Oberstleutnant der Schutzpolizei Konrad Rheindorf

  • Hallo zusammen,

    hier die mir aus der Literatur vorliegenden Angaben, vielleicht gibt es ja Ergänzungen

    Herzliche Grüße Roland

    Oberstleutnant der Schutzpolizei Konrad Rheindorf
    * 11.6.1896 Birmingham („...An extract of his birth certificate shows his father Adolf Hubert, his mother Antoine (geborene Keussen), all of 91 Grove Lane, Handsworth. The Registration District West Bromich, and the sub-district is Handsworth in the county of Staffordshire. Source:- Hitler's Man in the East : Odilo Globocnik), England, Freiwilliger im I. Weltkrieg, 1919 Angehöriger des Freikorps „Hacketau“ aus Recklinghausen, 1919 – 1922 Mitglied der DNVP, 15.6.1920 Eintritt in die Schutzpolizei, 11.8.1926 Beförderung zum Polizei-Hauptmann, verschiedene Stationen als Hundertschaftsführer in Frankfurt/Main und bei den PV Kassel (zumindest 1929 - 1933) und Bochum, seit 1933 in der NSDAP, 1936 Ermittlungen des SD gegen ihn wegen seiner „Tätigkeit“ in Kassel 1932, keine Auswirkungen, er wurde trotzdem zum Major d.Sch. befördert (Ministerialblatt 1936 - 33 Beförderung zum Major (Schupo Bochum), am 16.9.1938 wurde die Angelegenheit zu den Akten gelegt, 1941 von der PV Bochum an die Polizei-Offiziersschule Fürstenfeldbruck abgeordnet, dort im Sommer 1942 aufgrund guter Beurteilungen zum Oberstleutnant d.Sch. befördert (Ministerialblatt 1942 - 34 Beförderung zum Oberstlt (Pol.Offz.Schule der Orpo Fürstenfeldbruck). Oktober 1942 ungünstige Beurteilung durch den Schul-Kdr., Oberst d.Sch. Hagemann mit der Bitte um Ablösung. Kommando-Befehl Polizei-Schule Fürstenfeldbruck Nr. 2 vom 01.02.1943: Oberstleutnant d.Sch. RHEINDORF, Offizierschule der Ordnungspolizei Fürstenfeldbruck, wird bis auf weiteres zum Stab des Pol.Regt. 25 (Lublin) abgeordnet. (Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Polizeischule Fürstenfeldbruck, Sign. 15) Anfang 1943 also zum Stab des Pol.Rgt 25, KdO, nach Lublin abgeordnet, dort zunächst stellvertretender Kdr. und Ia-Bearbeiter. Durch Amtsinhaber Hermann Kintrup im Spätsommer 1943 als „sehr brauchbar“ beurteilt, er habe sich als Ia-Offizier „voll bewährt“, mit Zustimmung des BdO Grünwald und HSSPF Krüger, 19.10.43 als KdO vorgesehen, 29.10.1943 durch das RMdI zum Kdr. SS-Pol.Rgt 25 und KdO Lublin ernannt, nach dem Krieg „Stellvertretender Leiter der Landespolizeidirektion Schwaben" (Braunbuch, Kriegs- und Naziverbrecherin der BRD (1965), s.a. Stefan Klemp, „Aktion Erntefest“: Mit Musik in den Tod. Rekonstruktion eines Massenmords. Villa ten Hompel Aktuell 19, November 2013, S. 20 - 21, s.a. S. 82 Anm. BAB ZB 2283, Bl. 15 – 88. s.a. http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=38&t=49834

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Guten Tag ans Forum und an Herrn Roland P.,

    habe die Anfrage erst heute gelesen.

    In der „Volkszeitung“ vom 06.01.1939 wurden die Bochumer Bürger darüber informiert, dass 18 Offizieren der Schutzpolizei Bochum im Kasino der dortigen Polizeiunterkunft durch ihren Polizeipräsidenten Oberhaidacher Polizei-Dienstauszeichnungen verliehen worden waren.
    Unter den Geehrten befand sich auch der Major der Schutzpolizei Rheindorf.
    Er erhielt seine Auszeichnung für eine 18-jährige Dienstzeit.

    Diese Verleihungszeremonie der neu geschaffenen Auszeichnung war die erste innerhalb der Polizeiverwaltung Bochum.

    Soweit meine verspätete Ergänzung zu Herrn Rheindorf.

    Mit freundlichen Grüßen

    Peter

    (PH)

    Edited once, last by Danuser (May 4, 2015 at 6:54 PM).

  • Hallo zusammen,

    hier die mir aus der Literatur vorliegenden Angaben, vielleicht gibt es ja Ergänzungen

    Herzliche Grüße Roland

    Oberstleutnant der Schutzpolizei Konrad Rheindorf

    [...] nach dem Krieg „Stellvertretender Leiter der Landespolizeidirektion Schwaben" (Braunbuch, Kriegs- und Naziverbrecherin der BRD (1965), s.a. Stefan Klemp, „Aktion Erntefest“: Mit Musik in den Tod. Rekonstruktion eines Massenmords. Villa ten Hompel Aktuell 19, November 2013, S. 20 - 21, s.a. S. 82 Anm. BAB ZB 2283, Bl. 15 – 88. s.a. http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=38&t=49834

    Hallo Roland,

    ja, verstanden, ich schaue einmal.
    Sorry, dass ich das überlesen habe, hättest ja mal was sagen können ?(;)
    Ein paar Blatt Schriftverkehr von seiner Rückkehr hatte ich ja schon in der Hand.
    Lange kann er den Posten aber nicht gehabt haben, der kam doch erst 1955 aus der UdSSR zurück und wird 1959 pensioniert worden sein, als die Pensionierungsgrenze für Polizeibeamte auf 60 Jahre abgesenkt wurde.

    Liebe Grüße aus München
    Marcus

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    "Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." (Benjamin Franklin)

  • Hallo Peter,

    vielen Dank für Deine Angaben, wieder ein sehr interessantes Detail!!

    Aber den "Herrn" lassen wir doch bei "Roland" lieber weg... :thumbup:


    Hallo mein Held,

    kein Problem, war ja auch "nur" ein "Schuss ins Blaue" damals.... 8)


    Herzliche Grüße Roland

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  • Hallo zusammen,

    anbei mal ein paar Daten zu ihm aus der Personalakte ^^

    - Heeresdienst vom August 1914 - 1920, letzter Dienstgrad Leutnant der Reserve (5.4.17),letzte Einheit Jägerbataillon 7
    Auszeichnungen im I.Weltkrieg: EK I 13.11.17, EK II 20.09.16, Verwundetenabzeichen in Weiß, Ungarische Kriegsmedaille mit Schwertern und Helm, Bulgarische Erinnerungsmedaille für den Weltkrieg 1915-1918, Österreichische Kriegserinnerungsmedaille mit Schwertern

    - Eintritt in die preuß. Sicherheitspolizei als Polizei-Leutnant am 15.6.1920
    - Polizei-Oberleutnant am 13.7.1921
    - Polizei-Hauptmann am 1.6.1926
    - Major d.SchP. am 1.6.1936
    - Oberstleutnant d.SchP. am 1.6.1942

    Dienststellen:
    - 1.2.1922 Kassel, Zugführer der 3. Bereitschaft und stellv. Bereitschaftsfüher, ab 1923 Führereines.Reviers
    - 1.6.1926 Duisburg, Funktion unbekannt
    - 1.4.1927 Kassel, Revierführer, ab 1933 Adjutant bei der Landespolizei-Abteilung Kassel, zm 1.4.1935 zurück zum Revierdienst, da für Truppendienst als weniger geeignet beurteilt durch die LP-Inspektion Mitteldeutschland
    - 1.6.1935 PV. Bochum, Abschnittskommando Nord, später Abschnittskommando V Witten als Kdr.
    - 30.9.1941 Abordnung Schutzpolizei- und Polizeioffiziersschule Fürstenfeldbruck als Lehrer
    - 1.1.1942 Versetzung nach FFB
    - 11.1.1943 Abordnung Stab SS-Polizei-Regiment 25 als Ia-Sachbearbeiter und stellv. Kdr., gleichzeitig stellv. KdO Lublin
    - 29.10.1943 Kdr. SS-Pol.Rgt. 25 und gleichzeitig KdO Lublin
    - 25. oder 26.7.1944 vermisst.

    Im Oktober 1955 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, wird er ab 1.2.1957 als stellvertretender Leiter der Bayerischen Landpolizei im Regierungsbezirk Schwaben im Range eines Oberpolizeirates bis zu seiner Pensionierung am 30.6.1959 verwendet.
    Rheindorf stirbt im Jahre 1979, Ort und Datum sind unbekannt.

    Noch Fragen ?

    Gruß aus München
    Marcus

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  • Hallo,

    hab mal in die AVL geschaut:

    24.07.1916 Vizefeldwebel, leicht verwundet.

    15.03.1918 Leutnant der Reserve, durch Unfall leicht verletzt

    15.10.1918 Leutnant der Reserve, leicht verwundet

    Grüße
    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Schönen guten Abend zusammen,
    mit Interesse hab ich heute erst festgestellt, dass mein Großvater hier einen eigenen Thread hat.Die fehlende Information über seinen Todestag möchte ich gerne ergänzen, er starb am 24.Juli 1979 in Bad Homburg v.d. Höhe, ein Foto der Trauerkarte kann ich bei Bedarf gerne zur Verfügung stellen.
    Meine Familie hielt und hält sich sehr bedeckt was die Vergangenheit meines Großvaters angeht, es gibt ein paar Erzählungen meinesVater und meines Onkels für die ich keine schriftlichen Beweise habe.

    "Er hatte für die Verteidigung Lublins dafür zu sorgen, dass entsprechende Stellungen vorbereitet wurden, Hilfskräfte wurden aus der polnischen Zivilbevölkerung zwangsverpflichtet, bei den nach dem Krieg in Polen stattfindenden Prozesse sollen einige dieser Zwangsverpflichteten zu seinen Gunsten ausgesagt haben, er habe sie anständig behandelt und dafür gesorgt, dass sie Nahrungsmittel erhalten haben. Bei den Kämpfen um Lublin wurde er verwundet, konnte sich dann noch ein paar Tage verstecken und wurde dann gefangengenommen, aufgrund dieser Verwundung konnte er seinen linken Arm nicht mehr vollständig ausstrecken. Hier habe er während des Krieges das erste Mal geschossen und einen Soldaten der Roten Armee getötet, der ihn verwundete.Polen übergab ihn nach den Prozessen dann der Sowjetunion, die ihn dann bis 1955 in Kriegsgefangenschaft behielt.In den Prozessen Ende der 1960er Jahre wurde er zum Einsatz von Polizeibattalionen seines Regiments, im Rahmen der "Aktion Erntefest" befragt, hierzu habe ich keinerlei Informationen."

    Fotos oder sonstige Unterlagen sind bei mir leider keine vorhanden, jedoch wäre ich an jeglichen Unterlagen interessiert.

    Viele Grüße Martin

  • Hallo Martin,

    Willkommen hier im Forum der Wehrmacht und im Polizei-Bereich.

    Zunächst einmal danke für die Informationen über ihn.

    Die Personalakte von Konrad Rheindorf ist erhalten geblieben, sie befindet sich im Staatsarchiv in Augsburg.
    Ich habe sie letztes Jahr im Rahmen meiner Forschungen gesichtet und ausgewertet.

    Familienangehörige werden vom Archiv Zugang zur Akte bekommen, ansonsten kann ich vorab einmal anbieten, mit eine PN oder Mail übers Forum zukommen zu lassen.

    Gruß aus München
    Marcus

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