.REI in Marokko, die 4.DBLE (das frühere 4.REI) in Senegal und das 6.REI in Syrien. Diese Truppen verrichteten hauptsächlich Garnisonsdienst in den Kolonien.
    Zu einem direkten Kampf Legionäre gegen Legionäre kam es als die freie 13.DBLE gegen das 6.REI in Syrien kämpfte. Das 13.DBLE machte sich auch bei der Verteidigung des Wüstenforts Bir Hakeim und im Italienfeldzug einen Namen. Selbstverständlich waren die Truppen auch bei den Kämpfen 1944 in Frankreich und bei der Besetzung Deutschlands dabei. Im 2. Weltkrieg fielen insgesamt 9.017 Legionäre.

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  • Hallo,

    Michael Jörchel @ : "Hat die Fremdenlegion 1940 auch gegen die Wehrmacht gekämpft?
    Waren damals schon Deutsche in der Legion?
    Wie wurden diese Legionere (Deutsche) behandelt wenn sie in Gefangenschaft geraten sind?
    Waren es Verräter oder wurden sie ohne Probleme in die Wehrmacht übernommen?"

    Frage 1 wurde ja schon von légionnaire REPMANN ausführlich beantwortet.

    Zu Frage 2 :
    Nach dem Siebzigerkrieg waren es hauptsächlich Reichsdeutsche aus dem Elsass die die Ränge der Légion verstärkten, um sich somit dem Wehrdienst zu entziehen. Ab 1918, entwurzelte Deutsche die keine Zukunft für sich sahen in ihrem Lande und sich vermutlichen Entbehrungen zu unterziehen versuchten.
    Nach der Machtergeifung Alfs anfangs der Dreissigerjahre, kamen hinzu Antifaschisten und Gegner des NS-Regimes.
    39/40, im Zuge der Kriegserklärung Frankreichs, bot man den inzwischen eingereisten Deutschen (Ausgewiesene, Frankophile, Juden usw…) den Eintritt in die Legion als Alternative zu einer langjährigen Internierung an. Ab 45, bekanntlich Wehrmachtsangehörige und SS-Männer (darunter mindestens ein Standartenführer).

    Zu Frage 3 u. 4 :

    Eine immer noch geltende Tradition : Führt Frankreich Krieg, bleibt es den aus dem gegenerischen Lager abstammenden Legionären vorbehalten, zu entscheiden ob sie den Kampf gegen ihre Landsleute antreten wollen oder nicht.
    So bewahrte beispielsweise Maréchal Lyautey das franz. Besitztum in Marokko von 1914 bis 1918 mit Legionären deutscher Abstammung die es ablehnten gegen den "Boche" zu kämpfen.

    Anfangs 1941 verlangte die deutsche Waffenstillstandskommission die Auslieferung der deutschen Legionäre. Die franz. Behörden kamen diesem "Wunsch"nur nach für diejenigen die sich bereit erklärten nach D zurück zu kehren. Einige Hundert "Widerspenstige" wurden dem deutschen Besatzer unterzogen und nach Indochina verfrachtet.

    Je nach Umständen, waren für die "Reuigen" mehrere Monate Zuchthaus als Sühne zu erwarten.

    Bezüglich der Legionäre die sich in Gefangenschaft dämmlicherweise als Deutsche ausgaben kann ich nichts sagen.

    Gruss

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  • Hallo,

    um mal wieder in Richtung 1939 - 1945 zu gehen..

    Quote

    Während des Indochina-Krieges starben insgesamt 10.483 Legionäre, ungefähr die Hälfte der Gefallenen waren deutsche Staatsangehörige. Im Indochina-Krieg kämpften circa 35.000 Deutsche, zumeist (Halb-)Waisen des Weltkrieges oder ehemalige Angehörige der Wehrmacht oder SS, als Fremdenlegionäre auf Seite der Franzosen. In Dien Bien Phu starben 1500 Fremdenlegionäre. Von den 7000 gefangenen Legionären kehrten circa 2000 zurück. Es ist zu vermuten, dass auch hier die Hälfte deutscher Abstammung waren.

    Hat die Legion eigentlich bei den Gefallenen die Daten für Deutschland (z.B. WAST) frei gegeben ?

    Meine Frage zielt auf den Umstand das viele entwurzelte, verzweifelte den Weg in die Legion nahmen weil sie davon ausgingen das von ihren Angehörigen keiner den Krieg überlebt hatte. ( z.B. Flucht aus den Ostgebieten, Bombardierungen der Städte.)
    Nun klärte sich aber in der Nachkriegszeit einiges und es fanden viele Familien wieder zusammen, bzw. es gab doch einige die Überlebten.
    Stellten diese Personen also Vermissten- Such- Anträge gab es ja für die in französischer Kriegsgefangenschaft oder über stellten Kgf-Lager "untergetauchten" Soldaten keine Informationen. Die wahren ja die WAST quasi vermisst / verschollen.

    Gab es also einen Datenaustausch ?

    Gruß
    Jörg

  • Hallo,

    Der Sanitäter @ : "Hat die Legion eigentlich bei den Gefallenen die Daten für Deutschland (z.B. WAST) frei gegeben ? Gab es also einen Datenaustausch ?"

    Was hätte das für einen Sinn ? ?(

    Légionnaire REPMANN schrieb : " ...Der Bewerber kann auf eine einfache Identitätserklärung hin verpflichtet werden, ohne Nachweis seiner Identität. Diese Maßnahme erlaubt denjenigen, die vergessen werden wollen oder die einen schwierigen Lebensbeginn gehabt haben, einen Neuanfang."

    Was aber nicht bedeuten soll dass die Richtige Identität des Bewerbers der Légion bekannt wäre " ...und die Fremdenlegion die alte Identität unter Verschluß hielt." so wie ich es in diesem Thread in einer Aussage von Lemmy von 2007 gelesen habe.

    Hinweise über Gefallene der Légion sind in Frankreich erhältlich.

    Gruss

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    Edited 2 times, last by pitt (March 31, 2010 at 4:44 PM).

  • Hallo pitt,

    Quote

    Was aber nicht bedeuten soll dass die Richtige Identität des Bewerbers der Légion bekannt wäre

    gehen wir mal von einer " normalen" Kriegsgefangenschaft aus. Das heißt, der Soldat geriet in US, bzw. anderer Gefangenschaft und wurde an Frankreich ausgeliefert. Damit war seine Identität ja erfasst. Nach eintritt in die Legion war so mit auch noch die wahre Identität bekannt. Wurde jetzt ein neuer Name angenommen wussten zumindest die Dienststellen der Legion wer wer war. Aus welchen Grunde sollte die Legion ( Frankreich ) bei einem Gefallen also immer noch auf Datenverschluss bestehen ?
    Légionnaire REPMANN schrieb ja auch das es sehr junge (HJ) Bewerber für die Legion waren. Von denen sollte ja auch nicht viele was auf dem "Kerbholz" gehabt haben. Also wäre für die Angehörigen ja zumindest ein Verbleib abzuklären. Über das Warum ZUR LEGION wird sowieso keine Antwort zu finden sein.

    Gruß
    Jörg

  • Hallo Jörg,

    Ich gebe dir zu bedenken dass in den franz.Lagern ganz wenig bis gar keine Gefangenenlisten gehalten wurden. Und wenn, unterstehen sie immer noch gewissen Personenschutz-Gesetzern. Zum andern betrieb die Légion gern ihre eigene Küche und hatte mit sonstigen milit.Behörden nur sehr wenig am Hut.
    Aus verschiedenen Zeitzeugenberichten von elsässischen Legionären die mir vorliegen, geht hervor dass die übergabe an die Legion ruckzuck von statten ging, ohne dass man sich hier noch lange mit Papierkram herumgeplagt hätte.Verladung auf Lkws und ab ging die Post.
    Der Entscheid der Légion beizutreten war bestimmt von den damals gegebenen Umständen und der Verhaltensweise jedes Einzelnen. Ob jung oder alt, mit oder ohne « Kerbholz », die Gründe mögen so vielseitig gewesen sein wie die Bewerber selbst.

    Gruss

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  • Hallo,

    wenn der neue Legionär beim Eintritt in die Legion sein "altes Leben" entgültig hinter sich lassen und alle "Brucken" abbrechen wollte, so gab ihm die Legion diese einmalige Chance. Die neue Idendität versicherte dem Legionär eine absolute Verschwiegenheit seitens der französischen Behörden, bis in den Tot (und darüber hinaus) wenn es sein musste...
    Es lag somit nur bei dem Kandidaten diese "Funkstille" zu unterbrechen oder nicht. Einjeder handelte diesbezüglich nach seinem eigenen Ermessen und in totaler Freiheit!
    Viele ehemalige Fremdenlegionäre haben mit dieser neuen Idendität dann auch ein neues Leben angefangen und leben auch heute noch unter diesem "falschen" Namen. In Anbetracht dieser so grundlegenden Legionstradition ist es schwierig Informationen über vermisste Personen von der Legion zu erhalten. Das Anonymat ist heilig und ein Verstoss dagegen würde einen enormen Skandal auslösen und der Legion alle Glaubwürdigkeit nehmen!
    Diese enorme Freiheit sein Leben neu zu gestalten gibt es nur in der französischen Fremdenlegion. Wie Bonnecarrère es in seinem Buch "Par le sang versé" ausdückte:
    "Sie wurden Franzosen nicht durch das erhaltene, sondern durch das vergossene Blut."
    Sollte jemand jedoch ein ehemaliges Familienmitglied in der Legion suchen, so kann er sich immer noch an das Personalbüro der Legion wenden:

    Commandement de la Légion étrangère Bureau des personnels
    Quartier Vienot BP 38- 13998 Marseille Armées

    Das ist der einzige offizielle Weg!

    Ansonsten bleiben dann nur noch die zahlreichen Forums im in - und Ausland.

    Eines der bekanntesten in Frankreich für die Personensuche ist hier zu finden:
    (leider auf französisch)

    http://www.fanion-vert-rouge.info/messages/page_messages.htm


    Oder hier das grösste Forum im deutschsprachigen Raum:

    http://lalegion.ch/viewforum.php?f=2

    MORE MAJORUM!

  • Guten Tag,
    meine Frau hat als direkte Angehörige von ihrem verstorbenen Vater einen beglaubtigten Dienstzeitauszug inklusive Foto von der Fremdenlegion erhalten. Antragstellung über das französische Kriegsministerium in Paris. Beglaubigte Abstammungs- und Sterbeurkunde mussten beigefügt werden. Neben dem Antrag musste meine Frau noch eine Datenschutzerklärung unterschreiben. Französischkenntnisse sind nicht verkehrt. Aus den Antragsunterlagen geht hervor, unter welchen Voraussetzungen private Auskünfte von ehemaligen Fremdenlegionären erteilt werden. Das als Vorabinformation. Falls gewünscht stelle ich gerne Kontaktanschriften ins Forum.

    M.f.G.

    Peter

    (PH)

  • Hallo,

    Quote

    Hallo, um mal wieder in Richtung 1939 - 1945 zu gehen.. Zitat: Während des Indochina-Krieges starben insgesamt 10.483 Legionäre, ungefähr die Hälfte der Gefallenen waren deutsche Staatsangehörige. Im Indochina-Krieg kämpften circa 35.000 Deutsche, zumeist (Halb-)Waisen des Weltkrieges oder ehemalige Angehörige der Wehrmacht oder SS, als Fremdenlegionäre auf Seite der Franzosen. In Dien Bien Phu starben 1500 Fremdenlegionäre. Von den 7000 gefangenen Legionären kehrten circa 2000 zurück. Es ist zu vermuten, dass auch hier die Hälfte deutscher Abstammung waren. Hat die Legion eigentlich bei den Gefallenen die Daten für Deutschland (z.B. WAST) frei gegeben ? Meine Frage zielt auf den Umstand das viele entwurzelte, verzweifelte den Weg in die Legion nahmen weil sie davon ausgingen das von ihren Angehörigen keiner den Krieg überlebt hatte. ( z.B. Flucht aus den Ostgebieten, Bombardierungen der Städte.) Nun klärte sich aber in der Nachkriegszeit einiges und es fanden viele Familien wieder zusammen, bzw. es gab doch einige die Überlebten. Stellten diese Personen also Vermissten- Such- Anträge gab es ja für die in französischer Kriegsgefangenschaft oder über stellten Kgf-Lager "untergetauchten" Soldaten keine Informationen. Die wahren ja die WAST quasi vermisst / verschollen. Gab es also einen Datenaustausch ?

    Anscheinend gibt es ja doch eine Möglichkeit ehem. Wehrmachtsangehörige die in der Legion bei Einsätzen starben zu finden. Jedenfalls wenn sie ihren Namen nicht änderten.
    Bei Eingabe eines gängigen deutschen Namen findet man Legions-Angehörige.

    http://www.memoiredeshommes.sga.defense.gouv.fr/spip.php?page=…&lang=de&_lg=de

    Gruß
    Jörg

  • Hallo,

    anbei eine kurze Pressemeldung zur Ankündigung der Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft bzw. der Ausbürgerung von deutschen Angehörigen der franz. Fremdenlegion im Jahr 1939. Die Anordnung erfolgte durch den damaligen Reichsinnenminister Frick, zu einer Veröffentlichung im Reichsgesetzblatt oder im Amtsblatt des Reichsinnenministeriums ließ sich leider bisher nichts finden.

    Quelle: Tages-Post, Ausg. Linz Nr. 45 vom 23.Februar 1939, Seite 1

    Gruß, J.H.

  • Hallo J. H,

    ich kann nur insoweit etwas beitragen, als dass Fremdenlegionäre nach Prüfung durch die Abwehr und Staatspolizei( leit) stellen in die Wehrmacht aufgenommen werden konnten.

    Ein enstprechneder Vermerk, dass er in der Legion gedient hatte, war im Wehrstammbuch und im Wehrpass aufzunehmen.

    Quelle: Absolon S. 335

    In den "Führererlassen" habe ich nicht gefunden.

    Gruß Karl

  • Hallo zusammen,

    Oberst a.D. Gerhard Witte (Bataillonskommandeur, II./Pz.Gren.Rgt. 25 (12. Pz.Div.), berichtete 1987 über seine Erfahrungen mit Ex-Fremdenlegionären im Frühjahr 1944 während der Auffrischung am Vorabend der sowjetischen Sommeroffensive:

    „Und, wie schon einmal im Jahre 1943, [erschienen] auch wieder ehemalige Soldaten der französischen Fremdenlegion.

    Ihnen waren die früheren Dienstgrade aberkannt worden, sie mussten sich im Einsatz erst „bewähren“, bevor sie nach einer festgesetzten Frist in Dienstgrade der deutschen Wehrmacht aufrücken konnten.

    Mit Angehörigen dieser letzten Gruppe hatten wir allerdings in den zurückliegenden Einsätzen keine schlechten Erfahrungen gemacht.

    Sie waren zwar z.T. schwierige Untergebene, aber erfahrene Einzelkämpfer und „Buschkrieger“, gute Schützen, zäh und widerstandsfähig im Ertragen körperlicher Strapazen.

    Von Ausnahmen abgesehen, waren sie bemüht, jenen Makel, den sie sich nach den damaligen Gesetzen und Ansichten mit dem Eintritt in die Fremdenlegion zugezogen hatten, auszuwetzen. (S.133f)“

    (Quelle: Niepold, Gerd: Panzeroperationen „Doppelkopf“ und „Cäsar“: Sommer 1944, Mittler 1987)

    Gruß Frank

    Suche Informationen/Fotos zur 56. Minensuchflottille

  • Hallo,

    schon im Juli 1933 gab der preußische Minister des Inneren die Anweisung heraus, Legionärspässe ehem. Fremdenlegionäre einzuziehen. Der Einzug hatte durch die Ortspolizeibehörde des Wohnorts zu erfolgen.

    (Rundschreiben IA 6210/7.7.)

    Die Anwerbung für die Fremdenlegion wurde bereits vor dem 1.Wk. und besonders in den 1920er Jahren als großes Problem gesehen. Es zeigte sich, daß Vorträgen gegen die Fremdenlegion häufig bei jungen Leuten das Gegenteil von dem bewirkten, was sie sollten. Das ging so weit, daß 1939 alle Schriften über die Fremdenlegion aus Schulbüchereien entfernt werden mußten. siehe unten (Hess. Staatsarchiv).

    Grüße

    Thilo

  • Hallo,

    zeitweilig war den Fremdenlegionären nach ihrer Auswanderung aus Deutschland die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen worden. Diese musste dann nach Rückkehr - viel blieben ja im Ausland - die deutsche Staatsbürgerschaft erneut erwerben.

    Gruß Karl

  • Hallo,

    ich habe durch Zufall heute Eure interessanten Beiträge zu ehemalige Legionäre in der Wehrmacht gelesen. Auch mein Großvater wurde 1926 zur Fremdenlegion geworben und diente 15 Jahre in Nordafrika und zuletzt in Indochina. Im Frühjahr 1933 befand er sich auf Urlaub in Deutschland bei seinen Eltern. Überliefert ist, dass um 1941 seine Dienstzeit bei der Legion endete und er danach in Marseille lebte.

    Während seiner Zeit in der Legion hatte er die französische Staatsbürgerschaft erworben. Der deutschen Staatsangehörigkeit wurde er durch die Nazis öffentlich als verlustig erklärt am 24.10.1940.

    Durch deutsche Militärbehörden in Frankreich wurde er aufgefordert sich zurück nach Deutschland zu begeben, wo er 1941/42 wieder in seinen Heimatort zurück kam. Hier soll er dann durch Behörden aufgefordert worden sein sich wieder als Deutscher zu beweisen und eine Familie zu gründen. Er heiratete und wurde danach am 27.3.1943 als Grenadier zur Stamm-Kompanie Grenadier-Ersatz-Bataillon 497 später 357 einberufen.

    Nun habe ich versucht zu recherchieren anhand nachgelassener Fotos als Legionär und einem franz. Pass und habe bis heute nicht viel erreichen können. Auch meine Anfrage an die Legion in Marseille blieb erfolglos. Auskünfte zu ehemalige Legionäre werden nur an Angehörige 1. Grades erteilt. Schade ich bin nur Enkel und weiter lebt keiner mehr von der Familie.

    Danach habe ich mich an die WASt/Bundesarchiv gewendet und nach langer Wartezeit vor einigen Tagen Inkedxxx_LI.jpgIMG.jpgals Antwort den Scan der Personalkarte erhalten. Weitere Unterlagen sind nicht existent.

    Ich stelle mal die Karte hier in dieses Forum ein und bin mir nicht sicher, ob es besser ist sie unter Truppenteile der Wehrmacht einzustellen. Bin dankbar für jeden Hinweis aus dieser Personenkarte. Mich würde interessieren wo befand sich die Einheit bzw. zum Kriegsende. Auch eventuelle Hinweise zur Kriegsgefangenschaft.

    Viele Grüße

    Wolfi2

  • Hallo Karl,

    danke für Deinen Hinweis. Auch diesen Versuch und über eine Kameradschaft der Fremdenlegion habe ich schon versucht, aber leider negativ.

    Gruß

    Wolfi2

  • Guten Abend,

    meine Recherche geht weiter, ich habe heute in der Aufgebot-Akte von 1942 eine Bescheinigung der GeStaPo des Durchganslager Niederbühl bei Rastatt zu meinem Großvater gefunden. Demnach befand er sich nach seiner Entlassung aus der Fremdenlegion vom 15.4.1942 - 29.8.1942 im DL der GeStaPo zur ideologischen Umerziehung.

    Da mir das Bundesarchiv die Auskunft erteilt hat, dass es keine weiteren Unterlagen zu meinen Großvater gibt, bitte ich um Hinweise wo evtl. Unterlagen des DL Niederbühl archiviert sein könnten.

    Grüße

    Wolfi2

  • Hi Wolfi,

    die zentralen Stellen für Auskünfte hast Du ja abgefragt.

    Wie wäre es, quasi "von unten aus" zu suchen.

    Habe dies hier gefunden:

    http://virtuell.geschichtsort-hotel-silber.de/das-netz-der-g…tt-niederbuehl/.

    Auch wenn dort v.a. auf Zwangsarbeiter "abgestellt" ist,

    könnte eine Anfrage sinnvoll sein.

    Zu Deinem Großvater wird sich wohl kaum etwas finden,

    vll. aber etwas zu den Umständen, unter denen die dort

    Inhaftierten leben mußten.

    Eine Anfrage dort hätte auch einen weiteren Aspekt:

    der Dir vorliegende Nachweis zu ehemaligen Legionären

    ist dort so evtl. gar nicht bekannt - möglich wäre das.

    Grüße, Kordula


    PS: Etwas "ganz am Rande" aus anderer Zeit:

    die Fremdenlegion war für uns immer Thema,

    seit wir einen Legionär kennengelernt hatten,

    der Dien Bien Phu überlebt hatte.

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!