Hallo Interessierte,
mit Unterstützung eines polnischen Freundes, nochmals vielen herzlichen Dank an Aureliusz, sind bisher unbekannte Fotos zur Einsatzzeit des Polizeibataillon 306 in Lublin aufgetaucht. In diesem Zusammenhang konnte auch das Truppenkennzeichen des Bataillons entschlüsselt werden. Siehe dazu hier …
Klick --> Truppenkennzeichen u. Embleme der dt. Ordnungspolizei 1939-1945
Es folgen nun einige ausgewählte Aufnahmen des kleinen Nachlasses. Aus welchem genauen Bereich (Kompanie?) die Fotos stammen ist leider noch unbekannt, aber ich arbeite dran.
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Rückseitige handschriftliche Orig. Beschriftung des Fotos:
"Reichsminister Dr. Frank
schreitet die Front der
Ehrenkomp. ab.
Lublin, den 22.1.1941"
Die Ehrenkompanie stellte also an diesem Tag eine unbekannte Kompanie des Frankfurter Polizeibataillon 306. Bei dem Gebäude links handelt es sich um den Bahnhof in Lublin. Somit zeigt das Foto die Ankunft des Generalgouverneurs. Personen von links nach rechts: HSSPF von Lublin Odilo Globocnik, Gouverneur des Distrikt Lublin Emil Zörner, eventuell Otto Wächter?, Hans Frank, unbekannter Kompaniechef des Pol.Btl. 306. Demnächst schaue ich mal ins Diensttagebuch des Generalgouverneurs, was an diesem Tag dort los war. Sollte jemand schneller sein, ist auch ok, ich würde mich jedenfalls darüber freuen.
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Rückseitige handschriftliche Orig. Beschriftung des Fotos:
"Unsere Komp. auf dem
Heimmarsch."
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Rückseitige handschriftliche Orig. Beschriftung des Fotos:
„Vor dem Gefängnis“
Im Hintergund ist das Königsschloss von Lublin zu erkennen, welches im 12. Jahrhundert erbaut und während des Zweiten Weltkrieges von den Deutschen als Gestapo-Gefängnis genutzt wurde. Nach dem Krieg war es bis 1956 ein sowjetisches Gefängnis, heute Stadtmuseum. Mitglieder des Polizeibataillon 306 führten im Hinterhof des Gefängnisses zahlreiche Erschießungen durch. Mit großer Wahrscheinlichkeit stellte das Bataillon auch die Bewachung des Gefängnisses sicher.
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Rückseitige handschriftliche Orig. Beschriftung des Fotos:
"Die Arbeit unserer Stukas"
Gut zu erkennen ist, dass das Judenviertel der Stadt (Altstadt), hinter dem Krakauer Tor gezielt zerstört wurde. Das zukünftige deutsche Viertel (Neustadt) im Hintergrund blieb dagegen relativ unversehrt. Die Bombardierung von jüdischen Wohngebieten während des kurzen Polenfeldzuges im September 1939 ist in einigen polnischen Städten nachweisbar. Mir fallen da noch spontan Warschau und Tomaszow Lubelski ein.
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Rückseitige handschriftliche Orig. Beschriftung des Fotos:
"Die Arbeit unserer Stukas
in Lublin Krakauerstr.
Wir selbst auf Einkauf"
Grüsse Daniel
Fortsetzung folgt demnächst ...