Pz.Ers.Abt.25 & 20. PD - Roland Stöckner

  • Hallo,

    Eumex Danke für deine Antwort.

    Als Hinweis auf Bordeaux bzw. La-Roche-Chalais habe ich nur eine einzige Postkarte eines Kameraden und die Erwähnungen von Frankreich in Großvaters Erzählungen. Da ich davon ausgehe dass sich dort keine Kampfhandlungen abgespielt haben und sich in seiner WAST Auskunft kein Vermerk eines Marschbefehls befindet, gehe ich davon aus dass die Truppe aus irgendeinem anderen Grund dorthin verlegt werden musste. Welcher Grund erschließt sich mir eben nicht so recht.

    Im Lexikon der WM steht eben auch nur "nach Frankreich verlegt" ohne Grund oder Zweck!

    Edit:
    Eventuell wurde die Einheit als Reserve-Einheit der Heeresgruppe B nach Südwestfrankreich (z.B. Bordeaux oder La-Roche-Chalais) verlegt und im Hinterland bereit gehalten. Laut diesem Eintrag untersteht die 25 ja zum Beispiel der 273. Pz.Res.Div:
    http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/R…3ResPzDiv-R.htm


    Gruß
    Bastian

  • Hallo,

    ich habe nach langen Recherchen einige Neuigkeiten über den Großvater herausfinden können, ich konnte einen Lebenslauf von ihm auftreiben den er nach dem Krieg geschrieben hat. Hieraus ergaben sich mehrere Informationen die über die WAST Auskunft hinaus gehen.

    Er schreibt konkret über seine Zeit als Soldat:
    Am 15.04.1942 wurde ich zur Pz.Ers.Abt. 25 nach Erlangen eingezogen. Ich wurde als Waffenmeister ausgebildet und an der Ostfront eingesetzt. Im Mai 1944 wurde ich als politisch "unzuverlässiger" in die Strafkompanie der 20.Pz.Div. nach Rumänien gebracht. Am 23.08.44 wurde ich zur Einheit zurückgebracht und an der Westfront eingesetzt. Im März desertierte ich mit einer Zugmaschine und war am 17.04.45 in Karlsbad. Ich nahm mit der illegalen Parteigruppe (KPC) Kontakt auf und wurde durch das Antifa-Komitee eingesetzt.

    Hieraus ergeben sich für mich neue Fragen:

    Was waren die Fähigkeiten und Aufgaben eines zum Waffenmeister ausgebildeten Soldaten? Er war ja nur Obergefreiter, da scheint mir die Bezeichnung Meister für einen Mannschaftsdienstgrad weit hergeholt.

    Wo in Rumänien könnte die Strafkompanie der 20. Pz.Div. stationiert gewesen sein und was wurde dort wie bestraft? Minenräumen z.B.?

    Wo befand sich sich "seine" Einheit zum Zeitpunkt 23.08.44 an der Westfront? Welche war seine Einheit, die 20.Pz.Div. (die eigentlich bei Bobruisk zerschlagen wurde) oder vielleicht die Pz.Ers.Abt. 25 die mittlerweile in Frankreich stationiert war?

    Bitte versucht dieses Thema für mich noch einmal aufzurollen.

    Viele Grüße
    Bastian

  • Hallo,

    ich hole das Thema noch einmal hervor, könnt Ihr mir bitte erklären was ein Waffenmeister der am Panzer Panther ausgebildet war konkret machte?

    Wo bezogen auf die Front war die Waffenmeisterei stationiert? Eher direkt an der Front oder weiter zurück gelegen?

    Wo in Rumänien könnte sich die oben erwähnte Strafkompanie der 20.PD befunden haben?

    Wo befand sich sich "seine" Einheit zum Zeitpunkt 23.08.44 an der Westfront? Welche war seine Einheit, die 20.Pz.Div. (die eigentlich bei Bobruisk zerschlagen wurde) oder vielleicht die Pz.Ers.Abt. 25 (umgruppiert zur Pz.Ers.Abt. 35) die mittlerweile in Frankreich stationiert war?

    Viele Grüße
    Bastian

  • Hallo Eumex,

    danke für deine Antwort und die Links.

    Ich frage mich ob der Großvater tatsächlich Waffenmeister war - wie er selbst in seinem Lebenslauf schrieb - das kann mit seinem DG als Obergefreiter schwer möglich sein. Andererseits war er gemäß WAST Auskunft etwa 1,5 Jahre in der Fachausbildung bevor er den Marschbefehl bekam. Während dieser Zeit hat er abgesehen von seinen Lazarettaufenthalten bestimmt keine Däumchen gedreht.

    Im verlinkten Beitrag aus dem Forum steht dass der Waffenmeister heute der Zeug- und Gerätewart ist und dass er nur selten selbst Hand anlegt. Die Ihm unterstellten Soldaten hießen insgesamt wohl "waffentechnisches Personal". Die Waffenmeisterei gehörte zu den Rückwärtigen Einheiten, war Teil der Nachschubdienste und in die Werkstattkompanie als Waffenmeisterzug eingegliedert.

    Danke soweit!

    Was könnte ich tun um die anderen offenen Fragen beantworten zu können?

    Gruß
    Bastian


  • Ich frage mich ob der Großvater tatsächlich Waffenmeister war - wie er selbst in seinem Lebenslauf schrieb - das kann mit seinem DG als Obergefreiter schwer möglich sein. Andererseits war er gemäß WAST Auskunft etwa 1,5 Jahre in der Fachausbildung bevor er den Marschbefehl bekam.
    Im verlinkten Beitrag aus dem Forum steht dass der Waffenmeister heute der Zeug- und Gerätewart ist und dass er nur selten selbst Hand anlegt. Die Ihm unterstellten Soldaten hießen insgesamt wohl "waffentechnisches Personal". Die Waffenmeisterei gehörte zu den Rückwärtigen Einheiten, war Teil der Nachschubdienste und in die Werkstattkompanie als Waffenmeisterzug eingegliedert.

    Hallo Bastian,

    so abwegig ist eine Tätigkeit Deines Großvaters als Waffenmeister doch gar nicht? Immerhin war er im Zivilberuf gelernter Schlosser, hatte also ein Metaller-Handwerk erlernt und damit die fachliche Grundlage für diese Tätigkeit. Waffenmeister waren nach Abschluss der entsprechenden Ausbildung Unteroffiziere, daher würde ich vermuten, dass er vielleicht Unteroffiziers-Anwärter in der Waffenmeister-Laufbahn war?
    Heute ist der damalige Waffenmeister wohl bei der Bundeswehr/Heer in etwa mit dem dort so genannten "WuG"-Uffz vergleichbar, der i.d.R. in jeder Kompanie vorhanden ist und sich dort um die Instandhaltung der kompletten Bewaffnung und des technischen Geräts wie z.B. optisches Gerät, Waffenzubehör wie z.B. MG-Ersatzrohre, Lafetten, Munitionsbehälter u. Magazine der Kompanie zu kümmern und die Verwaltung der Waffenkammer (führen und Nachweis der Waffenlisten inkl. Waffennummern, Ausgabe sämtlicher Waffen an die Kompanieangehörigen usw.) durchzuführen hat. Das muß dort aber auch nicht unbedingt ein fertig ausgebildeter Unteroffizier sein, sondern der Dienstposten kann durchaus auch (z.B. bei Mangel an entsprechendem Personal) mit einem Mannschaftsdienstgrad besetzt sein, der als möglicher Uffz-Anwärter die entsprechende Uffz-Laufbahn erst noch durchlaufen muß. Der WuG-Uffz gehörte damals in meiner BW-Kompanie zur sogenannten Kompanie-Führungsgruppe, die vom Kp-Feldwebel (dem Spieß) geführt wurde. Fachlich war der WuG-Uffz dem Versorgungsdienst-Feldwebel der Kompanie unterstellt.
    Gruß, J.H.