• Hallo!

    Momentan beschäftige ich mich viel mit der Historie der SS und da kommt man an den Dirlewangern nicht vorbei.

    Worüber ich aber keine Informationen finde ist die Ausbildung der Dirlewanger.

    Wurden die Dirlewanger noch mal spezifisch ausgebildet oder wurden sie mit ihrem Ausbildungsstand oder eben auch ohne diesen in den Einsatz geschickt?

    Vielen Dank für eure Antworten!

    RC

    "Wer im Glaushaus sitzt, sollte nicht nackt duschen!"

  • Guten Abend,

    ich staune:

    Quote

    Momentan beschäftige ich mich viel mit der Historie der SS und da kommt man an den Dirlewangern nicht vorbei.

    Die Historie der SS ist so vielschichtig, immer wieder von grundlegenden Veränderungen betroffen, da verursacht deine "Reduktion" auf Dirlewanger schon etwas Stirnrunzeln.

    In Bezug auf die (Entwicklungs)Geschichte der SS ist das Thema "Dirlewanger" eher der berühmte Tropfen auf dem heissen Stein.  8)

    Grüße Thomas

  • Hallo!

    Ähem.... wo habe ich denn gesagt, dass ich mich NUR auf die Dirlewanger konzentriere?

    Ich habe lediglich zu der Ausbildung der Dirlewanger nichts gefunden. Zu so gut wie allen anderen Themen gibt es ja diverseste Quellen. Hierzu aber scheinbar nicht - oder ich kenne sie nicht.

    Tropfen auf den heißen Stein? Habe ich so was wie eine unerlaubte Frage gestellt oder was meinst Du damit?

    Gruß,

    RC

    "Wer im Glaushaus sitzt, sollte nicht nackt duschen!"

  • Moin,

    als schneller Einstieg wären die beiden Bücher von Rolf Michaelis zu nennen:

    - Das SS-Sonderkommando Dirlewanger: Ein Beispiel deutscher Besatzungspolitik in Weißrussland

    sowie:

    - Die SS-Sturmbrigade Dirlewanger: Vom Warschauer Aufstand bis zum Kessel von Halbe

    Gruß
    Christian

    Suche alles zu Esten in Polizei, Wehrmacht & Waffen-SS

  • Hallo RC,

    in der Tat ist der "Komplex Dirlewanger" nicht einfach zu fassen und besitzt sicherlich nicht "erste Priorität" bei der Beschäftigung mit dem Thema "Schutzstaffel".

    Über die Person dieses "schillernden" Täters informiert schon der der bereits oben genannte Aufsatz von Hellmuth Auerbach: Die Einheit Dirlewanger in Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 1962, Seite 250 ff..
    Lesenswert sind auch die Ausführungen über D von Knut Stang: Dr. Oskar Dirlewanger: Protagonist der Terrorkriegsführung in dem Buch von Klaus-Michael Mallmann & Gerhard Paul Hgg.: Karrieren der Gewalt. Nationalsozialistische Täterbiographien, Darmstadt 2011.

    Wenig findet man zur Ausbildung der "Dirlewanger-Leute". meistens sind es nur einzelne Passagen in Biografien oder Fachbüchern. So z.B. der degradierte Oberst Momm über seine Zeit als KpFhr. bei Dirlewanger.
    Manches findet sich auch in den bereits zitierten Büchern von Michaelis.

    Einige Passagen zu "Ausbildung, Behandlung und Einsatz" finden sich auch in
    Hans-Peter Klausch: Antifaschisten in SS-Uniform. Schicksal und Widerstand der deutschen politischen KZ-Häftlinge, Zuchthaus- und Wehrmachtstrafgefangenen in der SS-Sonderformation Dirlewanger, Bremen 1993.

    Grüße
    Ingo

  • Hallo,

    kurz gesagt,

    Sonderverband Dirlewanger, das war ein VERBRECHERHAUFEN* und so sahen es auch schon damals Offiziere der Wehrmacht. Selbst ein höherer SS - und Polizeiführer wollte ihn in seinem Befehlsbereich loswerden.
    Damaliger Ausspruch " Eine Schande für die Wehrmacht".

    Meines Erachtens war er auch noch aus dem Kessel von Halbe ( evtl. auch bei den Kämpfen südöstlich von Berlin) fahnenflüchtig geworden, denn sonst hätten ihn die "Hilfsgendarmen der damaligen frz. Besatzer" in Saulgau/Oberschwaben nicht totschlagen können.

    * Evtl.von Einzelfällen abgesehen, die wegen damals strafbarer Delikte evtl. dort dienen mussten.

    Gruß Karl

  • Hallo zusammen,

    der Begriff „Ausbildung“ in Verbindung mit der „Einheit Dirlewanger“ ist leider etwas schwierig zu beschreiben. Ich habe gerade mal zusammengestellt, was ich so bisher erfasst hatte (das muss nicht vollständig sein..)

    Als „Sonderkommando“ aufgestellt, wurde vermutlich eine militärische Ausbildung im Aufstellungsort Oranienburg betrieben worden sein. Wie das mit späterem Ersatz aussieht, kann ich mangels Unterlagen nicht sagen.
    Nach erheblichen Verlusten in der Bandenbekämpfung trafen am 20.9.1942 zur Auffüllung der Einheit 115 wegen Wilddiebstahls vorbestrafte Männer aus den Gefängnissen in Mogilew ein, nachdem sie in Oranienburg „kurz und scharf“ ausgebildet worden waren.
    Also wurde anscheinend nach wie vor in Oranienburg ausgebildet.

    Ab Januar 1942 konnten auch straffällig gewordene Angehörige der Waffen-SS vom Truppenteil oder aus dem Strafvollzugslager der Waffen-SS und Polizei Danzig- Matzkau an die „Bewährungseinheit Dirlewanger“ überstellt werden. Diese hatten in der Regel bereits eine militärische Ausbildung erhalten.

    Das SS-Führungshauptamt verfügte dann am 10.August 1943:
    I.) Auf Befehl des Reichsführers-SS ist das SS-Sonderkommando Dirlewanger auf Regimentsstärke auszubauen... .

    II.) Personelle Bestimmungen:
    1.) An Personal werden nur Sträflinge aus dem K.L. zugewiesen.
    2.) Die Häftlinge sind mit Bekleidung und Ausrüstung nach V.Bl.d.W.-SS Nr. 16 v. 1.9.41, Ziff. 348, durch das abzugebende K.L. auszustatten. Fehlende Bekleidung und Ausrüstung ist beim SS-FHA, Amt IV anzufordern.

    III.) Materielle Bestimmungen:
    1.) Waffen, Gerät, Fahrzeuge und Pferde sind aus Beutebeständen zu vervollständigen.
    2.) KST und KAN sowie Vorschriften werden ohne Anforderung durch SS-FHA, Amt II, Org/STAN bzw. Vorschriften und Lehrmittelabteilung zugewiesen.

    IV.) Fehlende Feldpostnummern werden auf Anforderung durch das SS-FHA, Amt II, Abt IC/Fp. zugeteilt.

    V.) Verantwortlich für die Durchführung zu Ziffer I.) ist der Kdr. des SS-Sonderkommandos Dirlewanger. Vollzug ist dem SS-FHA, Amt II, Abtl.Org. zu melden.
    (R. Michaelis, Sturmbrig.D., Berlin , 2003, S. 9)

    Wo und wie die Ausbildung dieser Neuzugänge aussah, kann ich nicht sagen.

    Nachdem Mitte Juni 1944 nun doch rund 500 ehemalige KL-Häftlinge, 182 aus Auschwitz und 293 über Sachsenhausen, zum SS-Sonderregiment nach Usda, 30 km östlich Stolpce, zugeführt und in Sabolotje, etwa 4 km südöstlich Usda untergebracht worden waren, bildeten diese ein neues II. Bataillon.

    Der Dienstplan des Bataillons für den 12.Juni 1944 dokumentiert den Tagesablauf der neuen „Rekruten“, er zeigt die militärische Grundausbildung und erklärt, warum das II. Bataillon für mehrer Wochen nicht kampfbereit sein konnte.

    Uhrzeit Art des Dienstes
    05:00 Wecken
    05:05 – 05:25 Frühsport
    05:45 – 06:00 Kaffeeausgabe
    06:30 – 07:30 Waffenunterricht a) Fortgeschrittene: das l.MG
    b) Neuer Ersatz: das Gewehr
    07:35 – 08:45 Schießlehre:
    Der Vorgang in der Waffe beim Schuss, Flugbahnelemente
    09:00 – 12:00 Schießausbildung
    Zielen, Abkrümmen, Anschlagarten
    Jeweils eine Kompanie in derselben Zeit Schulschießen
    I.Übung: 150 m liegend aufgelegt
    12:30 Mittagessen
    14:00 – 16:00 Formale Ausbildung
    Formen der geöffneten Ordnung gem. H.Dv.130/2a, Ziff. 246-303
    16:30 – 17:15 Unterricht: Wach- und Postendienst, Verteidigung der Unterkünfte
    17:15 – 18:00 Waffenreinigen, gleichzeitig Einüben neuer Marschlieder
    Anschließend Waffenappell
    19:00 Befehlsausgabe
    19:30 – 20:00 Abendessen
    22:00 Zapfenstreich (R. Michaelis, Sturmbrig.D., S. 15)


    Dann erfolgte im Oktober 1944 die Umgliederung zum „Sturmbrigade Dirlewanger“, dazu wurden erneut „SS-fremde“ Teile in die Einheit überführt:
    Die SS-Sturmbrigade, mit dem Brigade-Stab, zwei Infanterie-Regimentern mit jeweils drei Bataillonen, einer Artillerie-Abteilung aus den beiden schwachen Polizei-Batterien, sowie einer Füsilier-, einer Pionier- und einer Nachrichten-Kompanie, hatte eine Stärke von etwa 5 000 Mann.
    Politische Häftlinge 770 15%
    Wildschützen 50 - 100 2%
    „BV und Asos“ 250-300 6%
    SS-B-Schützen 1550 30%
    Wehrmachts-B-Schützen 2250 45%

    Die so zusammengewürfelte Truppe stellte sich nach außen hin als bunter Haufen dar. Dies lag zum einen an der teilweisen Ausrüstung mit Beutewaffen unterschiedlichster Herkunft, zum anderen daran, dass längst nicht für alle Brigadeangehörigen „Dirlewanger-spezifische“ SS-Uniformen vorhanden waren. Viele steckten noch in ihren alten Heeres-, Luftwaffen- oder Marineuniformen.
    Da die Führer- und Unterführerstellen bis hinauf zum Bataillonskommandeur häufig mit den niedrigsten Mannschaftsdienstgrad degradierten Männern besetzt waren, trugen diese als Unterscheidungsmerkmal silbergraue Stoffstreifen, sogenannte „Kolbenringe“ am unteren Ärmel; der Gruppenführer einen, der Zugführer zwei, der Kompanieführer drei und der Bataillonskommandeur vier. (HP Klausch, S.199 – 200)

    Die Härte der Ausbildung wird in den vorliegenden Berichten unterschiedlich beschrieben. Diese Einschätzungen wurden natürlich vom Charakter des jeweiligen Ausbilders ebenso beeinträchtigt wie von der körperlichen Konstitution, die der einzelne nach langen Jahren in KZ-Haft mitbrachte. Übereinstimmend wird berichtet, daß die Ausbildung völlig unzureichend war, was angesichts der Dauer von nur knapp zwei Wochen auf der Hand liegt. Dabei wirkte sich offenbar auch der Munitionsmangel des mit deutschen und tschechischen Karabinern sowie mit MG und Granatwerfern ausgerüsteten Bataillons aus.

    Der dann erfolgte Einsatz an der slowakisch – ungarischen Grenze wurde durch das Überlaufen von großen Teilen der „neuen Rekruten“ gekennzeichnet.

    Im Frühjahr 1945 erfolgte dann der Einsatz vor und an der Oderfront.

    Auch hier trafen immer wieder neue „Rekruten“ ein. Hans Hespe, ehemaliger Rottwachtmeister der Schutzpolizei der Reserve in der 2./Res.Pol.Btl. 105, am 4.9.1942 durch das SS- und Polizeigericht XVI Riga zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt und seit Anfang 1943 im SS-Straflager in Dachau, zeitweise im BMW-Flugzeugmotorenbau Allach, schrieb am 14.2.1945: „ … Hier sind in den letzten Wochen einige Hundert Mann entlassen… Es geht jetzt sehr rasch. Das Danziger Lager ist ganz geräumt …“ (Die Insassen des Straflagers der SS und Polizei Danzig- Matzkau wurde zu einer Alarmeinheit zusammengefasst und im Raum Danzig eingesetzt). Bis auf die Amputierten und Schwerkranken wurden alle kriegsverwendungsfähigen Insassen gleich an der Front eingesetzt. Jeder im Hauptwirtschaftslager (der SS in Dachau) musste sich untersuchen lassen. „… Die Kv-Leute kommen weg, die Anderen exerzieren mit der Panzerfaust. Nun ja, es geht hier um den Hals und darum, ihn so lange wie eben möglich zu behalten. – Die Ernährungslage scheint sehr schlecht zu sein. Im KL sterben täglich ca. 100 Mann. Unsere Männer sind, soweit sie nicht auf Kommandos sind, auch alle unterernährt. Vor wenigen Tagen starb einer, der mir sonst nahe stand und für den ich immer etwas sorgte. Gut, dass jetzt die meisten rauskommen….“ (Klaus Schneider, Zwischen allen Stühlen, Hespe, S. 83 – 84)
    Laut Schreiben der Reichsführung-SS Hauptamt SS-Gericht, Prien/Chiemsee, den 27.Januar 1945, betr. Urteil des SS- und Polizeigericht XVI, Riga vom 3. und 4.9.1942, St. L. I 102/42 bezüglich des Gefangenen Hans Hespe, geb. 21.6.1907, Straflager der SS und Polizei, Dachau
    „Im Namen des Reichsführers-SS gewähre ich Ihnen folgenden Gnadenerweis:
    Die Zuchthausstrafe wird mit Wirkung vom 15.2.1945 widerruflich in eine Gefängnisstrafe von gleicher Sauer umgewandelt unter einstweiliger Wiederzuerkennung der Wehrwürdigkeit und der bürgerlichen Ehrenrechte. Unter Aussetzung der Vollstreckung der Reststrafe wird dem Verurteilten mit Wirkung vom 15.2.1945 Gelegenheit zur Bewährung bei der SS-Sturmbrigade Dirlewanger gegeben.
    Ein zu 1.) endgültiger Gnadenerweis bleibt bei Bewährung einer künftigen Gnadenentscheidung vorbehalten.
    Der Chef des Hauptamtes SS-Gericht i.V. (unleserlich), SS-Obersturmbannführer und Amtschef. (Schneider, Hespe, S. 84 oben)

    Am 20.Februar 1945 wurden die uniformierten und gehfähigen Häftlinge von Dachau an die Ostfront geschickt. (anscheinend etwa 70 Mann , s.a. Schneider, Hespe, S. 113) Unter ihnen auch solche, die schon zehn oder mehr Jahre in dem Lager inhaftiert waren. Es war eine „bunte Mischung“ bei „Dirlewanger: kriminelle und politische Häftlinge, auch Offiziere des 20.Juli, der der Beteiligung am Attentat gegen Hitler verdächtigt waren. Häftlinge, welche die Eingliederung bei „Dirlewanger“ verweigerten, wurden exekutiert.
    Auf dem Truppenübungsplatz „Kurmark“ in Jamlitz bei Lieberose, das ca. 30 Kilometer nördlich von Cottbus liegt, wurden die Dirlewanger-Männer ca. 14 Tage lang an Karabinern, Panzerfaust und Panzerschreck ausgebildet, und dann an die Front in Marsch gesetzt.
    Sie kamen an die Neisse, ca. 7 km von Forst entfernt. Am Ufer gegenüber lagen die Russen.
    Hans Hespe wurde Angehöriger einer „5.Kompanie“, anscheinend des Waffen-Gren.Rgt der SS 72 (s. a. Schneider, Hespe, S. 125)
    Wie man lesen kann, wurde immer wieder „ausgebildet“, auch wenn die Qualität der Einheit, wenn man von einer solchen sprechen kann – in Anbetracht der „Einsätze“ – nie „besser“ wurde.

    Es gab auch eine „offizielle“ Ersatz-Kompanie für die Einheit Dirlewanger, die leider nur bruchstückhaft dokumentiert ist:

    Zuständiger Ersatztruppenteil für das SS-Sonderkommando ”Dirlewanger” wurde zunächst das SS-Gren.Ers.Btl. ”Ost” (s.d.) (DF 4/73,S. 21)

    Wie diese Tätigkeit bei diesem Bataillon aussah, kann ich leider nicht sagen, bisher keine Informationen.

    15.04.1944
    Zuständiger Ersatztruppenteil wurde für das Sonderkommando ”Dirlewanger” die neuaufgestellte “Ersatz-Kompanie des Sonderkommando ”Dirlewanger” Minsk
    (VOBl.d.W SS Jhg. 1944, Nr. 8 Ziff. 175, 176 v. 15.4.44)

    01.10.1944
    Befehl des SS-FHA: Ers.Kp. SS-Sd.Kdo. Dirlewanger vorläufig ü/SS-Pz.Gren.Ers.Btl. 18 Breslau (s.a. T175 R169 Bild 611)

    15.11.1944
    Verfügung des SS-FHA, Amt II Org.Abt Ia/II – VOBl.d.W SS Jhg. 1944 Nr. 22, Ziff. 697 v. 15.11.44
    Umbenennung in “Ersatz-Kompanie SS-Sturmbrigade Dirlewanger”

    Die Kompanie verlegte im Herbst 1944 nach Krakau, Fischerstraße 16 (Stand: 1.10.44, s.a. VOBl.d.W SS Jhg. 1944 Nr. 19, Ziff. 590 v. 01.10.44

    00.12.1944
    Verlegung nach Breslau.

    00.01.1945
    Verlegung der Ersatz-Kompanie nach Brünn- Königsfeld, Schulplatz 2
    (VOBl.d.W SS Jhg. 1945 Nr. ?, Ziff. 121 v. 15.02.45)

    Sollten Ergänzungen, Korrekturen usw. möglich sein, bitte melden.

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo Peter,

    vielen Dank!!! :] Wird so ergänzt  8)

    Herzliche Grüße Dein Rolandus

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo Karl,

    ach lass mal... ;)

    das Interesse beim Themenstarter scheint dann doch nicht s o groß gewesen zu sein, auf jeden Fall gab´s ja keine Rückmeldung...

    Herzliche Grüße Dein Rolandus

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo Roland,

    habe hierzu eine Frage: Wurde die Ersatzeinheit auch mit entlassenen Gefangenen SS Männern aus Danzig-Matzkkau versorgt? Es geht um meinen Onkel der um Weihnachten 1944 aus Danzig-Matzkau entlassen worden sein soll und am 31.12.44/01.01.45 vermisst gemeldet ist. Es steht jedoch überall vermisst in Danzig. Kann er zu Dirlewanger gekommen sein? und wurde dann von den Russen gefangen worden, er soll in russischer Gefangenschaft gesehen worden sein, gibt hierfür aber noch keine Bestätigung. Waren eventuell noch weitere SS Einheiten in der Nähe von Danzig?

    Noch eine generelle Frage: Kamen entlassene aus Danzig-Matzkau wieder zu ihren alten Einheiten oder wurden diese sonstwo (andere Einheiten) eingesetzt?

    Würde mich über Nachricht freuen.

    Grüß aus Franken

    Franz

    Habe Interesse an Informationen und Bildern zu den "Duce" Wacheinheiten am Gardasee. :)

  • Hallo Franz,

    leider ist m e i n e Quellenlage für Danzig- Matzkau mehr als dünn... normalerweise hatten die „Angehörigen“ des Lagers meistens eines militärische Ausbildung erhalten (Waffen-SS und Polizei), aber andere der SS-Polizeigerichtsbarkeit unterstellte Einheiten wohl weniger. Ob davon dann einige zur Ersatzeinheit von Dirlewanger kamen, kann ich leider wegen Mangel an Informationen nicht sagen.

    In Deinem Fall würde ich eher annehmen, dass der Gesuchte in das Regiment Kaltofen eingegliedert wurde...
    http://forum-der-wehrmacht.de/thread.php?postid=51703#post51703
    aber auch hier liegen m i r keine Detailangaben vor...

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Quote

    Original von fm58
    Wurde die Ersatzeinheit auch mit entlassenen Gefangenen SS Männern aus Danzig-Matzkkau versorgt? Es geht um meinen Onkel der um Weihnachten 1944 aus Danzig-Matzkau entlassen worden sein soll und am 31.12.44/01.01.45 vermisst gemeldet ist. Es steht jedoch überall vermisst in Danzig. Kann er zu Dirlewanger gekommen sein?

    Guten Abend, inwieweit das zeitlich passt ist noch die Frage:

    Am 20.09.1944 wurde eine Zuführung aus Matzkau angeordnet: So heisst es in einem Artikel von Auerbach das aus dem Strafvollzugslager für verurteilte SS- und Polizeiangehörige in Matzkau bei Danzig rund 1500 Häftlinge zur Einheit Dirlewanger in Marsch gesetzt wurden (Abkommandiert zur "Frontbewährung" die bei der Niederschlagung des Aufstandes im Warschau erfolgen sollte).

    Weiteres in dem Artikel, vielleicht ja auch noch für dich Roland etwas interessantes dabei.

    Quellennachweis: Hellmuth Auerbach, Die Einheit Dirleanger, Heft 3 Jahrgang 10 (1962) S. 265, Institut für Zeitgeschichte

    Download: http://www.ifz-muenchen.de/vierteljahrshe…ltsverzeichnis/

    Andreas

    Immer auf der Suche nach Daten, Bildern und Material über die 32. Infanterie Division, sowie über Straf,- und Bewährungseinheiten.

    Edited 3 times, last by 32. Infanterie Division (December 22, 2013 at 10:35 PM).

  • Hallo Roland,
    Hallo Andreas,

    danke für eure Infos.

    Wenn Kaltofen erst im Januar 45 aufgestellt wurde ist es zeitlich zu spät, da bereits am 01.01.45 vermißt.
    Dirlewanger ist dieser Termin definitiv zu früh, da mein Onkel erst im Oktober nach Danzig-Matzkau kam.
    Ich muß leider weiter auf die WAST Auskunft warten.

    Allen noch schöne Weihnachtsfeiertage.

    Franz

    Habe Interesse an Informationen und Bildern zu den "Duce" Wacheinheiten am Gardasee. :)

  • Quote


    19:00 Befehlsausgabe
    19:30 – 20:00 Abendessen
    22:00 Zapfenstreich (R. Michaelis, Sturmbrig.D., S. 15)

    Hallo,

    Das hat sich bis heute noch als Zeitfenster eingebürgert. 22 Uhr Zapfenstreich ist fast in jeder Kaserne noch immer üblich. Warum das eigentlich so ist, keine Ahnung.
    Grüße

    Bernd

  • Guten Abend, allen,

    aus der NARA-Rolle T1021 R18 - "Concentration Camps - Letters from various concentration and work camps" für die Interessierten:

    Betrifft den Nachschub für die SS-Sturmbrigade Dirlewanger Anfang Januar 1945 aus Konzentrationslagern.
    Aus Platzmangel sollen die aus verschiedenen Konzentrationslagern stammenden Häftlinge bis zum 15.1.45 dem KZ Auschwitz überstellt werden.
    95 Vorbeugungshäftlinge sind vorgesehen.
    27 Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen sollen von dort Bekleidung für 120 Männer mitbringen.

    Inmarschsetzung nach Einkleidung zur SS-Sturmbrigade Dirlewanger, Feldpostnummer 00512, über den BdS Preßburg.

    Mit Gruß - Margarete

  • Hallo zusammen,

    verstehe ich das richtig, mit diesem Befehl wurden Häftlinge zu den SS Einheiten überstellt?

    War die Not so groß?

    ohne Gruß Roland

    Als ich hätte fragen sollen, war ich zu jung.
    Als ich hätte fragen wollen, waren Sie zu alt.

  • War die Not so groß?
    Hallo,
    an vielen Fronten brannte es lichterloh und" wirkliche" Reserven waren spätestens in der Ardennenoffensive verbraucht worden.
    Was mich etwas verwundert in den von Margarete eingestellten Seiten, ist die Bezeichnung "Nachschub" für Personalersatz. Nachschub ist Verbrauchsmaterial und Menschen als Verbrauchsmaterial zu bezeichnen, zeigt wie gegen Kriegsende das NS-Regime Menschen betrachtete.
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique